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Tagebücher aus der Schwangerschaft von Steffi

Eine neue wunderbare, aufregende und vielleicht auch lang erwartete Lebenszeit beginnt. Für unsere Tagebücher-Blogs haben wir immer 3-4 schwangere Frauen in unterschiedlicher Schwangerschaftsphase, die in freudiger Erwartung über jede Woche dieser spannenden Zeit schreiben, uns und die vielen tausend Follower:innen daran teilhaben lassen und damit unvergessliche Momente schaffen.

28. Schwangerschaftswoche

Schlimme Rückenprobleme & Aufregung pur

Wiedersehen mit meiner Schwester mit Familie rückt näher

Liebe Leser und Leserinnen,

nun ist es endlich soweit und meine Schwester kommt mit ihrer Familie zu Besuch. Sie kommen über die Sommerferien zu uns und wir freuen uns schon riesig. Hier ist jedoch Winter und ich hoffe, dass sie nicht zu sehr nachts frieren, aber tagsüber werden es hier bis zu 20 Grad und es scheint meistens die Sonne. Ich habe auch nur noch Schule bis Anfang Juli und dann habe ich Ferien und danach bin ich im Mutterschutz für 14 Wochen. Ich freue mich schon sehr auf unser Baby. Langsam rückt der Zeitpunkt der Geburt immer näher. Nach dem letzten Wochenende fühle ich mich besser auf unser Baby vorbereitet. Nun müssen wir nur noch unser Nest weiter zu Ende bauen. Meine Schwester hat schon gesagt, dass sie uns helfen möchte, was beruhigend ist.

Also wie gesagt nächste Woche Freitag kommt meine Schwester mit Familie abends in Adelaide an. Ich denke mal, dass sie nach dem langen Flug nur noch schlafen wollen. Daher werden wir in einem Motel ganz in der Nähe vom Flughafen übernachten. Am Samstag geht es dann gleich mit dem Touristen-Programm los und wir werden uns, nach einem gemütlichen Frühstück, die schöne Gegend von Glenelg angucken und das Meer sehen. Ich könnte ihnen sogar zeigen, wo ich vor 10 Jahren in der ersten Nacht in Glenelg übernachtet und was ich dort gemacht habe. Ich werde diese ersten Eindrücke von Australien nie vergessen. Das war alles sehr beeindruckend und sehr aufregend. Allerdings hätte ich mir besseres Wetter gewünscht. Ich dachte damals total naiv, dass Australien immer warm ist und vor allem gerade in Südaustralien, aber ich war total upside-down oder down-under mit meiner Vorstellung. Ich bin vor 10 Jahren, Anfang Juli, in Adelaide angekommen und es war nass und kalt. Es hat viel geregnet und ich hatte nur eine leichte Jacke mit, so dass es ganz schon frisch war. Was ich auch auffällig fand und worüber ich auch überrascht war, war, dass diese „Australier“ genauso aussehen wie wir Deutschen bzw. Europäer. Die Kleidung war allerdings etwas lustig und sah sehr gemütlich aus. Viele Aussies, Kurzform für Australier, hatten Jogginghosen an mit den sogenannten „Ugg-boots“, die Schuhe, die im Winter in Deutschland auch in Mode sind, und dazu dunkle Sonnenbrillen. Ein Bild zum Brüllen. Mal sehen, was meine Schwester, Schwager und Nichte für erste Eindrücke sammeln.

Wahrscheinlich werden wir am Samstag die Bahn von Glenelg in die Innenstadt nehmen, dann haben wir die Möglichkeit vieles zu erklären bzw. zu erzählen und wir brauchen uns nicht über Parkmöglichkeiten Sorgen machen. Die Innenstadt „Rundle Mall“ in Adelaide ist für die Schweine, die aus Metall geformt sind, bekannt. Dort werden wir einfach durch die Stadt schlendern, ein bisschen einkaufen und wahrscheinlich Mittagessen. Anschließend werden wir mit der Bahn wieder zurück zum Motel fahren, um unser Auto und Gepäck abzuholen.

Jetzt wird es Zeit, dass wir unsere australische Tante, namens Aunty Lois besuchen und Hallo sagen und dazu eine gemütliche Tasse Tee/Kaffee trinken, auch Cuppa genannt in Australien. Aunty Lois ist schon ganz gespannt meine Schwester wiederzusehen, das letzte Mal war 2011. Da haben sie sich bei unserer deutschen Hochzeit gesehen, als Aunty Lois nach Deutschland gekommen ist.
Danach werden wir uns auf den Weg zu unserer Cousine Jak machen, die auf ihrer eigenen Farm lebt. Dort werden wir für die nächsten zwei Tage übernachten, bevor wir dann am Montag die ca. 800km Rückfahrt auf uns nehmen werden, was in Australien normal ist für einen Wochenendausflug.

Am Sonntag werden wir in einen kleinen Tierpark gehen, wo meine Nichte und natürlich auch ihre Eltern, wenn sie möchten, einen Koala halten dürfen und ich werde Fotos machen. Wir haben schon öfter einen Koala gehalten und ich bin mit meinem Babybauch einfach nur vorsichtiger geworden, auch gerade wegen des Tragens. So ein Koala ist schwerer als man denkt. Es kommt auf die Größe an. Wenn wir Glück haben, werden an dem Tag noch mehr Tiere zum Streicheln aus dem Gehege bzw. Käfig geholt. Falls es nicht zu kalt ist, ist es sogar möglich einen Lizard und sogar eine Schlange anzufassen, die selbstverständlich nicht giftig ist. Natürlich gibt es dort auch viele freilaufende Känguruhs, die wir füttern können. Die sind sogar manchmal sehr aufdringlich, weil sie wissen, dass man Fressen für sie hat, aber ich denke, dass das für meine Nichte ein Erlebnis wird, das sie so schnell nicht vergessen wird. In diesem Tierpark werden wir auch einheimische Dingos, Krokodile und andere australische Tiere sehen.

