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Tagebücher aus der Schwangerschaft

Eine neue wunderbare, aufregende und vielleicht auch lang erwartete Lebenszeit beginnt. Für unsere Tagebücher-Blogs haben wir immer 3-4 schwangere Frauen in unterschiedlicher Schwangerschaftsphase, die in freudiger Erwartung über jede Woche dieser spannenden Zeit schreiben, uns und die vielen tausend Follower:innen daran teilhaben lassen und damit unvergessliche Momente schaffen.
Nachbericht

Normale Härte!

Jetzt geht´s erst richtig los!

Ein letztes Mal: Hallo liebe LeserInnen!

Nach der ersten Schwangerschaft und Geburt war ich höchst unsicher ob ich das - trotz Kinderwunsch – noch mal erleben möchte und bekam oft zu hören: "Ach, all das Beschwerliche ist bald vergessen!"

Und das stimmt auch. Es war mir völlig entfallen! Da ich keinen weiteren Nachwuchs plane, werde ich aber diesmal versuchen, es ein bisschen in Erinnerung zu behalten - nur für den Fall dass ich mal traurig bin...

Denn ganz ehrlich: Wer hat sich eigentlich dieses völlig misslungene Konzept ausgedacht, einen erst über neun Monate und zum Abschluss mit der Geburt körperlich so anzuschlagen, dass man eigentlich fast selbst ein Pflegefall ist und drei Wochen Kur mit Vollpension und Wellness angebracht wären, stattdessen aber mit dem Umsorgen und der Pflege eines völlig hilflosen kleinen Menschen betraut wird? Ein Menschlein das am liebsten den ganzen Tag getragen wird und getragen werden muss um es von A nach B zu kriegen. Das man mit seinem Körper ernährt und das immer schläft, wenn man selbst nicht dazu kommt und in so kurzen Intervallen lebt, dass man schon nach wenigen Tagen ein schier uneinholbares Schlafdefizit hat.

Neben diesem anstrengenden "Job" kämpft man mit den Nachwehen und -wehwehchen nicht unerheblicher Art. Viele wichtige Muskeln funktionieren noch nicht wieder richtig und man ist dazu weinerlich und dünnhäutig. Die Ohrenstöpsel kann man weiterhin gut gebrauchen denn "gute" Ratschläge gibt es wieder im Überfluss... Statt ansonsten seinen Frieden zu haben, muss man sich außerdem um einen Haufen Formalitäten kümmern - von der standesamtlichen Anmeldung bis zum 12-seitigen Elterngeldantrag mit 80 verschiedenen Anlagen.

Schon oft habe ich gedacht, dass ich mich gar nicht beklagen müsste und würde, wäre ich in "Bestform" (will heißen: normal). Kurze Nächte und trotzdem etwas leisten, frei nach dem Motto "wer feiern will, muss auch arbeiten" haben wir ja früher auch schon gekonnt!

Also...merke: das Leben ist kein Ponyhof und Kinderkriegen erst recht nicht!

Zurück zum Thema: Ja, nach langem Zögern, hatte die kleine Bauchbewohnerin es auf einmal seeehr eilig und ja, im Nachhinein kann ich (bald) auch darüber lachen. Ich muss aber auch sagen, dass ich durchaus die Vorteile anerkenne. Schnell ist eben auch schneller vorbei!

Und jetzt fängt das Schönste ja erst an. So nach und nach zeichnet sich ab, dass man etwas zurück kriegt. Der Blick wird schon mal erwidert, ein schiefes Lächeln erscheint auf dem Gesichtchen und erst die kleinen Hände, Fingerchen, Öhrchen, Füßchen, der Haarflaum, der Geruch. ..hach, ich bin verliebt! Verrückt.

Unser Großer ist auch mächtig stolz auf seine Schwester und strahlt übers ganze Gesicht wenn er sie mal halten darf oder sie ihn anguckt. Und er hat mir sehr eindringlich eingeschärft, dass der Doktor sie nicht pieksen darf, als wir zur U3 sind - sonst haut er den...

Und es ist so schön, dass ich meine Füße wieder sehen kann! Auch wenn eine Schwangerschaft durchaus ihre schönen Seiten hat (2. Trimester) war der Endspurt doch sehr schwer. Das hat die Natur ganz gut eingerichtet, denn die zahlreichen Handicaps zum Schluss nehmen einem die Angst vor der Geburt (Hauptsache es kommt raus!) und lassen einem auch jetzt, nach einer durchwachsenen Nacht noch dankbar denken: "Besser als DAS!"

Denn zugegeben: unsere kleine Maus ist kein superpflegeleichtes Baby, das 22 Std. am Tag schläft, nie schreit und jetzt schon durchschläft. Aus meiner Brust kommt keine Sahne mit Vanillegeschmack und wir arbeiten noch an einem "Rhythmus". Immerhin hat die Erfahrung gelehrt, es langsam angehen zu lassen. Und dass sich alles irgendwann einspielt.

Jetzt freue ich mich, die Kleine immer größer werden zu sehen und auf jeden schönen Moment dieser wunderbaren ersten Jahre!

An Euch alle vielen Dank für euer Interesse, eure Kommentare, aufmunternden Worte und zuletzt für eure Glückwünsche!

Zum Schluss noch ein Appell an alle die noch zögern, ob wegen der Karriere, aus Ego-Gründen oder warum auch immer: Traut euch!

Kinder stellen alles auf den Kopf und bringen das Leben komplett durcheinander aber auf eine ganz wunderbare Weise. Und sich zu "vermehren" ist nicht zuletzt ein ganz natürlicher Teil des Lebens - viel eher noch als Karriere, Kino oder Kopfkissen!

Ich wünsch Euch was, vor allem allen Schwangeren eine leichte Geburt und gesunde Babys! Vor kurzem habe ich von einer neuen Schwangerschaft einer engen Freundin erfahren - also geht es jetzt sogar irgendwie noch mal von vorne los - aber diesmal als Zaungast.

Grüße

Eure Julia

Bild: Privat



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Kommentare von Lesern:

Stefanie, Frankfurt04.04.2014 13:31

Und er passt wie angegossen?
Ist der Zweitname denn jetzt Mimi Miriam oder Mia geworden?
Alles, alles gute für euch.
Wir sehen uns auf dem Stoffmarkt im Mai?
Jaaaa, man kann auch mit Baby und Kleinkind nähen. Man hat dann zwar noch weniger Schlaf, es schaut weiterhin aus wie beim Hempels. Aber man hat dann mal was für sich gemacht. ;) und ist für einen Moment zufriedener...

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In diesem Beitrag geht's um:

Wochenbett, Geburt, Nachwehen