...mit absoluter Zielsicherheit wird in Sekundenschnelle ausgelotet, wo sich das mit Abstand gefährlichste Utensil im Umkreis von 3m befindet...
Liebe Leserinnen und Leser,
was ist eigentlich so unsagbar spannend an schnöden Fernbedienungen oder Schnurlostelefonen???
Was haben sie, was pädagogisch wertvolles Holzspielzeug zur Förderung der Feinmotorik nicht hat???
Ich weiß es nicht...!!!
Aber Leonas ist wie besessen von allem, was Knöpfchen zum Drücken hat, was leuchtet, blinkt und klingelt...
Als Lennart damals ebenso wild auf sämtliches technisches Equipment bei uns im Hause war, dachten wir noch, hier wächst ein kleiner Techniker heran...
Spätestens aber nachdem Leander die gleiche Affinität zur Technik zeigte, begann ich zu verstehen, dass das Ganze System hat. Wie sollte es nun also bei unserem Jüngsten anders sein, dass all das, was eigentlich nicht in Kinderhände- und/oder münder sollte, gerade ganz besonders aufregend ist...???
Steckdosen (natürlich mittlerweile wieder „babysicher“), Fernbedienungen, Handys, Telefone...all das wird mit einer unabwendbaren Zielstrebigkeit angesteuert und mit einem Leuchten in den Augen ganz euphorisch mit „ahhh“, „ohhh“ oder „dess“ begrüßt!
Ist dieser Hang zu technischen Gerätschaften eher ein jungsspeziefisches Phänomen oder ist das geschlechterunabhängig?
Ich kann es schlecht beurteilen...ich habe ja „nur“ Jungs! ;-)
Zu den Objekten seiner Begierde zählt definitiv auch das Bügelbrett!
Gut, das ist jetzt nicht unbedingt ein „must have“ aus der „Männerwelt“. ;-)
Hier fasziniert auch weniger die ausgefeilte Technik, als die Tatsache, dass man(n) sich daran wunderbar hochziehen und festhalten kann! :-)
Aber wehe, Mama deaktiviert in weiser Voraussicht die Tastensperre am Telefon...DAS kann Ärger geben!!! Der kleine Mann merkt ganz schnell, dass nun nicht mehr alle Funktionen vollends ausgeschöpft werden können.
Auch das alternative Anbieten eines bereits ausgemusterten Modells, wird mit Verachtung gestraft.
So kam es, wie es kommen musste und eines unserer Telefone hat die hemmungslosen Sabberattacken und unsanften Bruchlandungen auf den Fußboden nicht überlebt... :-(
Gut, es war ohnehin schon unmittelbar davor, den Geist aufzugeben, aber das Ganze hat den Zerfall nun doch etwas beschleunigt.
Absolut verblüffend finde ich auch, mit welcher Zielsicherheit er in Sekundenschnelle auslotet, wo sich das mit Abstand gefährlichste Utensil im Umkreis von 3m befindet.
Wenn wir beim Essen gemeinsam am Tisch sitzen -wo er mittlerweile erst als Letzter Platz nehmen darf, da er ansonsten schneller abgeräumt, als ich aufgetischt habe- , dann erwischt er definitiv immer das Messer aus der "Löffel-Gabel-Messer-Konstellation" neben meinem Teller!!!
Woran liegt das nur???
Der Löffel z.B. ist doch so wunderbar rund und sinnlich geformt, gerade recht, für so ein kleines Babyschnäbelchen. Man(n) kann sich darin spiegeln und auf der einen Seite steht man(n) sogar Kopf!!
Was gäbe es da nicht alles zu entdecken??? Aber nein! Der Herr braucht uuuuunbedingt das scharfe MESSER!!!
Ich meine zu ahnen, was in dem kleinen Köpfchen dann wohl vor sich geht..."Pfff...was soll ich mit dem ollen Löffel, den mir Mama ohne mit der Wimper zu zucken sowieso immer zum Spielen in die Hand drückt...is ja voll langweilig!!!
