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Tagebücher aus der Schwangerschaft von Alexandra

Eine neue wunderbare, aufregende und vielleicht auch lang erwartete Lebenszeit beginnt. Für unsere Tagebücher-Blogs haben wir immer 3-4 schwangere Frauen in unterschiedlicher Schwangerschaftsphase, die in freudiger Erwartung über jede Woche dieser spannenden Zeit schreiben, uns und die vielen tausend Follower:innen daran teilhaben lassen und damit unvergessliche Momente schaffen.

15. Schwangerschaftswoche

Wuki und wir werden eine Familie ...

Wuki und wir werden eine Familie! Die schönste und tiefgründigste Zeit meines Lebens ...

Liebe Leserinnen und Leser,

zu Beginn möchte ich noch einmal, auf meinen letzten Bericht zu sprechen kommen. Erinnert ihr euch noch an die von mir erwähnte Kurzatmigkeit? Eine meiner Freundinnen, bereits im 9. Schwangerschaftsmonat, wunderte sich hierüber. Sie meinte, dass Kurzatmigkeit den kurz vor der Entbindung stehenden Hochschwangeren vorbehalten wäre. Dem ist leider nicht so! Nicht nur ein Popo, der auf die Lunge drückt, kann für Kurzatmigkeit verantwortlich sein. Aufgrund der Blutungen und Eingriffe, fehlte mir ja "jede Menge" Blut in meinem Körper. Wenn ich also etwas gegessen habe, wurde der grösste Teil meines Blutvorrats zum Verdauen in den Magen gepumpt. Das übrige Blut wurde mit höchster Kraft des Herzens durch meinen Körper gepumpt, um die Sauerstoffversorgung der Organe zu gewährleisten. Der extreme Herzschlag bedeutete eine enorme Körperanstrengung, was wiederum sehr viel Ruhe erforderlich machte. Aufgrund dieser Ruhephasen, bei mir waren dies ja mehrere Wochen, baut der Körper langsam an Leistung ab und alles wurde noch anstrengender. Meine normale körperliche "Fitness" hole ich mir aber langsam, durch behutsame Spaziergänge mit viel frischer Luft, wieder zurück. Nun läuft es also immer besser. Ich wollte dies noch einmal präzisieren, damit ihr meine Kurzatmigkeit verstehen könnt.

Nun aber zur letzten Woche! Wuki hatte Ultraschallpause und erst kommenden Dienstag wieder Termine. Mein Bäuchlein nimmt immer mehr Rundungen an und mein Befinden steigt ins Unermessliche. Die Übelkeit ist - so schnell sie gekommen ist - fast schon wieder verflogen. Ich habe zwischenzeitlich auch einen Trick entwickelt, um der durch die Einnahme der Eisentabletten entstehenden Übelkeit zu entgehen. Die regelmäßige Einnahme ist notwendig, um zusätzlich zu denen in der Schwangerschaft auftretenden Symptome, den entstandenen Blutverlust zu kompensieren. Ich nehme Sie einfach in der Nacht! Wenn also der Magen langsam leer ist und ich schnell wieder einschlafe, kann sich die Kapsel - fast unbemerkt - den Gang in den Darm bahnen. Wenn sie sich dann öffnet, bekomme ich in der Regel nichts mit und erwache ohne Komplikationen am Morgen mit gesundem Appetit. Das Ganze geschieht ohne Gedanken, an den Übelkeit erregenden Geruch und Geschmack des Eisens. Dennoch bin ich heilfroh, wenn ich diese Dinger wieder los bin.

Diese Woche gab es noch ein Ereignis der besonderen Art. Wir feierten Jubiläum! Wir sind nunmehr seit vier Wochen verlobt ;-) Ich kam noch gar nicht dazu, die freudige Nachricht zu überbringen. Ich habe einen Heiratsantrag des tollsten Mannes der Welt erhalten. Aber was hier in so kurzer Zeit passiert, dass muss man erstmal verdauen. Wir hatten bereits längere Zeit darüber gesprochen, da auch unser "Kinderwunsch" wuchs. So richtig getraut hatten wir uns aber eigentlich nicht und wir dachten ja auch, dass das Thema Eltern erst wieder ab Frühjahr aktuell werden kann. Es kam also Michaels 40. Geburtstag. Aufgrund der damals erst wenige Wochen alten Nachricht, Eltern zu werden und meiner angeordneten Bettruhe, planten wir einen ruhigen Abend. Es war ja noch die Zeit, als ich liegen musste und nichts machen durfte. Da es an einem Wochentag erfolgte und die Freunde am nächsten Morgen wieder raus mussten, wurde die Feier kurzerhand aufs Wochenende verschoben. Da ich nicht teilnehmen konnte, plante Michael einen echten Männerabend!

