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Tagebücher aus der Schwangerschaft von Stefanie

Eine neue wunderbare, aufregende und vielleicht auch lang erwartete Lebenszeit beginnt. Für unsere Tagebücher-Blogs haben wir immer 3-4 schwangere Frauen in unterschiedlicher Schwangerschaftsphase, die in freudiger Erwartung über jede Woche dieser spannenden Zeit schreiben, uns und die vielen tausend Follower:innen daran teilhaben lassen und damit unvergessliche Momente schaffen.

25. Schwangerschaftswoche

Wohnungskündigung im 7. Monat…!

Wir müssen noch vor der Geburt aus unserer Wohnung und ich hatte doch schon alles geplant.

Schon wieder ein Sonntagabend – aber diesmal weiß ich gar nicht, wie ich beginnen soll…
Alles war so schön: Nach dem Urlaub wollten wir entspannt die nächsten Wochen angehen und waren uns einig, dass jetzt für mich die Zeit gekommen ist, mal etwas kürzer zu treten. Unser kleiner Schatz und die Schwangerschaft sollten die Möglichkeit haben, mal nicht nur „nebenher“ zu laufen, sondern endlich im Vordergrund stehen!

Bis zu diesem verflixten Montagabend …! Wir waren ja erst nachts aus dem Urlaub zurückgekommen und hatten nur knapp 4 Stunden Schlaf, bevor für uns der Arbeitsalltag wieder anfing. Deshalb wollten wir eigentlich früh ins Bett, als um 19:00 Uhr das Telefon klingelte und die Tochter unserer Vermieter uns ganz überschwänglich berichtete, dass ihre Eltern zugestimmt hätten und sie mit ihrem Mann schnellstmöglich in unsere Wohnung ziehen wollten, da sie ihren Kinderwunsch in unserer Wohnung mit Garten verwirklichen wollen…. Aha …! Ich war wie vor den Kopf geschlagen und meine Kinderzimmerplanung zerfiel in tausend Puzzleteile vor meinem inneren Auge. Wir hatten doch schon alles geplant, den Kinderwagen in Gedanken schon im sommerlichen Garten unter die Rosenhecken gestellt, damit unser Kleiner es draußen schön schattig hatte.. Mir schossen die Tränen in die Augen und in mir kochte die Wut hoch, was dieser verwöhnten „Tochter aus gutem Haus“ einfiel, uns so freudig eine solche Entscheidung mitzuteilen!

Das einzige was mir dazu einfiel war: „Das hört sich ja alles ganz vernünftig an, aber ich bin im 7. Monat schwanger.“ Punkt. Aus. Das musste sie doch verstehen!
Nach einer kurzen Pause wollte sie aber nur noch einen Termin ausmachen, damit sie ihrem Mann (Herrn Dr. Assistenzarzt!) endlich die neue Wohnung zeigen könnte. Ich verabredete wie in Trance einen Termin, legte auf und brach in Tränen aus. Meinem Schatz, der alles mit angehört hatte, erging es nicht anders.
Wohnungskündigung in der Schwangerschaft – da muss es doch ein Gesetzt geben! Drei Monate Kündigungsfrist hatte die Vermietertochter uns angekündigt – wir müssen dringend nach Mietobjekten schauen, schließlich würde die Frist dann 2 Wochen vor dem errechneten Entbindungstermin enden!

Es wurde eine ziemlich nasse Internetrecherche an diesem Abend – immer wieder liefen uns die Tränen über die Wangen und die Telefonate mit unseren Eltern endeten so schon nach wenigen Minuten. Alle waren geschockt! Der kleine Mann in meinem Bauch konnte vor lauter Mama-Adrenalin nicht still liegen und drehte und boxte die ganze Zeit - mir war das erste Mal in der Schwangerschaft richtig schlecht und der Kreislauf spielte verrückt.
Dann die Erlösung: es gibt tatsächlich einen Paragraphen, der uns vor einer Eigenbedarfskündigung während der Schwangerschaft schützt. Aber was nützt es einem, wenn man (hoffentlich!) stillend direkt im Anschluss an die Geburt dann die Umzugskisten packen darf? Und die Suchergebnisse für Objekte in unserer Gegend waren mehr als überschaulich und konnten an einer Hand aufgezählt werden. Ich brauch an dieser Stelle also nicht zu erwähnen, dass diese Nacht uns noch weniger Schlaf brachte, als die Rückreisenacht zuvor…

