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Tagebücher aus der Schwangerschaft von Tanja

Eine neue wunderbare, aufregende und vielleicht auch lang erwartete Lebenszeit beginnt. Für unsere Tagebücher-Blogs haben wir immer 3-4 schwangere Frauen in unterschiedlicher Schwangerschaftsphase, die in freudiger Erwartung über jede Woche dieser spannenden Zeit schreiben, uns und die vielen tausend Follower:innen daran teilhaben lassen und damit unvergessliche Momente schaffen.

30. Schwangerschaftswoche

Wachsender Bauch und Aufklärung

Jetzt gehen alle Planungen und Organisationen rund um das kleine Baby los. Ich werde kurzatmiger und bin schneller K.O.: eine ganz normale schwangere Frau!

Wie die Zeit rast, jetzt bin ich schon in der 30 SSW. Würde sich das Würmchen heute entschließen, wären die Chancen gut, dass es ohne Komplikationen überlebt... Nein, nein, keine Sorge, die kleine Maus in meinem Bauch hält sich wacker, strampelt kräftig, sehr zur Freude meiner Minimonster, die sie immer wieder animieren und mein Bauch kugelt sich unübersehbar :-) So langsam werde ich auch kurzatmiger und bin schneller k.o., eine ganz normale schwangere Frau also!

Jetzt gehen auch alle Planungen und Organisationen rund um das kleine Baby los. Wo soll es schlafen (natürlich bei mir im Schlafzimmer), kann ich irgendwoher gebraucht an einen Babybalkon kommen (Kjell schläft nämlich auch noch bei mir, ist extrem am Wühlen und beansprucht viel Platz für sich). Wo soll gewickelt werden (Aneke besteht darauf, dass wir eine Wickelkommode in ihr Zimmer stellen), kann ich noch eine gebrauchte ersteigern (ich habe gerade eine ganz tolle bei einem großen Online-Auktionshaus verpaßt - MIST) und vor allem: legt mein Sohn bis zum Sommer seine temporäre Lauffaulheit ab, denn ich möchte auf keinen Fall mit einem Gecshwisterwagen hantieren müssen (er kann super laufen, nur dann nicht, wenn er es soll!). In ein bis zwei Wochen sollte ich dann wohl auch anfangen, die Erstlingssachen zu waschen. Ich sags ja, die Zeit ist am Rasen. Gerade eben noch war doch erst der Schwangerschaftstest positiv...

Wegen meiner Kinder habe ich jetzt Gespräche bei einem Humangenetiker. Die Daten von ihnen und Roberts Familie sollen zusammengetragen werden, um zu sehen, welche Art von Gefährdung vorhanden ist, damit man besser vorbeugen kann. Es ist zwar sehr zeit- und kräfteraubend, mich mit alledem auseinanderzusetzen, zugleich jedoch auch beruhigend, denn ich bekomme das Gefühl, vorbereitet zu sein und im Ernstfall handeln zu können. Die Ärzte sagen, je mehr wir wissen, desto besser und evtl. besteht dann sogar kaum noch eine Gefahr für meine Kinder, auch nicht im Erwachsenenalter. Am Mittwoch bekomme ich die kompletten Obduktionsergebnisse meines Mannes, in mir zieht sich alles zusammen, wenn ich daran denke. Ach Robert, warum nur mußtest Du so früh sterben, wir hätten Dich noch so sehr gebraucht... Ob Du wohl noch auf irgendeine Weise mitbekommt, was wir so machen? Ich würde es mir wünschen...

Ich will jedoch kein Trübsal blasen, denn schließlich erblickt bald ein neues kleines Menschlein das Licht der Welt! Mein Tochter hat ein Recht darauf, das wir sie mit Freude willkommen heißen und nicht in Trauer versinken! Besonders Aneke kann es kaum erwarten, endlich eine Schwester zu haben. Kleines Würmchen, Du wirst Dich vor Kuscheleinheiten bestimmt nicht retten können :-)

Bis nächste Woche und ganz liebe Grüße

Tanja

Tanja mit kids


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Kommentare von Lesern:

Angela aus Bernsbach bei Aue29.02.2008 15:11

Respekt,bin durch eine Zeitung auf Sie aufmerksam geworden.