Also dachte er an einen gemütlichen Abend, er machte aber die Rechnung ohne seine Familie. Diese plante - inklusive der Schwester, Neffen und Freundin - bereits ihr Erscheinen. Michael durfte also nichts erfahren und seine Eltern wollten ein riesiges Fress-und Feierpaket mitbringen, um mir sämtliche Arbeit zu ersparen. Ich fand dies eine tolle Vorstellung und hielt also dicht! Mittags trafen dann seine Eltern ein. Monika übernahm sofort die Regie in der Küche und Otmar machte noch ein paar Besorgungen. Meiner Einer lag - wie zu diesem Zeitpunkt meist - mit Jogging-Hose im "Flodder-Look" auf der Couch und begutachtete das Geschehen.

Als Michael also nach getaner Arbeit nach Hause kam, war er überrascht, höchst erfreut aber dennoch über den eigentlich erwarteten Besuch irritiert. Nach einer Weile wandelte sich das Geschehen. Seine Eltern waren kurz aus dem Raum und er stand auf einmal mit einem riesigen Strauss langstieliger, schönster, roter Rosen vor mir. Ich war etwas erschrocken. Nicht einmal ich, hatte ihm 40 rote Rosen gekauft - woher hatte er diese also bekommen? Für einen kurzen Moment war ich eifersüchtig. Rote Rosen also - ein Symbol der Liebe! Wer also hat ihm diese geschenkt?

Ich bemerkte, aufgrund meiner innerlichen Erregung, auch nicht sofort, dass Michael bereits vor mir kniete. Erst als er mir die Rosen überreichte und begann, die schönsten Komplimente der Welt zu machen - sickerte es langsam durch. Die hatte er ja gar nicht geschenkt bekommen. An dieser Stelle muss ich noch einmal meinen Look erwähnen. Ich saß also mit Jogging-Hose im Flodder-Look auf der Couch (wie eigentlich auch die Wochen zuvor). Weiterhin ist und empfindet man sich nicht wirklich attraktiv, wenn man nur im Bett liegen muss. Ich muss das jetzt noch einmal betonen, denn in diesem Zustand machte mir "mein Kerl" einen Antrag! Das ist also wahre Liebe, dachte ich und nahm diesen unheimlich gerne an! Unter unseren Tränen begraben, steckte er mir den Verlobungsring an den Finger! Ich fühlte mich wie im Märchen.

Michaels Eltern kamen wieder hinzu und hiessen mich in der Familie herzlich Willkommen. Kurz danach klingelte es an der Tür und der Rest der Familie trat ein. Irgendwie war es wahnsinnig witzig, jeder wusste etwas, aber die Hauptbeteiligten dieses Tages nur ein wenig. Michael hatte seine Freunde informiert, definitiv nicht gestört zu werden und auch seine Familie in die Pläne eingeweiht. Seinen Geburtstag wählte er aus "Sicherheitsgründen" aus. Er ging davon aus, dass ich ihm an diesem Tag keinen Wunsch abschlagen würde! Das hätte ich auch an keinem anderen Tag!!!

So wurde aus dem runden Geburtstag eine richtige Verlobungsfeier - inklusive seiner Familie und allem drum und dran. Keine noch so ausgefallene Idee hätte sich besser und vertrauter anfühlen können, als mit der lieben Familie dieses Ereignis, zu erleben. Mit meiner Familie wird dies natürlich bei Gelegenheit nachgeholt.

