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Tagebücher aus der Schwangerschaft von Anja

Eine neue wunderbare, aufregende und vielleicht auch lang erwartete Lebenszeit beginnt. Für unsere Tagebücher-Blogs haben wir immer 3-4 schwangere Frauen in unterschiedlicher Schwangerschaftsphase, die in freudiger Erwartung über jede Woche dieser spannenden Zeit schreiben, uns und die vielen tausend Follower:innen daran teilhaben lassen und damit unvergessliche Momente schaffen.

Nachbericht

Weiches Wochenbett

Von den ersten Tagen und Nächten mit unserer kleinen Großfamilie

So entspannt wie unser Baby das Licht der Welt vor unserem Sofa erblickt hatte, ging auch unser Wochenbett weiter. Die ersten zehn Tage habe ich wirklich primär im Bett mit kleinen Ausflügen aufs Sofa verbracht. So hatten wir viel Zeit zum Kuscheln, Stillen und zum innigen Verlieben. Man wird ja mit jedem Kind ein bisschen weiser und darum habe ich das Frühwochenbett auch diesmal wirklich zelebriert - unterstützt von der ganzen Familie.

Außer den Großeltern, die die Mädchen bespaßt und uns bestens versorgt haben, gab es keinen Besuch - abgesehen von den Hausbesuchen meiner Hebamme. Unseren ersten Ausflug in die „Welt da draußen“ hatten wir dann erst am 10. Tag, weil wir ja zur U2 zum Kinderarzt mussten. Da wog der Kleine schon 200 Gramm über seinem Geburtsgewicht. Und klein ist er doch gar nicht, denn bei der U2 maß er bereits 58 cm. Da Babys aber in zehn Tagen nicht ganze vier Zentimeter wachsen, war klar, dass sich unsere Hausgeburtshebamme ordentlich (um vier Zentimeter) vermessen hatte. So war mir auch klar, warum die 56er-Bodies und ebensolche Strampler bereits kurz nach der Geburt aussortiert werden mussten. Das Stillen hat sich auch gut und schnell eingespielt, so dass bei der U3 schon 5500 Gramm auf der Waage standen. Selbst der Milcheinschuss am
2.Tag war durch stündliches Stillen sehr mild und problemlos abgelaufen.

Aber wie ist unser Söhnchen nun so? Vor allem zauberhaft, so dass ich den kleinen Mann ständig herzen und küssen muss und unsere Vierjährige beschlossen hat, ihn zu heiraten. Mit vier Wochen begann er schon reaktiv zu lächeln und verzaubert uns alle damit noch mehr. Er schreit etwas mehr als die Mädels bzw. ließen sich diese eigentlich immer mit Stillen beruhigen. Die klassische Unruhephase mit drei, vier Wochen haben wir aber gut hinter uns gebracht. Die Nächte übernehme komplett ich (das Stillen gibt das ja auch irgendwie vor), wie auch schon bei den beiden Großen, dafür steht mein Mann morgens auf und ich kann noch mal etwas Schlaf nachholen. Dieses Vorgehen hatte sich schon in den ersten beiden Babyzeiten bewährt. Außerdem kann ich nach wie vor nur allen Müttern den regelmäßigen Mittagsschlaf empfehlen, ob der nun vormittags, mittags oder nachmittags stattfindet. Dafür bleiben dann andere Sachen liegen, aber damit kann man leben lernen. Ich habe das bei jedem Kind besser hingekriegt mit dem Prioritäten setzen.

Das extrem ruhige Wochenbett in den ersten Tagen hat mir einfach auch ganz viel Kraft für den jetzigen Alltag gegeben und ich habe wirklich das Gefühl, mich gut von der Geburt erholt zu haben. Natürlich wäre das so ohne die großartige Unterstützung meines Mannes und seiner Elternzeit so nicht machbar. So können wir aber Schritt für Schritt in den normalen Alltag zurückkehren, der mit drei Kindern doch von vielen Terminen gefüllt ist. Irgendwie fühlt es sich an, als ob der kleine Mann schon immer da war. Es ist diesmal nicht so ein Ausnahmezustand wie er es vor allem beim ersten Kind war. Aber auch das zweite Kind empfand ich schon als sehr große Herausforderung. Auf einmal musste man einem Baby und einem Kleinkind gerecht werden. Bei meinem wahrscheinlich auch damals noch viel zu hohen Perfektionsanspruch an mich selbst blieb da wenig Raum für mich bzw. uns als Paar. Das brachte zeitweise ganz schönen Frust mit sich und belastete auch die Beziehung.

