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Tagebücher aus der Schwangerschaft

Eine neue wunderbare, aufregende und vielleicht auch lang erwartete Lebenszeit beginnt. Für unsere Tagebücher-Blogs haben wir immer 3-4 schwangere Frauen in unterschiedlicher Schwangerschaftsphase, die in freudiger Erwartung über jede Woche dieser spannenden Zeit schreiben, uns und die vielen tausend Follower:innen daran teilhaben lassen und damit unvergessliche Momente schaffen.
39. Schwangerschaftswoche

Warten…

Uups, wo ist nur die Zeit hin? Was habe ich die vergangenen gut dreißig Wochen bloß gemacht?!?! Auf alle Fälle sind die Wochen wie im Flug vergangen…und nun ist schon wieder Sonntag und noch dazu September! Nächsten Sonntag, am 9. ist der errechnete Termin!!! Ob wir dann (endlich) zu dritt sind??? Jetzt noch einmal ein Wochenbericht ohne einen kleinen Schreihals, der noch friedlich und pflegeleicht im Bauch herumturnt. :)

Wer hätte gedacht, dass wir den August über noch (nur) zu zweit durchleben…
Doch jetzt neigt sich die Schwangerschaft wohl tatsächlich dem Ende zu...?
Wenn ich doch nur wüsste, wann es losgeht. Es ist irgendwie komisch, nur abwarten zu können und darauf zu warten, dass sich etwas verändert, bzw. dass die Vorwehen, die mit Vorliebe nachts auftauchen und mir noch etwas mehr Schlaf rauben, nicht mehr abklingen, sondern vielmehr in immer kürzer werdenden Abständen kommen und gehen und dann wieder kommen ---
Bis dann der Kleine kommt! :)

Am Mittwoch beim (vielleicht vorerst letzten?) Besuch meiner Frauenärztin stand ich wohl das letzte Mal auf der Waage – räusper, ich trage gute …kg („zensiert“ ;) mehr mit mir herum – so viel Schokolade habe ich nun doch wirklich nicht gegessen!
Aber wie stellte ich am Donnerstag mit meiner Freundin Cathleen fest, die zum Frühstück zu mir kam, irgendwie nimmt man (frau) während der Schwangerschaft, also in diesem Ausnahmezustand ohnehin (zumindest vorübergehend!) Abstand von seinem bisherigen „Schönheitsideal“ und konzentriert sich schlichtweg viel mehr auf das kleine Wesen, das da vor sich hin wächst und gedeiht – und so sind dann auch 21kg mehr zu verkraften. Schließlich wird die Zeit nach der Geburt gewiss nicht wenig anstrengend und so ein „Pölsterchen“ lässt sich gewiss – nach und nach – wieder schmelzen.
Dem Kleinen ging es richtig gut, auch wenn das Fruchtwasser zwar weniger wird, aber das sei ja auch normal. Das CTG war wieder klasse, wieder ganze zehn Punkte ;) und der Muttermund war (und ist es vielleicht immer noch) noch geschlossen. Zum ersten Mal half mir die Ärztin vom Untersuchungsstuhl hoch, ja, die Bauchmuskulatur ist bei mir nicht mehr so richtig einsatzfähig :) und dankbar nehme ich solch kleine Hilfestellungen inzwischen an.
Die nächsten Termine wären am 6. September (nur CTG) und dann am 10., na den werden wir ja wohl nicht mehr wahrnehmen?

Beim täglichen Ankleiden schweift mein Blick in den nicht ignorierbaren Spiegel und ich sichte inzwischen täglich einen neuen Streifen, seit den letzten Tagen ist auch der untere Bauch davon betroffen (schnief), die Arzthelferin versucht mich zu trösten und sagt, „Ihr Bindegewebe ist halt schwach, da kann man nix machen. Da hilft dann auch kein Eincremen!“ Ach, wie beruhigend!? Na ja, war nett gemeint. Die Beruhigung durch meine Hebamme gefällt mir da schon besser: „Sei froh über die Streifen, dass zeigt, dass du noch junges, an sich straffes Gewebe hast. Bei älteren Schwangeren treten deshalb seltener Streifen auf, weil deren Gewebe schon so ausgeleiert ist, dass da nichts mehr überdehnt werden kann. Und die meisten Streifen verschwinden später eh wieder!“ – Ach ja, danke ;) Also lieber jung und knackig – äh, streifig!


