Hier stelle ich mich und meine Familie mit den ersten Plänen für die neue Schwangerschaft vor.
Mein Name ist Anna und ich lebe mit meinen zwei Söhnen und meinem Partner im schönen Wendland an der Elbe. Ich bin gerade 34 Jahre jung geworden und erwarte überraschend mein nächstes Baby.
Ich koche, backe, stricke, häkel und bastel gerne. Ich liebe Pilates (komme aber kaum noch dazu ...) und Bücher (die ich nicht mehr schaffe zu lesen). Ich reise sehr gerne und würde am liebsten mindestens 5 Sprachen lernen. Der Spanischkurs steht sogar schon ausgepackt im Regal ...
Bis zum Mutterschutz werde ich noch als freiberufliche Tagesmutter arbeiten und dann in eine längere Elternzeit gehen. Oder erst mal ganz aufhören zu arbeiten oder mit einer Stoffwindelberatung starten. Mit dann drei Kindern finden wir es im Moment doch leichter, wenn einer sich um die Kinder, deren Wehwehchen, Krankheiten und kurzfristigen Besonderheiten kümmert und nicht beide das mit dem Berufsleben jonglieren müssen. Das haben wir ja gerade. Und besonders ich bin damit gar nicht glücklich. Mal sehen, welcher Weg es dann wird.
Mein Partner - im Weiteren der Schatz genannt - ist seit 2019 an meiner Seite. Er baut gerne mit Holz und Metall in seiner Werkstatt als Ausgleich zu seinem Bürojob und zockt fürs mentale Gleichgewicht.
Mein großer Sohn - im Weiteren der Ninja - ist zwölf und wird gerade ein richtiger Teenager. Er ist eine wie ich finde, ziemlich coole Socke, macht Judo und lernt Gitarre. Ansonsten liest und zockt er am liebsten.
Mein kleiner Sohn - im Weiteren die Nusstorte - ist noch 1 Jahr. Die Nusstorte ist ein High-Need-Baby. Ich habe das erste Jahr zwischen Bett und Sofa verbracht, weil er nur am Stillen und Schlafen war und sich keine Minute ablegen ließ. Auto und Kinderwagen waren die Hölle. Mein Körper hat es kaum geschafft, sich zu regenerieren, weshalb langes Tragen einfach keine Option war. Ich konnte nichts von dem machen, was ich mir für die Elternzeit vorgenommen hatte. Nicht mal zur Krabbelgruppe haben wir es hingeschafft, weil wir einfach nicht dazu gekommen sind, uns anzuziehen. Ich hoffe, das wird mit dem nächsten Baby anders.
Der Große musste in dieser Zeit viel zurückstecken. Wir finden gerade Wege, wieder Zeit miteinander zu haben, aber ich habe Sorge, ob ich das so richtig mache mit ihm. Wie macht man das mit Teenie überhaupt richtig? Das richtige Maß von in Ruhe lassen und gemeinsamer Zeit zu finden, finde ich unglaublich schwierig. Man weiß es immer erst hinterher ...
Die Nusstorte schläft immer noch bei uns im Bett und was für uns jetzt sehr reduziertes Stillen ist, ist für andere fast Vollstillen. Ich habe keine Ahnung, wie das mit dem neuen Baby funktionieren soll ...
Jetzt geht die Nusstorte 2x die Woche zu Oma und Opa. Er liebt die beiden sehr und ich habe etwas die dringend benötigte Zeit für mich. Das hilft sehr.
Er wird immer selbstständiger und damit auch "einfacher". Er ist ein unglaublich süßes, liebevolles, schlaues und begeisterungsfähiges Kind. Aber eben immer noch intensiv. In jeder Hinsicht. Genauso wie wir uns über ihn freuen, schlaucht er uns.
In dieser Schwangerschaft möchte ich meine Vorsorge bis auf 1-2 Ultraschalluntersuchungen komplett bei der Hebamme machen, da wir das Baby wieder zu Hause bekommen wollen. Ich finde es wichtig, dass die Hebamme, die die Hausgeburt begleitet, dies auch in der Schwangerschaft schon tut. Nun habe ich ganz enthusiastisch meiner Hebamme vom letzten Mal geschrieben und dachte, ich bin damit Safe. Zu früh gefreut. Sie hatte ihre Planung schon fertig und ist die gesamte Zeit um die Geburt in ihrer jährlichen Auszeit. Das hat mich völlig aus der Bahn geworfen. Diese Frau ist einfach ein Goldschatz. Ich brauchte erst mal einen Tag zum Denken. Dann habe ich drei Hebammen angeschrieben - zwei aus dem Nachbarkreis, die Teil eines Hausgeburtsteams sind und eine, die unsere Hebamme vertreten hatte, an genau dem Tag, als die Nusstorte dann auf die Welt gekommen ist. Sie hat uns toll am Telefon in der Anfangsphase begleitet und ich denke, mit ihr könnte es auch gut werden.
Diese Schwangerschaft stellt mich vor ganz neue Herausforderungen. Wir müssen unser Haus etwas umstrukturieren, weil wir nicht sehr viel Platz haben. Im Garten ist noch einiges fertigzustellen. Und diesmal habe ich ein intensives Kleinkind dabei und nicht nur einen verständigen Fast-Teenager. Die Nusstorte braucht noch viel Aufmerksamkeit und wird noch gestillt. Absehbar wird er das wohl auch noch eine Weile brauchen. Daher fiebere ich dem ersten Termin mit der Hebamme schon mit einem Haufen Fragen entgegen. Von wegen Mamas mit mehreren Kindern bräuchten keine Begleitung mehr und wissen schon, wie der Hase läuft.
Ich habe soo viele Fragen. Nur eben andere. Ich weiß jetzt, wie sich Wehen anfühlen. Ich weiß, dass ich eine Geburt schaffe. Ich freue mich sogar darauf. Aber wie zum Geier mache ich ein anständiges Wochenbett mit Kleinkind? Wie lassen sich Säugling und Kleinkind ins Elternbett platzieren, ohne das ich selber rausfalle? Und wie bekommt man beide zum Schlafen? Wann soll ich bloß schlafen? Und wie mach ich das mit dem Stillen in der Schwangerschaft? Ist Tandemstillen wirklich was für mich? Und wie mach ich das mit der Nusstorte zur Geburt? Also mein Kopf ist voll, ich habe so viele Ideen und Pläne und möchte am liebsten sofort alles anfangen. Ich freue mich, dass ihr mich auf dieser Reise begleitet. Auf schöne Wochen und Monate und eine langweilige Schwangerschaft.
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Barbara (kidsgo-Tagebuch-Betreuerin)
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