...und schöne erlebnisreiche Tage in der 19. Woche.
Die neunzehnte Woche hat ganz nett begonnen. Viel arbeiten musste ich nicht und hatte so etwas Zeit für mich, in der mir mal wieder bewusst geworden ist, wie schön es ist, bald unser Mäuschen in den Armen halten zu können. Während der Ausbildung, die gefühlt erst gestern war, habe ich noch gedacht, dass es noch ewig dauern wird, bis unsere „Lebensplanung“ (Hochzeit und Familie) so richtig beginnen kann. Da lagen zusätzlich die 45 Abschlussprüfungen wie ein riesen großer Klotz vor mir, was gefühlte 95 Prozent meiner Gedanken in Anspruch nahm.
Als wir dann letztes Jahr geheiratet haben, hat unser gemeinsamer Traum erst so richtig begonnen und jetzt setzen wir schon die Krönung oben drauf. Unfassbar und wunderbar…
Jetzt, während der Schwangerschaft, wenn ich noch ein bisschen mehr Zeit habe als in einem halben Jahr mit Kind, habe ich beschlossen ein Fotobuch unserer Hochzeitsreise zu machen. Eigentlich wollte ich ein Fotoalbum machen, aber ein Fotobuch reizt mich gerade mehr. Somit habe ich schon angefangen die ersten Seiten zu gestalten. Das ist immer schwerer als gedacht, weil man ja meist alle Bilder schön findet und unterbringen möchte. Schon beim Fotobuch von der Hochzeit hatte ich diese Probleme. Ich glaube, das Aussuchen der Bilder nimmt mehr Zeit in Anspruch, als das Gestalten der Seiten. Mal schauen, in wie viel Wochen ich damit fertig werde = )
Aber ich kann ja nicht 7 Tage die Woche das Fotobuch machen. Als ich im Arbeitszimmer am Schreibtisch saß, fiel mein Blick auf den Kinderwagen und ich habe beschlossen ihn einmal auf Hochglanz zu polieren. Unseren Kinderwagen haben wir bei Ebay gefunden. Ich habe schon mal im Internet nach Babysachen geschaut, als ich gerade wusste, dass ich schwanger bin. Die Euphorie war einfach so groß, dass ich Babywalz und Ähnliches durchforstet habe. Meine besondere Aufmerksamkeit haben die Kinderwagen erweckt. Nachdem ich viele Testberichte gelesen und sämtliche Kinderwagenmodelle angesehen habe, hat sich der Hartan Topline S als mein Traumwagen heraus kristallisiert. Wir haben aber beschlossen, einen guten gebrauchten Kinderwagen zu kaufen. Meist liegen die Kinder ja auch nur ein halbes Jahr da drin und dann kaufen die meisten eine kleinere Karre.
Viele gebrauchte Kinderwagen bei Ebay waren immer noch ganz schön teuer. Dann haben wir aber einen Tollen gefunden: kaum genutzt, mit super Design (dunkelblau-maritim) und viel Zubehör. Unser Glück war, dass die Fotos nicht ganz geschickt gemacht wurden und zur gleichen Zeit ein ebenfalls toller Hartan ausgelaufen ist. Somit haben wir „unseren“ ziemlich günstig erworben.
Zwei Wochen später haben wir uns auf den Weg nach Leipzig gemacht, um ihn abzuholen. Auf halber Strecke hat unser Auto den Geist aufgegeben. Wir haben eine Stunde auf einem Feldweg neben der Autobahn gesessen und auf den ADAC gewartet. Er kam irgendwann mit dem vernichtenden Urteil: Abschleppen. Wir hatten Glück, haben einen Leihwagen bekommen und konnten unsere Reise nach reichlich Verzögerung fortsetzten. Nachdem der Kinderwagen im Kofferraum war und wir total zufrieden waren mit einem riesen Grinsen im Gesicht (na ja nur ich, Männer freuen sich zwar, zeigen es aber sehr selten), haben wir den Zoo in Leipzig noch besucht. Somit haben wir zusätzlich einen schönen sonnigen Ausflug gemacht und einen schönen Tag gehabt.
Am Donnerstagabend waren wir mit Dennis Arbeitskollegen in der Stadt. Wir haben lecker gegessen (Essen geht bei mir momentan immer) und uns lange sehr nett unterhalten. Da alle aber am Freitag wieder früh zur Arbeit mussten, waren wir nicht all zu spät wieder zu Hause.
Freitag wollten wir eigentlich mal nach Kassel fahren, um uns Möbel für das Kinderzimmer anzusehen und eventuell zu kaufen. Da bei Dennis arbeitstechnisch ziemlich viel zu tun ist, hat er es nicht pünktlich nach Hause geschafft. Da irgendwann am Abend die Möbelhäuser für gewöhnlich ihre Türen schließen, wär es zeitlich ziemlich knapp geworden. Man findet ja auch nicht immer sofort das Passende. Also haben wir das auf die nächste Woche verschoben. Ich bin gespannt, ob es da klappt, denn die Woche ist jetzt schon gerammelt voll.
Am Samstag hatten wir Familientag in Jena, wo wir alle zusammen einmal im Jahr einen tollen Tag haben. Ziemlich früh sind wir schon losgefahren, damit wir um 9 Uhr zum Frühstück in Jena sein konnten. Wie gesagt, Essen ist super, dafür bin ich immer zu haben. Anschließend ging es zur Saale, wo wir alle zu zwölft in einem großen Schlauchboot 2 ½ Stunden eine Flusssause gemacht haben. Ich habe in der Mitte gesessen und alle mit Sekt, Bier und Keksen versorgt. Wir hatten eine Menge Spaß. Mal haben wir uns um die eigene Achse gedreht, mal tief hängende Äste mitgenommen, sind aber am Ende heil an unserem Ziel angekommen. Auf einer Burg gab es dann Mittagessen und mit vollem Magen sind wir auf Fahrräder umgesattelt und 15 Kilometer die Saale entlanggefahren, natürlich mit Sektpausen (und für mich Wasser). Unser Ziel war eine Wein- und Sektmanufaktur. Die Führung war sehr interessant und für alle anderen feucht-fröhlich. Der Tagesabschluss war ein leckeres Grillen. Als wir dann erst nach 24 Uhr zu Hause waren, habe ich nach dem langen Tag geschlafen wie ein Stein.
Am Sonntag hatte ich Besuch von meiner Freundin. Weniger aktiv aber genauso schön haben wir erst gemütlich in der Sonne auf dem Balkon gesessen und erzählt. Das Wetter wurde ja endlich mal wieder besser. Ich habe schon gar nicht mehr daran geglaubt. Spontan haben wir uns dann noch für einen Kinobesuch entschieden. Durch das bessere Wetter waren wir fast allein im Kino und konnten so den Film in aller Ruhe ohne viel Geraschel genießen. Anschließend war ich aber froh wieder ins Bett zu kommen. Es war ein anstrengendes, aber schönes Wochenende, was ich nun in meinen Träumen verarbeitet habe.
Viele Grüße
Julia
