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Baby-Tagebücher von Marta

Hautnah. Intensiv. Liebenswert. Folgt hier den Babytagebuch-Bloger:innen und erlebt regelmäßig, wenn frischgebackene Mütter und Väter ihr Leben mit euch teilen. Jede Woche lassen sie euch an ihrer neuen Lebenszeit mit Baby teilhaben und geben ganz persönliche Einblicke: Was hat der Sprössling diese Woche Tolles gelernt? Wie geht es den jungen Eltern mit dem kleinen Knirps? Welche Herausforderungen begegnen den Neu-Mamas und Neu-Papas mit ihrem Neugeborenen? In den Baby-Tagebüchern seid ihr live dabei, von ersten Arztbesuchen bis zu holprigen Gehversuchen. Ob liebenswert chaotisch oder rührend besinnlich: Immer erhaltet ihr einen unverfälschten, authentischen und persönlichen Einblick in das aufregende Leben einer Jungfamilie.

13. Woche

Und schon wieder eine Woche vorbei...

Vollstillen oder Zufüttern?

Ich hoffe, Ihr konntet das Wetter genauso wie wir genießen.

Als erstes möchte ich auf die Fernseher-Kommentare von letzter Woche eingehen. Den Augenblick, den ich beschrieben habe, gab es nur einmal und ich habe es erwähnt, weil mein Mann und ich so sehr darüber lachen mussten. Als ich die Kommentare gelesen habe, musste ich schmunzeln und mein Mann hat richtig gelacht. Seine Frau, die es verboten hat, den Fernseher laufen zu lassen, bereits die Schwiegermutter belehrt hat für die Zeit, wenn sie arbeiten geht, dass Noah keinesfalls fernsehen darf. Und das noch bevor er auf die Welt kam.

Natürlich ist Noah kein Fernsehkind, eigentlich ganz das Gegenteil – wir sind viel unterwegs oder beschäftigen uns anderweitig. Ich wüsste auch nicht, wie man ein 3 Monate altes Baby vor den Fernseher setzten könnte, außerdem liegt er doch noch die meiste Zeit ☺. Würde ein Baby in dem Alter TV überhaupt interessieren? Ich habe es noch nie in Erwägung gezogen. Es kommt vor, dass bei uns der Fernseher im Hintergrund läuft, wenn ich etwas unbedingt schauen will und das mit einer Lautstärke, wo man erraten muss, was dort gesagt wird. Manchmal schläft er auf meinem Arm und ich habe mir extra einen Kopfhörer gekauft, dass er bloß nichts davon mitbekommt, wenn ich Nachrichten oder ähnliches schaue. In meinem Beruf war ich gewohnt mehrmals täglich das wirtschaftliche Geschehen zu verfolgen. Da ich momentan nicht allzu viel Zeit für das Internet habe, nutze ich diese Momente um meinen Lieblingssender CNN zu schauen um für das Berufsleben wieder „gerüstet“ zu sein.

Ich denke also, momentan besteht kein Grund zur Sorge. Außerdem werde ich eher komisch angelächelt, weil ich es nicht gerne sehe, wenn ein Handy in der Nähe meines Baby benutzt wird (in der heutigen Medienwelt ist das am schwierigsten durchzusetzen), im Auto darf das Radio nicht laufen und wie angemerkt, der Fernseher darf eventuell lautlos laufen. Ich vermute also, es kann keinen „zeitlichen Zusammenhang zwischen TV und Schreien“ geben. Außerdem frage ich mich, wann ich erwähnt haben soll, dass mein Kind viel schreit? Natürlich hat er wie alle anderen Babys schwierige Tage aber ich betone immer wieder, dass er im Allgemeinen sehr pflegeleicht ist und ein totaler Sonnenschein. Ich kann nicht abstreiten, dass er viel rumgetragen werden will und das ist das einzige, was ich zu „bemängeln“ hätte. Ich habe mal erwähnt, dass er ab und an Theater veranstaltet, wenn ich tagsüber versuche ihn in den Schlaf zu bringen. Das gestaltet sich mittlerweile deutlich besser, da ich mein Kind auch besser kenne. Ich musste neulich meine Schweigermutter belehren, da sie mindestens 10 Positionen ausprobiert hatte, um ihn zu beruhigen. Man muss es einfach konsequent durchziehen und nach ein paar Minuten hört das Meckern auf. Diese Woche habe ich versucht, eine feste Zeit für das Mittagsschläfchen einzuführen. Da ist Noah aber noch nicht dafür bereit und war richtig sauer auf mich. Nachdem ich es 30 Minuten durchgezogen habe, meinte mein Mann, dass er jetzt Angst vor mir hätte. Na ja...nach 5 Minuten hat er wieder mit mir gelacht ☺. Abends lege ich ihn ins Bett und bereits nach 5 Minuten schläft er zufrieden. Ich muss noch dazu sagen, dass ich immer versuche ihn ins Bett zu legen, wenn er noch wach ist, damit er lernt ohne Hilfe einzuschlafen. In den 3 Monaten hatten wir keinen einzigen Tag oder Nacht (außer letzte Nacht), in der unser Baby einfach grundlos geschrien hat. Dafür bin ich auch sehr dankbar....

