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Baby-Tagebücher von Eva

Hautnah. Intensiv. Liebenswert. Folgt hier den Babytagebuch-Bloger:innen und erlebt regelmäßig, wenn frischgebackene Mütter und Väter ihr Leben mit euch teilen. Jede Woche lassen sie euch an ihrer neuen Lebenszeit mit Baby teilhaben und geben ganz persönliche Einblicke: Was hat der Sprössling diese Woche Tolles gelernt? Wie geht es den jungen Eltern mit dem kleinen Knirps? Welche Herausforderungen begegnen den Neu-Mamas und Neu-Papas mit ihrem Neugeborenen? In den Baby-Tagebüchern seid ihr live dabei, von ersten Arztbesuchen bis zu holprigen Gehversuchen. Ob liebenswert chaotisch oder rührend besinnlich: Immer erhaltet ihr einen unverfälschten, authentischen und persönlichen Einblick in das aufregende Leben einer Jungfamilie.

17. Woche

Endlich Schienenfrei!

Die Kleine hat ihre Beinfreiheit wieder

Ihr habt es schon gelesen: Der Orthopädenbesuch am Montag hat sich in dieser Woche ausgezahlt! Die Kleine fand den Ultraschall total witzig und hat sich auf der Liege kaputtgelacht, was vielleicht schon ein gutes Omen war. Der Arzt fragte, wie ich das denn gemacht hätte, dass ich so ein liebes Kind habe. Mal ganz abgesehen davon, dass sie ja auch ganz anders kann, wie ihr wisst, glaube ich nicht, dass Eltern irgendetwas für das Wesen ihrer Kinder können. Der Spruch „entspannte Eltern, entspannte Kinder“ ist für Leute mit entspannten Kindern vielleicht ganz schön, aber für Eltern mit sogenannten Schreibabys dürfte es höchstwahrscheinlich das letzte sein, was sie hören wollen, dass sie am Schreien auch noch selbst Schuld sein sollen. Aber ich schweife ab. Fazit des Arztes: Die Hüfte ist gut nachgereift, somit dürfen wir die Schiene tagsüber nun weglassen und müssen sie für vier Wochen nur noch nachts anlegen. Dann nie wieder! Juhu! Mit drei Jahren sollen wir allerdings noch mal eine Röntgenuntersuchung der Hüfte machen lassen, weil es seltene Fälle gibt, in denen die Hüftdysplasie in dem Alter wieder kommt.

Seit sie ohne Schiene ist, lasse ich die Lütte öfter mal nackig, oder zumindest unten ohne strampeln, was sie sehr genießt. Mit Windel schafft sie es noch nicht, aber sobald die Windel ab ist, hat sie sofort beide Füße in den Händen und sieht aus, als wolle sie ihre Füße auf den Schultern ablegen. Ganz schön biegsam, meine Kleine!
Ich habe mich für einen „Windelfrei“ Kurs angemeldet und zwei von drei Terminen sind auch schon absolviert. Von daher nutze ich die Nackt-Zeit auch, um zu beobachten, wann sie ausscheidet und ob sie vorher irgendwelche Signale etc. gibt. Das große Geschäft konnte ich abfangen, beim Kleinen mangelt es mir bisher an eindeutigen Zeichen der Kleinen vorher. Laut Windelfrei-Tante geben aber auch nicht alle Kinder Signale, bzw. können die Signale sich auch immer wieder ändern. Ich mag aber die Idee, einerseits meine Tochter besser zu verstehen und zu versuchen, mich auf ihre Kommunikationsbemühungen einzulassen und andererseits weniger Windelwäsche zu haben. Wir halten sie ja schon sehr lange bei jedem Wickeln ab, das klappt aber im Moment nicht so gut, deswegen habe ich den Kurs belegt, um noch ein Paar Tipps und Kniffe mit auf den Weg zu bekommen. Der Austausch mit anderen Mamis ist allgemein auch immer schön. Beim DELFI habe ich manchmal das Gefühl, dass jede so mit ihrem eigenen Baby beschäftigt ist, dass sich gar keine Gespräche entwickeln können.
Letztens habe ich gelesen, dass es für Homo Sapiens Mütter gar nicht artgerecht ist, den ganzen Tag mit ihrem Baby allein zu sein, weil wir eigentlich „Rudeltiere“ sind, die sich in einer Gemeinschaft am wohlsten fühlen. Deswegen ist es völlig normal, sich als Mama auch mal ausgebrannt, übermüdet, genervt zu fühlen und sich Unterstützung und Austausch zu wünschen.

