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Baby-Tagebücher von Julia

Hautnah. Intensiv. Liebenswert. Folgt hier den Babytagebuch-Bloger:innen und erlebt regelmäßig, wenn frischgebackene Mütter und Väter ihr Leben mit euch teilen. Jede Woche lassen sie euch an ihrer neuen Lebenszeit mit Baby teilhaben und geben ganz persönliche Einblicke: Was hat der Sprössling diese Woche Tolles gelernt? Wie geht es den jungen Eltern mit dem kleinen Knirps? Welche Herausforderungen begegnen den Neu-Mamas und Neu-Papas mit ihrem Neugeborenen? In den Baby-Tagebüchern seid ihr live dabei, von ersten Arztbesuchen bis zu holprigen Gehversuchen. Ob liebenswert chaotisch oder rührend besinnlich: Immer erhaltet ihr einen unverfälschten, authentischen und persönlichen Einblick in das aufregende Leben einer Jungfamilie.

12. Woche

Ein Wochenende ohne Mama

... und wir sind nicht im Chaos versunken

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

heute lest ihr mal wieder ein paar Zeilen von mir, Julias Freund. Warum? Weil diese Woche ich derjenige bin, der neue Erfahrungen mit der kleinen Ida gesammelt hat und darüber hier berichten möchte. Julia war letztes Wochenende auf einem Seminar, welches schon seit Langem geplant und bezahlt war und sich deshalb auch nicht mehr verschieben ließ. Zunächst wollten wir gemeinsam zu diesem Seminar fahren, sodass ich auf Ida aufpassen könnte, während Julia lernt. Da das Seminar allerdings nur rund 100 Kilometer entfernt war und wir bei der geplanten Variante ein Hotelzimmer für 3 Nächte plus 2 Hunde benötigt hätten, haben wir uns letztendlich doch dafür entschieden, dass ich mit der Kleinen zu Hause bleibe und Julia Samstag und Sonntag pendelt. Das war die einfachste und günstigste Variante, allerdings auch die, bei der Mutter und Kind am längsten voneinander getrennt sind. Das war nicht nur für die Mama schwierig, sondern auch für Ida und mich eine neue Situation. Zwar waren wir auch vorher schon allein zusammen zu Hause, bisher hatte es Julia aber nicht viel länger als zwei Stunden ausgehalten, von uns fernzubleiben. Nun von morgens bis abends und zwei Tage in Folge.