Was veranlasst mich dazu zu denken, dass mein Baby nicht genügend von meiner Milch bekommt? Vor allem die Tatsache, dass er nach 5 Minuten trinken definitiv nicht genug getrunken haben kann. Und ein Baby quengelt meistens nicht nachdem es satt geworden ist. Ich versuche ihn durch Zuspruch und Streicheln zum weiteren Trinken zu motivieren, manchmal sind es dann weitere Minuten, die er schafft, es gibt aber Momente wo er nur an meiner Brustwarze rumreißt und sehr zornig wird. Und dadurch meine Vermutung, dass es für ihn zu langsam fließt und er einfach zu ungeduldig ist. Ich kann mir vorstellen, dass viele jetzt sagen werden: „Du hast das Fläschchen gegeben, jetzt will er keine Brust“. Das ist nicht ganz korrekt, da das Zufüttern erst seinem Verhalten an der Brust folgte. Wir benutzen außerdem Sauger von Meleda, die besonders langsam fließen sollen. Wenn mein Kleiner am Abend weit über 200 ml schafft und dann glücklich einschläft, gibt mir das schon zu denken. Das bedeutet nicht, dass ich denke zu wenig Milch zu haben. Ganz das Gegenteil – wenn er schafft 40 Minuten zu trinken, fließt immer noch Milch. Das Problem ist also nur, dass er nicht immer von dem Brusttrinken „begeistert“ ist. Ich habe ja bereits telefonisch Rücksprache mit meiner Hebamme gehalten und sie meinte, es gebe kein allgemeingültiges Rezept, es kann sein, dass er sich abstillt, er ist zu ungeduldig oder etwas anderes macht ihn unzufrieden. Und es stimmt, ich bin unsicher was das Stillen angeht – unsicher, ob ich weiter machen will...

Wenn ich in der Nacht stille, brauche ich mindestens 1 Stunde um wieder einzuschlafen. Wenn Noah einmal wach geworden ist, passiert es wieder in einem 2 Stunden Takt. Somit komme ich kaum zum Schlafen. Ich bin leider die Art von Person, die nicht sehr umgänglich ist, wenn sie nicht genug Schlaf bekommt. Natürlich würde ich es nie an meinem Kind auslassen, mein Mann bekommt es aber wohl zu spüren. Wenn er Spätschicht hat, übernimmt er ab 7 Uhr und ich kann noch ein wenig schlafen. Wenn er aber Frühschicht hat, bin ich auf mich alleine gestellt. Ich habe ja bereits erwähnt, dass mein Baby mir keine Möglichkeit zum Schlafen tagsüber lässt. Er ist ein sehr aufmerksamer Junge und möchte den ganzen Tag beschäftigt werden. Mehr als eine halbe Stunde Selbstbeschäftigung am Tag ist meistens nicht drin. Und ich erwarte es auch nicht von ihm. Ich bin in Elternzeit und dafür da, um für ihn zu sorgen. Ich gehe im September wieder arbeiten und möchte aus der gemeinsamen Zeit so viel wie möglich mitnehmen. Aber wenn ich nicht genug Schlaf bekomme und am Tag ihm nicht die nötige Aufmerksamkeit geben kann, dann finde ich das auch nicht gut. Gerade heute hatte ich eine Nacht, in der Noah fast jede Stunde wach war. In der Zeit, in der er geschlafen hat, konnte ich nicht einschlafen. Am Morgen habe ich mein Kind total apathisch angeschaut und hatte nicht mal Kraft mit ihm zu sprechen. Nachdem ich meine Schwiegermutter gerufen habe und eine Stunde schlafen konnte, war ich wieder voll für mein Kind da. Ich bin kein Gegner von Fertignahrung und wenn mir das hilft unseren Tag besser zu gestalten und so wie meine liebe Schwiegermutter gesagt hat, wenn man weiß voran es liegt, dass das Kind nicht durchschläft, dann warum es nicht einsetzen. Leider hilft das momentan auch nicht viel...

