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Baby-Tagebücher

Hautnah. Intensiv. Liebenswert. Folgt hier den Babytagebuch-Bloger:innen und erlebt regelmäßig, wenn frischgebackene Mütter und Väter ihr Leben mit euch teilen. Jede Woche lassen sie euch an ihrer neuen Lebenszeit mit Baby teilhaben und geben ganz persönliche Einblicke: Was hat der Sprössling diese Woche Tolles gelernt? Wie geht es den jungen Eltern mit dem kleinen Knirps? Welche Herausforderungen begegnen den Neu-Mamas und Neu-Papas mit ihrem Neugeborenen? In den Baby-Tagebüchern seid ihr live dabei, von ersten Arztbesuchen bis zu holprigen Gehversuchen. Ob liebenswert chaotisch oder rührend besinnlich: Immer erhaltet ihr einen unverfälschten, authentischen und persönlichen Einblick in das aufregende Leben einer Jungfamilie.
33. Woche

Oh je, du fröhliche!

Weihnachten war schön und anstrengend mit den drei Mäusen. Wir haben ein neues Haustier - nicht ganz freiwillig!

Hallo, Ihr Lieben,

warum muss es vor Weihnachten immer so hektisch zugehen? Jeder will noch im alten Jahr seinen Schreibtisch und seine ToDo-Liste leeren. Das Resultat: bei mir türmt sich die Arbeit. Egal, ich staple sie einfach. Mehr als arbeiten kann ich nicht, außerdem benötige ich immer viel mehr Zeit als gedacht für die Kinder und für Unvorhergesehenes.

Und eben dieses Unvorhergesehene kommt mit großer Zuverlässigkeit. Da bricht ein Schlüssel im Haustürschloss ab. Einer der Hunde klaut einen grade als Geschenk erhaltenen Ministollen und frisst ihn samt Pappschachtel und Plastikhülle. Unser Highlight in diesem Jahr war aber ein neues Haustier: Unter unserem Dachfirst hatte sich ein Buntspecht eingenistet und nutzte die frühlingshaften Temperaturen für den Nestbau. Aurelia machte mich am Heiligabend mit den Worten "Und es schneit ja doch!!!" auf ihn aufmerksam. In der Tat rieselte es weiß vom Himmel, allerdings war es bei genauerer Betrachtung gar kein Schnee, sondern Styroporkügelchen, die aus der Fassade rieselten. An die Fassade geklopft und das Viech angeraunzt habe ich sofort, danach war ich erst einmal ratlos. So ein schönes Tier, offenbar verwirrt durch die Temperaturen und das in unserer Siedlung zu knappe Totholz, sucht Schutz und Herberge bei uns. Kann man ihm das ausgerechnet Weihnachten verwehren? Nein! Er wohnt ja wohl auch schon länger da, aber bis Heiligabend hatte ich das ständige Klopfen den Nachbarn zugeordnet, die momentan umbauen. Am Sonntag aber war seine Galgenfrist beendet. Eine Bekannte ist mit einem Dachdecker verheiratet, der sich dem Vogel beherzt entgegen stellte, das Loch mit einer Zeitung ausstopfte und mit Schnellzement verschloss. Diesem Provisorium wird in den nächsten Tagen ein Schutznetz unter Putz folgen und er muss sich nach einer anderen Bleibe umschauen.

Nach dieser Entdeckung gingen meine Mutter und ich mit den Mädels in das Kinderkrippenspiel. Aurelia war nach dem langen Weg so müde, dass sie mir gegen Ende fast auf dem Schoß einschlief. Die Babys waren wach, sie saßen still und andächtig in ihrem Buggy und genossen ganz offensichtlich die festliche Atmosphäre.

Die Kleinen bekamen nur je ein Geschenk, nämlich zueinander passende Hosen und Pullis von Jako-o. So teuer kaufe ich selten Kinderkleidung ein, das gibt mein Konto nicht her, aber manchmal muss es einfach sein und die Qualität ist ja wirklich besser als bei Billigmarken. Das Auspacken hat ewig lange gedauert, aber beide bewiesen den Ehrgeiz, ihr Päckchen selbst auszupacken. Danach knisterten sie noch den Rest des Abends mit dem vielen Geschenkpapier herum. Als das nicht mehr in Reichweite war, leerten sie die Box mit Kosmetiktüchern Blatt für Blatt.

Am Ersten Weihnachtstag haben wir nur faul zuhause gesessen und gespielt, zum Teil sogar draußen auf der Terrasse und im Garten bei 17 Grad! Am Zweiten Weihnachtstag kam ein alleinstehender Nachbar zu Besuch zum Mittagessen. Danach gab es Mama-Premiumzeit für Aurelia: wir schauten uns gemeinsam im Kino die Peanuts an, während Oma auf die Zwillinge aufpasste. Am "Dritten Weihnachtstag" fuhren wir nach der Spechtvertreibung zum Opa. Er war an den Weihnachtstagen so vom Rest der Familie überrollt worden, dass er uns trotz ganz braver und ruhiger Kinder schon nach knapp zwei Stunden signalisierte, dass er lieber allein in seinem Zimmer sein wollte. Aber er hat sich sehr gefreut, dass er jeden Tag Besuch hatte bzw. zum gemeinsamen Essen abgeholt wurde. Andere Bewohner in dem Seniorenheim waren all die Feiertage ganz allein. Das hat sogar diesen harten alten Knochen angerührt. Er traute sich dieses Mal sogar, die Babys kurz auf den Arm zu nehmen und zu küssen.

Euch allen einen guten Rutsch und ein glückliches - vor allem gesundes - Jahr 2016!

Eure Ingrid



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Weihnachten, Opa, Buntspecht