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Baby-Tagebücher von Julia

Hautnah. Intensiv. Liebenswert. Folgt hier den Babytagebuch-Bloger:innen und erlebt regelmäßig, wenn frischgebackene Mütter und Väter ihr Leben mit euch teilen. Jede Woche lassen sie euch an ihrer neuen Lebenszeit mit Baby teilhaben und geben ganz persönliche Einblicke: Was hat der Sprössling diese Woche Tolles gelernt? Wie geht es den jungen Eltern mit dem kleinen Knirps? Welche Herausforderungen begegnen den Neu-Mamas und Neu-Papas mit ihrem Neugeborenen? In den Baby-Tagebüchern seid ihr live dabei, von ersten Arztbesuchen bis zu holprigen Gehversuchen. Ob liebenswert chaotisch oder rührend besinnlich: Immer erhaltet ihr einen unverfälschten, authentischen und persönlichen Einblick in das aufregende Leben einer Jungfamilie.

40. Woche

Schlaflos

Mit neuen Fähigkeiten kommen erneut schlaflose Nächte.
Die Zähne kommen wieder und Ida hat eine neue Art sich auszudrücken.

Liebe Leserinnen und Leser,

der Herbst ist da und so langsam bereiten wir uns auf die kalte Jahreszeit vor. Ein kuscheliger Winterfußsack wartet schon auf seinen Einsatz in Idas Sportsitz (Wir haben die schon viel zu kleine Babywanne vom Kinderwagen ausgetauscht.) und ich habe das Häkeln wieder für mich entdeckt. Eine natürlich noch zu große Mütze für Ida habe ich schon gehäkelt. Auch einen kleinen warmen Woll-Bolero, der eher an Omas Tischdecke erinnert, habe ich fabriziert. Vielleicht schaffe ich es diesen Winter endlich, die Decke, die ich bereits in der Schwangerschaft begonnen habe, fertig zu häkeln.

Da es nun mit großen Schritten auf Weihnachten und Idas ersten Geburtstag zugeht, wurden wir bereits nach Geschenkewünschen gefragt. Ich finde das sehr sinnvoll, da es ja unpraktisch wäre, würde ein Geschenk doppelt unterm Baum liegen. Also haben wir für Ida eine Wunschliste geschrieben, mit Dingen, die sie gut gebrauchen kann, damit die Omas und Opas, Tanten und Onkel genau wissen, welche Geschenkewünsche sie an den Weihnachtsmann weitergeben können.
Ich bin sehr froh, dass wir dieses Geschenkethema bereits bearbeitet haben. So bleibt mehr Platz in meinem Kopf für andere Dinge. Im Moment fällt es mir nämlich sehr schwer sich viel zu merken oder mich zu organisieren. Wir sind wieder einmal schlaflos. Oder eher: Ida schläft schlecht, und ich schlafe gar nicht. Das drückt sehr auf meine Stimmung und ich bin auch zu Idas Papa dann manchmal sehr unfair, weil ich mich in meiner Übermüdung sehr überfordert fühle. Ich dachte ich hätte endlich mal wieder alles unter Kontrolle und dann bricht wieder so eine Phase los. In dieser Phase schaffe ich einfach nichts.

Idas Schlafphasen waren noch nie sehr lang, leider schläft sie tagsüber immer nur eine halbe Stunde. Um den Schlaf zu verlängern habe ich mich immer zu ihr gelegt und sobald sie wach war, direkt wieder gestillt, um sie wieder einschlafen zu lassen. Das hat auch gut geklappt. Aktuell leider nicht mehr. Da ist sie nach einer halben Stunde wach und macht direkt Späße. Zusätzlich schläft die kleine Maus nachts schlecht und wacht wieder alle paar Minuten auf. Ich glaube es sind wieder die Zähne. Ida sabbert nämlich zusätzlich fürchterlich. Wenn sie nachts aufwacht, brüllt und überstreckt sie sich, als würde sie Schmerzen haben. Sie lässt sich durch das Andocken an die Brust aber direkt beruhigen. Tagsüber ist Ida eigentlich gut drauf, bis auf zu den Schlafenszeiten, da wird gebrüllt. Ist eine halbe Stunde Schlaf pro Schläfchen zu kurz für ein Baby in Idas alter? Ich bin mir da sehr unsicher. Ich würde mir weniger Gedanken um die Länge ihrer Tagesschläfchen machen, würde sie nachts gut schlafen. Normalerweise kommt sie mit kurzen Schlafphasen gut zurecht. Würde sie nachts besser schlafen, wenn sie tagsüber etwas ausgeruhter wäre? Ich hoffe darauf, dass diese Phase nun nicht so lange dauern wird. Sie nachts immer so zu sehen, wie sie sich quält und quengelt ist furchtbar. Eine ganze Weile hatten wir Ruhe vor dem Zahnen. Dass es früher oder später damit wieder losgeht, war eigentlich klar.