Beim Messer allerdings wird sie immer ziemlich hektisch und sagt so komische Sachen wie „NEIN, NEIN!“ oder „OH WEH!“ oder „DAS MACHT AUA!“ Ich weiß zwar noch nicht genau, was das zu bedeuten hat, aber es ist auf alle Fälle viel spannender!!! ;-) Und da Mama in letzter Zeit ziemlich oft „NEIN, NEIN!“ sagen muss, weil ich mir mal grade wieder die Schere aus Lennarts Mäppchen in den Mund stecken will oder Asche- und Kohlestücken vorm Kamin gefunden habe und genüsslich daran lutsche oder die Dekoration vom Wohnzimmertisch abräume, kann ich jetzt auch schon gaaanz toll „NEIN, NEIN!“ sagen und dabei sogar das Fingerchen heben! ;-)
Kürzlich hab ich ein Stückchen Schokolade auf dem Wohnzimmerteppich entdeckt, weil meine beiden großen Brüder zwei kleine Ferkel sind und Mama mit dem Staubsaugen manchmal gar nicht mehr nachkommt. Aber Mama hat´s gemerkt und mir das leckere Schokistückchen einfach wieder aus dem Mund geangelt...menno...voll gemein ist das! Hab meine Meinung dazu auch lautstark kund getan!!!
Ja ja...so läuft das momentan hier! Alles wird auf Herz und Nieren geprüft und untersucht. Mittlerweile hat er schon ein ganz gutes Gespür dafür entwickelt, was er bedenkenlos ansabbern darf und von was Mama weniger begeistert ist... Dann kommt ein kurzer, prüfender Blick in meine Richtung, ein schelmisches Grinsen und dann nix wie ab, so nach dem Motto "vielleicht erwischt mich Mama ja doch nicht!" ;-)
Klein-Leonas ist in der Tat ganz schön pfiffig und auf Zack. Er ist der Erste von unseren drei Jungs, der schon mit 7 Monaten krabbelte, mit 9 Monaten fast nur noch steht und wahrscheinlich demnächst läuft.
Er ist auch der Einzige hier, der es je geschafft hat, aus dem Tripp Trapp zu steigen. Als er dieses Talent kürzlich beim Essen zum ersten mal demonstrierte, staunten wir nicht schlecht!!! Auf einmal stand er im 4 Füßlerstand auf dem Esstisch und preschte zielstrebig zur Käse- und Wurstplatte... ;-)
Ob diese motorische Entwicklung nun daran liegt, dass er bereits zwei größere Brüder hat, an denen er sich orientiert oder vielleicht doch am „Getragen Sein“??? Das würde mich brennend interessieren!!!
Wäre er ohne all die Stimulation, die ein getragenes Baby erfährt, wirklich so agil und aufgeweckt?
Zumindest werde ich häufig darauf angesprochen, dass er für sein Alter schon „sehr weit vor“ sei, so interessiert und kommunikativ. ;-)
Na ja, mal abgesehen von der älteren Dame, die sich kürzlich nach Leonas´ Alter erkundigte und daraufhin meinte: „Was? Erst 9 Monate alt und er hebt schon sooo schön das Köpfchen! * lol *
Selbst unser Kinderarzt ist von seiner motorischen Entwicklung und seinem „Wortschatz“ beeindruckt...
Ok...gut...kommunikativ waren/sind eigentlich alle drei...das haben sie wohl von mir! ;-)
Wenn ich mal nicht am Labern bin, dann weil ich Migräne habe oder gerade in den Unterzucker falle...
Ja, das „Tragen“ hat wohl weder mir, noch dem Kind geschadet. Leonas ist allen Befürchtungen zum Trotz weder im Tuch erstickt, noch haben seine Beine oder der arme Babyrücken, in irgendeiner Form Schaden davon getragen.
Das Kind entwickelt sich völlig normal und kann sich sogar bewegen!!! Ja, wirklich! Auch "Känguru-Babys" lernen laufen!!! ;-) Die Leute sind immer wieder verblüfft, wenn ich erzähle, dass er jetzt krabbelt und schon gut stehen kann...“Ach ehrlich? Man kennt ihn halt nur im Tuch...“
Doch tatsächlich, eine gesunde Entwicklung ist trotz (oder vielleicht gerade wegen...) stundenlangem Eingebundensein in einer „Zwangsjacke“ möglich...das sollte doch Mut machen!! ;-)
Und deshalb tragen wir auch munter weiter, weil es einfach wunderschön ist!!!!
In der Zwischenzeit habe ich ja meine Leidenschaft zum „Beruf“ gemacht (besser gesagt zur Berufung) und bin nun zertifizierte Trageberaterin, um die Philosophie des Tragens jetzt endlich professionell unter´ s Volk zu bringen! :-)
Aber dazu beim nächsten Mal mehr!
In diesem Sinne...
...bis die Tage! :-)
Liebe Grüße
Eva