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Baby-Tagebücher von Sara

Hautnah. Intensiv. Liebenswert. Folgt hier den Babytagebuch-Bloger:innen und erlebt regelmäßig, wenn frischgebackene Mütter und Väter ihr Leben mit euch teilen. Jede Woche lassen sie euch an ihrer neuen Lebenszeit mit Baby teilhaben und geben ganz persönliche Einblicke: Was hat der Sprössling diese Woche Tolles gelernt? Wie geht es den jungen Eltern mit dem kleinen Knirps? Welche Herausforderungen begegnen den Neu-Mamas und Neu-Papas mit ihrem Neugeborenen? In den Baby-Tagebüchern seid ihr live dabei, von ersten Arztbesuchen bis zu holprigen Gehversuchen. Ob liebenswert chaotisch oder rührend besinnlich: Immer erhaltet ihr einen unverfälschten, authentischen und persönlichen Einblick in das aufregende Leben einer Jungfamilie.

2. Woche

Weiches Wochenbett? Woche 2 und 3

Weiches Wochenbett. Ohne Familie in Frankfurt. Nur mit Freundeunterstützung. Geht das mit drei Kids? Wie das geht... Lest selbst...

Woche 2
Das Spätsommerwetter hält an. Papa begleitet am Dienstagnachmittag Goldkind zur Tennisstunde. Davor hat er endlich die Geburtsurkunde auf dem Standesamt Mitte für Brudi beantragt. Anders als er es vorhatte, arbeitet er mit Unterbrechungen nun mehr oder weniger Vollzeit. Leider. : (((((( Auch wenn wir das anders abgesprochen hatten. Aber er kommt mittags heim, um mir etwas zu essen zu bringen. Auch die nächsten Tage besucht uns die Hebamme regelmäßig. Wir wechseln die Verbände. Die Wundheilung bei Brudi verläuft prima. Was auch prima ist, ist meine Rückbildung. Die Gebärmutter ist wieder mini klein und die große Lücke zwischen den geraden Bauchmuskeln hat sich durch Übungen gut geschlossen.

Da mein Beckenboden schon immer meine Schwachstelle ist, und ich daher noch so viel liegen muss, schaffe ich es auch noch regelmäßig meine Übungen zu machen. Doch weil am Wochenende das große Event in der Commerzbank-Arena steigt, und es wohl ohne mich doch nicht klappt, obwohl ich mich am 26.8.16 dann endgültig in den Mutterschutz verabschiedet habe, steht das Telefon nicht still. Ich organisiere weitere Hockeyschläger, bespreche Einfahrtsgenehmigungen und renne Freunden hinterher, da ich kurz vor knapp ein Bündel teure Freikarten zugespielt bekomme, die ich nicht verfallen lassen möchte.

Doch „kurz vor knapp“ ja… ist das echt schwierig. Wenigstens meine Hebamme und ihr Mann sind total happy über Business-Seats. Und ich schlage zwei Fliegen mit einer Klappe: Meine Hebamme kann ich glücklich machen und sie ist beim Spiel, falls was wäre…

Freitags muss ich einen Minieinkauf machen. Wochenbett und gute Vorsätze, ade! :( Da Brudi so gut im Futter ist, brauche ich 2!!! Pakete Windeln pro Woche. Die vor Geburt gekauften 4 (für den ersten Monat) neigen sich jetzt schon dem Ende zu. Außerdem hole ich beim Bäcker die Challot (Hefezopfbrote) ab, die man für Schabbat braucht. Normalerweise backe ich sie selbst, aber im Wochenbett gönne ich mir eine Auszeit. Dort treffe ich meine mit mir zeitgleich schwangere Freundin, mit der ich am Tag vor der Geburt noch Kaffee trinken war. Vielleicht erinnert ihr euch? Bezüglich des Geburtsdatums hatte ich Recht. N. und Brudi sind wirklich am gleichen Tag geboren. 30. August 2016. Jedoch N. ziemlich krass, als wahre Sturzgeburt nach 1 kurzen Wehe zuhause im Bad ohne Voranmeldung! Aber es geht gut. Ihr Mann ist einen Monat in Elternzeit und unterstützt sie. Bis auf wunde Brustwarzen und Jungs, die falsch ansaugen, haben wir Frauen nichts zu meckern. Wir sind beide im Babymoon!

