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Gartenträume & Wochenbett - Tagebücher aus der Schwangerschaft von Anna aus Hitzacker

Eine neue wunderbare, aufregende und vielleicht auch lang erwartete Lebenszeit beginnt. Für unsere Tagebücher-Blogs haben wir immer 3-4 schwangere Frauen in unterschiedlicher Schwangerschaftsphase, die in freudiger Erwartung über jede Woche dieser spannenden Zeit schreiben, uns und die vielen tausend Follower:innen daran teilhaben lassen und damit unvergessliche Momente schaffen.

13. Schwangerschaftswoche

Gartenträume & Wochenbett

Mich beschäftigt derzeit mein Garten und auch ein paar Überlegungen fürs Wochenbett bahnen sich an.

Hallo ihr Lieben,

Entschuldigt, dass mein Beitrag so spät kommt. Es ist gerade unheimlich viel los und die eigentlichen Schreibzeiten brauchte ich anderweitig. Die Wahlvorbereitung nimmt einiges an Zeit in Anspruch und führt zu wundervollen Diskussionen mit meinem Mann über die Kandidaten und was wir uns für unser Land und unsere eigene Zukunft an Veränderungen und Beständigkeit wünschen. Mein fast fünfzehnjähriger Sohn bat darum, „so einen Wahlschein mal sehen zu dürfen“. Also habe ich die Briefwahl beantragt, damit wir uns das Ding mal ganz in Ruhe zuhause ansehen können, bevor ich meine Kreuze mache. So kann er Fragen stellen und hat es schon mal gesehen, bevor er dann selbst bald in der Kabine davor sitzen wird.

Am Sonntag ist der Midi vier Jahre alt geworden. Wir hatten einen richtig schönen Geburtstag mit Kaffeetrinken, Großeltern und Lieblingsonkel und ein paar Geschenken. Wahnsinn, seit vier Jahren sind mein Mann und ich nun schon gemeinsam Eltern.
Vorher hatte der Mini noch einen dollen Zahnungsschub mit 40*C Fieber und großer Knatschigkeit. Samstag haben wir mit Kuchen backen verbracht und ein Elternabend beim Ninja und der normale Alltagswahnsinn fand auch noch statt. Nun bin ich um viele Infos reicher.

Beim Ninja in der Klasse ist der Klassenlehrer leider für längere Zeit ausgefallen. In der Waldorfschule hat die Klasse in der Regel von der ersten bis zur achten Klasse einen Klassenlehrer. Dieser begleitet die Klasse intensiv durch Projekte, Klassenfahrten, jeden Morgen im Hauptunterricht zwei Stunden, sowie noch diverse andere Stunden am späteren Schultag. Zum Glück wurde in diesem Fall geschafft die Klasse richtig gut aufzufangen. Bricht plötzlich eine so wichtige Person für länger weg, so macht das was mit den Kindern. Hier sind aber so viele engagierte tolle Menschen eingesprungen, dass die Klasse statt in ein Loch zu fallen viele viele neue Impulse bekommt und alle sogar richtig happy sind mit der Situation. Klar fehlt der Klassenlehrer, aber es wird auf allen Seiten gut kompensiert und die Kinder lernen, dass man solch Situationen trotzdem mit der Hilfe anderer schaffen kann. Eine wichtige Lektion für sie.

Ende März steht das Achtklassspiel an. Die Klasse übt ein selbst gewähltes Schauspiel ein. Diese intensive Zeit ist großartig für die Klassengemeinschaft. Mein Sohn hat eine der Hauptrollen und ist schon fleißig am Text lernen und hat direkt alle Wochenenden im März für Proben geblockt, obwohl er wohl nicht immer anwesend sein muss. Außer das Wochenende nach seinem Geburtstag ist frei, sodass wir den gut feiern können. Ich bin mega gespannt auf die Aufführung!!!!

Daneben sind noch viele andere Dinge die anstehen, geplant und bedacht werden müssen. Meinem Sohn macht es wieder Spaß in der Schule. Zuletzt wollte er am liebsten aufhören. Statt ständigem Unterricht bieten Klassenfahrt, Biographiearbeit, Klassenspiel und Praktika ganz neue Lernfelder. Das passt gerade und es ist schön für mich zu sehen, wie mein Sohn darin aufblüht und sich neu entdeckt, neue Erfahrungen macht und unbekannte Dinge durchdenken muss.