Viele Liebe Grüße

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Anne aus Renningen bei Stuttgart 27.02.2008 16:22

Liebe Tanja,
nachdem ich nun einige Ihrer Tagebucheinträge gelesen habe, habe ich das starke Bedürfnis, Ihnen zu sagen, wieviel Hochachtung ich vor Ihrem Mut und Ihrer Stärke habe. Die Haltung Ihrer Schwiegereltern finde ich absolut verurteilenswert, hier wären Unterstützung und Zuspruch angesichts Ihrer Situation, nicht aber Vorwurf und Ablehnung angebracht. Und nicht zuletzt lebt der eigene Sohn doch auch in den Enkeln weiter, das wäre doch auch ein Trost ! Leider begegnet man ab und zu solchen 'bösen Geistern' im Leben, aber lassen Sie sich bitte nicht verletzen und entmutigen. Sie brauchen Ihre Kraft für wichtigere Dinge !
Liebe Grüße und weiterhin alles Gute !!!
Anne

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Susanne aus Hamburg27.02.2008 14:41

Hallo Tanja, lese gerade zufällig Dein Tagebuch und bin wie alle Anderen tief erschüttert. Ich habe wie Du in 4 Jahren drei Kinder bekommen. Henri Januar04, eingeleitete Geburt, Linda September05 Not-KS durch Klinikschlamperei und dann mit Toni eine traumhafte Hausgeburt am 31.10.07. Die Geburt verlief über die Nacht, so habe ich es mir auch gewünscht und immer vorgestellt. Die beiden Großen begrüßten morgens ihr Brüderchen. Es wird für Dich eine ganz tolle Erfahrung werden, die Dich noch stärker machen wird! Hast Du schon Ina May Gaskin gelesen? Wenn Toni aus dem Gröbsten raus ist werde ich als Doula aktiv werden und ehrenamtlich für "wellcome" tätig werden, denn ich finde Du hast einen der schönsten Berufe, die man nur haben kann......so nah am Leben.
LG
Susanne

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Sandra Kienzler, Pulheim26.02.2008 11:46

Hallo Tanja,
Anette spricht mir aus der Seele.
Auch ich finde es schön, immer "auf dem Laufenden" zu sein, denn manchmal fehlt die Zeit zum Telefonieren und in Gedanken sind wir sowieso oft bei Dir.

LG Sandra

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A. Kuhlmann, Paderborn25.02.2008 18:00

Hallo Tanja!
Ich habe jetzt dein Tagebuch abonniert und finde es schön auf diese Weise auch aus der Ferne an deinem weiteren Leben und deiner Schangerschaft teilhaben zu können, ohne dich ständig anrufen zu müssen. Ich bewundere deine Power und die Art, wie du es schaffst dich immer wieder selbst aufzurichten. Netterweise und glücklicher Weise helfen dir ja die Schwangerschaftshormone ordentlich dabei positiv zu denken.
Leider kann ich dir von hier aus nicht so wirklich helfen und beistehen, aber wenn ich dir einen Rat geben darf bezieh' in deine Vorbereitungen für die Zeit nach der Geburt auch eine psychologische Hilfe mit ein. Du bist erfahren genug um zu wissen, das die Hormonumstellung unsere Gefühle Achterbahn fahren lässt und gerade du durch deine Situation besonders gefährdet bist eine Depression zu entwickeln. Es ist normalerweise nicht meine Art ungefragt Ratschläge zu erteilen, aber ich hoffe wir kennen uns gut genug, das du weißt das mir deine Wohlergehen sehr am Herzen liegt.
Liebe Grüße an Aneke und Kjell
Deine Annette

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