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Baby-Tagebücher

Hautnah. Intensiv. Liebenswert. Folgt hier den Babytagebuch-Bloger:innen und erlebt regelmäßig, wenn frischgebackene Mütter und Väter ihr Leben mit euch teilen. Jede Woche lassen sie euch an ihrer neuen Lebenszeit mit Baby teilhaben und geben ganz persönliche Einblicke: Was hat der Sprössling diese Woche Tolles gelernt? Wie geht es den jungen Eltern mit dem kleinen Knirps? Welche Herausforderungen begegnen den Neu-Mamas und Neu-Papas mit ihrem Neugeborenen? In den Baby-Tagebüchern seid ihr live dabei, von ersten Arztbesuchen bis zu holprigen Gehversuchen. Ob liebenswert chaotisch oder rührend besinnlich: Immer erhaltet ihr einen unverfälschten, authentischen und persönlichen Einblick in das aufregende Leben einer Jungfamilie.
12. Woche

Trinken, Trinken, Trinken

Der nächste Wachstumsschub steht an und wie wir den Alltag zu dritt beschreiten

Hallo Ihr Lieben,

man will es gar nicht glauben, aber der Montag war fast zu gut, um wahr zu sein. Die Kinder schliefen, die Nacht so gut wie es eben geht, es wurde ohne zu murren in den Kindergarten gegangen und zum Essen gab es Lasagne vom Vortag. Ich musste mir also keine Zeit aus den Rippen schneiden, um nebenbei noch Essen zu kochen. Der Große hat verhältnismäßig gut bei seinem Musikunterricht mitgemacht und auch so lief vieles harmonisch.

Natürlich hat sich das die Woche über nicht so weiterentwickelt und es ist total erstaunlich wie schnell sich das Gefühl der Erholung verzieht und sich Müdigkeit breit machen kann. Am Wochenende angekommen, fühl ich mich wie erschlagen und kann kaum noch auf den Beinen stehen. Die Wäsche stapelt sich auf dem Sofa und ich komme gerade so dem täglichen Wäscheberg nach, die Küche ist immerhin halbwegs aufgeräumt und obwohl ich gefühlt täglich Berge von Papier und Plastik entsorge, findet sich immer noch ständig mehr an, was entsorgt werden will. Das Wetter diese Woche hat das Unkraut in Rekordzeit wachsen lassen und die Wachphasen der Prinzessin haben es mir nicht erlaubt, mehr als einmal in den Garten zu kommen. Der Regen war einfach ständig präsent und scheint mir mittlerweile auf das Gemüt zu schlagen.

Ich versuche mich nicht in Streitigkeiten verwickeln zu lassen, aber wie bekommt man einen Vierjährigen dazu, einem zuzuhören, wenn man selber eigentlich schon am Ende seiner Nerven angekommen ist? Ich versuche mir von ihm erklären zu lassen, was das Problem ist, aber diese enden in der Regel in phantasievollen Geschichten von Einbrechern, Räubern oder Fabelwesen und ich finde mich immer wieder in der Situation einfach nur Schreien zu wollen. Am meisten bin ich aber einfach nur sauer und wütend auf mich selbst und obwohl ich vieles gut meine, verpufft alles irgendwie in der Luft. Freitag war dabei der absolute Höhepunkt. Beim anprobieren von neuen Schuhen, musste mein Sohnemann natürlich in die Luft treten und da ich verhindern wollte, das die Kleine oder ich getroffen werden, hat es meinen Fingernagel erwischt, der sich gleich gespalten hat. Meine heiße Tasse Tee wurde vom Tisch gefegt, und ist dabei zerbrochen. Zum Glück hat es aber nur den Teppich erwischt und keiner ist verletzt. Ich habe in unserer neuen Bettwäsche einen Faden gezogen. Anstelle bestellter Teller kamen Windlichter. Es versteht sich natürlich von selbst, dass die Teller nicht mehr verfügbar sind, zumindest habe ich keine Hoffnung darauf. Die neuen Regeln im Kindergarten machen das Abholen zum Albtraum. Da man nicht mehr ins Gebäude darf, muss man darauf warten, bis die Kinder fertig angezogen rauskommen. Für uns bedeutet das leider, dass ich ständig nur die Hälfte der Anziehsachen wieder sehe und dann erst Tage später an die eingenässten Sachen meines Sohnes komme. Stinkt zum Himmel…. Nun finden sich bestimmt Leute, die das alles als halb so schlimm bezeichnen würden, und am Ende ist es denke ich auch so, aber in dem Moment wenn alles zusammen kommt, hat man einfach keine Lust mehr.