Zuerst war aber der letzte Montag dran:
So, mein Mann ist auf seinem Lehrgang, meine Mama hat die zwei kleinen Wirbelwinde zu einem Spaziergang mitgenommen und der Teenie genießt nach einem langen Schultag etwas Fernsehen. Ich mache mir einen Tee, schnappe mir mein Handy, einen Notizblock und einen Stift und verkrümel mich an meinen Sekretär. Montag Nachmittag. Wenn alles gut läuft, habe ich hier ein bis zwei Stunden für mich. Ich genieße die Ruhe im Haus und habe mir heute etwas vorgenommen. Ich will unseren Garten weiter planen. Ich hatte im letzten Tagebuch bereits davon erzählt. Ich wünsche mir einen „essbaren“ Garten mit dem wir uns am besten weitestgehend selbst mit Obst und Gemüse versorgen können. Ich liebe die Ideen von Marie von Wurzelwerk. Sie hatte jetzt ein kleines Bootcamp und da wollte ich mir die Zeit für nehmen dieses anzusehen, zu durchdenken und mir einen Plan für dieses Jahr zu machen.

Mit bereits drei Kindern werden hier erhebliche Mengen an Obst vernichtet. Auch der Konsum von Möhren und Kartoffeln steigt und wenn man einmal frisch im Garten gereiftes Gemüse gegessen hat, dann schmeckt das aus dem Supermarkt irgendwie nicht mehr so. Durch die ganzen Kinderchen komme ich mit meinem Garten aber nicht so wirklich weiter. In den Schwangerschaften fehlt mir oft die Kraft und oft auch das Wissen sowie das Equipment, um z. B. eine Ernteschwämme haltbar zu machen oder wie ich durch sinnvolles Pflanzen die Erntezeiträume besser umverteile. Auch im ersten Jahr mit dem neuen Kind bin ich keine der Mütter, die nebenbei mal größere Projekte wuppt. Ich brauche Zeit für meine Rückbildung, meine Hormone spielen verrückt und bis auf meinen ersten Sohn schenken mir meine Kinder nicht wirklich Zeit für mich, sondern fordern meine Gegenwart, Aufmerksamkeit, Nerven und Zeit. Selbst im Schlaf. Da bin ich froh, wenn ich mit der Wäsche hinterherkomme, was gesundes zu essen auf dem Tisch steht und alles irgendwie läuft. So ist mein Garten zwar in der Entwicklung, aber noch weit davon entfernt, dem Bild in meinem Kopf zu entsprechen.

Aber ich kämpfe mich da immer wieder dran. Manchmal denk ich mir schon, dass diese altmodische Reihenfolge - Heirat, Haus, Kind(er) - ihren Sinn hat. Wir haben es halt rückwärts gemacht und das erschwert einiges oder lässt es langsamer zu seinem Ziel finden, aber so ist es nun und es wird schon.
Für dieses Jahr hatte ich mir das große Anlegen der Gemüsebeete vorgenommen und wollte mit dem Gemüse so richtig durchstarten. Da nun aber das nächste Kindchen kommt und das auch noch im August muss ich meinen Plan wieder ändern.

Ich habe mir zuletzt einen Ruck gegeben und einfach gemacht. Der beste Apfelbaum ist der, den man vor zehn Jahren gepflanzt hat. Deswegen sind erstmal zwei Apfelbäume im Herbst bei uns eingezogen. Unter dem einen hat die Plazenta von meinem derzeit Jüngsten ihre Ruhestätte gefunden. Außerdem sind noch zwei Heidelbeersträucher und zwei Sorten Johannisbeeren eingezogen, die den Sandkasten säumen. Diesen haben wir im letzten Jahr auch „richtig“ angelegt. Mit Einfassung und Deckel gegen die Katzen und was da sonst noch gerne reinmacht. Bei den Apfelbäumen sind wir nach Sorten gegangen, die wir gerne essen und sowieso im Laden kaufen. Zum Glück ergänzen sich diese Sorten gut, sodass alles passt.

Wenn alles gut läuft, haben wir im kommenden Jahr bereits etwas eigenes Obst. Ansonsten in den kommenden Jahren. Ich habe mir jetzt doch einen Kurs zum Gemüsegarten starten gekauft, da ich im Wochenbett vermutlich die Zeit haben werde mich diesem zu widmen. Wieviel und wie lange werde ich sehen. Ich muss im Wochenbett- bislang jedenfalls - viel liegen, mich viel ausruhen und wirklich erholen. Das braucht mein Beckenboden und Körper dann ganz dringend. Damit das geht, wird sich mein Mann Elternzeit nehmen. Leider wurde etwas geändert, was mich richtig sauer macht: Man kann nur noch einen Monat zeitgleich Basiselterngeld nehmen. Sonst hat mein Mann sich zwei Monate Elternzeit genommen und die habe ich auch gebraucht. Für die Erholung von Schwangerschaft und Geburt, zum durchlaufen des Wochenbettes und seiner ganzen Höhen und Tiefen. Da nehmen meine Hormone mit was geht .. Und das Wochenbett dauert nunmal acht Wochen. Und wir haben die Zeit auch als Familie genossen. Die größeren Kinder bekamen einen viel intensiveren Bezug zu meinem Mann, Mamas Ausfall musste kompensiert werden und alle mit anpacken. Das war eine richtig schöne Familienblasenzeit, die wir alle sehr genossen haben.
Tja, leider sind die acht Wochen Mutterschutz, die das wenigstens noch berücksichtigen, verpflichtende Basiselterngeldmonate. Wollen wir, dass mein Mann zwei Monate zuhause bleibt, so müsste er den zweiten Monat Elterngeld Plus beantragen, wodurch nur das halbe Elterngeld ausgezahlt wird. Leider können wir uns das aber nicht leisten. Also hoffe ich darauf, dass er noch zwei Wochen Urlaub im Anschluss bekommt, damit es wenigstens sechs Wochen werden. Sonst weiß ich wirklich nicht weiter. Nach vier Wochen bekomme ich den Laden mit drei Kindern und einem Baby nicht geschmissen! Ist mir egal, ob andere das hinkriegen. Bei mir klappt das nicht.
Am besten wäre noch, wenn der Vaterschaftsurlaub endlich mal beschlossen und umgesetzt wird. Das wäre wirklich hilfreich. Dann hätte mein Mann ab Geburt zwei Wochen Vaterschaftsurlaub mit vollem Lohnausgleich und daran anschließend Elternzeit und Urlaub. Das wäre das ideale derzeit in meinem Kopf. Ob das so kommt, werden wir sehen.

