Es geht vorwärts - in jeder Beziehung.
Zahn in Sicht, Krabbelversuch nach vorne und mein erster Sport seit Ewigkeiten, von der Rückbildung mal abgesehen.
Diese Nachricht hielt uns diese Woche recht in Atem und toppte auch die zweite „groOoße“ Meldung, erste Krabbelmomente sind beobachtet worden.
Aber von vorne.
Eingeleitet wurde diese Woche von einer schön anstrengenden Tätigkeit – ich war laufen! Endlich mal wieder.
Was mich abgehalten hatte in den letzten Wochen und Monaten?
Ach, … nur dies und das…seufzzzz.
Nach der ersten Geburt hatte ich viel, viel zu früh wieder mit Belastungen jeder Art angefangen, auch mit dem Laufen – diesen Fehler wollte ich auf keinen Fall noch einmal machen, ich sag nur Rückbildung, Beckenboden, Spätfolgen und so.
Na ja, auf jeden Fall kam dann auch noch der allseits bekannte und weit verbreitete “Innerus Schweinehundus“ hinzu.
Egal, auf jeden Fall war ich jetzt schon zweimal morgens im Park unterwegs und es war toll.
Leif musste / durfte mit, im Schneeanzug dick eingemummelt und zusätzlich noch mit einem Winterfußsack bedeckt nahm der Kleine in der Hängematte des Babyjoggers Platz und los gings. Eine halbe Stunde später waren wir wieder da, ich sehr zufrieden, was der Junior davon gehalten hat? Mmmhhm. Er hat meist ein kleines Vormittagsschläfchen gehalten und sich im Weiteren nicht großartig geäußert.
Beim zweiten Mal liefen wir sogar bei fettestem Sonnenschein durch den Schnee, jaaa, tatsächlich – weiße Flocken en masse, der Winter ist endlich eingekehrt in München.
Ein bisschen spät, aber immerhin. Leif interessiert sich allerdings noch so gar nicht für das weiße Zeug. Ich habs einmal vor seiner Nase runterrieseln lassen – hat noch nicht einmal ein müdes Gähnen hervor gelockt.
Wahrscheinlich gibt es einfach noch zu viel, was er zu entdecken hat und dieses, seitdem er geschlüpft ist, nur äußerst sporadisch vorkommende Landschafts-Dekomaterial hat einfach niedere Priorität.
Und weil es bei uns so kalt geworden ist, hab ich jetzt auch endlich unser zweites Sponsorengeschenk auspacken können.
Na ja, vielleicht liegts aber auch daran, dass Leif bisher einfach noch nicht die richtige Größe hatte. Wir sind inzwischen bei Kleidergröße 68 angekommen.
Und da wir bereits einen tollen Neugeborenen-Schlafsack von ALVI für unseren Erstgeborenen hatten, hab ich mir für Leifs Tagebuch schreiben einen in der nächsten Größe gewünscht und den haben wir jetzt vor ein paar Tagen endlich aus dem Schrank geholt.
Dass mit dem Schlafsack-Schlafen für so Würmchen fand ich schon immer gut, auch ganz ohne das Dauer-Aufmerksam-machen wegen des plötzlichen Kindstods.
Allerdings hat mich da nicht nur das Decke-auf-Nase-und-Mund-und-Kind-kann-sie-nicht-selbst-wieder-wegziehen geschreckt, sondern viel mehr die Tatsache des Decke-Wegstrampelns.
Wenn ich mir da immer anschaue was der Große in seinem Bett in der Nacht gerne so anstellt…
Da wird gerauft und gerungen mit der Bettdecke, als Laken-Ersatz drauf gelegen, zusammengeknüllt als Seitenschläferkissen genutzt oder er schiebt das Oberbett einfach nur ganz dekorativ an den Rand. Wie oft ich da schon die Decke unter Mats weggezerrt oder sie zurecht gezupft hab, unzählbar. Erst als er kurz nach seinem 3.Geburtstag erstmals ohne Windel schlafen wollte sind wir auf Bettzeug umgestiegen.
Leif wird auf jeden Fall auch noch länger was von seinem neuen Schlafsack haben. Die ALVI Schlafsäcke sind ja einfach echt gut durchdacht.
Body + Innenschlafsack + Außenschlafsack = fertig ist das im Outdoorbereich längst verankerte Zwiebel-Prinzip.
Es gibt zwei verschieden große Innensäcke mit langen Ärmeln (bei uns 68 und 74) und dazu noch die Birnenform des Außensacks - für die entspannte Bein-Frosch-Schlafhaltung unseres Sohnes einfach perfekt.
Und wenns dann Frühling wird, lassen wir einfach eine Schicht weg und im Sommer kommt er dann nackig ins Bett.