Obwohl, manchmal fühle ich mich mit meinen 26 Lenzen doch gar nicht mehr sooo jung, wenn ich da z. B. an meine Freundin Katharina denke, sie ist zwei Jahre jünger und hat im vergangenen Oktober ihr erstes Kind – einen Jungen – bekommen und ist derzeit wieder im 5. Monat schwanger… oder an meine Freundin Christina, die mit 22 Jahren ihr erstes (mit 24 ihr zweites) Kind (beide Male einen Knirps) bekommen hat. Da komme ich mir manchmal schon beinahe wie eine „Spätgebärende“ vor. Na ja, beinahe zumindest.

Wie ich erfahren habe, war (und ist es mitunter noch) früher folgender Ritus recht bekannt: nach der Geburt eines Kindes pflanzt man für das Kind einen Baum und als ganz besondere Nährstoffquelle dient die Plazenta, die mit eingepflanzt wird… Dieses Bäumchen wächst und wächst und begleitet so das Kind – ein Leben lang.
Mir gefällt dieser Brauch, nur weiß ich noch nicht wo wir einen Baum mitsamt dem besonderen Dünger einpflanzen könnten, da wir selbst leider keinen Garten besitzen…Mal sehen, ob uns etwas einfällt.
Man kann außerdem noch homöopathische Arzneimittel (sog. Nosoden) aus der Plazenta herstellen lassen. Diese helfen dann sowohl Mutter als auch Kind z. B. gegen Erkältungen oder für die Milchproduktion. Dafür bringt man ein erbsengroßes Stück zu einer Apotheke, die diese Globuli auch herstellt. Das soll ca. 50,00 €. Kosten.
Zugegeben, der Gedanke, die eigene Plazenta mitzunehmen, ist ein wenig gewöhnungsbedürftig, aber wenn man die Plazenta im Krankenhaus belässt (man erhält die Plazenta übrigens „gut verpackt“ in Plastik und eingefroren – das erzählte mir eine Freundin, die ihre mitnahm und ein Bäumchen gepflanzt hat!), wird diese ja schließlich auch nicht „entsorgt“, sondern zur Herstellung von Medikamenten etc. benutzt. Also warum nicht doch mitnehmen?

Meine liebe Freundin Annette schrieb mir in dieser Woche „Vorfreude ist die schönste Freude“
Ja, ich stecke ja auch voller Vorfreude! Aber wie das Wort schon sagt: VOR-Freude, also vor der Freude oder? Ich möchte mich jetzt lieber freuen!! Und zwar nicht auf, sondern über den kleinen Hosenscheißer! ;)
Wohl auch deshalb, weil ich nachts nur noch wenig schlafe, entweder ich wache auf, weil ich mich (möglichst) schnell erleichtern muss oder weil ich von den Vorwehen geweckt werde und erst einmal wieder gaaanz tief atmen muss! Oder ich wache nachts auf und meine Hände sind taub – durch die vermehrten Wassereinlagerungen ist mein Karpaltunnel im Moment etwas beengt und dadurch muckt der Nerv, der abgeklemmt wird, immer mal wieder auf… Ja, und ich freue mich auch darauf, meinen Ehering bald wieder auf dem Ringfinger tragen zu können und nicht auf dem kleinen „Wurstfinger“.
Außerdem bin ich doch tatsächlich jetzt mit allen Vorbereitungen fertig (so glaube ich zumindest) und von mir aus dürfte, könnte, sollte…der Kleine jetzt – auch sofort ;) – kommen.

