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Baby-Tagebücher von Sara

Hautnah. Intensiv. Liebenswert. Folgt hier den Babytagebuch-Bloger:innen und erlebt regelmäßig, wenn frischgebackene Mütter und Väter ihr Leben mit euch teilen. Jede Woche lassen sie euch an ihrer neuen Lebenszeit mit Baby teilhaben und geben ganz persönliche Einblicke: Was hat der Sprössling diese Woche Tolles gelernt? Wie geht es den jungen Eltern mit dem kleinen Knirps? Welche Herausforderungen begegnen den Neu-Mamas und Neu-Papas mit ihrem Neugeborenen? In den Baby-Tagebüchern seid ihr live dabei, von ersten Arztbesuchen bis zu holprigen Gehversuchen. Ob liebenswert chaotisch oder rührend besinnlich: Immer erhaltet ihr einen unverfälschten, authentischen und persönlichen Einblick in das aufregende Leben einer Jungfamilie.

23. Woche

Brudi trifft seine "Freunde"

Lange habe ich diesmal nach einer passenden Überschrift gesucht... Bis endlich der Groschen fiel, dass Brudi diese Woche insgesamt vier (Baby)-Freunde getroffen hat... Wer mag, zählt mit...

Da ist er wieder, der 6h-Montagmorgen-Wecker. Weil ich noch viel zu müde bin von der Rückreise und vergessen habe, am Vorabend Brot aufzutauen, macht LovelyHusband die Girls tagesbereit und statt Frühstücksbox gibt’s zum Wochenstart eine Brezel vom Bäcker. Brudi und ich schlafen aus bis 9.00 Uhr. Dann sind wir fit und betanken die Waschmaschine.
Kurz vor Mittag kommt meine liebe Hebamme vorbei. Wir haben allerhand zu bequatschen, haben wir uns doch eine ganze Weile nicht mehr gesehen. Bezüglich Beikost schlägt sie vor, Brudi doch gleich mit vom Familientisch essen zu lassen in sanften Dosen, babygerecht natürlich. So würde ich mir das Breimachen sparen und ihn nach und nach an Nahrungsmittel heranführen. Ich glaub, es wird ne Mischung aus Beidem. ;) Nebenbei haben wir auch Zeit, die Ergobaby Adapt Babytrage richtig auf mich schmale Person einzustellen. Gemeinsam klappt es besser, die Verschlüsse zu schließen - auch ohne Spiegel. Die Schnallen nach dem Tragen direkt bis ans Ende der Gurte zu ziehen, heißt das Zauberwort. Bei Tuch und meiner anderen Trage musste ich das bisher nicht. Meine Hebi hat außerdem den Blick dafür, wie die Trage perfekt sitzt, da ich eher zart gebaut bin. Wir entscheiden uns für überkreuzte Träger auf dem Rücken. Ab nun heißt es jeden Tag damit tragen, um sich weiter mit der Adapt vertraut zu machen.
Nach dem Ballettnachmittag merke ich schon, dass die Trage meinen Rücken entlastet, da das Gewicht besser verteilt wird. Vielen Dank noch mal an Ergobaby! (Kleiner Haken: Leider kann man sie nicht umgeschnallt lassen, wenn man sich setzt. So will es die Anleitung. Ist aber auch sau-unbequem, wenn man es wie ich trotzdem versucht ;)


Am Dienstagmorgen besucht mich meine hochschwangere Freundin mit ihrem Sohn. Die relaxteste Mama, die ich kenne. Sie musste Ende des letzten Jahres ihren Sohn aus der Krippe nehmen wegen verheerender Umstände dort. Keine leichte Entscheidung so kurz vor der Geburt. Aber das, was sie mir berichtet, lässt mir wirklich die Haare zu Berge stehen. „Erzieher-Notstand“, auch hier in Frankfurt. Dann passieren solche Dinge, auf die ich jetzt nicht näher eingehe. Alles schon selbst erlebt. In Berlin bei meiner Freundin werden Kitas dicht gemacht, wenn der Betreuungsschlüssel nicht stimmt. Stressiger für die Eltern, aber irgendwo sicherer für die Kleinen.
Für mein Baby hoffe ich, dass ich im Sommer einen Platz in Sonnenscheins Krippe bekomme. Seit letztem(?) Jahr läuft die Anmelderei hier in der Großstadt über ein zentrales Vergabesystem im Kita-Bereich. Man muss sich online registrieren für einige Wunsch-Kitas und dann drauf hoffen, dass man dort einen Platz bekommt. Schlägt man mehrere Plätze aus, ist die Konsequenz, dass man gar keinen Platz erhält. Vitamin B und Geschwisterkind-Bonus zählen wohl nicht mehr. Es gehe nun wohl rein nach Anmeldeliste und Dringlichkeit. Aber…Warten wir’s mal ab…
Zurück zum Jungs-Vormittag: J. und Brudi spielen prima zusammen. Der Große zeigt meinem Kleinen sämtliche Bagger-Arten. Ich bin begeistert über den Fahrzeuge-Wortschatz des 2-jährigen. Nach dem Mittagessen trennen sich unsere Wege.
Beim Abholen im Kindergarten überreicht mir die liebste Erzieherin einen Schwung selbstgenähte Dreiecktücher. Jaaa…das Zahnen macht aus Brudi ein Wasserfallmonster. Wir wechseln gerade gefühlt minütlich Tücher und Oberteile. Alles, was nicht niet – und nagelfest ist, wird angelutscht und ange“kaut“.