Nachdem nachmittags eine Freundin mir die Kinder von Schule und Kindergarten abgeholt hat, traue ich mich erneut wieder raus. Die Kids sind begeistert, den Kinderwagen auf den kleinen Spielplatz in der nächsten Nähe zu kutschieren. Dort verbringen wir knapp zwei Stündchen. Ich sitz gemütlich auf einer Bank, stille und schaue ihnen beim Spielen zu. Herrlich endlich wieder draußen zu sein und die Sonne zu genießen. Der Beckenboden fühlt sich auch schon viel kräftiger an. Dann kommt endlich der Anruf von Papa. Seine ganztägige Fortbildung ist um und er bereits zuhause. Wir ziehen die Mädels um und die drei wandern Richtung Synagoge zum Freitagsabendsgebet. Das Abendessen zuhause ist schön. Das Segnen der Kinder ist heute etwas ganz besonderes für mich. Ich bedanke mich oben, dass Brith und die Woche gut verlaufen sind.

Am nächsten Morgen gehen meine Drei wieder zur Synagoge, während ich mich ausruhe. Ein Freund bringt ein Geschenk und holt Eishockeykarten ab. Da ich am Vortag einen Aushang von meinem Lieblingsflohmarkt gesehen habe, kann ich es nicht lassen, packe Brudi ins Tragetuch und gehe dorthin. Es ist der beste im Viertel. Er ist ganz brav und schläft wie immer wenn er meinen Herzschlag hört. Viele Augen und Hände von Freundinnen und deren Kindern bewundern Brudi. Es tut gut draußen zu sein und ich finde doch glatt wieder tolle Sachen für meine drei Kids.

In den Geschäften kaufe ich meist nur die Grundausstattung wie Socken, Schuhe, Leggings und Unterwäsche. Den Rest erstehe ich seit Jahren ausschließlich auf Kinderbasaren und fahre damit sehr gut. Mein Geldbeutel auch. Die Quittung kommt jedoch zuhause: Der Beckenboden tut schon deutlich weh. Das Laufen und Stehen bekommt ihm noch nicht so gut. Wie erwartet. Ich weiß, ich bin unvernünftig. Aber manches kann ich es nicht lassen.

Dann werden die letzten Karten abgeholt von den Eltern meines DEL2 Spielers. Die Mutter outet sich ebenfalls als Hebamme. Dass ich vor 10 Tagen entbunden habe, will sie mir figurmäßig nicht glauben, da ich kurz ohne Baby an die Haustür komme. Das ist echt ne gute Sache: Mein Stoffwechsel ist prima. Ich passe immer an Tag 3 in meine normalen Sachen. Doch wenn ich Beckenbodenschmerzen gegen etwas Bauchspeck eintauschen könnte, würde ich mich für den letzteren entscheiden. Brudi und ich kuscheln noch ein bisschen. Die Mädels und LovelyHusband schicken wir schon einmal in die CommerzbankArena, um nach dem Stand zu sehen und andere Vorfeld-Aktivitäten auszuprobieren.

