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Baby-Tagebücher von Marion Glück

Hautnah. Intensiv. Liebenswert. Folgt hier den Babytagebuch-Bloger:innen und erlebt regelmäßig, wenn frischgebackene Mütter und Väter ihr Leben mit euch teilen. Jede Woche lassen sie euch an ihrer neuen Lebenszeit mit Baby teilhaben und geben ganz persönliche Einblicke: Was hat der Sprössling diese Woche Tolles gelernt? Wie geht es den jungen Eltern mit dem kleinen Knirps? Welche Herausforderungen begegnen den Neu-Mamas und Neu-Papas mit ihrem Neugeborenen? In den Baby-Tagebüchern seid ihr live dabei, von ersten Arztbesuchen bis zu holprigen Gehversuchen. Ob liebenswert chaotisch oder rührend besinnlich: Immer erhaltet ihr einen unverfälschten, authentischen und persönlichen Einblick in das aufregende Leben einer Jungfamilie.

25. Woche

WWCL 2024 oder "wir beißen uns durch"

Von Noahs ersten Zähnchen über bewegende Momente bei der Sternenkinder-Gedenkfeier zum Worldwide Candle Lighting.

Hallo mein Herz,


huiiii, die Zeit rast.

Es ist zwar nicht Sonntag und die neue Woche ist schon in vollem Gange, dennoch will ich dir von unserer letzten Woche berichten.

First things first.
Noah ist am Donnerstag völlig ausgerastet, als ich ihm sein Lätzchen umgebunden habe.
Er hat sich riesig auf den Brei von Herrn Hipp gefreut.
Mal sehen, ob er bei meiner zweiten „Ich koche Brei selbst“-Aktion auch so ausrastet.

Jedenfalls blitzte es mir weiß entgegen und ich dachte ‚Was ist das denn? Zeig her!‘
Finger rein und fühlen.
Ganz schön spitz die Beißerchen.

Da sind sie also: die ersten zwei Plätzchenfangzähne von Noah.
Bisher hält er damit allerdings nur sein Tuch und den Löffel bei der Breifütterung fest.

Zwischendurch war meine Mama da und hat sich um unseren Mucki gekümmert, während Mr. Magic und ich unsere Arbeit erledigt haben.

Mr. Magic war treu dienen, Noah und sie hatten sehr viel Spaß und ich habe ganz in Ruhe einen Termin nach dem nächsten abgearbeitet.

Auch am Sonntag waren meine Eltern mit von der Partie und wir trafen uns in Nauen.
Der 2. Advent ist ein ganz besonderer Tag für mich und viele Sterneneltern.
Worldwide Candle Lighting

Gerade die Vorweihnachtszeit kann für Eltern, die ihr Kind früh gehen lassen mussten, schwer sein. In dieser Zeit gibt es viele Gottesdienste zum Gedenken an Sternenkinder.
In der Gemeinschaft können sie Trost finden.

Im letzten Jahr war ich zu einer Veranstaltung des Sternenband. (https://sternenband.de/)
Diese fand am Tag der Sternenkinder statt.
Dieser Tag wird jedes Jahr weltweit am 15. Oktober zelebriert.
Um 19.00 Uhr Ortszeit wird zum Gedenken an das Sternenkind eine Kerze angezündet und auf das Fensterbrett oder vor die Tür gestellt. So geht ein Licht um die Welt und spendet Betroffenen Trost.

Zu verdanken haben wir diesen Tag dem 40. Präsident der Vereinigten Staaten.
Ronald Reagan.
Ganz richtig hatte er erkannt, dass, „wenn ein Kind seine Eltern verliert, heißt es Waise; wenn ein Ehegatte oder eine Ehefrau seine Partnerin oder ihren Partner verliert, heißen sie Witwer oder Witwe. Wenn Eltern ein Kind verlieren, gibt es keinen Begriff, der sie beschreibt.“

1988 legte er den Oktober als Gedenkmonat fest, um alle Menschen zum Thema stille Geburt zu sensibilisieren.

Im letzten Jahr traf ich bei der Veranstaltung die Autorin Stefanie Goldbrich.
Ihr Buch „Eine Handvoll Sonnenschein“ war ein Bestandteil meiner Trauerarbeit um Loreley.
Was ich im letzten Jahr, als wir uns begegneten, noch nicht wusste: Ich war mit Noah schwanger.