Sogar die Schühchen sind fertig gestrickt! Und ich bin so stolz auf diese wollenen Mini-Fußwärmer, sind es doch meine ersten Strickerfolge! :) und ich finde, sie sehen auch ganz niedlich aus – Daniel ist da zum Glück der gleichen Meinung! ;)

Selbst das Mutterschaftsgeld ist im Anmarsch, mein Arbeitsvertrag wurde nachträglich noch ein wenig verändert und plötzlich schreibt mir die Krankenkasse einen Brief mit den besten Wünschen für die Schwangerschaft und die bevorstehende Geburt, schade, dass sie das nicht auch bei meiner ersten Anfrage schreiben konnten, also ich meine insbesondere die freundliche Formulierung und die Glückwünsche, mal ganz abgesehen von den gesetzlich festgelegten Zahlungen zum Mutterschafsgeld (es gibt dazu im Übrigen einen Rundbrief der Bundesregierung, der bedauerlicherweise anscheinend nur wenigen Krankenkassen bekannt ist).
Mein Urlaubssemester ist beantragt, von der letzten Prüfung fürs Vordiplom bin ich befreit…nur steht dafür der evt. Wechsel nach Berlin noch in Frage, weil ich mein VD dann eben noch nicht habe, geht ja nicht, denn dazu müsste ich am kommenden Donnerstag sie Prüfung ablegen, aber da werde ich höchstwahrscheinlich mit ganz anderen (und tatsächlich wichtigeren) Ereignissen beschäftigt sein!!! Also mal sehen ob die das akzeptieren…?
Im Übrigen habe ich meine Elternzeit in „meiner“ Praxis beantragt und für das Elterngeld, das ich ja erst nach der Geburt beantragen kann, sind die Unterlagen bereits vorbereitet…
Auch die Danksagungskarten für unsere lieben Hochzeitsgäste und alle Glückwünsche sind in Arbeit, also die Fotos sind (nach)bestellt und der Text liegt schon im Entwurf vor…Wir werden dann wohl auch gleich ein Baby-Foto dazu legen können!!! :)

Heute Morgen waren wir zum Brunch mit Freunden verabredet und dort habe ich mich mit Steffi (ihr Termin ist am 29.9.!) über die aktuellen Beschwerden, Freuden, Ängste etc. ausgetauscht. Und wir freuen uns schon beide aufs Baby-Schwimmen, das wollen wir ja dann bald gemeinsam machen…
Ach ja, und…seit heute morgen übt meine Gebärmutter wieder fleißig, ich spüre wieder so ein unangenehmes, „komisches“ Ziehen im unteren Bauch, das konstant über den Tag geblieben ist bzw. heute Abend schon wieder ins Kreuzbein ausstrahlt. Was mir dabei übrigens sehr gut tut – entspannt und lindert meine Kreuzschmerzen, ist die Massage der Fußreflexzonen, v.a. die der Wirbelsäule.

Ganz ähnlich wie in den letzten Nächten, nur dass es heute schon länger andauert. Und mir ist wieder übel und so warm, als hätte ich Hitzewallungen.
Ob’s wohl wieder vergeht? Oder – geht’s jetzt doch bald los? Oder handelt es sich vielmehr um „eingebildete“ Anzeichen eines Geburtsbeginns? Weil ich mir inzwischen doch schon sehr wünsche, dass es los geht?
Ach, wenn ich’s doch wüsste…
Na bald!
Also: „wenn du magst – du darfst dich gerne auf den Weg machen, mein Kleiner…!“

Ich werde heute Abend ein Bad nehmen und dann mal sehen ob meine Gebärmutter weiter „übt“ oder doch zur „Kür“ übergeht!

In diesem Sinne:
Auf geht’s!? Oder doch noch nicht?! :)

In aufgeregter Vor-Freude,
eure Marlen



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