Wir kommen erst kurz vor Spielbeginn. Es ist so heiß! Es sind immer noch 30°C abends um 18 Uhr. Ich bin froh, dass wir Freikarten für eine Loge haben, sonst wäre ich mit Neugeborenem dort nicht hin gegangen. Im Stadium ist es viel zu laut. Dort im Separee ist ruhig, man kann die Türen schließen und es sind nur wenig Gäste dort. Es gibt gekühlte Getränke, sogar alkoholfreien Äppler und kleine Snacks zu essen. Wir nennen uns die „Kinderloge“, da alle ihre Kids dabei haben. Zwei Männer, die ich von Rooftop-Partys kenne, outen sich als Väter meiner ehemaligen Schüler. So klein ist die Welt… ;)

Die Stimmung ist gut. Auch wenn ich die entscheidendsten Momente im 4:5 packenden Summergame-Duell nur per Monitor mitbekomme, weil Brudi die Windel voll hat oder gestillt werden möchte. Aber von nichts anderem ging ich aus. Ich wollte einfach nur dabei sein. Gegen 22.30 Uhr, nachdem schon die meisten das Stadion verlassen haben, treten auch wir nach Brudis „Boxenstopp“ die Heimreise an. Wir fahren wie immer über den Hauptbahnhof. Ein Fehler! Dort ist aktuell eine große Baustelle und ein Nadelöhr. Wir stehen und rollen und stehen! Und Brudi bekommt urplötzlich nen Schreianfall: Bauchweh plagt ihn… Goldkind und Papa können ihn nicht beruhigen. Mit nichts. Armer Kerl! 50 min später sind wir endlich zuhause. Eine Strecke, die normalerweise 15 min dauert wird zur Weltreise. Brudi hat sich irgendwann selbst beruhigt und schlummert nun. Auch unsere Großen fallen mit Kleidern ins Bett. Egal! Zahnbürste rein und gut is.

Den Sonntagmorgen lassen wir ruhig angehen. Nachmittags fahren wir nach Kronberg zum Herbstmarkt. Der Start dort war alles andere als entspannt: Vater und Töchter im Mecker-Modus. Das versaut mir echt oft schöne Momente. Nach einem gemeinsamen Essen wird die Laune der drei deutlich besser und steigert sich von Stunde zu Stunde. Es gibt viele Spiel- und Bastelmöglichkeiten und für mich immer eine Sitzgelegenheit. Etwas Krasses ist dort auch wieder passiert. Da ich ja aktuell so wunde Brustwarzen habe, die ganze Brust auspacken muss, damit Brudi halbwegs korrekt andockt, stille ich mit Stilltuch. Kommt doch so ne alte Schachtel her, befühlt seine Beinchen und sagt: „Ach, wie süß!“. Dann will sie unter das Stilltuch schauen, was ich verweigere. Da reißt die mir das Stilltuch weg: „Ach, seien Sie doch nicht so ginant!“ Mir fehlen die Worte. Ich war sprachlos. Zum ersten Mal seit langem.

LovelyHusband sagt später, warum ich ihr keine gelangt hätte. Wie denn? Beide Hände voll?!! Nach einem Zuckerbäcker-Einkauf starten wir Richtung Heimat. Wir setzen LH vor der Eissporthalle ab mit Bierkasten, den es nach dem Training für die Mannschaft zur Feier des Sohnes gibt. Dann beginnt meine erste Autofahrt mit drei Kids alleine im Auto. Und… Es klappt, genauso wie das Zubettbringen… Ich bin stolz! Für den nächsten Tag steht das Familien- und Neugeborenenshooting an.

Leider kommt unsere Fotografin nicht zu uns, sondern wir müssen wieder zu ihr fahren. Das Wetter ist bombastisch. Leider möchte sie nicht raus. Es entstehen daher viele „Anne Geddes“ Fotos und meine Großen sind nur auf zwei Bildern drauf. Als wir meine Ideen shooten, hat Brudi keine Lust mehr. Na, toll! Es ist einfach zu heiß im Studio unter dem Dach. Wir treten die Heimreise an. Ich bin schon jetzt geknickt, warum hab ich bloß nicht meinen Mund aufgemacht und widersprochen? Denn diesmal hat die Sache ganz schön Kohle gekostet. Auf dem Heimweg müssen wir zwangsweise zum Goldenen M.

