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Baby-Tagebücher von Eleonore

Hautnah. Intensiv. Liebenswert. Folgt hier den Babytagebuch-Bloger:innen und erlebt regelmäßig, wenn frischgebackene Mütter und Väter ihr Leben mit euch teilen. Jede Woche lassen sie euch an ihrer neuen Lebenszeit mit Baby teilhaben und geben ganz persönliche Einblicke: Was hat der Sprössling diese Woche Tolles gelernt? Wie geht es den jungen Eltern mit dem kleinen Knirps? Welche Herausforderungen begegnen den Neu-Mamas und Neu-Papas mit ihrem Neugeborenen? In den Baby-Tagebüchern seid ihr live dabei, von ersten Arztbesuchen bis zu holprigen Gehversuchen. Ob liebenswert chaotisch oder rührend besinnlich: Immer erhaltet ihr einen unverfälschten, authentischen und persönlichen Einblick in das aufregende Leben einer Jungfamilie.

17. Woche

Baby on Tour...

Wir fahren auf ein VW-Bus-Treffen. Mit unserem neuen, alten Wohnwagen.

Wir waren am Wochenende auf einem VW-Bus-Treffen in Tinn am Tinnsee. Das waren ungefähr 5 Stunden Autofahrt bis dorthin. Unseren Wohnwagen hat Björn ja am Samstag das Wochenende davor gekauft. Er war ziemlich dreckig innen und außen. Björn hat außen geschrubbt und ich habe innen alles abgewaschen und die Matratzenbezüge abgenommen und gewaschen. Dann mussten die Betten bezogen werden, Küchenutensilien und Kleidung, Handtücher, Zahnputzsachen und ähnliches eingeräumt werden und zum Schluss noch Essen und Getränke besorgt und aufgefüllt werden. Ich war, bedingt durch Peter, genau dann fertig, als wir fahren wollten. Ich hatte sogar an alles gedacht und eher wieder zu viel mit. Nur Björn musste am Kopf frieren, weil er sich keine Mütze mit genommen hatte. Denn hier haben wir jetzt schon jede Nacht Minusgrade. Brrr! Wobei, ich will nicht klagen, vor 2 Jahren hatten wir das schon Mitte August zum Schulanfang.

Da wir dieses Wochenende ohne Hans und Alexandra waren, konnten Elin und Marleen hinten auf den zwei Einzelbetten liegen und wir haben vorne die Essecke abends umgebaut. Da vom Vorbesitzer eine 120 cm Breite Matratzenauflage dabei war, haben wir die benutzt. Jedenfalls die erste Nacht. Nachdem ich gefühlte Ewigkeiten gequetscht auf der Seite lag und nicht schlafen konnte, habe ich Björn weggeschoben weil ich Peter zum Stillen auf die andere Seite von mir legen musste und ich nicht wollte, dass Björn auf ihm drauf liegt. Danach konnte ich endlich schlafen. Die nächste Nacht haben wir ohne die Matratzenauflage geschlafen, da hatten wir dann 140 cm zur Verfügung und außerdem sagte Björn mir morgens, dass er extra so nah gelegen hatte, weil er kuscheln wollte und er hatte ganz viel Platz hinter sich. Na toll, warum habe ich mich nicht viel früher beklagt?

Peter hat beide Abende im Campingwagen herzzerreißend geweint. Am ersten Tag ungefähr 10 Minuten, am zweiten Tag nur 2. Aber auch, wenn ich das von Marleen kenne, die musste den Tag auch oft auf diese Weise verarbeiten, so finde ich es ganz schrecklich in diesem Moment nichts weiter tun zu können, als Peter im Arm zu halten und eben einfach weinen zu lassen. Denn dann hilft Nichts, aber auch rein gar nichts. Keine Brust, kein Reden oder Singen und auf keinen Fall der Schnuller. Alle diese Dinge machen es nur schlimmer. Also halte ich ihn ganz fest in meinen Armen und bin eben einfach bei ihm. Inzwischen frage ich mich, ob es Elin auch so ging und ob ich das aber damals nicht verstanden habe und sie deshalb manchmal so lange geweint hat, das es mich fast verzweifeln ließ. Denn ich habe doch alles versucht, damit sie aufhört zu weinen. Aber inzwischen habe ich eben gelernt, dass manchmal nichts machen, außer halten, eben die beste Hilfe ist. Peter hat solche Schreianfälle meist an besonders turbulenten Tagen. Und auf dem Treffen hatte ich ihn bis spät am Abend mit bei vielen Leuten und das nach der Packerei mit ihm im Ergo und Fahrerei, zur Schule, Marleen abholen, dann einkaufen, dann Elin abholen und dann die lange Autofahrt am selbigen Tag, das war dann viel für ihn.