Jetzt sind wir also so richtig verlobt! Der nächste Schritt, wann die Hochzeit stattfinden solle, hing aber auch davon ab, wann und wie der bereits überstandene Eingriff verlaufen würde. Wir waren uns umgehend einig, dass Wuki in einer richtigen Familie ankommen solle. Also sollte die Hochzeit in den nächsten fünf Monaten stattfinden. Aber Hochschwanger? Nicht wirklich. Optimaler wäre, so schnell als möglich! Da wir beide in derselben Stadt geboren wurden, haben wir uns zwischenzeitlich entschieden, dass wir in der selbigen das Standesamt aufsuchen möchten. Die Termingestaltung läuft also wie die Schwangerschaft - etwas erschwert, aber erfreulich. Da wir uns erst in Frankfurt anmelden müssen, um danach einen Termin in unserer Geburtsstadt zu bekommen, werden wir diese erst Ende November abschließen können. Wenn wir Glück haben, können wir aber noch einen Termin im Dezember ergattern und noch dieses Jahr ein Ehepaar werden. Drückt also alle Eure Daumen, dies würde meine "Was ziehe ich denn an"-Frage sehr erleichtern. Schliesslich möchte ich mir was schickes zum Anziehen aussuchen. Mit weniger Bauch fällt dies vielleicht doch etwas leichter ;-)

Es ist so unglaublich viel Neues in unser Leben getreten, an manchen Tagen wissen wir gar nicht wie uns geschieht. Alles funktioniert wie von selbst und man findet sich in Bildern wieder, die man so nie erwartet hätte. Eigentlich glaube ich, hatte ich genau vor vor diesem, die grösste Angst. Eine richtige Familie, prägende Entscheidungen, Verantwortung für eine kleine Seele und Zusammengehörigkeit, ... Dennoch weiß ich, dass dies, die schönste und tiefgründigste Zeit meines Lebens ist. Wir Beide sind sehr dankbar, dies miteinander erleben zu dürfen.


Fortsetzung folgt ...



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Kommentare von Lesern:

Anna, göttingen18.11.2008 12:49

Hallo Alexandra,

ich lese seit einiger Zeit die Tagebücher der kidsgo-Schwangeren. Ich gratuliere Euch natürlich von ganzem Herzen und wünsche Euch für Eure Zukunft zu dritt alles Gute.

Mich würde mal interessieren, wie es bei Dir mit der Arbeit aussieht?! Bist du die gesamte Schwangerschaft über von der Arbeit befreit, oder mußt du andere Arbeiten erledigen, wenn du nach deinem Eingriff wieder fit bist!?

Kannst ja mal berichten, wie das in Deinem Beruf geregelt wird.

Viele Grüße, Anna

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jenny, wiesbaden17.11.2008 22:00

liebe alex,

es rührt mich immer wieder dein tagebuch zu lesen, aber dieser eintrag ganz besonders, weil er mich an meine erste schwangerschaft erinnert. da ist bei uns ja auch so viel passiert, genau wie bei dir und ich lebe das beim lesen nochmal richtig gefühlsmässig nach. es war auch für mich die schönste zeit meines lebens und ich erinnere mich immer wieder gerne daran. danke, dass du gerade diese erinnerung wieder hochgeholt hast!! genisse es so intensiv du kannst...

lieben gruss
jenny

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Steffi aus Köln17.11.2008 14:23

Liebe Alexandra!

Ich verfolge immer ganz gespannt deine Tagebucheinträge und freue mich sehr für dich und deinen Partner. Ich habe sehr ähnliches erlebt und inzwischen ist unser kleiner Sohnemann 6 Monate alt und ich kann dir sagen: Es wird alles noch viiiiel schöner!!! :-)
Geniesse diese besondere Zeit und euer gemeinsames kleines Wunder.
Ich wünsche dir und deiner kleinen Familie von Herzen alles Gute!

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Steffi aus Köln17.11.2008 14:23

Liebe Alexandra!

Ich verfolge immer ganz gespannt deine Tagebucheinträge und freue mich sehr für dich und deinen Partner. Ich habe sehr ähnliches erlebt und inzwischen ist unser kleiner Sohnemann 6 Monate alt und ich kann dir sagen: Es wird alles noch viiiiel schöner!!! :-)
Geniesse diese besondere Zeit und euer gemeinsames kleines Wunder.
Ich wünsche dir und deiner kleinen Familie von Herzen alles Gute!

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vroni, hh17.11.2008 12:53

meine glückwünsche zur verlobung!!!
ich teile ja meine kurzatmigkeit gern mit dir :-)) außerdem bin ich schon im 10. monat!! und die luft wird schon wieder mehr weil hier jemand den weg nach unten als den richtigen erkannt hat :-) liebste grüße und weiter so!

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