Am Mittwoch war endlich die letzte Stunde des Rückbildungskurses. Zur Feier des Tages ist die Kleine wieder komplett ausgerastet, sodass ich früher mit ihr hätte gehen müssen, wenn der Kurs nicht aus irgendeinem Grund kürzer gewesen wäre diese Woche. Oh man bin ich froh, dass wir das hinter uns haben. Ich habe immer schon am Dienstagabend schlechte Laune bekommen, wenn ich daran gedacht habe, was uns am nächsten Morgen bevor steht…
Ich verstehe eigentlich auch gar nicht, was sie so sehr gestört hat an diesem Kurs. Jetzt beim Windelfrei Kurs gibt es auch kein Programm für die Babys, stattdessen sitzen ganz viele Mamis im Kreis und reden, während die mobileren Babys den Laden auseinandernehmen ;). Da weint sie aber überhaupt nicht, im Gegenteil, sie beobachtet alles total interessiert und lutscht an ihrem großen Zeh. Na ja. Irgendetwas an der Rückbildung scheint sie gestört zu haben, und zwar sehr. Vielleicht war es ja auch Solidarität mit mir, die sie verspürt hat: „oh nein, die Frau zwingt Mama dazu, ganz komische Übungen zu machen! Ich schrei lieber ganz laut, dann muss Mama sich um mich kümmern und braucht nicht mehr mitmachen!“
Aber nu ist der Spuk am Mittwoch vorbei und ich muss mir deswegen keine Gedanken mehr machen. Ein Glück.

Ansonsten war nicht viel los, diese Woche. Die Kleine übt fleißig die Bauchlage, was sie mit Schiene ja nicht konnte. Vom Bauch auf den Rücken dreht sie sich auch schon alleine, auch, wenn sie bei der „Landung“ immer etwas erschrocken guckt.
In Bauchlage möchte sie nicht den Unterarmstütz machen, sondern breitet die Arme immer zu beiden Seiten aus, was es natürlich wesentlich schwieriger macht, den Kopf oben zu halten. Dann wird natürlich gemeckert, wenn sie nicht gerade probiert, wie die Unterlage eigentlich so schmeckt.

Ihr Spieltrapez wird jetzt ohne Schiene auch ganz anders bespielt, als vorher mit Schiene. Während sie vorher sehr viel Beineinsatz gezeigt hat und mit Hilfe ihrer Füße alles zum Schaukeln und Klingeln gebracht hat, lutscht sie jetzt lieber an den Seitenteilen und verschiebt das ganze Ding, wenn sie sich auf die Seite kullert. Na gut, vielleicht ist die Zeit des Spieltrapezes nun für sie abgelaufen, weil die neuen Bewegungsmöglichkeiten ihres Körpers einfach interessanter sind. Ich bin gespannt, wie sie sich die nächsten Wochen weiter entwickelt!
Es fühlt sich jedenfalls jetzt ganz anders an, sie auf dem Arm zu haben. Viel weicher und instabiler. Vorher konnte ich sie mir auf die Hüfte setzen und nur mit einem Arm festhalten, weil die durch die Schiene nicht nach hinten „umknicken“ konnte mit dem Rücken. Das geht jetzt natürlich nicht mehr, aber dafür fühlt sie sich endlich wieder an, wie ein Baby. Es ist so schön, dass sie das Ding endlich los ist! Die paar Nächte halten wir auch noch durch mit Schiene, wobei sie nachts ja eigentlich nicht wirklich stört.

Ich gehe jetzt kuscheln mit meinem Baby, dass sich neuerdings auch wieder nach Baby anfühlt!

Viele liebe Grüße,
Eva

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Dir alles Gute,

Anke (kidsgo-Tagebuch-Betreuerin)

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Kommentare von Lesern:

Gast22.10.2018 13:30

Hallo Eva,

ich bin schon davon überzeugt, dass es stimmt "ruhige Eltern, ruhige Babys". Habe es mehrfach beobachten können, dass nervöse Eltern auch eher unruhige Babys hatten und umgekehrt. Natürlich kommt es auch auf den Charakter der Babys an.
Mit Schreibabys kann man dies aber meiner Meinung nach nicht vergleichen. Da spielen andere Faktoren mit....

VG

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In diesem Beitrag geht's um:

Windelfrei, Beinfreiheit, Rückbildung