Der letzte Besuch auf der Kinderstation im Krankenhaus - ein Update zum Kopfbewohner “INGO”
Da war er wieder, der vertraute Gang in Richtung Drehtür. Sofort stieg mir der Klinikgeruch in die Nase. Die Stimmung war angespannt. Mein Herz pochte so laut, dass ein Außenstehender es schlagen hätte hören müssen. Papa Toni hielt den kleinen Glückskeks auf dem Arm, während ich nervös die Unterlagen für die Anmeldung zusammenkramte. Zitternd näherte ich mich dieser.
Wenige Minuten später öffnete sich die Fahrstuhltür und wir standen vor der Kinderstation. Der Gang bis zum Behandlungszimmer kam mir auch diesmal wieder unglaublich lange vor. Mein Blick starr auf den Boden gerichtet, meisterte ich einen Schritt nach dem anderen. Meine Gedanken hätten in jenem Augenblick nicht ferner sein können.
Vor Ort erwartete man uns bereits. Der behandelnde Oberarzt nahm die Unterlagen entgegen und verschwand im Behandlungszimmer. Nach einer kurzen Wartezeit nahmen wir die Worte “Noah bitte” wahr.
Der Raum war wie schon bei den letzten Untersuchungen abgedunkelt. In der Mitte stand eine einfache Liege, neben der sich das Ultraschallgerät samt Monitor befand. Glücklicherweise kann eine Sonografie des Gehirns ohne Narkose erfolgen, sodass die Untersuchung an sich super easy und auch keineswegs unangenehm ist. Jedoch muss man währenddessen für ein bisschen Ablenkung sorgen, was gar nicht so einfach ist. Während der Oberarzt Noahs Gehirn schallte, sang ihm Papa Toni ein Lied nach dem anderen vor. Anfangs war der Glückskeks noch sehr entspannt und schaute dem Arzt mit weit aufgerissenen Augen bei der Arbeit zu. Als jener auch den Ton zugeschaltet hatte, schlug Noahs Stimmung schlagartig um. Plötzlich überkam ihn eine unvorstellbare Angst. Er schrie wie noch nie in seinem Leben zuvor.
Mein Herz brach in diesem Augenblick in zwei. Mein Verlangen, Noah in den Arm zu nehmen, war enorm, jedoch musste die Untersuchung weitergehen und ich mich noch einen Moment gedulden. Mein Kind so weinen zu sehen, tat unglaublich weh.
Liebe Baby-Tagebuch-Leser und Leserinnen,
Vor einigen Monaten habe ich erstmals von Noahs Kopfbewohner “Ingo” geschrieben. Damals wussten wir noch nicht, wie sich das “Ding” in seinem Kopf entwickeln und inwiefern es den Glückskeks in seiner Entwicklung einschränken würde. Heute, viele Monate und schlaflose Nächte später, können wir mit einem Lächeln auf den Lippen sagen, dass wir positiv in die Zukunft blicken dürfen. Noah entwickelt sich trotz Kopfbewohner zeitgemäß und zeigt bisher (toi toi toi) keinerlei Anzeichen dafür, dass “Ingo” ihn in irgendeiner Weise beeinträchtigt. Der Oberarzt war sehr zuversichtlich, dass Noah damit ohne Probleme leben kann und wird. Der Kopfbewohner hat weder an Größe zugenommen, noch ist er kleiner geworden. Auch sitzt er noch immer an derselben Stelle. Einzig die Werte waren etwas erhöht, jedoch nichts besorgniserregendes.
Nach der Anspannung vergangener Tage, sind wir mit einem zufriedenen Lächeln auf den Lippen aus dem Krankenhaus gegangen. Auf dem Parkplatz nahmen wir uns erstmal alle drei in den Arm, küssten den Glückskeks sanft auf den Kopf und atmeten tief durch.
Wir haben es endlich geschafft!
Nun bleibt zu hoffen, dass der Kopfbewohner auch weiterhin brav bleibt und unserem Sohn in keinster Weise irgendwelche “Wehwehchen” bereitet. Wir denken positiv und freuen uns jetzt umso mehr auf den nahenden 1. Geburtstag!
Eure Janine :)
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