Mittwochs geben Putzfee und ich uns die Klinke in die Hand. Brudi soll noch mal geimpft werden. Mein Kinderarzt hatte irgendwie verschwitzt, dass Brudi die zweite und dritte Dosis gegen Menigokokken B schon längst hätte intus haben müssen. Mir ist das Ganze erst aufgefallen, als ich nach der U4 den Impfausweis beäugt habe. Schnell wird ein Zusatztermin gebucht – Ich liebe Extra-Termine ja- und die fehlende Impfung nachgeholt. Der Kollege unseres „Stammkinderarztes“ bespricht mit mir, dass aufgrund des „grenzwertigen“ Alters von Brudi nun nur noch eine weitere Impfung zur kompletten Immunisierung notwendig sei. Soll mir Recht sein. Ein Termin weniger und 108 Euro gespart. Diese Impfung wird noch nicht von der STIKO empfohlen und wird daher nicht übernommen. Was ich im Vorfeld nicht wusste. Mir wurde nur die Impfung empfohlen. Brudi maunzt nur kurz, von Schreien kann keine Rede sein. Fieber entwickelt er diesmal keins. Den Rest des Tages ist er gut drauf.


Donnerstags schlafen Brudi und ich herrlich aus. Danke an die Impfung, falls sie der Grund ist ;) Nach einem zweiten Frühstück und einer Dusche mache ich uns bereit fürs Rückbildungs-Yoga. Es ist wahrscheinlich meine letzte Stunde mit Brudi, da meine Zehnerkarte nun verbraucht ist. Es ist wieder super voll. Die ganze Nachbarschaft scheint sich minütlich zu vermehren. ;) Brudi ist zwar wach, aber spielt ausdauernd mit LovelyHusbands Beißring aus Holz. Ich kann 60 min trainieren. Brudi zeigt großes Interesse an den anderen Kindern, die teilweise schon laufen oder krabbeln können. Ja, das Projekt „Quality time mit Baby in einer Gruppe verbringen“ sollte ich dann endlich mal in Angriff nehmen. Doch eigentlich bin ich kein Fan von PEKiP und Co. Nach Babyschwimmen ist mir bei den Temperaturen auch nicht. Ich mag Hallenbäder nicht besonders. Zumal sie meist auch nicht besonders babyfreundlich ausgestattet sind.
Am Nachmittag ist Goldkind bei einer Schulfreundin und Sonnenschein hat sich eine Kindergartenfreundin eingeladen. Mir bleibt viel Zeit, mich mit Brudi zu beschäftigen. Wir probieren die Musikgarteninstrumente aus und musizieren damit. Nachdem ihre Freundin abgeholt ist, habe ich Zeit nur für Sonnenschein. Sie berichtet mir stolz über Neu gelerntes aus dem Kindergarten und uns bleibt auch noch Zeit, um nur zu zweit zu spielen, zu lesen und zu kuscheln. LH kommt mit Goldkind erst zurück, als die kleine Schwester bereits fast eingeschlummert ist. Abendessen und zu Bett bringen von nur zwei Kindern. Wow! Das ist echt wie Urlaub, sag ich euch!


