Dein Baby zu wickeln kann eine ganz besonders intime Zeit in eurer Tagesroutine werden. Wenn du dir Zeit nimmst und die passende Umgebung schaffst, wird die Wickelkommode ein Ort der Ruhe und Intimität, an dem du deinem Baby auf Augenhöhe begegnen und ihm Sicherheit geben kannst.
Zunächst spielt die Organisation der Wickelkommode eine große Rolle. Du solltest darauf achten, dass du alles, was du brauchst, griffbereit zur Verfügung hast. Dies kann durch Schubladenelemente der Kommode selber gelingen oder auch durch Zubehör, das man an den Wickeltisch anhängen kann. Ein Schälchen mit Wasser und Tüchern oder ein anhängbarer Mülleimer beispielsweise ersparen dir unnötiges Bücken und Suchen. Auch die neue Windel sollte immer griffbereit zur Verfügung stehen.
Neben diesen Dingen des täglichen Gebrauchs kann es auch helfen, ein Fieberthermometer, eine Wundsalbe, Mittel gegen Bauchweh und ähnliches in Griffnähe zu haben, falls eine unvorhergesehene Situation auftritt. Beachte außerdem, dass all diese Dinge auch nachts gut zu finden sein müssen. Wenn du es vermeiden möchtest, das Baby und dich durch das grelle Deckenlicht vollends aus dem Nachtmodus zu holen, könntest du eine Standleuchte mit warmem Licht und geringerer Wattzahl in der Nähe des Wickelplatzes positionieren.
Du solltest dein Baby beim Wickeln niemals alleine lassen. Es kann schnell passieren, dass sich dein Baby auf dem Wickeltisch umdreht und herunterfällt. Daher empfehlen Hebammen immer eine Hand am Kind zu haben. Zusätzlich ist es sinnvoll, auf eine erhöhte Umrandung des Wickelaufsatzes zu achten. Diese bietet einen kleinen Schutz in unachtsamen Momenten.
Überlege dir zusätzlich, ob Fächer oder Schubladen an der Wickelkommode gewünscht sind. Die sehr kleinen Bodys und Strampler lassen sich in Schubladen besser organisieren. Für eine Kommode mit Einlegeböden empfiehlt es sich, Korbeinsätze zu besorgen, um die Kleidung leichter organisieren und einfacher darauf zugreifen zu können.
Die Wickelkommode-Höhe ist ein besonders wichtiger Faktor bei der Kaufentscheidung. Stell dir vor, wie viel Zeit du am Tag vor diesem Möbelstück verbringst, während du abertausende volle Windeln wechselst, cremst, puderst, massierst und mit deinem Würmchen klönst. Damit du in dieser Zeit keine falsche Haltung einnimmst und am Ende noch Rückenschmerzen bekommst, ist es wichtig, beim Kauf auf die richtige Höhe zu achten.
Zu empfehlen ist entsprechend je nach Körpergröße eine Höhe zwischen 85 und 93 cm. Als Wickelfläche halte dir die Maße von rund 70 x 90 cm vor Augen. Denke daran, dass nicht nur ein Säugling auf der Wickelkommode Platz haben sollte, sondern in der Regel auch ein zweijähriges Kind.
Der Standort der Kommode hat einen großen Einfluss auf die Stimmung beim Wickeln. Ein Ort mit natürlichem Lichteinfall sorgt für positive Stimmung am Wickelplatz. Allerdings solltest du auch darauf achten, dass dein Baby keiner direkten Zugluft ausgesetzt ist, damit es sich beim Wickeln nicht verkühlt. Wenn sich der Wickelplatz generell an einem kühleren Ort befindet, solltest du durch einen Heizstrahler für zusätzliche Wärme sorgen.
Anfangs steht die Wickelkommode häufig im Elternschlafzimmer. Solange der Säugling in den ersten Lebensmonaten noch nicht in seinem eigenen Zimmer schläft, ist der Weg beim Wickeln nachts angenehm kurz für Mama und Papa. Parallel oder zu einem späteren Zeitpunkt macht die Einrichtung im Kinderzimmer Sinn – auch deshalb weil Eltern oft Babybett, Wickelkommode und Schrank aufeinander abgestimmt besorgen.
Ob du tatsächlich eine Wickelkommode benötigst, musst du letztlich selber entscheiden. Wenn du nicht so viel Platz zur Verfügung hast, reicht vielleicht auch ein Aufsatz auf dem Bett deines Babys. Spezielle Wickelplatten für das Babybett oder die Waschmaschine bilden eine praktische Alternative zu den eher sperrigen Kommoden.