Momentan laufen die Taufvorbereitungen auf Hochtouren. Viele werden sich fragen, wie ist das denn möglich, dass sie das Kind taufen lässt, wenn der Vater türkischer Abstammung ist, was gleichsetzt, er ist ein Moslem. Mehr dazu nächste Woche...

Ich wünsche allen noch eine schöne Woche und hoffe mit meinem Bericht nicht die Nerven der Super Mamis getroffen zu haben...

Liebe Grüße,
Marta



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Kommentare von Lesern:

Katrina, Bremen20.04.2011 10:21

Marta???

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Kerstin, Berlin11.04.2011 20:58

Hallo Marta,
ich denke auch die Herausforderung besteht darin, dass "jedes Tandem" manchmal auch nach dem try and error System seinen richtigen Weg findet. Wenn Du Dir das Stillen offen halten willst, kannst Du es ja auch ab und an mit dem Milch abpumpen versuchen, die dann in der Flasche an den Mann gebracht wird...

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Sandra, Bad Vilbel05.04.2011 14:23

Hallo Marta,
Dein Tagebuch zu lesen, ist wirklich interessant, weil es so viele Parallelen gibt zu uns, nur das wir ein paar Monate weiter sind. Auch ich habe mit der Frage des Zufütterns lange gekämpft und nach 4 Monaten habe ich mich schließlich nach langem hin und her dazu entschieden, weil mein Kleiner immer nur grenzwertig zugenommen hat und aus meiner Sicht nicht genug bekommen hat. Auch meine Nächte waren schlaflos und irgendwann fehlt dann die Kraft. Durchgeschlafen hat er trotzdem nicht, aber mir ging es besser, weil ich die ewigen Zweifel, ob er denn nun genug bekommen hat, nicht mehr mit mir herumtragen musste. Auch der erste Brei hat nicht geholfen, dass er durchschlief und irgendwann nach 6 Monaten war es dann plötzlich soweit und er schläft nun einfach 12 Stunden am Stück. Ich denke, jedes Kind ist anders und jede Mutter kommt anders mit dem Stillen zurecht und letztlich kann man nur auf sein Bauchgefühl hören. Geht es der Mutter gut, geht es auch dem Kind gut - gerne nur mit Muttermilch, aber wenn nicht, dann ist Dein Weg eben anders. Wir hatten übrigens auch diese Sauger und ich habe bis Ende des 7. Monats noch mitgestillt.
Grüße
Sandra

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Katrina, Bremen05.04.2011 12:50

Liebe Marta, da sieht man mal, wie schwierig das im Internet so ist. Ich hätte nach Deinem letzten Eintrag auch gedacht, dass Dein Kind regelmäßig vorm Fernseher sitzt.

Aber weißt Du was: ich glaube, das mit dem Schlafproblem (das der Eltern!) - das ist so bei 90% aller Eltern mit Babys. Egal, was Dir andere erzählen, wie toll ihre Baby durchschlafen. Durchschlafende Kinder mit 3 Monaten sind echt selten. Und dass man dann als Mutter dauermüde und somit auch nicht sehr ausgeglichen ist, das ist leider ziemlich normal. Ich fand das Buch "Jedes Kind kann schlafen lernen" sehr hilfreich. Und wenn ich mich richtig erinnere, steht da auch, ab wieviel Monaten Kinder regelmäßige Schlafzeiten lernen können. Ansonsten hat mir eigentlich kein Buch zur Babyerziehung gefallen - aber vielleicht war ich auch immer viel zu müde zum Lesen. Wszystko najlepszego! Katrina

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