Neeeeeee – nicht ohne alles, aber so ähnlich halt :)
Auf jeden Fall mag ich mit bestem Gewissen, diese Art von Schlafsack empfehlen.
Diese tolle Nachtklamotte hat unseren liebsten Leif diese Woche allerdings nicht davon abgehalten zwei Nächte hintereinander äußerst schlecht zurecht gewesen zu sein.
In der ersten Nacht hab ich ihn gefühlte 7 Mal gestillt – innerhalb von zwei(!) Stunden. Dazwischen rülpsen lassen, geschuckelt, beruhigt und mich gefragt, was wohl los ist.
Gegen halb vier nachts hat Christian dann zu Recht auf die Möglichkeit eines Zäpfchens hingewiesen.
Eine gute Idee war das, ich war viel zu müde um zu dieser Uhrzeit einen konstruktiven Gedanken zu haben.
Wir haben ihm dann ein Viburcol-Zäpfchen gegeben, das homöopathische Mittel hilft gegen Unruhezustände und hat auch schon Mats als Baby immer gut aus dieser Jammer-Leidens-Schleife herausgeholt.
Ich war zwar recht müde, aber wach genug, um zu bemerken, dass Leif mit der Gabe des Zäpfchens auf einen Schlag ruhig wurde. Bei Mats war es immer ein Mini-Drama, das Wachsteil erstmal einzuführen und sein kleiner Bruder hat nicht mal einen Pieps getan, noch gezappelt oder sonst was gemacht.
Irgendwie glaub ich, dass unser Süßer in dem Moment einfach kapiert hatte, dass wir ihm helfen wollten und er uns deshalb vertraut hat, dazu noch die zügige Wirkung – schön ruhig war die restliche Nacht.
Am Tag war er dann recht jammerig.
In der darauffolgenden Nacht war es ähnlich und doch wieder ganz anders. Leif hat viel vor sich hingelitten und wollte gerne trinken. Aber das klappte irgendwie einfach nicht richtig.
Einmal hat er sicher an die 15 Mal angesetzt und wollte an der Brustwarze saugen, nur um dann im nächsten Moment wieder loszulassen und zu weinen.
Er tat mir so leid. Er hat auch nicht gejammert, nicht geknatscht, sondern richtig geweint, wohl wirklich vor Schmerzen.
Zu dem Zeitpunkt kam mir erstmals der Zahngedanke.
Am nächsten Morgen hab ich gleich mal geschaut, aber es war mehr zu fühlen, ein dicker Huppel.
Inzwischen hat Leif wohl das Ärgste hinter sich, unten links der Einser hat sich inzwischen gut durchgearbeitet und schimmert weiß vor sich hin. Der Durchstoß lässt sicher nicht mehr lange auf sich warten und dann wird sich das süße zahnlose Grinsen auf Nimmerwiedersehen verabschieden.
Na gut, seufzzz, ich hab mich bereits mit dem aktuellen Motto angefreundet:
Ahoi! Zähnchen in Sicht!
Na und dann muss ich noch von den ersten Krabbelversuchen berichten.
Obwohl krabbeln ist falsch formuliert, da stellt sich ja jeder was mit Bewegung vor, also mit einer gewissen Geschwindigkeit halt, oder nicht?
Was wir bisher gesehen haben lässt sich ungefähr so beschreiben:
Der Kurze befindet sich im Vierfüßlerstand.
Das rechte Knie hebt sich in Schneckengeschwindigkeit vom Boden ab, wird ein wenig unsicher hin und her geschwenkt und landet 1 cm vor! der Ausgangsposition.
Das passiert wenig später ebenso mit der linken Seite, auch dort gibt es einen Raumgewinn von ca. 1 cm.
Dann folgt ein Bauch-Platscher bei dem sich Leif, wie schon seit Wochen, mit einem Rutsch ca. 10 cm rückwärts bewegt.
Joooaaaaahhh – ich denke – darauf lässt sich aufbauen.
Immer noch sehr aktuell ist weiterhin seine Darstellung einer lebenden Brücke.
Immer wieder spannend wie er im Liegestütz seinen Windelpopo hoch arbeitet und sich dann umschaut und einen Blick drauf hat:
„Mann, was bin ich für ein toller Hecht. Schaut alle her was ich kann.“
Ich häng mal ein Foto vom süßen Hecht an, dann wisst Ihr, was ich meine.
Nächste Woche kann ich dann von der U5 berichten und wir machen uns viele Gedanken über Christians Elternzeit, langsam konkretisiert es sich. Na und von den fünf Zähnen und den meterlangen Krabbelstrecken werd ich natürlich auch berichten,
bis dahin,
die allerbesten Grüße,
Nicole
Bild: Privat