Umso größer war die Freude, als wir uns am Sonntag bei der Veranstaltung von Nadija Franks Sternenband zum Worldwide Candle Lighting wiedertrafen.

Dieses Mal hatte ich Noah und meine Eltern im Schlepptau und Stefanie hatte ein süßes und sehr passendes Geschenk für unsere Nicht-Mittagsschlafzeit dabei. #nonap
Was in einem Jahr alles möglich ist.

Das Ritual am Worldwide Candle Lighting läuft genauso ab wie der Tag der Sternenkinder. Das Besondere ist, dass an diesem Tag allen verstorbenen Kindern gedacht wird – egal ob ungeboren oder erwachsen.

Der Tag startete schon um 10.00 Uhr.
Nadija hatte dieses Mal Sternenmütter dazu aufgerufen, sich an der Aktion in Nauen zu beteiligen und ihre Projekte vorzustellen, die durch die Sternenkinder entstanden sind.

Stefanie Goldbrich hat aus ihrem Buch „Eine Handvoll Sonnenschein“ vorgelesen. Hier beschreibt sie die gemeinsame Reise mit ihrem Sohn Dominik.

Andrea Elsner berührte mich sehr, denn ihr Sternenkind heißt Noah.
Sie hat aus ihrem Kinderbuch „Wenn Noah nicht mehr gestorben ist.“ vorgelesen.
Hier wird sehr schön sichtbar, wie Kinder mit dem Verlust umgehen.
Das Buch ist ganz liebevoll von Johanna Henßler illustriert.

Marie-Christin Holland hat aus ihrem Buch „Kinderwunsch ist scheiße und du bist nicht allein“ vorgelesen.
Alle Anwesenden wussten es sehr zu schätzen, dass auf den Tischen Taschentücher vom Sternenband auslagen.
Die waren bitter nötig, denn das Thema ist hochemotional.

Adriane Wachholz hat uns dann ihre Kunst in Form von Seelenbildern vorgestellt.
Ich kenne die Macht eines Seelenbildes.
Unseres hat Angela Ziller gestaltet und es hängt bei uns im Wohnzimmer.

Linnea Karó hat uns von ihren Zwillingen und der Zeit danach berichtet.
Sie las aus ihrem Buch „Zwei ganze Leben - meine Sternenkinder: Mein Leben, die Trauer und ich“.

Auf Maria Ehrlich habe ich mich riesig gefreut, denn uns verbindet nicht nur das Sternenmamadasein, sondern auch die Vergangenheit bei der Bundeswehr.
Sie hat uns zu einer musikalischen Klangreise eingeladen.

Ich habe aus meinem neuesten Buch „Priorität Nr. nach der stillen Geburt“ vorgelesen und wählte das Kapitel der Beisetzung, denn die war für mich magisch und ich wollte den Betroffenen Mut machen.

Am Ende gab es – so wie auch im letzten Jahr – den Glitzersegen der Pfarrerin Katharina Schehrer.

Noah hat alles ganz friedlich mitgemacht und wurde von seiner Oma in den Schlaf geschuckelt.

Beseelt bin ich dann nach Hause gefahren und merkte schon auf dem Weg, wie mir die Stimme versagte.

Die ist jetzt gänzlich verschwunden und ich habe eine fette Rotznase.
„Läuft bei mir“ bekommt eine ganz neue Bedeutung.

Ich wünsche dir eine richtig schöne Woche und bleib auf jeden Fall gesund.
Wir lesen uns.
Nächste Woche wieder pünktlich.


Deine Marion Glück


P.S. Heute in einem Newsletter gelesen: „Sometimes you have to slow down to speed up. “You can’t have a baby in a month by getting 9 women pregnant” - Warren Buffett”

Meine freie Übersetzung: Manchmal ist langsamer schneller. Warren Buffett soll gesagt haben „Auch wenn du 9 Frauen schwängerst, kannst du in einem Monat kein Baby haben“. Ich mach also weiterhin ganz langsam #bummelbimmelbahn

Tagebuch Marion Glück

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Zähne, Sternenkinder, WorldwideCandleLighting, Gedenkfeier, Trauerarbeit, Hoffnung, Familie, Advent, Sternenband, Geduld, Regenbogenbaby