Die Prinzessin geht gerade durch ihren nächsten Schub und ist wahnsinnig schwer abzulegen. Sobald sie nur das Kissen berührt ist sie fast schon wieder wach. Die Mengen, die sie in den letzten Tagen getrunken hat, sind einfach unglaublich. Mittlerweile wiegt sie sechs Kilo und meine Arme hängen schon bis zum Boden herunter. Ich nutze, wo ich kann, die Hilfe des Tragetuchs, um zumindest Essen zu kochen bzw. Frühstück und Abendbrot vorzubereiten. Das zu Bett bringen ist an sich etwas leichter geworden. Die Koliken sind entweder vorbei oder haben sich auf andere Zeiten verteilt. Das Gute ist, dass sie etwas ruhiger ist, wenn der Filius ins Bett muss und daher klappt das Vorlesen auch entsprechend besser. Jetzt wo sie sich ebenfalls mehr und mehr für die Umwelt interessiert, schaut sie mit in die Bücher, bzw. kann sich so lange mit Kuscheltieren oder dem Mobile beschäftigen. Sie hat die Giraffe und den Affen ihres Bruders für sich entdeckt und beide werden ausreichend inspiziert und „leider“ auch schon in den Mund genommen. Ich weiß, dass gehört dazu, aber gerade momentan ist es nicht so einfach, meine Angst vor Viruserkrankungen ganz abzulegen. Ich versuche die Vormittage so gut es geht mit ihr und nicht mit der Hausarbeit zu verbringen. Dann ziehen wir Grimassen und lachen gemeinsam. Mittlerweile ist ihre Nackenmuskulatur immer stärker und sie hebt ganz toll den Kopf, wenn sie auf dem Bauch oder über dem Lama liegt. Ich habe euch hier mal ein Bild mit angehangen.

Damit ich Ruhe habe, um sie zu baden, sind diese Entspannungsmomente in den Vormittag gerutscht und der Filius kann dann nicht bewusst dazwischen funken. Wir haben versucht, das Baden vor dem Schlafen gehen einzubauen, aber leider führt es eher dazu, dass ich ein schreiendes Baby und ein nasses Kleinkind habe, die beide meine Aufmerksamkeit verlangen. Für mich ist daher die zeitliche Trennung der Beiden vorläufig die bessere Lösung. Ich frage mich also einmal mehr, wie erst die Sommerferien im Kindergarten werden, wenn ich völlig übermüdet beide Kinder zu Hause betreue. Zum Glück habe ich noch eine Woche Schonfrist.

Am Sonntag waren wir erneut bei meinen Eltern und zum Glück war das Wetter auch gut, so das der Filius mit Opa viel im Garten machen konnte. Die Prinzessin hat die Oma um den Finger gewickelt und ich habe derweil eine Pause einlegen können. Ich hoffe nur, dass die kurze Erholung nicht wieder total verpufft.

Von uns war es das diese Woche tatsächlich auch schon. Leider ist nicht mehr viel Neues passiert, oder vielleicht habe ich es auch einfach nur durch die Müdigkeit verdrängt und vergessen. Nächste Woche geht es dann mit der Kleinen wieder zur Impfung und ich drücke die Daumen, dass wir dieses Mal ebenfalls ohne Fieber durchkommen.

Ich wünsche Euch einen sonnigen Wochenstart!

Beste Grüße,
Eure Bianca

Foto: Privat

 

Foto: Privat

 



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In diesem Beitrag geht's um:

Wachstumsschub, Erschöpfung