Auf jedenfall muss ich mir noch Unterstützung fürs Wochenbett organisieren. Auch mein Mann braucht mal eine Auszeit. Das haben wir im letzten Wochenbett gelernt. Zum Glück haben wir beide Omas im Ort und dem Opa geht es nun endlich wieder besser, nachdem kurz vor der letzten Geburt Lungenkrebs festgestellt worden war. Kurz vor Weihnachten gab es nun die Diagnose, dass der Krebs tatsächlich weg ist. Das freut uns alle sehr! Langsam erholt er sich nun von den Strapazen der letzten anderthalb Jahre. Letzte Woche haben die Großeltern das erste mal wieder den Midi zu einem Oma-Opa-Nachmittag abgeholt. Das war ein Gejuchze sag ich euch. Und mit nach Hause wollte er abends so gar nicht. Das haben beide Seiten sehr vermisst.
In die konkreten Wochenbettvorbereitungen nehm ich euch dann nochmal mit.

Mit der Schwangerschaft läuft es weiter so ganz unauffällig. Ich habe weder Blutungen noch weiter Schmerzen bekommen. Na ja, außer ganz schön fiese Wachstumsschmerzen. Das ziept und zieht ganz schön und juckt. Ich muss schon regelmäßig cremen, damit meine Haut genug Feuchtigkeit bekommt.
Das Baby/die Babys wachsen da wohl weiter so unauffällig vor sich hin. Mir geht es zunehmend normaler. Aber der Schock von dem Traum sitzt mir irgendwie immer noch in den Knochen. Ich versuche wieder ins positive und ins Vertrauen zu kommen. Manchmal gelingt es mir, manchmal nicht. Manchmal bin ich einfach freudig schwanger, manchmal bin ich eher vorsichtig abwartend. Ich habe überlegt zu einem Ultraschall zu gehen, was mir auch meine Hebamme am Massagetermin sagte, dass ich das jederzeit in Anspruch nehmen könnte. Aber irgendwie fühlt sich das nicht richtig an. Es könnte schnelle Gewissheit bringen. Aber ich müsste mit hoher Wahrscheinlichkeit wieder diskutieren ob meinem natürlichen und unmedizinischen Umgang mit der Schwangerschaft und da habe ich in meinem derzeitigen Zustand so gar keine Lust und Nerven für. Außerdem würde ich glaube ich gar nicht wissen wollen, wenn das Baby nicht mehr leben sollte und damit am Ende vier Wochen rumlaufen müssen, bis es geht. Eine Ausschabung käme für mich nur im Notfall in Frage. Entschuldigt, jetzt sind wir doch wieder bei diesem Thema. Es lässt mich leider noch nicht ganz los. Aber es ist schon viel besser geworden als letzte Woche.

Joghurt mit Obst, Honig und Nüssen ist gerade richtig lecker. Die Übelkeit ist fast weg, nur Kopfschmerzen begleiten mich gerade ständig. Ich finde Kopfschmerzen sooooo doof und unnütz!

Hier schließe ich jetzt aber, damit ihr den Bericht endlich bekommt und ich hoffe, ich schaffe den nächsten noch diese Woche. Mal sehen. Es sind wieder viele Termine angesetzt. Unter anderem kommt schon morgen meine Hebamme zur nächsten Vorsorge. Ich will sie mal bitten nach dem Fundus zu tasten. Das bekomme ich so überhaupt nicht hin.

Alles weitere im nächsten Bericht. Eine schöne kalte aber sonnige Woche wünsche ich euch.
Liebste Grüße von Anna

Tagebuch Anna



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In diesem Beitrag geht's um:

Wochenbett und Elternzeit, Familienleben, Schulkind, Gartenplanung