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Baby-Tagebücher von Eva

Hautnah. Intensiv. Liebenswert. Folgt hier den Babytagebuch-Bloger:innen und erlebt regelmäßig, wenn frischgebackene Mütter und Väter ihr Leben mit euch teilen. Jede Woche lassen sie euch an ihrer neuen Lebenszeit mit Baby teilhaben und geben ganz persönliche Einblicke: Was hat der Sprössling diese Woche Tolles gelernt? Wie geht es den jungen Eltern mit dem kleinen Knirps? Welche Herausforderungen begegnen den Neu-Mamas und Neu-Papas mit ihrem Neugeborenen? In den Baby-Tagebüchern seid ihr live dabei, von ersten Arztbesuchen bis zu holprigen Gehversuchen. Ob liebenswert chaotisch oder rührend besinnlich: Immer erhaltet ihr einen unverfälschten, authentischen und persönlichen Einblick in das aufregende Leben einer Jungfamilie.

26. Woche

Das erste Weihnachten

Die Kleine wurde zu Weihnachten reich beschenkt. Außerdem ist sie 1/2 Jahr alt geworden und wir haben gelernt, wie entspannend Vivaldi ist.

Hallo ihr Lieben,

ich hoffe, euch geht es gut und ihr hattet zauberschöne Feiertage im Kreise eurer Liebsten.
Unser Weihnachten war natürlich allein deshalb sehr besonders, weil es das erste unserer Tochter war. Aber dazu später mehr, denn erst gibt es noch ein paar Dinge aus der Woche vor Weihnachten zu berichten.

Und zwar hatten wir eine an und für sich recht normale Woche, allein der Dienstag war total vollgepackt mit Terminen Rücken an Rücken. Wer hat das nur so blöd geplant… *räusper*.
Am Morgen um 9:00 hatten wir einen Arzttermin zur U5. Wir waren die allerersten im Wartezimmer und ich hatte schon die Hoffnung, dass sich das positiv auf unsere Wartezeit niederschlagen würde. Am Ende haben wir aber trotzdem die obligatorische Stunde gewartet. Die Kleine wiegt knapp 6700 Gramm und zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich ihre aktuelle Länge gerade vergessen habe… #Rabenmutter
Auf meine Nachfrage hin haben sie jetzt aber mal die Kreuze in den Perzentilenkurven im U-Heft nachgetragen und die Kleine ist tatsächlich von Anfang an ziemlich genau auf der 50-er Kurve angesiedelt. Totales Durchschnittsbaby also, zumindest im Hinblick auf Gewicht und Größe.
Der Arzt war sehr zufrieden mit ihr, diesmal hatten wir den Kollegen von unserem eigentlichen Kinderarzt, der nicht ganz so schnell wieder aus dem Zimmer war, wie der andere. Er hat auch tatsächlich mal sowas wie ein Gespräch mit mir geführt, anstatt einfach einen Standarttext abzuspulen. Die Kleine entwickelt sich gut und ihr wurde eine sehr gute Körperspannung attestiert. Super!

Ich hatte vorsorglich die Schwimmsachen schon mit zum Arzt genommen, das wäre allerdings nicht nötig gewesen. Wir hatten zwischendurch noch ca. 45 Minuten zu Hause, die die Kleine zum Schlafen und ich zum Essen nutzte. Dann ging es direkt weiter zum letzten Babyschwimm-Termin. Diesmal war da nix mit früher rausgehen. Die Lütte hat schon angefangen zu grinsen als sie das Becken nur gesehen hat und als wir dann endlich im Wasser waren, war da kein Halten mehr. So niedlich!
Vor allem die anderen Babys haben wieder für pure Begeisterung bei ihr gesorgt und sie hat alles dafür getan, herauszufinden, ob andere Babyfüße wohl genauso schmecken, wie ihre eigenen. Am Ende waren wir eins der wenigen Mama-Baby-Paare, die ganz bis zum Schluss dabei waren und selbst da machte die Kleine noch nicht den Eindruck, als wäre es jetzt ganz dringend, dass wir raus gehen.