LovelyHusband kann die Mädels dann doch nicht zum Ballett bringen und so übernehme ich das. Brudi ist erst 13 Tage alt! Weiches Wochenbett, endgültig ade! Meine Kollegin und eine gute Freundin mit deren Töchtern meine Mädels Ballett machen, freuen sich jedoch, Brudi kennen zu lernen. Da bei LH ein Termin absagt, gehen wir abends spontan ins Freibad. Auch die Bademeister sind happy über Brudis Ankunft. Sie hatten sich schon gedacht, dass er wohl angekommen sein muss, da ihr „Babyorca“ seine tägliche Kampfstrecke nicht mehr geschwommen war. Leider darf ich noch nicht komplett ins Wasser. Aber mit den Füßen. Die Mädels wollen mit Brudi Babyschwimmen machen und auch Papa findet diese Idee amüsant.

Doch ich kann sie davon abhalten. Noch zu früh! Wir Beide machen es uns in der Abendsonne gemütlich, kuscheln, essen Eis, schauen den dreien beim Plantschen zu und stillen. Zuhause behandle ich die wunden Brustwarzen mit Rotlicht. LovelyHusband nennt unsere Wohnung daher die Erweiterung der Kaiserstraße (Hauptstraße Frankfurter Rotlicht-Bezirk). Mal sehen, ob das hilft, neben Luft dran lassen, Wolle-Seide-Einlagen, in diversen Positionen anlegen und Schwarzteekompressen… Brudis Lippenbändchen ist einfach zu kurz. Das ist der Grund für alles Übel und hier in Frankfurt will keiner es schneiden…

3. Woche
Dienstagmorgen: Meine Hebamme kommt. Sie ist noch immer total begeistert vom Eishockey-Event. Aber dann werden wir ein bisschen melancholisch, weil schon zwei Wochen rum sind und es unser wahrscheinlich unser letztes gemeinsames Wochenbett sein wird. Auch berichte ich vom raschen Ende des weichen Wochenbetts. Auch wenn ich selbst zugebener Maßen zu 50% selbst dran schuld bin. Das Wetter ist einfach zu gut! Wir begutachten Brudi und mich. Sie sieht auch nur als einzige Lösung auch nur noch das Schneiden an und will sich nach einem Kinderarzt erkundigen, der das macht. Brudi hat ansonsten toll zugenommen und wiegt nun 4080g. Sein Schlaf-Wachrhythmus, sofern man davon sprechen kann, ist super. Er checkt es, dass es abends ab 20 Uhr bei uns ruhiger wird. Möchte dann bis 21.30 etwa Cluster-Feeding. Und schläft dann brav. Im Gegensatz zu den Mädchen meldet er sich nur alle 2,5 -4 Stunden. Obwohl er genauso rasch trinkt (nur 1 Seite in 5-7 min). Abends haben wir noch mal die Gelegenheit ins Schwimmbad zu gehen. Wir wissen noch nicht, dass es unser letzter Besuch in dieser Saison werden sollte.

Mittwochs hatte Brudi sein Hörscreening! Er hört perfekt! Dann besucht mich eine liebe Freundin mit Baby und bringt Mittag essen mit. Den Nachmittag sind wir spätnachmittags im Palmengarten beim Wasserspielplatz. Es ist idyllisch hier und da wieder Schule ist echt leer.

