Meine Woche im neuen Heim, ersten Erfahrungen mit Wehen im Geburtshaus und dem neuen Kinderwagen...
Liebe Leserinnen und Leser,
nach nun bereits zwei Wochen, kann man behaupten, dass wir uns im neuen Heim recht gut eingelebt haben.
Die Regentage dieser Woche haben die Chance geboten, ohne schlechtes Gewissen nicht an der frischen Luft zu sein, die restlichen Dinge im Haus an den wichtigen Plätzen unterzubringen. So viel Raum ist wirklich schön und es ist immer wieder ein Lacher, wenn wir vor lauter Stauraum die Übersicht verlieren, wenn etwas gesucht wird oder wir mehrmals den falschen Lichtschalter betätigen bis die richtige Ecke beleuchtet ist.
Unsere alte Wohnung konnten wir am Wochenende auf Vordermann bringen und die Übergabe vorbereiten. Ich hatte nicht geglaubt, dass ich kein bisschen traurig sein werde, diesen Ort zurück zu lassen. Die neue Wohnsituation macht es aber unheimlich leicht.
Zum Glück ist die körperliche Arbeit nun vorüber. Selbst wenn ich noch wollte, mein Körper und vor allem das heftige Strampeln der Kleinen lassen es einfach nicht mehr zu, mich heftig zu verausgaben. Mademoiselle wehrt sich regelmäßig, wenn ich mich nach vorne beuge und versucht, ihren immer weniger werdenden Platz mit Tritten zu verteidigen. Nach jeder Arbeit heißt es daher, erst einmal Pause zu machen und zu schauen, ob die Kleine noch Lust verspürt oder meine Atmung mit einem geschickten Tritt in das Zwerchfell unterbindet.
Allgemein ist der Körper nun nicht mehr in bester Form und gehorcht eigenen, neuen Gesetzen (oder sind es die Gesetze der Kleinen?)! Das Gehen ist einem Watscheln gewichen, die Rückenbeschwerden nehmen stetig zu, die Kurzatmigkeit ermüdet mich schnell und das Ziehen in der Leistengegend macht jede Bewegung einfach anstrengend. Daher bekomme ich langsam etwas Angst, mit den nun "gewohnten", körperlichen Schmerzen einen eventuellen Beginn der Wehen zu verpassen.
Auch deshalb ist es nun erforderlich, mich zurück zu halten und wieder verstärkt die Signale meines Körpers aufzunehmen.
Die Akupunktur hat sich jetzt auf zwei Termine in der Woche reduziert und ich bin über das bisherige Ergebnis absolut begeistert. Es ist wirklich ein Wunder, was diese kleinen Nädelchen mit einem Stich bewirken können. Man kann Akupunktur natürlich auch bei anderen Beschwerden anwenden. Daher kann ich jeder Schwangeren nur empfehlen, nicht alle "Wewehchen" hinzunehmen, wenn diese doch einfach behoben oder zumindest gelindert werden können.
Bei meiner letzten Behandlung hatte ich ein außergewöhnliches Erlebnis, welches mich ziemlich mitgenommen hat. Schon bei den letzten beiden Behandlungen kam ich aus Platzmangel in den Genuss, in einem der Geburtszimmer des Geburtshauses die Anwendung zu empfangen. Bis dato war es ein spannendes Gefühl, in einem der Betten zu liegen in dem schon so viele Kinder geboren wurden. Und da man ja bei der Akupunktur sowieso nur rum liegt, bleibt einem auch viel Zeit, sich mit den Gerätschaften wie Seile, Knoten etc. zu befassen und sich vorzustellen, wie es bei einem selbst sein wird.
Bei meiner letzten Behandlung lag ich also wieder in einem der Betten, nun bereits ganz vertraut, als plötzlich aus dem Nebenraum, ein Wimmern und Winseln einer Frau in den Wehen zu vernehmen war. Als die Wehen immer intensiver wurden, verwandelten sich die Töne in laute Schreie!
Es war beinahe unerträglich, eine halbe Stunde nichts anderes zu machen, als den Geräuschen zu lauschen. Die Tränen liefen mir nur so über mein Gesicht und ich wusste nicht, ob mir die Schreie Angst machten oder ob es mir einfach nur Leid tat, sie so leiden zu hören. Als die halbe Stunde vorbei war, kam die Hebamme, um die Nadeln wieder zu entfernen und entschuldigte für die Lautstärke, die auch für sie unerwartet schnell eintrat.
Da ich mich in einem Geburtshaus befand, ist es ja eigentlich nur natürlich, dass hier auch Frauen gebären. Weil mir diese Situation aber selbst unmittelbar bevorsteht, war es nicht unbedingt erfreulich, dies bereits so real zu erleben. Ich trug das Leiden dieser Frau den ganzen Tag mit mir herum, weinte viel und verhielt mich innerlich wie ein kleines, erschrecktes Tier.
Ich habe nicht wirklich Angst vor der Geburt, dies kann mir schließlich keiner abnehmen und es ist der einzige Weg (außer mittels Kaiserschnitt) das Baby zu empfangen, aber so eine Geräuschkulisse geht einem durch Mark und Bein und lässt erschaudern.
Nun aber zu einem erfreulicherem Thema! Der Stokke-Xplory ist angekommen.
Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll. Er ist einfach toll!!! Am Tag der Lieferung haben wir uns sofort daran gemacht, alles aufzubauen und jedes Detail zu erforschen. Die Ergonomie und Wendigkeit ist unschlagbar und er besitzt sogar ein Moskitonetz - womit er absolut Tropentauglich ist ;-)
Ich bin sehr froh, dass es uns erspart blieb, den Kinderwagen-Produkt-Dschungel zu durchforsten und wir jetzt trotzdem den tollsten haben, den wir bekommen konnten. Vielen Dank für die enorme Erleichterung.
Jetzt fehlt uns nur noch die Wickelkommode, diese wird aber voraussichtlich in den nächsten Tagen ankommen.
Bis nächste Woche ...