Meine Woche mit Warten ...
Liebe Leserinnen und Leser,
wir sind noch immer eins! Die vergangene Woche verging unheimlich langsam. Eigentlich logisch, wenn man im Wesentlichen mit Warten beschäftigt ist. Aber wie soll man seinen Kopf abschalten, wenn der errechnete Zeitpunkt des grossen Ereignisses immer näher rückt?!
Da ich nun des Öfteren Wehen hatte, einige Gewitter zum Wochenende angekündigt wurden und obendrein noch Vollmond war, waren wir sicher, dass dies unser Wochenende wird. Bei solchen Naturereignissen, berichten sämtliche Hebammen und Mütter, von erhöhten Geburtsraten. Muttertag wäre auch gewesen, aber auch dies konnte unsere Kleine in keiner Weise beeindrucken ;-)
Sie ist immer noch gemütlich in ihr Ein-Zimmer-Appartement gebettet und drückt "liebevoll" abwechselnd ihre Füsse oder das Popöchen in Mamas Seiten.
Während wir vor uns hin warten, schleichen sich auch ständig neue, zahlreiche Ideen in unsere Köpfe, um es der Kleinen letztendlich "noch" schöner und wohliger zu bereiten. Das "fine tuning" der bereits entstandenen Dinge hat somit begonnen.
So haben wir zum Beispiel rote Bettwäsche aufgezogen, um der Kleinen, mit der ihr aus dem Bauch vertrauten Farbe, zu Beginn mehr Geborgenheit zu schenken. Im Kinderzimmer habe ich aus einer bunten Schmetterlingstapete ein lustiges, farbenfrohes Ornament an die Wand gezaubert, sodass sie später beim Wickeln etwas zu schauen hat.
Meine Krankenhaustasche ist nun schon zum zweiten Mal gepackt. Zum einen habe ich einige bereits verstaute Dinge noch einmal benötigt, zum anderen habe ich, aus demselben Grund wie beim Wechsel der Bettwäsche, die Handtücher für den Kreisssaal getauscht. Die T-Shirts für die Geburt habe ich durch lange Hängerchen ersetzt und eine Flasche Champagner hat nun doch noch Platz gefunden.
Der einzige Grund, der einen weiteren Aufschub des Geburtstermins rechtfertigen würde, sind die augenblicklich verfügbaren, leckeren Erdbeeren, die ich beim späteren Stillen wahrscheinlich nicht mehr genießen darf ;-) Daher esse ich derzeit, so viele ich kann.
Im Familien- und Freundeskreis macht sich langsam eine freudige Unruhe breit. Das Telefon klingelt nun öfter und man gibt immer wieder bereitwillig und gerne Auskunft, dass es nichts Neues gibt.
Zwischenzeitlich dürfen wir uns nicht einmal mehr erlauben, es länger klingeln zu lassen, da man sonst wohl annehmen würde, wir wären bereits im Kreissaal.
Ich persönlich schätze diese intensive Teilnahme, sie steckt mich aber immer mehr an und macht mich ein wenig nervös. Wenn ich einen Blick auf meine Fingernägel werfe, sehe ich das Ergebnis meiner "geringen", inneren Anspannung. In Anbetracht der Situation, legitimiere ich das "Fummeln an den Nägeln" aber gerade so ;-)
Wenn ich meinen Mann betrachte, sehe ich ihm dieselbe Anspannung an. Damit meine ich nicht nur die Aufregung, sondern auch identisches Verhalten.
Er kann mittlerweile keine Minute mehr still sitzen, findet immer wieder eine Aufgabe die noch erledigt werden muss und ist in ständiger "Rufbereitschaft"! Er verwöhnt mich sehr, läuft für mich mit und liest mir jeden Wunsch von den Lippen ab. Daran könnte ich mich ein Leben lang gewöhnen! ;-)
Zumindest fürs Wochenbett werde ich seine liebevolle Unterstützung voll annehmen. Dies strikte Beachtung ist übrigens der absolute Top-Tipp oder quasi Befehl meiner Verwandten und Freundinnen mit Kindern.
Sie sind wirklich mit all ihrer Kraft bemüht, die zentrale Bedeutung und Notwendigkeit des Wochenbettes nahe zu legen, um möglichen "Nachwehen" entgegen zu wirken.
Selbst von den dicken Binden für den Wochenfluss habe ich zwei große Pakete erhalten und dies von verschiedenen Personen. Daher möchte ich mich bei euch auch noch einmal bedanken! Eure Ratschläge sind angekommen und werden bestimmt auch "vollständig" befolgt ;-)
Zu meinem körperlichen Befinden kann ich mitteilen, dass alles sehr anstrengend für mich ist und ich primär, unter dem Gewicht zu leiden habe. Meine Oberschenkel kugeln sich bei manchen Bewegungen ein wenig aus und ich kann dann nur eingeschränkt "rum wackeln". Auch das Wasser macht sich immer wieder bemerkbar, was unheimlich spannt und zwickt.
Das Sodbrennen steigt öfter auf und verdirbt mir die Lust aufs Naschen (was aber gar nicht so verkehrt ist) und meine Atmung wird weiter kürzer und keuchender. Auf meine Schnarch-Attacken möchte an dieser Stelle eigentlich gar nicht (so gerne) eingehen, denn diese kann ich ja nicht wirklich bestätigen ;-)
Zusammenfassend würde ich meinen, dass es mir den "Umständen" entsprechend gut geht und es für Mademoiselle wirklich keinen Grund mehr gibt, zu warten ;-)
Soviel also für diese Woche, in freudiger Erwartung auf die nächste ...