Auch denkbar ist es, den Wickelplatz im Badezimmer einzurichten. Platzsparende Wickelaufsätze für die Badewanne lassen sich direkt auf dem Wannenrand anbringen. Nachdem du dein Baby in der Wanne gewaschen hast, kannst du es gleich auf der Ablagefläche wickeln – und dadurch umständliche Wege ins Babyzimmer vermeiden und ein Auskühlen deines Sprösslings verhindern.
Bei der Wahl eines Wickelaufsatzes solltest du generell darauf achten, dass du zusätzlich ein Regalbrett oder ähnliches anbringst, um auch ohne Kommode alle erforderlichen Dinge griffbereit haben zu können.
Dasselbe gilt, wenn du dich komplett gegen einen Wickelplatz entscheidest, weil du beispielsweise planst dein Baby auf deinem Bett zu wickeln. Hier sollte ein gut sortierter Nachttisch oder ein Korb alles nötige Wickelzubehör, das schnell auf dem Bett Platz findet, enthalten. Sei dir bewusst: Ein gut sortierter Wickelort wird dir und deinem Baby so manchen stressigen Moment ersparen.
Dekoratives Zubehör darf an der Kommode Platz finden. Ein Mobilé über der Kommode oder ein schönes Bild an der Wand bieten deinem Kind erste optische Anreize. Was Babys spannend finden, ist meist sehr individuell, ebenso wie sie auf zusätzliche Reize wie Musik oder Licht reagieren, die in ein Mobilé integriert sein können. Suche das Mobilé am besten zusammen mit deinem Baby im Fachhandel aus und schau, auf welches es besonders positiv reagiert. Denn ganz am Anfang braucht dein Baby sowieso nichts anderes als dich. Für dein Neugeborenes bist du nämlich sicherlich das interessanteste Accessoire.
kidsgo-Tipp: Was genau für dich und dein Baby wichtig ist, wirst du erst erkennen, wenn du es schon ein paarmal gewickelt hast. Während du also die Höhe und Form des Wickelortes schon vor der Geburt festlegen kannst, solltest du die Organisation auf später verschieben oder so gestalten, dass du sie auch noch anpassen kannst.
Außerdem sollte der Wickelort auch immer wieder an die neuen Bedürfnisse angepasst werden, wenn dein Kind älter wird. Mit zunehmendem Alter werden sich beispielsweise vermehrt ablenkende Spielzeuge auf dem Wickeltisch tummeln. Für Kleinkinder empfiehlt es sich außerdem, die Kleideraufbewahrung so zu gestalten, dass die Kleinen immer besser auch selbstverantwortlich das Aussuchen und Anziehen der eigenen Kleidung übernehmen können.
Wie lange eine Wickelkommode verwendet werden kann, hängt vollkommen von den Bedürfnissen des Kindes und der Eltern ab. Es gibt Familien, die Wickelkommoden auch über das zweite Lebensjahr hinaus benutzen, bis das Kind trocken ist. Andere schaffen den Wickelplatz schon nach einem halben Jahr oder früher ab und wickeln lieber auf dem Boden. Häufig ist ein relevanter Faktor, wie wohl sich das Kind auf dem Wickeltisch fühlt und ob es ruhig liegen bleibt. Ein sehr aktives Kind wird man sicherlich eher vom Wickeltisch nehmen als Kinder, die gerne ruhig liegen bleiben. Auch das Gewicht des Kindes spielt eine Rolle. Wenn das Kind eine gewisse Größe oder ein gewisses Gewicht erreicht hat, sind einige Wickelkommoden einfach nicht mehr sicher. Achte bei der Entscheidung auf dein Bauchgefühl und auf die Signale, die dein Kind dir sendet. Dann werdet ihr gemeinsam mit Sicherheit den richtigen Zeitpunkt finden, um vom Wickeltisch Abschied zu nehmen.
Um eine spätere Verwendung im Kinder- und Jugendzimmer nicht auszuschließen, empfiehlt es sich, eine Wickelkommode mit abnehmbarem Aufsatz zu kaufen, die auch später noch als herkömmliche Kommode Verwendung findet. Andersherum gibt es auch die Möglichkeit, für eine Kommode, die sich bereits im Haushalt befindet, einen Wickelaufsatz zu kaufen.
In der Rubrik Wickeln gibt es außer Wickelkommode (Wickeltisch)