Mittlerweile habe ich ganz gut verstanden, dass man als Mutter gut auf sich selbst achten muss, damit der Laden läuft. Diesmal schaffe ich es sogar an fünf Tagen in der Woche, mir die 25 Minuten Zeit für das Üben mit der Rückbildungsgymnastik-DVD zu nehmen. Einen Kurs werde ich auch noch ab dem 26.9. bei einer Kollegin machen, aber einmal die Woche Rückbildung mit Baby daneben bringt einfach herzlich wenig und kann immer nur der Anstoß sein, möglichst täglich und immer wieder im Alltag (Haltung!!) etwas für sich zu tun. Aber auch das ist natürlich nur machbar, weil mein großer und mein kleiner Mann ein inniges Tragetuchverhältnis haben und unser Baby darin immer entspannt aufgehoben ist. Wie auch schon bei unseren Töchtern wird der Kinderwagen zum Transport von Taschen, Jacken, Einkäufen, Sandspielzeug und Puppen genutzt - und manchmal auch zum unterwegs wickeln.

Genauso ist das Babybay momentan noch Ablagefläche für Spucktücher, Bücher, Spielzeug und auch gelegentliche Besucherbank für die großen Schwestern. Aber genau wie seine Schwestern braucht auch unser Söhnchen nachts meine Nähe und ich genieße das auch sehr. Schließlich habe ich jeden Tag vor Augen, wie schnell diese innigste Zeit vergeht. Aber auch worauf wir uns noch ein drittes Mal freuen dürfen.

Natürlich ist hier auch nicht jeden Tag eitel Sonnenschein und wir sind auch übermüdet, motzen uns an, haben keine Geduld oder sind auch einfach nur genervt. Aber so ist Familienleben - das habe ich mittlerweile verstanden. Man streitet sich, man verträgt sich und manchmal findet man sich auch richtig blöd. Aber am Ende des Tages (spätestens wenn alle entspannt in den Betten oder stillend im Arm liegen) bin ich einfach nur glücklich und dankbar, mein Leben mit diesen vier wunderbaren Menschen verbringen zu dürfen. Ihr merkt schon, wie wunderbar weich das Prolaktin uns Mütter spült. Aber dieses Gefühl für meine wunderbare Familie habe ich auch unabhängig vom Prolaktinspiegel.

Statt Ehetherapeut haben wir ja auch unsere wunderbare Putzfee... ernsthaft, das kann ich nur jeder Familie empfehlen. Es ist soviel weniger Konfliktpotential da, wenn jemand anderes die ungeliebten Putzaufgaben übernimmt. Egal wie verloddert es hier aussieht, am Mittwoch wird alles wieder gut. Man muss auch nicht jeden Tag frisches selbst gekochtes Bioessen auf den Tisch bringen, sondern kann auch mal vermehrt in diesen Zeiten die Berliner Gastronomie bereichern. Da musste ich doch wirklich noch mal ein drittes Kind bekommen, um in vielen Dingen noch mal gelassener zu werden. Ich wünsche mir, dass die Gelassenheit anhält, denn unsere drei Kinder werden uns sicher an vielen Punkten noch ordentlich herausfordern - aber ich habe das Gefühl, wir könnten das ganz gut hinkriegen.

Tja, was soll ich noch berichten von unserem ganz normalen Familienleben, in dem geliebt, gelacht, gestritten, vertragen und meistens das Miteinander genossen wird? Meine Familie fühlt sich für mich sehr komplett an und ich freue mich, jetzt auch noch unseren kleinen bezaubernden Jungen durchs Leben begleiten zu dürfen.

Hier und heute enden nun meine Berichte über diese besondere Zeit und ich sage Euch Danke fürs Lesen und Kommentieren und kidsgo und Sponsoren für die liebe Tagebuchbegleitung (ein Dankeschön auch für die wunderschönen Geburtstagsblumen letzte Woche).

Liebe Grüße,

Anja



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Kommentare von Lesern:

Carola06.09.2012 12:41

das ist ja blöd. dann weiß ich auch nicht... eine nanny vielleicht oder leihomas? irgendeinen menschen der euch unter die arme greifen kann?
god bless america >:(((((

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Stefanie05.09.2012 22:48

Danke, Carola, für deine Tipps. Dummerweise sitze ich am anderen Ende der Welt, in Kalifornien. Hier gibt's leider kein Sozialnetz wie in Dtld. Nicht mal Hebammen, die zu einem nach Hause komen, gibt's. Übrigens ist mein Mann Lehrer an einer Dt. Schule, damit fällt auch die Option Urlaub nehmen weg...

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Carola05.09.2012 21:53

@Stefanie: Es gibt sogenannte Mütterpflegerinnen die sich um Haushalt, großes Kind usw. kümmern dich bekochen oder auch in Sachen Baby beraten. Oder schau mal ob es in deiner Stadt eine Welcomeorganisation gibt, die helfen ehrenamtlich. Oder Wochenbettpflegerinnen, Familienhelfer...
Es gibt einige Möglichkeiten, man muss ein bisschen googlen und bereit sein Hilfe anzunehmen auch wenn man nicht "krank" ist sondern "nur" eine Geburt hinter sich hat. Viel Glück!