In der Nähe gibt es eine weitere Attraktion, es ist ein riesengroßes Schaukelpferd, man kann es beklettern und wir können ein Foto damit machen. Dann werden wir wieder zurück zur Cousine Jak fahren und mit ihr die Farm anschauen. Sie hat sogar eine kleine Höhle mit Indigenous Malereien, für die sich meine Schwester sehr interessiert. Dafür müssen wir nur ein bisschen marschieren und hoffen, dass Jak sie beim ersten Mal suchen, findet. Das Gelände der Farm ist ziemlich groß und sieht sehr schön und grün aus, weil es in Adelaide Hills mehr regnet als bei uns in Ceduna.

Durch meine ganze Aufregung auf nächste Woche habe ich fast vergessen von meinem Hebammen-Besuch bzw. meinem Glukosetest zu erzählen. Also mein Termin war am letzten Freitag und meine erste Blutabnahme sollte um 9 Uhr beginnen. Leider hatte meine Hebamme Probleme eine Vene in beiden meiner Arme zu finden. Ich musste für den Zuckertest natürlich fasten und habe nachtsüber nicht so viel Wasser getrunken. Das war das erste Mal, dass jemand Probleme hatte, meine Venen zu finden. Ich weiß nicht, ob es daran lag, dass ich schwanger bin oder solange fasten musste, aber ich war schon verzweifelt, weil ich wusste, dass sie heute dreimal Blutabnehmen musste und beim ersten Mal gab es schon Schwierigkeiten.

Naja, zum Glück war es die Hebamme, die ich mir gewünscht hatte, so dass ich gehofft habe, dass es mit der Blutabnehme bald klappt. Also saß ich in meinem Stuhl und sie fing an die Spritze in meinen Arm zu pieksen und zuerst war alles gut, aber dann ging sie mit der Nadel tiefer in meine Vene, weil mein Blutfluss stoppte. Ich sollte schon vorher an die Wand gucken und langsam wurde diese Wand immer dunkler und dunkler und mein Mund trockener und trockener. Sie merkte, dass ich kurz vor meiner ersten Ohnmacht stand und bot mir sofort etwas Wasser zu trinken an und legte meine Füße auf einen Stuhl.

Ich war froh, dass die ersten drei Ampullen mit Blut gefüllt waren und ich den leckeren Zuckersaft trinken durfte. Natürlich war das sarkastisch gemeint, aber ich muss sagen, dass der Zuckersaft gar nicht so schlimm war und ich dachte nur, dass mein Baby etwas Zucker bekommt. Ich konnte sofort mehr Bewegung in meinem Bauch spüren. Nach einer Stunde nahm meine Hebamme wieder Blut ab, dieses Mal war es etwas leichter und mir wurde auch nicht wieder schwarz vor Augen. Nach einer weiteren Stunde wurde das letzte Mal Blut abgenommen und ich durfte nach ein paar Keksen und einer Tasse Milo nach Hause fahren. Der Test dauerte über drei Stunden, so dass ich erst um 12:30 Uhr zu Hause war. Eigentlich hatte ich mir vorgenommen meinen Haushalt zu machen, aber die Hebamme sagte, dass ich mich ausruhen solle.

Zu Hause endlich angekommen, habe ich erstmal Mittag gegessen und danach habe ich mich auf der Couch ausgeruht. Das Ausruhen verlief dann in fast drei Stunden Schlaf. :-) Der Haushalt blieb somit erstmal liegen. Andrew sagte mir noch, dass ich keine Wäsche machen bzw. den Haushalt nur seiner Hilfe machen sollte, aber natürlich habe ich keine Geduld gehabt nach meinem langen Schlaf und fing an Wäsche zu waschen bzw. aufzuhängen. Den Geschirrspüler habe ich noch schnell eingeräumt und noch eine Wäsche angestellt.

Auf einmal schlug es wie ein Donner in meinen Rücken ein und ich konnte mich vor Schmerzen nicht mehr halten. Ich setzte mich schnell aufs Sofa, selbst das Sitzen tat total weh und mir kullerten die Tränen übers Gesicht, aber es waren keine hormonell bedingten Tränen, sondern Tränen vor tierischen Schmerzen und der Frustration. Hätte ich mal auf meinen Mann gehört! Zum Glück kam Andrew gerade von der Farm zurück und konnte sich um mich kümmern.

Ich muss dazu sagen, dass ich in den letzten Tagen nicht viel bzw. nicht durchschlafen konnte, weil ich mich oft drehen musste, weil meine Hüfte und mein Rücken sehr stark schmerzten. Zudem muss ich alle paar Stunden auf die Toilette gehen. Ich denke, dass das zum 3. Trimester dazu gehört und der Preis, den wir am Ende der Schwangerschaft in den Armen halten werden, ist dafür unbezahlbar.
Ich werde mich jetzt einfach mehr schonen und auch keine Aufsicht mehr in den Pausen in der Schule machen. Ich brauche die zwei Pausen, die wir nur von 9 bis 15 Uhr haben, damit ich den Schultag durchhalten kann.

So, jetzt mache ich mir eine Tasse Tee und relaxe auf meiner Terrasse, bevor es weiter mit Vorbereitungen für nächste Woche bzw. die Schule weitergeht. Macht euch doch auch eine gemütliche Tasse Tee oder Kaffee, bevor ihr meinen Bericht lest.

Viele Grüße, Steffi

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Anke (kidsgo-Tagebuch-Betreuerin)

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Kommentare von Lesern:

Gast22.06.2017 10:58

Sehr schön geschrieben.

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