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Baby-Tagebücher

Hautnah. Intensiv. Liebenswert. Folgt hier den Babytagebuch-Bloger:innen und erlebt regelmäßig, wenn frischgebackene Mütter und Väter ihr Leben mit euch teilen. Jede Woche lassen sie euch an ihrer neuen Lebenszeit mit Baby teilhaben und geben ganz persönliche Einblicke: Was hat der Sprössling diese Woche Tolles gelernt? Wie geht es den jungen Eltern mit dem kleinen Knirps? Welche Herausforderungen begegnen den Neu-Mamas und Neu-Papas mit ihrem Neugeborenen? In den Baby-Tagebüchern seid ihr live dabei, von ersten Arztbesuchen bis zu holprigen Gehversuchen. Ob liebenswert chaotisch oder rührend besinnlich: Immer erhaltet ihr einen unverfälschten, authentischen und persönlichen Einblick in das aufregende Leben einer Jungfamilie.
8. Woche

Shit!

Von perfekten Momenten, der Unberechenbarkeit des Augenblicks, und dem großen Geschäft.

Es ist so vollkommen: die Vöglein zwitschern, die Sonne brennt bereits vom Himmel, der Tag wartet auf uns. Jeppe lächelt mich an. Ein glückliches Baby, das seine Mama anstrahlt. Aus der Küche riecht es nach frischem Kaffee, Tim klappert mit dem Frühstücksgeschirr, Smilla zieht gerade selbstständig T-Shirt und Shorts an. Fünf Minuten später versinkt die Idylle im Chaos.

Das fröhliche Baby entpuppt sich als kleiner Blender. Der hat gar nicht mich angelacht, sondern sich einfach nur fürchterlich über seine frisch vollgekackte Windel gefreut. Und dann hat er im Anschluss das befreiende Gefühl im Bauch gefeiert. Irgendeine dumme Idee veranlasst mich dazu, ihn noch auf dem Bett zu entkleiden. Dabei landet ein Teil des Windelinhalts auf dem gestern frisch bezogenen Bett. Oh nein! Wieso jetzt, wieso wir? Naja, egal, denke ich. Schnell sauber machen. Ich übergebe an Tim. Der wäscht das wirklich sehr vollgekackte Baby unter den Argusaugen von Smilla. Die schaut sich mit gefährlich glitzernden Augen immer wieder die volle Windel an, die noch in Reichweite liegt. Bevor sie, aus kindlich wissenschaftlichem Interesse, zugreifen kann, schnappe ich mir das Ding und bringe es schnell außer Reichweite. Das hätte gerade noch gefehlt. Jeppe ist sauber, die Wickelauflage zeugt aber noch von dem, was hier gerade geschah. Seufzend wechsele ich auch diesen Bezug. Wie war das noch mal mit Kaffee?

Kurz darauf sitzen wir alle am Tisch. Ich schütte gerade Milch über die Cornflakes als Smilla hektisch ruft. „Kacka-Pipi, Mama mit!“, lautet der knappe Befehl. Dann schnell auf die Toilette. In der Logik einer Zweijährigen dürfen die Lieblingskuscheltiere da nicht fehlen. Teddy, Kunibert die Kuh und der Musikesel sitzen praktischer Weise noch im Puppenwagen. Der wird im Eilschritt in unser WC gefahren. Unsere Toilette bietet allerdings gerade einmal genug Platz für einen Erwachsenen und ein Kind. Der Puppenwagen steht drin und versperrt alles. Aber sonst können Teddy und seine Freunde ja nichts sehen, nicht wahr. Smilla zerrt vor der Tür die Hose herunter. Wir ziehen die Windel aus und ich hebe sie kurzer Hand über das Puppenmobil auf den Kindertoilettensitz. Dabei kackt unser Kleinkind auf den Fußboden vor unserem Badezimmer. Scheiße! Sie schaut mich fragen an. „Mama kacka nein“, sagt sie und erklärt damit den Akt des auf Toilette sitzens für unnötig. Wunderbar. Ich sinke auf das Höckerchen zu meinen Füßen und starre auf den Haufen. „Mama wischen“, sagt sie und zeigt auf den Boden. Dann fordert sie eine Popo-Säuberung. Dabei stoße ich die Klobürste um und unappetitliches Brackwasser ergießt sich auf den Boden neben uns. Ich möchte schreien, aber ich tue es nicht. Smilla steigt vom Thron, schiebt ihren Puppenwagen in den Flur, zeigt auf den Haufen und sagt angewidert:“Ihhhhhhhhhhhh“.

Eine neue Windel, das macht Tim, während ich mich den Spuren unseren Toiletten-Abenteurers widme. Natürlich hat auch der Klodeckel was abbekommen. Gut, dass ich die große Flasche Desinfektionsmittel gekauft habe. Tim singt im Nebenzimmer ein Lied passend zum Thema. Er unterbricht sich selbst. „Scheiße, zu viele böse Worte. Smilla, das dürfen nur Erwachsene sagen“, versucht er zu retten, was nicht mehr zu retten ist. Sie grinst frech und lispelt ehrfürchtig, als wären ihre Worte ein wertvoller Edelstein: „Sei-ße“.

Ich drücke die Toilettenspülung und muss sehr laut lachen. Vom Esstisch kommen fröhliche Gluckslaute. Schön, dass unser Baby auch Humor hat. Die Cornflakes sind inzwischen aufgeweicht. Jeppe strahlt, als wir alle wieder am Tisch sitzen. „Mama, Papa, Baby, Meiner“, zählt Smilla auf. Alle da, dann kann‘s ja endlich losgehen!

Demnächst geht es bei mir u. a. um:
• Wasserliebe: Badewanne, Dusche, Schwimmbad, Badesee…
• Mobilität
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Tagebuch Marisa



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Windel, Stoffwindel, Toilette, Klo, WC, Trockenwerden, Kacka, Geschäft