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Baby-Tagebücher von Judith

Hautnah. Intensiv. Liebenswert. Folgt hier den Babytagebuch-Bloger:innen und erlebt regelmäßig, wenn frischgebackene Mütter und Väter ihr Leben mit euch teilen. Jede Woche lassen sie euch an ihrer neuen Lebenszeit mit Baby teilhaben und geben ganz persönliche Einblicke: Was hat der Sprössling diese Woche Tolles gelernt? Wie geht es den jungen Eltern mit dem kleinen Knirps? Welche Herausforderungen begegnen den Neu-Mamas und Neu-Papas mit ihrem Neugeborenen? In den Baby-Tagebüchern seid ihr live dabei, von ersten Arztbesuchen bis zu holprigen Gehversuchen. Ob liebenswert chaotisch oder rührend besinnlich: Immer erhaltet ihr einen unverfälschten, authentischen und persönlichen Einblick in das aufregende Leben einer Jungfamilie.

19. Woche

Eine Woche zu Hause

Gefühlschaos und Wehmut

Zu Hause hört sich seltsam an. Irgendwie habe ich zwei zu Hause.
Mein altes, gefühltes zu Hause in Berlin und mein jetziges zu Hause in Jena. Letzteres ist alles, was mit Ruben zu tun hat. Immerhin ist es die erste Familienwohnung. Seitdem ich mit Ruben in Berlin und die Zeit mit ihm dort so positiv war, ist Berlin nun emotional wieder sehr präsent. Berlin ist für mich mit einem Ziel assoziiert, wohin ich unterwegs war oder bin.

Zeitweise verspüre ich ganz stark den Wunsch zu lernen, weiter zu gehen, mehr zu wissen und zu können. Ich meine hier natürlich alles rund um die Osteopathie. Diese Fokussierung funktioniert gerade natürlich nicht.
Zwar nicht in dem Maße mit Berlin verknüpft, aber auf Grund der Jahreszeit ebenfalls wehmütig präsent der Sport. Im April starten die ersten Duathlon und Triathlon Wettkämpfe und ich merke, wie ich alle sportlichen Berichte und Gespräche von und mit Sportkollegen meide, weil ich es nicht hören will. Ich glaube, dass ich tatsächlich neidisch bin. Das soll man nicht und ich will solche Gefühle auch gar nicht haben. Ich bin gerade an dem Punkt, dass ich manche Dinge, die vor der Schwangerschaft so selbstverständlich und alltäglich waren, vermisse. Und das, obwohl ich jedes Mal, wenn ich Ruben vorlese, mit ihm singe, tanze, Quatsch mache, quietsche und brabbel, oder ihm beim Schlafen oder genüsslichem Trinken zusehe, so voller Liebe bin. Ich fühle mich irgendwie schlecht, weil mir in den letzten Tagen der Gedanke kam, dass ich gerne auch mal wieder einen Tag ohne ihn hätte. Dann wiederum, als meine Schwiegermutter Ruben heute Vormittag eine Stunde spazieren gefahren hat, war ich ganz kribbelig und wartete schon nach einer halben Stunde wieder auf meinen Schatz.

Aber gelernt habe ich trotzdem! Ich bin mittlerweile sehr positiv bezüglich der Prüfungen gestimmt. Ich denke, dass ich eine realistische Chance habe zu bestehen.

Seit Donnerstag bin ich wieder in Jena. Heute waren wir bei der letzten Impfung dieses Jahr. Was ein Glück. Heute hat Ruben richtig schlimm geschrien. Aber bisher scheint er es ganz gut weg zu stecken. Hoffe, es bleibt so!

Ruben macht gerade wieder einen Entwicklungssprung nach dem anderen. Er schafft es sich selber seinen Schnuller wieder rein zu stecken, wenn er ihn heraus gezogen hat. Greift nach allem, was vor ihm ist. Brabbelt ununterbrochen; bzw. macht „brrrrrrrrrrrrrr“ untermalt mit viel Spucke und quietscht nach wie vor in Lautstärken, die man ihm nicht zutrauen würde. Allerdings scheinen die Zeiten mit „ich lege ihn zwischen 19/20 Uhr hin und er schläft“ Vergangenheit zu sein. Leider leider. Er kann den Tag einfach nicht loslassen

Gerade, mittlerweile ist es 19 Uhr, ist Benjamin mit ihm noch einmal los, damit ich lernen kann. Meine Einträge ziehen sich manchmal über zwei Tage hin. So auch dieser.

Ich beende diesen chaotischen Text hier. Es wird sicher nicht besser…
Habe gerade wohl eine emotionale Phase.

Liebe Grüße,
Judith



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Kommentare von Lesern:

Dunja, Köln30.04.2016 18:47

Liebe Judith!

Ich wollte dir heute einmal Mut machen. Wenn dir der Sport so fehlt, warum meldest du dich nicht einfach für einen Wettkampf an? Es reicht ja eine Sprintdistanz, da ist das Training nicht so aufwändig.
Ich bin selbst Triathletin mit zwei Kindern, das dritte in der Warteschleife. In der ersten SS dachte ich auch noch, Triathlon geht auch mit Baby, musste mich dann aber auch von meinem Körper (Stichwort Beckenboden) eines besseren belehren lassen. Die geplante Langdistanz 10 Monate nach der Geburt habe ich dann nur als Staffelschwimmerin absolviert.. Aber ich wollte und konnte den Sport auch nie ganz aufgeben und habe mir dann nur noch wenige und eher kurze Wettkämpfe ausgesucht (u.a. auch den Duathlon in Jena ;o)).
Beim Training hab ich gemerkt. Es zählt die Qualität und nicht die Quantität und der Körper hat ein unglaublich gutes Erinnerungsvermögen was die körperliche Leistungsfähigkeit betrifft. Trotz ziemlich unstrukturiertem Training hatte ich auch nach dem 2.Kind wieder mein altes Leistungslevel bzw.sogar drüber. Sicher hatte ich auch mal ein schlechtes Gewissen, dass ich so "egoistisch" war, aber ich war / bin durch den Sport auch viel ausgeglichener und das kommt den Kleinen ja auch wiederum zu gute. Mit dem Chariot kannst du Ruben beim Laufen und Radfahren ja sogar dabei haben. Oder du trainierst mit Benjamin zusammen. Wir haben auch schon mal fliegenden Wechsel am Beckenrand praktiziert oder der Schwimmtrainer musste mit ran. Teilweise bin ich auch auf der Rolle gefahren, Baby im Laufstall oder Buggy daneben und habe gesungen...
Es ist nicht mehr mit dem Training im "alten Leben" vergleichbar, aber auch eine spannende Erfahrung. Und schließlich sind wir ja auch Vorbilder für unsere Kleinen. Beim Stabi auf dem Wohnzimmerteppich turnen unsere zwei meist fleißig mit ;o)

Liebe Grüße von einer Ex-Thüringerin

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