Michel hat uns nach dem Schwimmkurs vom Bad abgeholt, damit er sich die Kleine umbinden kann und sie dann bei ihm einschläft. Ich hatte nämlich direkt den nächsten Termin, also zu Hause nur schnell einmal Tasche wechseln und gleich wieder zur Bahn gesprintet, um ein weiteres Forschungsinterview zu führen.
Als ich danach wieder zu Hause war, hatten wir noch ca. eine Stunde gemeinsam, dann musste Michel los zu einer Wohnungsbesichtigung, auf die ich mit der Kleinen nach dem vollgepackten Tag lieber verzichtet habe. Hätte sich eh nicht gelohnt, die Wohnung kam nicht infrage für uns.

Nach dem großen Erfolg vom Babyschwimmen haben wir uns vorgenommen, in der ersten Januarwoche mal alle zusammen in die Therme zu gehen. Außerdem macht Michel mit der Kleinen den Folgekurs, wenn er dann in Elternzeit ist.

Mittwoch kamen Handwerker zu uns und haben kurzzeitig unser Badezimmer völlig auseinandergenommen. Alles noch in Zusammenhang mit dem Wasserschaden (nein, es hat sich noch nichts geändert, nur die Trocknungsmaschinen wurden aus irgendeinem Grund plötzlich abgeholt. Da es aber alles andere als trocken bei uns ist, werden sie Anfang Januar wieder zurückgebracht). Irgendwelche Rohre müssen ausgewechselt werden in der Wohnung über uns, was aber bedeutet, dass bei uns im Bad die Wand auch aufgemacht werden musste. Jetzt haben wir eine notdürftig geflickte Wand und ein mit Plastikfolie abgedichtetes Loch in der Decke im Bad. Wunderschön ist das.

Am Freitag war Michel abends seit langem mal wieder mit Kumpels in der Kneipe und kam erst spät nach Hause. Ich habe ihm verboten, im alkoholisierten Zustand bei uns mit im Bett zu schlafen, weswegen er es sich auf der Wohnzimmercouch gemütlich machte. Die Katerstimmung am Samstag hielt sich aber in Grenzen, sodass wir ein sehr schönes Wochenende verbrachten. Samstag natürlich mit großem Weihnachtseinkauf auf dem Wochenmarkt. Der Große motzt auf dem Hinweg immer total rum, er würde den Markt hassen und warum er denn immer mitkommen müsse. Wenn wir dort sind, dann staubt er allerdings an so gut wie jedem Stand irgendwelche Goodies ab, von der Wiener beim Fleischer bis zum Probierstück Cheddar am Käsestand. Die Käsefrau hält dann noch einen kleinen Schnack mit ihm über Basketball und die Großartigkeit von Cheddar und wir dürfen einen gut gelaunten Preteen mit nach Hause nehmen. Wunderbar!

Am Sonntag war der ½ Geburtstag der Kleinen. Es ist einfach völlig verrückt. Noch mal so lange und sie wird eins und ist schon gar kein Baby mehr. Es passiert so viel entwicklungstechnisch und sie lernt jeden Tag neue Sachen, das ist wirklich faszinierend. Mein Fazit des ersten halben Jahres ist auf jeden Fall: Sie ist das Beste, was mir bisher passiert ist. Alles in allem und rundum perfekt ist das kleine Baby, was ja gar nicht mehr so klein ist. Liebe!

Heiligabend haben wir bei uns zu Hause gefeiert. Am Nachmittag waren wir in der Kirche beim Familiengottesdienst. Da hatten wir gleich einen schönen Spaziergang durch den Park hin und zurück und der Gottesdienst war sehr süß mit dem Krippenspiel. Ganz bis zum Ende hat die Kleine jedoch nicht durchgehalten, sie war müde und musste spazieren gegangen werden.