Den Freitag lassen wir easy angehen. Nur ein paar Sachen im Haushalt müssen erledigt werden und ein kurzer Drogeriespaziergang steht an. Den verbinde ich spontan mit einem Mittagessen bei Brudis Zwilling N. Die berühmteste Frankfurter Wurstbude *keine Schleichwerbung* kocht uns Muddis Pommes rot-weiß. Zwar haben wir nur ein Stündchen, aber es tut uns Mamas gut sich auszutauschen und sich den Rücken zu stärken. Unsere Themen sind echt gleich…Meine Freundin will in ihrem Fabel-Kurs fragen, ob es dort noch ein Plätzchen für Brudi und mich gibt zwecks Quality-Time. Außerdem würden wir uns dann regelmäßiger sehen. Sie gibt mir den heißen Tipp, dass man in einem Naturkost-Laden bei uns in der Nähe gerade 20% auf Wintersachen bekommt. Und ich brauche doch so dringend noch einen Wollwalk-Anzug in 74/80(!!!!) für Brudi, da ihm seiner in 62/68 nun wirklich zu klein ist. ( Ich laufe ständig Gefahr, seine Wollschühchen zu verlieren, wenn ich ihn trage, da seine Füßchen unten anstoßen. Die Anzüge nicht gerade günstig. Gebraucht bekommt man die fast zum Neupreis und wie lange er ihn in 74/80 noch tragen wird, weiß ich auch nicht.)
Während wir uns unterhalten, strampeln unsere Jungs gemeinsam auf der Krabbeldecke, erlutschen sich Spielsachen und „lernen“ sich weiter kennen. N. trägt ein Shirt mit dem Aufdruck „Frauenversteher“, so witzig.
Dann starte ich zum Abholen. Beim Kindergarten treffe ich NY-Freundin kurz auf nen Kaffee. Wir sehen uns in letzter Zeit echt kaum, da sie als Freelancerin aktuell morgens nun recht viel arbeiten muss.
Abholen muss ich heute wieder nur Sonnenschein und die Tochter meiner krebskranken Freundin. Wir Eltern wechseln uns aktuell damit ab, um sie zu entlasten und sie vor allem nicht so viel Kindergarten-Bakterien auszusetzen unter der Chemo. Ja, immer freitags wird mir wieder bewusst, welches Glück meine Familie und ich haben, gesund zu sein und wie dankbar ich dafür sein darf. Ich hoffe sehr, dass A. im Sommer alles überstanden hat.
Auf dem Nachhauseweg erstehen wir in besagtem Laden tatsächlich einen Wollwalkanzug zu einem sagenhaften Preis und dazu noch in der Wunschfarbe. *freu* Zuhause hole ich endlich die Kiste mit alten Babyspielsachen vom Dachboden. Für Sonnenschein ist ganz spannend zu sehen, was sie und ihre Schwester jeweils zur Geburt bekommen haben. An die meisten Sachen erinnert sie sich jedoch nicht. Sonnenschein darf immer eine Sache Brudi zum Testen geben. Er findet den O-Ball und eine Klapper-Raupe aus Holz am besten. Als LH und schließlich auch Goldkind, die bei einer Freundin war, eintreffen, gehen wir in die Synagoge. Es ist mal wieder einer der Freitage, an denen ich mitkommen kann. Tut gut! Mit der neuen Ergobaby-Trage komme ich mittlerweile gut zurecht.


Samstagmorgen kommt die Zwillingsmama mit ihren Jungs vorbei um ein paar von Brudis Sachen in 50/56 abzuholen. Es schmerzt schon, die Teilchen weggehen zu sehen. Aber immerhin weiß ich jetzt, wo ich sie notfalls finden könnte. Die beiden Jungs sind mit dabei. Sie sind so süüüüß! Zu diesem Zeitpunkt wären sie etwa 2,5 Wochen alt, wenn sie normal geboren worden wären. Sie wiegen nun etwas mehr als 3kg und sind 48cm lang. Brudi sieht aus wie ein Riese neben ihnen auf der Krabbeldecke mit seinen 69cm und 7,7kg. Ich hab echt Angst, dass er ihnen aus Versehen weh tun könnte, wie er sich so dreht, nach seinen Spielsachen greift und mit den Armen fuchtelt. So krass, wir schnell man es vergisst, wie sich ein Baby am Anfang gewichtsmäßig im Arm anfühlt. (Meine Mädels hatten auch jede knapp 3 kg bei der Geburt.) …als hätte ich Federn auf dem Arm ;) Ganz gespannt lausche ich den Erzählungen der Zwillingsmama, was alles anders ist, wenn man Frühchen hat/ und/ oder Zwillinge. Respekt an alle von euch, die das durch haben!
Nachmittags kommt eine Freundin mit ihrer Tochter zu Besuch und wir verspeisen leckere Waffeln. Dabei bemerke ich, dass die Heizung immer kälter wird, bis sie fast ganz ausfällt. Ich frage in den anderen Stockwerken nach: Meine Nachbarn stört es nicht (oder sie scheuen sich vor dem Wochenend-Anruf beim CrazyHausmeister). Mich stört aber umso mehr, wollte ich gerne die Kinder baden in einem beheizten Badezimmer. LH will weiter abwarten. Ich aber nicht, schließlich haben wir auch noch einen Sonntag vor uns, den ich nicht in einer komplett ausgekühlten Wohnung verbringen möchte. Also klingele ich zwecks Problem-Behebung doch beim „nettesten“ Hausmeister Frankfurts an, der an diesem Abend außergewöhnlich freundlich ist. So kennen wir ihn nicht! (Kann er bitte immer diese Drogen nehmen ?…) Binnen 45 min ist er zur Stelle und innerhalb 3,5 Stunden organisiert er den Notbetrieb der Heizung, die ab Mitternacht dann wieder recht gut funktioniert. Es wird wieder warm! Herrlich!