Inzwischen sind einige Tage vergangen und die schriftliche Eigenbedarfskündigung ist auch schon eingetroffen. Die naive Art, die unsere Vermieter einschließlich Tochter in den Telefonaten an den Tag gelegt hatten (O-Ton unserer Vermieterin: „Sie sind doch eine starke Frau, so etwas wird Sie doch in Ihrer Schwangerschaft nicht aus der Bahn werfen!“) widersprach sich in einem durchformulierten und von Paragraphen gestützten Kündigungsschreiben. Also nicht naiv, sondern dreist… Allerdings sind die Gründe aus unserer Sicht nur sehr oberflächlich, da wohl offensichtlich kein wirtschaftlicher Grund vorliegt. Wir werden also morgen unsere Rechtsschutzversicherung nutzen, und uns schnellstmöglich anwaltlich beraten lassen.

Unsere Eltern, Freunde teilweise sogar Kollegen haben sich als eine echte Stütze erwiesen und wollen bei einem Umzug tatkräftig zur Seite stehen. Und auch, wenn die Telefonate und Gespräche jedes mal den Tränenpegel wieder steigen ließen (ach ja, die Hormone!), so haben wir doch einige Ideen und Anregungen aus diesen Gesprächen bekommen: Warum trauern wir unserer 3-Zi-Whg. nach, die wird doch sowieso bald zu eng! Eigentlich hatten wir sowieso bereits ab und zu schon mal wieder die Angebote hier im Umkreis in der Zeitung angeschaut… Aber wenn so plötzlich das „kann“ zu einem „MUSS“ mutiert, fällt einem kurzfristig das rationelle Denken so schwer …!

Unsere weitere Planung und die Träume für die nächsten Wochen haben sich damit wohl auch zerschlagen… Aber Hauptsache, unserem Kleinen geht es gut! Was ist schon eine Wohnungssuche gegen das, was Andere erleben: Krankheit des Partners oder des Babys, Arbeitslosigkeit,… Nein, eigentlich geht es uns gut und wir hoffen, dass wir schnellstmöglich eine geeignete und bezahlbare Wohnung mit Garten oder ein kleines Häuschen in/um Bad Homburg finden. Vielleicht sogar noch vor dem Geburtstermin im Juni? Das Wohlergehen unseres Kleinen muss jetzt im Vordergrund stehen – etwas anderes könnten wir uns nicht verzeihen. Bitte drückt uns ganz fest die Daumen für die kommenden Wochen und die rechtliche Klärung unserer Situation, ja?

Ich wünsche Euch allen eine schöne Woche und schicke ein fröhliches „Kopf hoch!“ in die Runde.

Eure Steffi



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Kommentare von Lesern:

Doris, Bonn05.03.2008 20:41

Hallo Steffi,
das ist ja heftig. Das mit dem Rechtschutz ist eine sehr gute Idee, vielleicht könnt ihr euch mitt eurem "Supervermieter" auf einen Vergleich einigen und er bezahlt den Umzug oder die neue Kaution. Laßt euch nicht unterkriegen u. deine Vermieterin hat Recht: Du bist eine starke Frau und wirst daraus jetzt einen Nutzen ziehen.
Viel Glück dabei u. ich freue mich auf deine weiteren Einträge

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Melanie, München05.03.2008 15:38

Hallo Stefanie
Das kommt mir alles so bekannt vor .Wir hatten genau dasselbe. Unsere derzeitige Wohnung ist zwangsversteigert worden anfang Februar und promt kam Ende Feb. die Kündigung ( Eigen -bedarf der neuen Eigentümer). Erstmal großes schwarzes Loch und dann die Überlegungen wie geht es denn weiter der Geburtstermin ist 21.6. , also Anwalt , Mietverein usw. aber jetzt zeichnet sich vielleicht doch noch ein gutes Ende ab und wir können die Geburt in Ruhe über die Bühne bringen. Die neuen Eigentümer haben uns eine längere Frist eingeräumt, da wir in absehbarer Zeit so wie so ausgezogen wären, 55qm sind ein bißchen klein für 3 Ich wünsche euch alles Gute und es gibt Schlimmeres, also Kopf hoch und freut euch auf euer Baby. Alles wird gut.

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