Donnerstags kommt meine Co-Kollegin, die ich damals alleine lassen musste mit der Klasse, ebenfalls mit Mittagessen. Im Gepäck hat sie rührende Karten von der Klasse. Es ist spannend wieder ein bisschen Schul-Talk zu hören, wobei nicht alles so berauschend klingt klimamäßig aktuell dort. Brudi hat sie die meiste Zeit auf dem Arm und möchte ihn kaum wieder hergeben. Anschließend ruhe ich mich kurz aus. Dann starte ich zum dritten Mal die Schwimmbad-Packerei, bevor es dann am Wochenende endgültig damit vorbei sein wird, da eine Kaltfront naht. Bäääh…. Langsam habe ich es endlich wieder zeitmanagementmäßig drauf, wann du was machen musst, stillen und wickeln inklusive, bis alle abgeholt im Auto sitzen und du Richtung Taunus starten kannst. 2 Stunden!!! Puuuuuhhhh…. 17.00 Uhr: Wir fahren also los… Plötzlich sagt Sonnenschein, dass sie dringend Pipi muss. Ich halte an. Dann sagt sie, dass sie es nicht raus lassen möchte, da es so weh tut. Blasenentzündung! Wir drehen um, auf LHs Schnapsidee, ihr Schmerzmittel zu geben, um Schwimmen gehen zu können, gehe ich nicht ein.

Wir mogeln uns also donnerstags abends um 17.20 in eine sehr leere Kinderarztpraxis. Natürlich ist die unfreundliche Sprechstundenhilfe am Tresen, doch die anderen kommen hinzu und geben uns gleich ein Zimmer. Dort verbringen wir 70 min. Die meiste Zeit mit Stillen und Warten, da Sonnenschein sich weigert, Pipi in einen Becher zu machen. Apfelschorle, Gummibärchen, Traubenzucker… Alle Tricks der Kinderkrankenschwestern versagen. Nachdem ich es mit ihr dann endlich geschafft habe, sehe ich aus, wie nach einem Kampf mit dem Tiger: Kratzer im Gesicht und mein Lieblingsohrring ist weg. Diagnose steht: Dicke, fette Blasenentzündung! Kein Schwimmbad mehr! Netterweise wartet die Apotheke vor unserer Haustür bereits mit den Medikamenten, als wir 18.40 Uhr endlich zuhause eintreffen. Der Apotheker meint, ich sehe heute ganz schön fertig aus. „Ja“, erwidere ich. „Am liebsten hätte ich jetzt ein Glas Rotwein und ein blutiges Steak.“ Mit LovelyHusband gibt es zuhause fast den ersten Zoff. Er möchte aufgrund des misslungenen Freibadbesuchs jetzt zurück ins Büro. Als ich ihm schildere, wie ausgehungert, fertig, müde ich bin und meine Nippel behandelt werden müssen, hat er ein Einsehen und bleibt wenigstens, bis wir alle um 21.30 Uhr schlafen, dann verschwindet er.

Freitags habe ich ein Kooperationsgespräch mit den Frankfurter Löwen am anderen Ende der Stadt. Mein Navi fällt aus. Nächstes Mal fahre ich ohne! Nerv! Einen zuckersüßen „BabyLöwe“Body, Socken und Mütze in 86/92 bekomme ich zur Geburt überreicht. Brudi verschläft das Meeting in meinen Armen. Beide gestandenen Väter sind begeistert. Ihre wären nie so gewesen. Dann kommt meine Lieblingshebamme zu mir. Zur Stärkung hat sie Spirulina-Tabletten und Wochenbettmassage-Öl für mich und eine tolle Popo-Creme (die ist wirklich gut, Mädels!!!) aus der berühmten Apotheke in K. für Brudi im Gepäck. Ein Dankeschön für die Eishockey-Karten und um mich aufzubauen… Ich freue mich riesig. Doch dann bekomme ich wieder dieses nervige Erschöpfungs-Fieber. Ich lasse eine Freundin spontan die Kids abholen. Dann rufe ich LH an, parke die nach Hause gebrachten Kids vors IPad und lege mich mit Brudi hin. Der Schabbatabend verläuft dementsprechend ruhig.

