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Baby-Tagebücher von Sophie

Hautnah. Intensiv. Liebenswert. Folgt hier den Babytagebuch-Bloger:innen und erlebt regelmäßig, wenn frischgebackene Mütter und Väter ihr Leben mit euch teilen. Jede Woche lassen sie euch an ihrer neuen Lebenszeit mit Baby teilhaben und geben ganz persönliche Einblicke: Was hat der Sprössling diese Woche Tolles gelernt? Wie geht es den jungen Eltern mit dem kleinen Knirps? Welche Herausforderungen begegnen den Neu-Mamas und Neu-Papas mit ihrem Neugeborenen? In den Baby-Tagebüchern seid ihr live dabei, von ersten Arztbesuchen bis zu holprigen Gehversuchen. Ob liebenswert chaotisch oder rührend besinnlich: Immer erhaltet ihr einen unverfälschten, authentischen und persönlichen Einblick in das aufregende Leben einer Jungfamilie.

6. Woche

Was in den ersten Wochen so passierte...

Nach vier Wochen dachte ich zum ersten Mal, wir hätten so etwas wie einen Stillrhythmus von zwei Stunden erreicht. Doch kaum hatte ich das im Babykalender festgehalten, wurde ich eines Besseren belehrt. Groß war die Freude, als er einmal nachts dreieinhalb Stunden schlief. Doch oft wurde meine Geduld auf die Probe gestellt als er tagsüber oft stündlich oder gar halbstündlich an die Brust wollte. Aber ich hatte zum Glück neue Zuversicht getankt. Maximilian hatte nämlich schön zugenommen. Ich fasse mal zusammen:

2960 Gramm bei der Entbindung am Montag
2830 Gramm am Dienstag
2830 Gramm auch am Mittwoch
2840 Gramm bei der Entlassung aus dem Krankenhaus am Donnerstag
3120 Gramm nach 14 Tagen, als wir uns mit der Kinderärztin bekannt machten
3600 Gramm nach 3 Wochen und 3 Tagen beim Besuch der Hebamme

Ich glaube, für den kleinen Mann ist es das Schönste, an meiner Brust einzuschlafen. Aber wehe, wenn wir versuchten, ihn dann ganz vorsichtig in sein Bettchen zu legen. Das merkte er sofort und wachte mit einem steinerweichenden Wimmern auf. Was also tun? Sämtliche Broschüren beten uns frischgebackenen Eltern doch vor, dass es am besten zur Verhütung des plötzlichen Kindstodes ist, wenn er im eigenen Bettchen im Schlafzimmer der Eltern schläft. Ich war ganz schön sauer, dass diese schlauen Experten keine Zeile darüber schrieben, was man machen soll, wenn so ein kleines Würmchen nun mal nicht alleine schlafen will. Und so habe ich entschieden, dass er einfach da schlafen darf, wo er will – Broschüre hin oder her. Meine Nerven sind ja auch nur bedingt belastbar. Und er war herrlich, ihn bei mir zu haben. Ich konnte ihn stillen, ohne aufstehen zu müssen. Ihn so nah bei mir zu haben, tat und wohl beiden echt gut.

Am Tage habe ich das Tragetuch zu schätzen gelernt. Wir hätten uns wahrscheinlich keins angeschafft, wenn Mikes Kollegen nicht zur Geburt einen so großzügigen Einkaufsgutschein geschenkt hätten. Alleine irgendwo zu liegen fand Maximilian echt doof. Doch ich wollte wieder die Hände frei haben und etwas tun können. Ich denke, ich wollte mir selbst beweisen, dass ich jeden Tag auch ein bisschen Haushalt bewältigen kann.

Mit Maximilians erstem Bad haben wir uns echt Zeit gelassen, aber nach gut vier Wochen dachten wir, jetzt könnten wir eigentlich mal Planschen gehen. Wir waren auf ALLES vorbereitet: Protest, Schreien, Zappeln... Aber als ich ihn zu mir in die Wanne bekam, schaute er ganz aufmerksam und entspannte sich sofort. Es war einfach wunderbar zu sehen, wie er das warme Wasser genoss. Und so "schwamm" er mal in Rückenlage, dann in Bauchlage, bis dann seine 5 Minuten um waren. Wenn es nach ihm ginge, hätte er wohl noch länger baden können, denn der vorher ausgebliebene Protest kam dann prompt auf dem Wickeltisch.

Als die Hebamme in der fünften Woche bei uns war, zeigte die Waage irgendetwas zwischen 4000 und 4100 Gramm an. Genauer konnten wir es leider nicht bestimmen, denn Maximilian hatte heftig protestiert und gestrampelt. Mich hatte allerdings ein heftiger Schnupfen erwischt, so dass ich besonders nachts keine Luft mehr durch die Nase bekam. Unserem Kleinen schien das nichts auszumachen. Ich konnte ihm zwar riesige grüne Popel aus der Nase ziehen, aber er war quietschvergnügt und hungrig wie immer. Genau da lag eines Abends das Problem: Er hatte noch großen Hunger, aber mir schien, meine Milch reichte nicht aus, um ihn satt zu bekommen. Ich fühlte mich auch echt durch den Fleischwolf gedreht. Nach ein paar Zügen an der Brust setzte er immer wieder ab und zappelte mit Armen und Beinen ganz wild. Also haben wir ihm ein Fläschchen mit warmem Wasser angeboten und er hat auf einen Schlag knapp 90 ml getrunken! So konnte er sich ein wenig beruhigen und nachher noch ein wenig weiter an meiner Brust nuckeln. In der Nacht klappte es dann auch wieder super mit dem Milchnachschub. Puh...!

Für die U3 waren wir eigentlich schon ein paar Tage zu spät dran, denn Maximilian war schon 6 Wochen und 4 Tage alt. Doch es war der beste Termin für die U3, den wir bekommen konnten. Und den habe ich schon telefonisch in der Woche gemacht, in der wir aus dem Krankenhaus kamen. Es ist eben nicht so einfach bei den vielen Kindern in Berlin-Friedrichshain. Den Termin um 8:00 Uhr haben wir prima geschafft, aber auch nur, weil ich mir den Wecker auf 6:45 Uhr gestellt habe. So hatten wir genügend Zeit ausgiebig zu stillen und uns fertig zu machen. Das ist gar nicht so einfach. Mein Respekt geht an alle Mamis bzw. Papis, die es schaffen, mit ihren Kleinen pünktlich zu sein!

Sehr zu meiner Freunde zeigte sich Maximilian in bester Laune. Er ließ nicht nur alles brav über sich ergehen, er flirtete auch mit der Schwester und der Ärztin. Erst als es an mir war, ihn wieder in seine Jacke zu stecken und ihn in die Tragetasche des Kinderwagens zu legen, ging das Geschrei los. Machte aber gar nichts, ich war happy über die guten Ergebnisse. Jetzt aber mal die Fakten: Gewicht 4930 Gramm, Länge 58 Zentimeter, Kopfumfang 38 Zentimeter, alle Tests bestanden. Nur der Schreitreflex war schon weg. Dafür zeigte er aber der Ärztin, wie toll er sich schon mit den Beinen abstoßen kann - auch nicht übel!

Liebe Grüße Sophie



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