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Baby-Tagebücher von Bianca

Hautnah. Intensiv. Liebenswert. Folgt hier den Babytagebuch-Bloger:innen und erlebt regelmäßig, wenn frischgebackene Mütter und Väter ihr Leben mit euch teilen. Jede Woche lassen sie euch an ihrer neuen Lebenszeit mit Baby teilhaben und geben ganz persönliche Einblicke: Was hat der Sprössling diese Woche Tolles gelernt? Wie geht es den jungen Eltern mit dem kleinen Knirps? Welche Herausforderungen begegnen den Neu-Mamas und Neu-Papas mit ihrem Neugeborenen? In den Baby-Tagebüchern seid ihr live dabei, von ersten Arztbesuchen bis zu holprigen Gehversuchen. Ob liebenswert chaotisch oder rührend besinnlich: Immer erhaltet ihr einen unverfälschten, authentischen und persönlichen Einblick in das aufregende Leben einer Jungfamilie.

47. Woche

Lauter kleine Unfälle

wir hatten ein paar kleinere Haushaltsunfälle, unsere Prinzessin rollt mit der Zunge und der sechste Zahn macht mich wahnsinnig

Hallo Ihr Lieben,

vielleicht hat sich der ein oder andere schon gefragt wie es meinem Mann geht. Bevor es also im Chaos des Alltags untergeht, kann ich euch beruhigt wissen lassen, dass er zum Glück keine Komplikationen hatte und fast symptomfrei ist. Er befindet sich zwar nach wie vor noch in Quarantäne und darf sein Hotelzimmer nicht verlassen, aber immerhin musste er nicht so wie einige seiner Kollegen ins Krankenhaus und dafür bin ich sehr dankbar. Er hätte sogar dort schon eine Impfung bekommen können, wenn er nicht krank geworden wäre. Jetzt muss er leider wieder warten, bis er zugelassen wird. Aber ein wenig wurmt es mich schon, dass gefühlt alle unsere Verwandten im Ausland zum Teil schon eine Impfung hinter sich haben oder immunisiert sind und wir noch nicht mal ansatzweise in Deutschland dran sind. Ich weiß, ich kann daran nichts ändern, aber ein wenig traurig bin ich trotzdem.

Ab dieser Woche sind die Kindergärten bei uns wieder geöffnet. Da wir aber nach über einem Jahr Corona-Abstinenz diese Woche Besuch von meinem Bruder bekommen haben, hatte ich mich dazu entschieden, den Filius noch nicht in den Kindergarten zu schicken, um das Risiko für meinen Bruder und seine Familie so gering wie möglich zu halten. Daher hat er sozusagen noch eine Woche Schonfrist erhalten. Ich verfolge aus Gewohnheit die Inzidenzrate und natürlich steigt diese seit Montag permanent an und ich habe so ein wenig die Befürchtung, dass wir also ab Morgen die Grenze gesprengt haben werden und er dann wieder nicht hingehen kann. Ich habe mich zwar darauf eingestellt, dass wir hingehen aber wer weiß schon was ist. Selbst wenn er am Ende nur zwei Tage hingeht, freue ich mich für ihn, dass er immerhin zwei Tage mit den Kindern spielen konnte. Es wäre zwar für mich die Horrorvorstellung, dass wir drei alle krank werden und ich mit Fieber die Kids noch allein bespaßen soll, aber wenn es sein muss, wird es eben auch irgendwie gehen.

Da ich mit der kleinen Prinzessin am Mittwoch gleich morgens noch einen Osteopathen-Termin für sie und mich hatte, haben meine Eltern den Großen noch einmal zu sich genommen, damit er in der Praxis nicht rumsitzen musste und so hat er sich diese Woche ebenfalls ein paar Tage bei Oma und Opa ergattert. Er hat auf dem Sperrmüll ein kaputtes Spielzeugauto gefunden und Opa und er haben es sich zur Aufgabe gemacht, es wieder zum Laufen zu bringen. Erstaunlicherweise funktionierte die Winde des besagten Objekts danach auch wieder. Ich finde es toll, wenn mein Sohn ein Händchen zum Bauen und Reparieren bekommt. Immerhin hat er so die Möglichkeit, noch einiges von meinem Vater zu lernen. Mein Mann ist leider so oft weg, dass diese Fähigkeit auf der Strecke bleibt.

Die Prinzessin war von dem Termin aber nicht begeistert. Ich glaube mittlerweile traut sie mir nicht über den Weg, wenn ich sie in eine Praxis mitbringe. Obwohl ihr gar nichts getan wurde, außer die Hänge auf die Muskulatur zu legen, fand sie die Einschränkung der Bewegung so fürchterlich, dass sie fast die ganze Zeit über nur geweint hat. Schon sehr anstrengend, wenn man als Elternteil daneben steht und nicht viel unternehmen kann. Soweit war aber alles gut bei ihr und es gibt nichts zu beanstanden. Ich denke damit werde ich sie auch nicht weiter nötigen mit mir hinzugehen, aber ich wollte doch nach dem recht frühen Sitzen eine Einschätzung über die Entwicklung der Muskulatur.