Nach der Kirche kam dann auch die Mutter des Großen zu uns und es wurde sich ans Kochen gemacht. Wir waren mit dem Bestellen zu spät dran, deshalb gab es statt der Ente Huhn zu essen, mit Rotkohl und Klößen. Michel hat sich in der Küche verausgabt und es war mega lecker! Die Kleine hat was vom Kartoffelkloß abbekommen, außerdem ihre absolute Lieblingsspeise, Orangen. Sie war glücklich. Als Nachtisch hatten wir von mir am Vormittag bereits vorbereitetes Mousse au Chocolat.

Bei der Bescherung hat der Große definitiv am meisten abgesahnt. Es gab einen Basketball, Basketballschuhe und von Michel und mir Tickets für die Harlem Globetrotters. Er wusste gar nicht, wohin mit all seiner Freude. Ich habe von Michel einen Wellness- und Massagegutschein bekommen und er von mir einen neuen Füller, mit Gravur. Der Große hat mit seiner Mutter zusammen für uns beide eine israelische Süßspeisenspezialität gebacken, total lecker. Die Kleine hat von Michel und mir dieses Jahr noch nichts bekommen, allerdings hat Michel ihr heimlich vorher eins von ihren Lätzchen eingepackt. Über die freut sie sich immer fast so sehr, wie über das Essen. So hatte sie dann auch etwas zum Auspacken, schon das allein fand sie großartig. Als dann auch noch das Lätzchen zum Vorschein kam hätte ihr Abend perfekter nicht werden können.

Von der Mutter des Großen hat sie ein sehr pädagogisch korrektes Büchlein bekommen, ein Auszug aus den „queeren Märchen für Kinder“. Das werden wir ihr aber frühestens in einem Jahr vorlesen können, da es doch recht textlastig ist. Sowieso würden im Moment alle Bücher mit Papierseiten ihrem oralen Untersuchungsdrang zum Opfer fallen.
Dann nahm der Heiligabend bei uns auch schon sein Ende. Die Kleine musste ins Bett und damit erstmal auch ich. Da der Große und seine Mutter am 25. einen sehr frühen Zug nach Jena gebucht hatten, verabschiedeten die beiden sich auch gegen 20:00 und Michel und ich machten es uns noch bis ca. 22:00 auf dem Sofa gemütlich.

Am nächsten Morgen standen dann Besuche bei der Familie (meiner) an. Um 10 brachen wir auf, Brunch bei meiner Mutter. Da meine Eltern ja getrennt sind, hatten wir bisher die Tradition, dass es getrennte Bescherungen am Heiligabend und am ersten Weihnachtstag gibt. Abwechselnd waren wir (meine Geschwister und ich) also ein Jahr am Heiligabend bei einem Elternteil und am ersten Feiertag beim anderen, im nächsten Jahr dann umgekehrt. Dieses Jahr war meine Mutter „dran“ am Heiligabend, nur ich habe in der Geschwisterrunde natürlich gefehlt.
Deswegen stießen wir dann am 25. eben zum Brunch dazu. Meine Mutter hatte den Hochstuhl für ihr Enkelchen rausgeholt. Wir haben sie reingesetzt und es ging auch ganz gut, allerdings haben wir zu Hause noch keinen, da sie dafür noch nicht stabil genug ist. Für die kurze Zeit beim Brunch ging es aber. Mein Bruder hat extra ein kleines Brötchen ohne Salz für die Kleine gebacken, welches sie genussvoll einspeichelte und danach auf den Boden warf. Außerdem gab es wieder Orange, Tomate und sogar ein bisschen hartgekochtes Ei für sie.

Bei der anschließenden Bescherung wurden wir alle drei sehr reich beschenkt. Die Kleine bekam einen selbstgenähten Stoffhasen von der Oma, außerdem biologisch abbaubares Badespielzeug. Von der Tante gab es ein Papp(!) Bilderbuch und dazu passend einen selbstgefilzten Bobo Siebenschläfer. Der eine Onkel hat ihr ein total niedliches Kleidchen geschenkt, dass er in Südafrika gekauft hatte. Von dem anderen Onkel hatte sie ja das leckere selbstgebackene Brötchen bekommen.