Am schwierigsten ist die Trennung Julia selbst gefallen. Mit Magenschmerzen und nach einer innigen Verabschiedung schafft sie es dann aber doch, uns am Samstagmorgen allein zu lassen. Zunächst hatte ich noch Unterstützung von meiner Mutter, da ich das Wochenende nicht nur von Julia beauftragt wurde, das Baby zu hüten, sondern auch den Strauchschnitt zum Osterfeuerplatz zu bringen. Und was macht die Kleine in Gegenwart der Oma? Sie ist das liebste Kind der Welt, viel lieber, als ich es damals war … Am Sonntag sind wir dann nun ganz auf uns allein gestellt. Wie aufregend. Für genug Babynahrung hat Julia durch Abpumpen am Vortag gesorgt. Es kann also nichts passieren. Und was hatte ich für ein Glück – die Kleine hatte super Laune! Während ich frühstücke, lässt sie sich vortrefflich durch das Mobile im Laufstall unterhalten. Anschließend begleitet sie mich in ihrer Babywippe beim Hausputz. Raum für Raum wird interessiert beobachtet, was der Papa da so macht und ab und zu auch ein Kommentar wie „Ho“ oder „He“ abgegeben. Ob sie mich damit auf übersehenen Staub hinweisen will, weiß ich leider nicht. Zwischendurch erwische ich mich bei dem Gedanken, dass es doch gar nicht so schwer ist, Baby und Haushalt gleichzeitig zu handeln. Allerdings fällt mir im nächsten Augenblick auf, dass ich um 13:00 Uhr noch immer einen Bademantel trage und verwerfe den Gedanken recht schnell. Den Mittagsschlaf kann ich dann nutzen, um mir endlich etwas anzuziehen. Als Ida nach 1 ½ Stunden aus ihrem Schönheitsschlaf erwacht, möchte sie dann recht schnell bespaßt werden. Wir liegen auf der Spieldecke, machen Blödsinn und lachen uns gegenseitig an. „Wenn das einer sehen würde …“ denke ich, hole das Handy raus und mache ein Video für die Mama, die sowieso schon 5 Mal gefragt hat, wie wir klar kommen. Und dann ist der Tag auch schon wie im Fluge vergangen. Als Julia abends nach Hause kommt, sehe ich nicht mehr viel von Ida. Jetzt ist Mama-Zeit. Julia scheint zum einen sehr glücklich darüber zu sein, dass wir zwei so gut klargekommen sind. Auf der anderen Seite scheint ein Teil ihres Mutterinstinktes aber auch ein bisschen enttäuscht zu sein, dass wir ohne sie nicht völlig im Chaos versunken sind. Natürlich ohne das böse zu meinen. Nun freut sie sich wieder voll für Ida da zu sein, aber auch ich freu mich, trotz des schönen Wochenendes, ab Montag auch wieder normale Gespräche mit Kollegen führen zu können, die nicht nur aus „Ha“, „Ho“, „brabbelbrabbel“ und „Hehe“ bestehen.

An dieser Stelle sollte Julia kurz ihre Eindrücke des Wochenendes ohne Ida schildern, aber leider hat sie auf der Fortbildung nicht nur viel gelernt, sondern auch noch eine Corona-Infektion bekommen. Deshalb wird sie diese Woche selbst nicht schreiben, euch aber nächste Woche ihre Eindrücke mitteilen können. Für mich ergibt sich dadurch die Möglichkeit, ein weiteres Thema zu behandeln. Wie geht man mit Corona und einem Baby um. Bis zu dem Zeitpunkt, an dem ich diese Zeilen schreibe, bin ich noch verschont, weswegen wir so gut wie möglich versuchen uns zu separieren. Das ist trotz recht großer Wohnung leider nicht immer möglich. Ida scheint keinerlei Krankheitssymptome zu haben, zumindest niest sie nicht häufiger als sonst. Während Julia sich im Arbeits-/Wickelzimmer in Quarantäne begeben hat, verbringe ich den Großteil des Tages mit Ida im Wohnzimmer. Eine komplette Trennung ist aber nicht möglich, da Ida ja auch weiterhin gestillt werden muss. Dies macht Julia nur mit Maske, was Ida aber offensichtlich etwas irritiert. Es ist schwieriger, die Mama zu lesen, da sie das Lächeln hinter der Maske nicht sehen kann. Und auch für Julia ist der Zwangsabstand zu ihrem Baby mit jedem Tag härter. Kein Kuscheln, kein Spielen, nur Trinken und wieder weg. Gerade wenn Ida meckert oder schreit, weil ihr gerade etwas nicht passt, muss ich ihre Mama immer wieder daran erinnern, doch bitte in ihrem Zimmer zu bleiben und dass ich sie auch beruhigt bekomme. Ich glaube, es ist auch nicht der Mangel an Vertrauen in mich, sondern eher das Bedürfnis, selbst für die Kleine zu sorgen, was sie aus ihrem Zimmer lockt.

Wir werden nun weiterhin unser Bestes tun, damit die kleine Ida gesund bleibt und die Mama es schnellstmöglich wieder wird. Nächste Woche werdet ihr dann von Julia lesen, wie gut das funktioniert hat.

Viele Grüße

Idas Papa



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Svetlana (kidsgo-Tagebuch-Betreuerin)

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Zwei Tage ohne Mama, Corona und Baby