Die Woche begann eigentlich ganz gut mit einem Spielplatzbesuch und neuen Dingen, die Ida nun kann. Auf dem Spielplatz hat Ida im Sand gespielt und ihn leider direkt auch von der Schaufel probiert. Danach hatte ich nur noch den Gedanken von einem Sandkasten im Kopf, der als Katzenklo benutzt wird und passte ab jetzt sehr gut auf, dass sie sich die Schaufel nicht noch einmal in den Mund steckte. Auf dem Spielplatz habe ich auch festgestellt, dass Ida ein kleiner Adrenalinjunkie ist. Rutschen findet sie super. Um so weniger ich sie festhalte, und um so schneller sie die Rutsche heruntersaust, um so lustiger findet sie es. Schaukeln auf meinem Schoß findet sie ebenfalls nur spaßig, wenn es hoch hinaus geht und es sie dann so schön im Bauch kitzelt.
Ida kann jetzt aus einem Strohhalm trinken. Ihr macht das Trinken jetzt viel mehr Spaß und sie trinkt ordentlich, ohne zu plempern. Ihre tägliche Wasser-Trinkmenge hat sie so nahezu verdoppelt.

Was unseren Alltag nun außerdem erleichtert: Ida kann sich viel besser äußern und hat herausgefunden, dass man den Kopf schütteln kann und damit ausdrückt, dass man etwas nicht möchte. Ob sie die Bedeutung von „Nein“ nun wirklich verstanden hat oder ob sie es nur witzig findet, ihren Kopf zu schütteln – da bin ich mir nicht ganz sicher. Auf jeden Fall schüttelt sie immer den Kopf, wenn ich „nein“ sage oder sie Frage, ob sie etwas möchte. Praktischerweise gibt es auf meine Fragen von ihr jetzt entweder immer eine Handlung oder eine Antwort in Form ihres Kopfschüttelns. Ida schüttelt allerdings auch mit dem Kopf und tut gewisse Dinge dann trotzdem. Als wüsste sie, dass sie es nicht darf. Wenn ich sehe, dass sie auf dem Weg zum Hundekorb ist, um die Hunde zu terrorisieren, dann sage ich: „Nein Ida, lass die Hunde in Ruhe.“ Sie krabbelt dann allerdings kopfschüttelnd auf die Hunde zu und lacht ganz laut. Ihre neue Lieblingsbeschäftigung ist es nämlich sich in den Hundekorb zu schmeißen und sich dann daran anzulehnen. Sie kann sich sehr lang damit beschäftigen und tobt darin herum. Sie macht da leider keinen Unterschied, ob nun ein Hund darin liegt oder ob freie Bahn ist. Meine Regel, dass Ida nichts an den Hundekörben zu suchen hat, ist leider fürchterlich schwer umzusetzen. Aber ich bleibe dran. Unsere Hunde gehen damit ganz unterschiedlich um. Der Rüde möchte zu Ida garkeinen Kontakt haben. Ihm wäre es lieber, sie ließe ihn einfach in Ruhe. Er nimmt immer bereits Reißaus, wenn sie sich nur nähert. Unsere Hündin hingegen mag Idas Zuneigung. Bis es ihr zu bunt wird, muss Ida schon auf ihr herumkrabbeln. Wenn sich Ida zu ihr in das Körbchen schmeißt und sich an ihr anlehnt und sie etwas grobmotorisch streichelt oder am Ohr zieht, beginnt sie immer Ida zu putzen. Ich muss das dann schnell unterbinden, damit Ida nicht auch noch im Gesicht von ihr abgeschleckt wird. Das ist dann doch etwas zu viel. Ida findet das fürchterlich komisch und legt es extra darauf an, von unserer Hündin abgeschleckt zu werden. Zwischen den beiden scheint eine innige Liebe zu entstehen.

Bis nächste Woche!

Julia



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