Den ersten Abend wollten Elin und Marleen erst nicht raus und mit anderen Kindern spielen, weil sie sich nicht trauten. Doch dann standen sie mit uns bei ein paar anderen Leuten. Nachdem dann eine Mutter mit ihrer Tochter bei uns stand und kurz mit ihnen geredet hatte, waren die Mädchen plötzlich die besten Spielkameraden. Auf dem Treffen waren ein paar Dänen und Schweden einige Deutsche und viele Norweger. Das Mädchen, mit dem sie dann den ersten Abend spielten, war aus Schweden. Am nächsten Tag fuhr aber diese Familie auf einen Ausflug mit. Wir blieben auf dem Campingplatz, weil wir schon genug gefahren sind und wieder fahren mussten. Da haben sich die beiden dann mit einem Mädchen angefreundet deren Mutter Deutsche ist, der Vater Engländer der in Israel aufgewachsen ist. Sie konnte also 4 Sprachen sprechen, wobei Hebräisch nicht so perfekt wie Englisch, Deutsch und Norwegisch. Das fand ich ziemlich beeindruckend und hat mich wieder darin bestärkt, dass ich mit Peter nur Deutsch reden will.

Das schaffe ich im Alltag auch zu 95%. Manchmal, wenn ich mit anderen rede, ist es schwierig immer umzuschalten. Aber er hat sonst nie wieder die Chance die Sprache so leicht zu lernen. Und außerdem spreche ich nicht 100% perfekt Norwegisch. Insofern ist es sowieso das Beste ihm das beizubringen, was ich am besten kann, denke ich jedenfalls. Norwegisch lernt er sowieso von ganz allein.

Auf der Hinfahrt sind wir einen anderen Weg gefahren als auf der Heimfahrt. Ach, die Natur hier ist wirklich traumhaft schön! Wir sind auf dem Rückweg an der Hardangervidda entlang gefahren und dann durchs Setesdal. Die Menschen die dort wohnen, behaupten es sei das schönste Tal Norwegens. Ob das stimmt, kann ich nicht sagen, aber es war wirklich sehr schön. Wir wollen also nächstes Wochenende mit allen Kindern noch mal mit dem Campingwagen los fahren. Einer muss dann zwar mit Matratze auf dem Boden schlafen, aber das wird schon gehen, denn wir müssen erst mal Zeit haben um noch zwei Betten einzubauen. Bisher gibt es die zwei Einzelbetten und ein Bett, welches man ausklappen kann quer an der Rückwand. Das Ausklappbett wollen wir entfernen und über die Einzelbetten jeweils ein weiteres Bett bauen. Hans hat aber schon gesagt, dass er gerne auf dem Boden schlafen kann. Ich freue mich schon aufs Wochenende. Bis dahin muss ich nur noch die Woche Herbstferien mit den 5 Kindern alleine überstehen, denn Björn muss arbeiten.

Am Mittwoch habe ich Säuglingsgruppe in der Gesundheitsstation. Mal sehen was das ist. Da sind wir jedenfalls mit lauter Babys zusammen, die genauso alt sind wie Peter. Und diesmal ist wohl eine Physiotherapeutin dabei. Ich bin also gespannt.

Liebe Grüße und bis zu nächsten Woche!
Eleonore



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