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Tagebücher aus der Schwangerschaft von Rena

Eine neue wunderbare, aufregende und vielleicht auch lang erwartete Lebenszeit beginnt. Für unsere Tagebücher-Blogs haben wir immer 3-4 schwangere Frauen in unterschiedlicher Schwangerschaftsphase, die in freudiger Erwartung über jede Woche dieser spannenden Zeit schreiben, uns und die vielen tausend Follower:innen daran teilhaben lassen und damit unvergessliche Momente schaffen.

39. Schwangerschaftswoche

Die (An-)Spannung steigt!

Diese Woche wünsche ich mir, dass die Schwangerschaft langsam ein Ende hat und die Geburt endlich losgeht.

Hallo zusammen,

nach der letzten energiegeladenen Woche hatte ich diese Woche ein richtiges Stimmungstief. Das hatte verschiedene Gründe. Zum einen fehlen mir die Ausflüge und alltäglichen Unternehmungen mit meinen Kindern. Mein Bewegungsradius ist ziemlich eingeschränkt und bei den kalten Temperaturen macht es mir und den Kindern auch keinen Spaß stundenlang auf einem Spielplatz zu sitzen. Vor der Schwangerschaft, aber auch noch lange in die Schwangerschaft hinein, waren wir es gewohnt, dass wir täglich nachmittags etwas unternehmen. Oder einfach nur draußen sind. Aber das geht momentan einfach nicht. Im Kindergarten habe ich uns erstmal in die Babypause verabschiedet, da ich das tägliche Pendeln mit dem Bus einfach nicht mehr geschafft habe. Nun stehe ich also jeden Tag vor der Aufgabe meine zwei Jungs zu beschäftigen. Wie ich schon erzählt habe, habe ich mir schon viele Ideen zurecht gelegt fürs gemeinsame Spielen, Backen, Basteln… Aber ein Tag nur drinnen ist dann doch schon ganz schön lang und gegen Nachmittag merkt man den Jungs richtig an, dass sie sich einfach mal an der frischen Luft austoben müssen. Uns fällt also ein bisschen die Decke auf den Kopf.

War ich letzte Woche noch ganz selig in meiner Schwangerschaft und sah den möglicherweise noch kommenden 3 Wochen gelassen entgegen, frage ich mich diese Woche täglich, wann es endlich soweit ist. Ich habe keine Lust mehr auf schwanger sein, ich will jetzt endlich mein Baby zum Kuscheln haben. Ich würde gern wieder auf dem Bauch liegen können. Ich würde gern wieder normale Sachen anziehen. Ich will wieder Salami auf dem Brot essen können. Puh…

Ich habe mal gehört, dass diese Gedanken zum Ende der Schwangerschaft ganz normal sind und zu einem ersten Abnabelungsprozess gehören. Man verabschiedet sich von seiner Schwangerschaft und bereitet sich mental auf die Geburt vor. Anscheinend scheint sich mein Mädchen aber in meinem Bauch noch sehr wohl zu fühlen und macht keinerlei Anzeichen seine Wohnung möglichst bald zu verlassen. Wehen lassen weiterhin auf sich warten. Nur ein paar harmlose Übungswehen besuchen mich von Zeit zu Zeit. Dieser Zustand scheint sich momentan für mich also ewig hinzuziehen. Die vorherigen Monate der Schwangerschaft rasten nur so an mir vorbei, damit die letzten 3-4 Wochen sich nun wie Kaugummi ziehen. Ich habe irgendwo mal den Vergleich gelesen, dass eine Schwangerschaft einem Marathon gleicht: hat man die ersten 40 Kilometer geschafft, fühlen sich die letzten 2 Kilometer noch einmal genauso lang an. Die ständige Anspannung und Ungeduld darüber wann es denn losgeht und wie es denn losgeht, zerren allmählich doch an meinen Nerven. Es ist wie auf eine Prüfung zu warten, bei der man nicht weiß, wann man denn endlich dran sein wird.

Dazu kommen dann auch starke Schmerzen beim Laufen, Stehen, Schlafen. Ich habe mich wohl zu früh gefreut, denn die Lockerung der Symphyse macht mir diese Woche richtig zu schaffen. Habe ich mich einmal hingesetzt, durchzuckt mich beim Aufstehen ein blitzartiger Schmerz. Jedes nächtliche Umdrehen lässt mir einen kurzen Schmerzensschrei entfahren. Es ist Wahnsinn, aber nach der Geburt sind diese Schmerzen sofort viel besser. Ich hatte das bei den anderen beiden Schwangerschaften auch und dazu heißt es einfach nur: Augen zu und durch. Ein bisschen Sorge bereitet mir auch mein linkes Bein mit den ganzen Krampfadern und den Ödemen im Fuß. Nach der Geburt meines zweiten Sohnes hatte ich fast eine Thrombose deswegen. Dieses Mal bleibe ich auch deswegen im Krankenhaus und entbinde nicht ambulant.

Am Freitag gab es dann nochmal einen kleinen Schreckmoment. Da hatte ich nämlich wieder meinen wöchentlichen Vorsorgetermin bei meiner Frauenärztin. Ich wurde also wie üblich an das CTG angeschlossen und als ich 20 Minuten die Herztöne meines Babys beobachtete, bekam ich es etwas mit der Angst zu tun. Sonst turnte meine Maus immer fröhlich im Bauch herum und die Herztöne schlugen mal zwischen 120 und 150. Ein Zeichen für ein gesundes, lebhaftes Baby. Nun aber war nur eine relativ konstante Linie zu beobachten zwischen 131 bis höchstens 135. Baby schläft, hieß es, also musste ich aufstehen und rumlaufen und es wurde fleißig am Bauch gerüttelt um sie aufzuwecken. Aber Pustekuchen, mein Mädchen befand sich entweder im Tiefschlaf oder hatte ernste Probleme. Als ich dann meiner Ärztin auch noch berichtete, dass sich in den letzten zwei Tagen das Bewegungsmuster des Baby verändert hatte, sprich, es bewegte sich deutlich weniger, schlug die Ärztin Alarm. Ich sollte also sofort zur weiteren Abklärung ins Krankenhaus und möglicherweise noch an diesem Tag eingeleitet werden.

Glücklicherweise kümmerte meine Mutter sich um die zwei Jungs und ich konnte mit unruhigen Gedanken sofort zum Kreißsaal aufbrechen. Dort angekommen empfing mich eine wunderbar herzliche und freundliche Hebamme und nahm mir mit ihrer ruhigen Art erstmal jede schlimmen Gedanken. Bestimmt hatte ich nur zu wenig getrunken und mein Baby hatte einfach einen schlechten Tag. Und wie erwartet waren die Herztöne deutlich besser und gaben kein Anlass mehr zur Sorge. Eine freundliche Ärztin machte dann noch einen Ultraschall. Fruchtwassermenge war in Ordnung und mein Mädchen wurde auf knapp 3000 Gramm geschätzt. Es geht ihr also wirklich gut und nun heißt es einfach weiter sich in Geduld zu üben.

Mal schauen, was nächste Woche so alles passiert.

Liebe Grüße
Eure Rena

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Anke (kidsgo-Tagebuch-Betreuerin)

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In diesem Beitrag geht's um:

Wehen, Symphyse, Schmerzen, CTG, Krankenhaus