Sonntags sind wir erst mal zuhause. Nachmittags wird es spannend. Ich gehe alleine zum Yoga! Die drei Kids lasse ich bei LH. Er muss Sonnenschein(in Begleitung der beiden anderen) zu einer Geburtstagsfeier in den Zoo bringen. Einige Vorarbeit meinerseits ist notwendig: Kinder tagesbereit machen, Mittagessen auf Punkt 1, Wickelrucksack packen, Notfallfläschchen vorbereiten und Brudi versuchen so zu stillen, dass es nicht zum Einsatz kommt etc. Aber alle Anstrengung lohnt sich, ich habe eine tolle Yoga-Stunde. Als wir uns wiedersehen schläft Brudi auf dem Sofa neben Papa. Das Fläschchen hat er nicht gebraucht. Als Brudi aufwacht, stille ich ihn. LH verabschiedet sich zu seinem Auswärtsspiel in Wiesbaden. Ich mache mir schnell noch einen Tee und nasche Schokokekse, dann mache ich mich mit Goldkind und Brudi auf den Weg zur U-Bahn, um Sonnenschein einzusammeln. Als ich fast schon bei der Station bin, ereilt mich der Anruf, wo ich denn bleibe. Sorry, ich bin genau in der Zeit!?! Man hätte mir vor einer Stunde per WhatsApp mitgeteilt, dass der Geburtstag früher ende. Klasse, weil ich immer und überall -beim Yoga ;) - mein Handy dabei habe! Da man nicht 15 min auf mich warten möchte, fährt man mir mein Kind nach Hause. Zuerst nervt es mich, da ich den Still-Wickel-Anzieh-Goldkind-aus-dem-Haus-treib-Stress hatte. Aber eigentlich ist so ein Heimbringen ja echt bequem. Aber: Drei Party-Zeiten-Veränderungen innerhalb von 48h. Chaotischer geht’s nicht. (Unsere Mutmaßung: Der Vater hatte verpeilt, dass Frankfurt ab 17.30 gegen Darmstadt spielt, was „ungeschickterweise“ mit der Party seiner Tochter kollidierte. Und so wurde die Party schließlich um 17.15 beendet. Dumm getimt im Vorfeld... Das arme Kind…)
Während meine Mädels vor dem Abendessen mit Playmobil spielen, hab ich Zeit, Brudi zu beobachten. Es macht grad echt wieder peng! entwicklungsmäßig bei ihm. Er dreht sich und dreht sich. Schokoladenseite ist, sich über rechts zu drehen. Liegt er dann auf dem Bauch, wird mit der Hand diagonal ein Spielzeug gegriffen und oral untersucht. Wenn man nicht dran kommt, wird Trick17 angewendet: an der Krabbeldecke ziehen und zerren, bis es näherkommt oder umfällt, um es sich dann greifen zu können. Lediglich das Spielzeug anzuschimpfen bewirkt leider nichts ;)
Nach den Abendessen lacht sich Brudi schlapp über Goldkind, die sich um die eigene Achse dreht. Aktuell buhlen die beiden Mädels regelrecht um die Gunst ihres Bruders. Sonnenschein beschäftigt sich von sich aus gerne mit ihrem Bruder. Sie ist auch immer stets zur Stelle, wenn er weint und versucht ihn auf ihre, manchmal noch etwas ungestüme Art zu trösten. Manchmal muss man sie da bremsen. Goldkind hingegen spielt aktuell meist lieber mit ihren Spielsachen. Man muss sie regelrecht oft dazu ermuntern, sich mit ihrem Bruder zu beschäftigen. Wenn sie Sonnenschein mit Brudi zusammen sieht, reagiert sie dann häufig sehr trotzig: „Nie darf ich mit ihm spielen!“ , was aber völliger Humbug ist. Als Siebenjährige dürfte sie ihn nun sogar fast alleine wickeln, wenn sie das nur wollte. Mal sehen wie das die nächsten Wochen weitergeht….

Bis in sieben Tagen…

LG Sara















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