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Stefanie05.09.2012 19:03

Die Wochenbettruhe hört sich toll an! Gleichzeitig wird mir ehrlich gesagt ein wenig bang, da mein Mann von seinem Arbeitgeber (dt. Staat) die Mitteilung bekommen hat, dass er zur Geburt des Kindes (unser zweites) diesen Monat einen Tag frei bekommt. Und dass, wo unsere Eltern 12 Flugstunden entfernt wohnen und nicht eben mal helfen können. Irgendwelche Tipps?

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Stefanie, Frankfurt03.09.2012 14:37

Liebe Anja,
danke für deinen Nachbericht, der wieder so viel Wahres enthält.
Ich hab sehr vieles von dem umsetzen können diesmal wovon du grade berichtest. Ja, Wochenbett im Bett, da hatte echt was. Erstgebärende schauen einen ungläubig an, wie gestern im Park - erst 8 Tage nach der Geburt. "Was 14 Tage im Bett, hattest du was Ernstes?"-" Nein! Nur selbstverordnete Wochenbettruhe!"
Aber der Beckenboden hats mir diesmal wirklich gedankt... Ich trainiere auch fleissig taeglich mit der DVD und trage mein Gummiarmband! Es geht mir dadurch blendend. Wenn ich mir Fotos von 2010 und 2012 anschaue, dann sehe ich jetzt klar viiiiel besser aus nach der Geburt!

Vielleicht schreib ich ja auch in ein paar Jahren bei kidsgo Tagebuch und berichte von der Hypno-Wassergeburt ZUHAUSE meines 3. Kindes... Einem kleinen gesunden Sohn... ;-)
Upps... Mein Mann weiß noch nichts davon... Vom Kinderwunsch schon...aber...Hat ja noch bisschen Zeit ihm das Thema Hausgeburt erneut unter die Nase zu reiben... Low-Version ambulant hat ihn ja dann diesmal doch ueberzeugt. Und Hypnobirthing findet er auch seit Mai klasse! Davor konnte er gar nix damit anfangen, obwohl er Yoga klasse findet.

Alles, alles Liebe für deinen namentlich unbekannten kleinen Mann und deine Familie...

Stefanie

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Gast03.09.2012 11:06

lasst ihr doch einfach das Geheimniss um den Namen! Sie ist schon so oft gefragt worden, aber ich denke sie möchte es nicht verraten!

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Anja02.09.2012 18:59

Danke , für den tollen Nachbericht!
Ich würde aber auch gerne wissen wie der Kleine heißt.

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Nunyan,Berlin02.09.2012 08:36

Hallo Anja,
ein toller Bericht,und so ehrlich das find ich super!!!
ich glaube gerade das müssen wir manchmal hören, dass nicht alles perfek sein kann.Ich wünsche dir und deiner Familie alles, alles liebe !!!

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Kathrin, Baden-Württemberg01.09.2012 19:48

P.S. Die "Kleine" ist auch das dritte Kind und auch bei uns war es sehr entspannt und man ist da irgendwie schon viel ruhiger, als beim Ersten oder Zweiten.

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Kathrin, Baden-Württemberg01.09.2012 19:46

Liebe Anja,

danke für Deinen tollen Nachbericht, ich konnte so sehr mitfühlen.... Ja, es geht so schnell vorbei, gerade noch habe ich an meine Kleine gerochen und das Stillen genossen.... ja gerade noch, nächstes Jahr kommt diese Kleine in die Schule, unfassbar! Genieße es!!!!

Viele Grüße,

Kathrin

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Carola01.09.2012 19:30

Was für ein schöner Nachbericht. Ich hoffe, dass ganz viele Schwangere und Neueltern das lesen, er enthält soviel Wahres. Das Wochenbett ist so eine wertvolle Zeit die nicht durch Besuch und anderen Stress gestört werden sollte... Kinderwagen, Kinderzimmermöbel, usw. usw. alles pseudokram, ein Baby braucht es nicht wirklich auch wenn es teilweise praktische Dienste erweist.
Schade, dass du nicht weiterschreibst aber kann ich auch voll verstehen. Alles Schöne für euch und weiterhin soviel Gelassenheit im Familienleben...
LG aus Treptow

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Lisa31.08.2012 13:48

Hallo anja, schade dass Dein Tagebuch zu Ende ist. Gerne habe ich es gelesen. Aber wie heißt Euer kleiner Mann denn eigentlich?Lg Lisa

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