… und der Genuss des späten Wochenbetts.
Liebe Leserinnen, liebe Leser,
Dinge verändern sich mit Kind, das ist Fakt. Und nicht nur Alltägliches, sondern auch die hohen – und die nicht ganz so hohen – Feiertage. Denn letzte Woche stand mein erster Muttertag und Willis erster Vatertag an. Und diese laufen bei mir seit Jahren schon immer traditionell gleich ab.
Der Muttertag galt immer meiner Mama und vielen lieben Worten. Ein absolutes Muss dabei ein schöner Blumenstrauß plus Karte. Was für eine wunderbare Mutter ich habe. Und wie dankbar ich bin. Dagegen ist der Vatertag pragmatischer: Seit ich 15 bin, ziehe ich los – in unterschiedlichsten Gruppen-Kombinationen – aber immer mit Bollerwagen, Bier und bester Stimmung. Ich trinke gerne in Gesellschaft und so ist der Männertag ganz nach meinem Geschmack: Ein schöner Spaziergang in feucht-fröhlicher Stimmung. Zahlreiche Fotos belegen herrliche Stunden mit wunderbaren Menschen, die in einem Anruf bei meinem Papa gipfeln, um ihm zu seinen beiden Töchtern zu gratulieren. Ich zähle den Vatertag damit zu einem meiner Lieblingstage im Jahr. Ungern möchte ich mit dieser Tradition brechen.
Doch als Neu-Mutter sehen beide Feiertage doch anders aus. Der Muttertag wurde noch schöner als bisher: Denn Willi überraschte mich mit einem irren Frühstück mit allem, was mein Herz begehrt. Schoko-Shells, ein Glas frisch gepresster Orangensaft, Zimt-Minnis, Lieblings-Kekse. All diese wunderbaren Dinge waren schön drapiert auf dem Tisch zu finden. Und ich – selbstverständlich nur aus Höflichkeit ;) – aß alles! Frische Blumen standen auf dem Tisch und zum Abendessen hatte Willi mir noch Trüffelnudeln besorgt. Daran könnte ich mich gewöhnen.
Dann stand der Vatertag an. Und der lief natürlich etwas nüchterner ab – im wahrsten Sinne des Wortes. Traditionell verabredeten wir uns zum Spaziergang. Packten wie immer Nudelsalat, Muffins, den Bollerwagen, Bier und Wodka. Und eben in diesem Jahr Spucktücher, Windeln, Anton und alkoholfreies Radler in der Plastikflasche. Und da fiel mir das erste Mal auf, dass nun doch eine andere Art der Verantwortung auf Willi und mir liegt. Nicht nur, dass wir auf unser Baby Rücksicht nehmen müssen, wir können auch nicht beide einfach die Tassen heben ohne uns abzusprechen.
Sicherlich, dieses Jahr stille ich noch und bin selbstverständlich nüchtern. Doch es zeigte mir, dass Willi und ich ab jetzt einen Plan brauchen. Wer feiert wann? Wer ist bereit am nächsten Morgen aufzustehen? Wer behält den Überblick? Wie werden künftige Geburtstage oder Hochzeiten aussehen?
Wir sind jetzt nicht nur für uns verantwortlich, sondern eben in erster Linie für Anton. Und das fiel mir wie Schuppen von den Augen, als wir durch den Wald stapften und meine Kumpanen die erste Flasche killten. Das Leben mit Kind bedeutet Absprachen zwischen den Eltern.
Und manchmal zurückstecken. Und vor allem: Veränderungen von Traditionen. Und vermutlich auch die bittere Wahrheit: Der Vatertag wird Willi gehören. Denn er ist nun mal der Papa!
Themensprung:
Es ist Mitte Mai, ich beende offiziell das Wochenbett. Nicht, dass ich mich physisch jemals darin befunden hätte. Aber rechnerisch neigt es sich dem Ende. Und ich bin ein bisschen enttäuscht. Denn ich hatte es mir kuschelig und gemütlich vorgestellt.
Das regnerische und trostlose Wetter dieses Frühlings hätte eigentlich perfekt dazu eingeladen: Mit Mann und Kind den ganzen Tag im Bett, Pizza in der Hand, die Welt draußen aussperren. Da hatte allerdings nicht nur mein Mann, sondern auch die Welt etwas dagegen.
Willi hat Hummeln im Po und hält nicht mal einen Nachmittag im Bett aus. Und so richtig beeindruckt vom Kaiserschnitt war jetzt auch keiner.
Ab Tag 3 war die einhellige Meinung, man könne ja schon mal wieder die Hüfte zum Spaziergang schwingen. 500 Meter hatte ich gebeugt zurücklegen können. Und es endete in Tränen meinerseits. Ja, eine Bauchoperation tut weh. Auch, wenn man schnell aus dem Krankenhaus auscheckt und auch, wenn man gute Laune hat.
Außerdem liegt es sich mit Mann und Kind auch nicht so kuschelig im Bett, wenn sich Besuch ankündigt. Und der kommt ja auch, um das neueste Mitglied den ganzen Tag durch die Gegend zu tragen. Und das war manchmal schwer auszuhalten für mich als Neumutter. Also stieg ich ebenfalls aus dem Bett, um zumindest in Hör-Nähe meines Babys zu bleiben.
Und ja, der Vollständigkeit halber muss ich erwähnen, dass all die Kinderarzt-, Klinik-, Hebammen-, Osteopathie und Zahnarzt-Termine der letzten Wochen auch Mobilität forderten. Also wieder nix mit liegen und kuscheln. Besonders nicht mehr mit Willi, der natürlich wieder in die Arbeit musste.
Meine romantische Vorstellung der gemeinsamen Nähe hatte sich also nicht eingestellt. Und ein bisschen traurig bin ich darüber. Mein Umfeld belächelt allerdings schon immer meine rosarote Vorstellung zu manchen Themen und mein Bedürfnis nach Wärme und Liebe.
War ich schon im Kindergarten immer die klammernde Kleine, die am liebsten mit ihrer Schwester in der gleichen Gruppe wäre. Um ihr nicht von den Fersen zu weichen und sie regelmäßig zu umarmen. Sie ist eher Typ „mein Tanzbereich, dein Tanzbereich“ und hat mir damals schon klar gemacht, dass ich dieses Bedürfnis zurückschrauben sollte.
Tja, daraus gelernt habe ich nicht. Und bin eben vom keineswegs kuscheligen Wochenbett enttäuscht.
Aber dann richtete es das Schicksal mal wieder. Willi wurde gegen Corona geimpft und musste nach Spritze zwei mit den gängigen Nebenwirkungen kämpfen: Schüttelfrost, Fieber, Schweiß, Unwohlsein. Und wenn schon der Kaiserschnitt nicht reicht, so sind grippeähnliche Symptome bei Männern allemal Gründe, damit Willi mich bittet, den ganzen Tag liegen zu bleiben.
Und so sitze ich nun doch lächelnd im Kissenmeer neben meinem leidenden Mann, kuschle mein Baby und esse Burger und Pommes - im Bett. Was für ein wunderschöner Wochenbett-Abschluss! :)
Ich hoffe, ihr habt´s gut. Bis nächste Woche
Maike
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Dir alles Gute,
Anke (kidsgo-Tagebuch-Betreuerin)
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