Am Samstag sind die Drei wie immer in der Synagoge. Ein Freund feiert Bar Mizvah. Ich fühle mich nach einem 12 Stunden Schlaf mit Unterbrechungen reloaded. Am Morgen kommt eine Bekannte und holt einen ganzen Schwung von Goldkinds Klamotten ab. So machen wir das immer. Sie hat keinen Flohmarktstress und ich muss nicht eine weitere Kiste mit zum Verkaufen schleppen. Wie es der Zufall will, bekomme ich just nach unserem Treffen eine SMS von meiner Stammverkäuferin, und investierte drei Stunden später die Einnahmen direkt wieder in Kleidung für Goldkind im Pre-Sale eines Flohmarktes eine Seitenstraße von hier. Mit Kuchen vom Flohmarkt und Kakao versüßen wir uns dann den kühlen Herbstbeginn. Am Abend können wir dann noch unseren sperrigen rosa Kinderwagen an die Frau bringen. Zum Schnäppchenpreis, aber was weg ist, ist weg. Ich hatte ihn seit April online.

Sonntags ruhe ich mich komplett aus. Ich bin einfach wieder irgendwie kaputt. Wenn wunderst nach all den Aktivitäten. Und ich merke ziemlich, dass die Hormone aus mir draußen sind und das Regenwetter mir zusätzlich zusetzt. Ich heule. Zum ersten Mal. LovelyHusband kommt damit nicht klar. Seine toughe Frau am Boden. Wir nehmen uns Zeit über alles zu sprechen, was wir auf dem Herzen haben. Er hört sich meine Wünsche an, etwas mehr zu helfen und nicht alles mir zu überlassen. Dann tut er genau das Richtige: LovelyHusband geht mit den Mädels auf die Dippemess‘ (Rummelplatz). Auch für sie ist ja alles neu und es ist schon manchmal schwierig zurück zu stecken, weil Brudi uns braucht. Trotzdem sind sie enttäuscht, dass Brudi nicht mitkommt. Am Nachmittag kommt meine NY-Freundin für 2 Stündchen und unsere Kids spielen brav im Kinderzimmer. So brav, dass das Chaos danach gewaltig ist und letzte Reste nur unter Tränen meiner beiden Kinder abends beseitigt werden. ;)

Montags ist dann schon wieder Alltag. Wie sehr ich diese Ferientage doch vermisse, in denen morgens um 6.15 Uhr kein Wecker klingelt. Was mich ziemlich nervt, das hat mich schon immer genervt, ist die Tatsache, dass ich immer pünktlich aufstehe um nicht in Stress zu verfallen und die drei anderen „Großen“ es schaffen, sich weitere 30 min im Bett umzudrehen um dann es extremst eilig zu haben… Wie sagte eine Freundin dazu mal so treffend die Morgen-Stimmung beschreibend: „Bei uns ist morgens Harz IV“. Anschließend mache ich mich auf den Weg ins Autohaus. Ein erster Ölwechsel steht an. Stimmen die Negativ-Kommentare unter der personalisierten Werbung im sozialen Netzwerk also doch? Doch mein Händler beruhigt mich: Früher war der erste Ölwechsel nicht intervallmäßig sondern bereits nach 1000 km fällig. Mit einem getunten Leihwagen Golf tsi (Automatik, bääääh…) mache ich mich auf den Heimweg. 180 PS… Brrrruuuum. Ganz toll finde ich es nicht, dass Goldkind vorne sitzen soll, aber alle anderen Fahrzeuge waren schon weg. Toll ist an diesem Tag die Parkplatzsuche, so einfach mit dem kleinen Auto! Ballett steht an, ein guter Hörtest für Sonnenschein, da dieser bei der U8 (?) schlecht ausgefallen war, Auto zurück bringen, spielen, 30 min TV, Abendessen, Kids ins Bett, stillen, Tageschau an und hoffen, dass LovelyHusband noch etwas Vater-Sohn-Zeit bleibt, wenn er heimkommt… Und ich schon mal vorschlafen darf….

3. Woche geschafft…! Wooohooo… Der Bericht ist im Kasten! Ab nächster Woche berichte ich dann immer von der aktuellen Woche!

LG Sara


Bild: privat

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In diesem Beitrag geht's um:

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