Dann war noch Zeit für ein kurzes Schläfchen und es ging direkt weiter zu meinem Vater. Dort gab es dann noch mal Festessen, Rouladen, Klöße, Rotkraut Bohnen. Leider nicht, wie ich mir vorher explizit gewünscht hatte, bereits um 17:00, sondern erst um 18:00. Das bedeutete, dass die Kleine, die von den vielen fast fremden Gesichtern und der fremden Umgebung sowieso schon etwas überfordert war, schon ziemlich müde war, als wir erst anfingen zu essen. Eigentlich hätte sie danach gleich ins Bett gemusst, aber auch die Geschenke von Uroma und Opa wollen natürlich ausgepackt werden. Von Uroma gab es ein selbstgestrickes Kleidchen, oder es könnte auch ein Pullunder sein. Wie auch immer, es passt ihr genau und sieht entzückend aus. Der Opa hat ihr den alten Hochstuhl, der dort von uns früher noch steht schick zurecht gemacht, mit neuem Kissen und allem. Außerdem hat auch er ihr Badespielzeug geschenkt (ratet, was wir uns für sie gewünscht hatten?).

Nachdem ich die Kleine ins Bett gebracht hatte, ging die Bescherung natürlich noch munter weiter, schließlich wird nicht nur das Baby reich beschenkt, sondern auch alle anderen (also: meine drei Geschwister, mein Vater, mein Onkel und meine Oma, außerdem natürlich Michel und ich). Ich musste zwischendurch immer mal raus, aber im Großen und Ganzen ging es ganz gut mit dem alleine schlafen, trotz fremdem Bett. Die Nacht war ein bisschen unruhiger als sonst, was ich aber auf den aufregenden Tag schiebe.

Heute Nachmittag ging es dann wieder nach Hause. Mein Vater war zum Glück so nett, uns bis vor die Haustür zu fahren, ich glaube, mit den vielen Geschenken im Zug wären wir doch etwas überfordert gewesen. Den Hochstuhl mussten wir wegen Platzmangel im Auto leider noch dort lassen, allerdings könnten wir die Kleine ja sowieso noch nicht reinsetzen, deshalb ist das nur halb so wild.

Als wir losfuhren, war die Kleine schon hundemüde und mir schwante böses… Autofahren liebt sie ja nicht gerade. Und ich behielt leider recht: Es gab ein riesengroßes Geschrei, völlig verzweifelt war sie und auch wirklich nicht zu beruhigen. In meiner Verzweiflung stillte ich sie während der Fahrt, dabei waren alle natürlich ordnungsgemäß angeschnallt, was aber für mich bedeutete, dass es unglaublich unbequem war. Lange hielt ich das deswegen nicht aus und das Weinen ging wieder los. Irgendwann hatte mein Vater offenbar genug und er schaltete das Radio ein – klassische Musik. Was soll ich sagen? Es war sofort Ruhe. Sofort! Sie war völlig entspannt, besonders Vivaldi scheint sie sehr zu mögen. Kurz bevor wir bei uns vor der Haustür anhielten, schlief sie ein. „schläft sie nicht weiter, wenn ihr sie in der Babyschale hochtragt?“ fragte mein Vater. Michel und ich lachten nur: „natürlich NICHT! Sobald wir anhalten ist sie wach!“ Nun ja, diesmal sollten wir nicht recht behalten. Sie schlief noch ca. 30 Minuten nachdem wir daheim waren friedlich in der Babyschale weiter, die wir ins dunkle Schlafzimmer gestellt hatten. Die tiefenentspannende Wirkung von Vivaldi sollte man anscheinend nicht unterschätzen!

Jetzt sind wir wieder zu Hause und nur noch zu dritt. Das ist schon stressig, Weihnachten mit getrennten Eltern, zumindest, wenn man wirklich jedem gerecht werden will. Ich glaube, für nächstes Jahr müssen wir uns da ein anderes System überlegen, bei dem man auch zwischendurch mal zur Ruhe kommen und durchatmen kann.

Durchatmen – das mache ich jetzt. Mit Michel auf dem Sofa, weil das alleine Schlafen immer besser klappt.

Habt es gut!
Eure Eva



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