Ich hatte eigentlich gehofft, dass ich durch die Abwesenheit meines Sohnes noch ein paar gute Nächte Schlaf tanken könnte, aber da habe ich die Rechnung eindeutig ohne die Zähne meiner Tochter gemacht. Ich freue mich sehr, dass die Zähne sprießen, aber ich wünschte sie wären alle auf einmal da. Der sechste Zahn ist bei weitem der Schlimmste und sie leidet fürchterlich. Der Tag läuft noch recht gut, weil die Ablenkung recht groß ist, aber sobald sie zur Ruhe kommen soll, überrollt sie über kurz oder lang der Schmerz. Dadurch laufe ich also seit Mittwoch recht übermüdet umher, denn es dauert sehr lange bis sie nachts wieder einschläft und nicht mehr meckert. Ich hoffe also darauf, dass der Zahn ganz schnell die Schicht durchbricht und sie nicht mehr lange leiden muss.

Ansonsten hatten war aber bis auf die Tatsache, dass sie mir einen Blumentopf, aus dem offenen Oberschrank in der Küche, auf den Kopf gezogen hat, die Woche recht monoton. Der Blumentopf hat entsprechend geschmerzt. Da sie noch so klein ist, darf sie eben manchmal auf die Arbeitsfläche in der Küche, nur habe ich leider fälschlicher Weise angenommen, dass es ausreichen würde sie festzuhalten. Irgendwie habe ich aber nicht damit gerechnet, dass sie eben etwas vom oberen Regal ziehen könnte und damit eine ganze Kettenreaktion auslösen würde. So hat mich neben dem Blumentopf auch ein Haufen Bücher getroffen. Zum Glück ist aber nichts schlimmes passiert und nur eine kleine Figur ist zu Bruch gegangen. Macht einem einmal mehr bewusst, wie wichtig es ist mit dem Unmöglichen bei Kindern zu rechnen und mit allem zu rechnen.

Beim Zähneputzen hat sie es tatsächlich geschafft, die Zahnbürste zu zerbeißen und die einzelnen Borsten herauszuziehen. Leider habe ich das irgendwie nicht gleich gemerkt und nun sind glaube ich zwei davon in ihren Magen entwischt. Keine Glanzleistung meinerseits und ich kann nur hoffen, dass sie in den nächsten Tagen den Weg wieder hinaus finden. Meine innere Stimme versucht mir zwar gerade einzureden, dass das Plastik sich negativ auf ihre Entwicklung auswirken kann und sie dadurch was auch immer an Allergien und anderen Krankheiten bekommen kann, aber ich kann es nun nicht mehr ändern und hoffe, dass alles gut geht. Meine innere Stimme braucht dringend einmal Urlaub, um mich nicht ständig mit diesem Wahnsinn zu behelligen.

Seit ein paar Tagen kommen jetzt aber auch ganz ungewohnte Laute von der Kleinen. Sie scheint die Zunge nun anders zu drehen, halten oder einzusetzen (der Fachbegriff ist mir einfach nicht geläufig) und es klingt jetzt viel mehr nach einem rollen. Also wieder einmal ein Schritt in der Sprachentwicklung und so wird ihr ständiges brabbeln nun immer Vielfältiger. Die Stimmengewalt hat sie aber so oder so. Wahnsinn, wie laut sie aufschreien kann, um auf sich aufmerksam zu machen. Wie meine Eltern zu sagen pflegen: “Ihr seid eine laute Familie.” Nichts, was ich gerne höre, weil ich innerlich damit irgendwie nichts Positives verbinde, aber leider haben sie eben nicht ganz unrecht. Vielleicht schreit unser Sohn auch einfach so viel, weil wir alle eben so laut sind. Dem Gedanken muss ich einmal nachgehen.

Der Besuch meines Bruders am Samstag war dann auch ganz entspannt. Der Große hat sich sehr gefreut ihn zu sehen und der Onkel musste sich alles ansehen, was der Filius so gelernt hat und nun machen kann. Die Kleine fremdelt einfach nach wie vor und war von dem Besuch sehr überrascht. Aber solange sie nicht allein mit ihm war, war es ihr dann aber auch recht egal und sie hat ihr Ding gemacht.

Ich habe euch auch ein Bild angehangen auf dem die Kleine steht. Wann immer ich sie dabei fotografieren wollte, war ich irgendwie zu langsam und nun endlich der Beweis und ihr dürft daran teilhaben ☺ Ich hoffe es klappt alles mit dem Hochladen. Für nächste Woche ist endlich der Termin beim Friseur und ich hoffe es bleibt auch so. Ich freue mich schon sehr und kann mich immer noch nicht ganz entscheiden was ich machen lassen will. Ansonsten hoffe ich natürlich auf den Kindergarten und ein Stück Normalität für den Filius.

Passt auf euch auf und bis zur nächsten Woche!



Eure Bianca


 


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Anke (kidsgo-Tagebuch-Betreuerin)


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Foto: Privat

 



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