Ich stelle unsere Familie vor und erkläre, wie es dazu kam, dass wir unsere Familienplanung in Polen beginnen.
Hallo ihr Lieben! :)
Ich fasse es nicht, dass endlich die Zeit gekommen ist, meinen ersten Eintrag hier zu verfassen. Für diese Möglichkeit möchte ich mich zuerst bei Anke und dem Team herzlich bedanken. Ich freue mich sehr auf das kommende Jahr und darauf, es mit euch zu teilen.
Nun zu uns! Wir, das sind mein Mann, ich und unsere erste Tochter, die wir bald (ET 22.11.) auf dieser verrückten Welt begrüßen werden. Zu uns gehören noch unser kleiner Hund Fussel und die ältere Katzendame, Mila. Wir sind mit meinem Mann beide in Polen geboren, ich bin mit meiner Familie als kleines Mädchen nach Deutschland gekommen, er wuchs dort auf. Mit 16 habe ich Urlaub in meinem Heimatörtchen gemacht und ihn so 'wieder'- kennengelernt. Daraus entstand eine Liebe, Beziehung und Ehe, die nun seit 9 Jahren anhält und ständig wächst. Mein Mann zog für unsere Liebe nach Deutschland, war damit jedoch sehr unglücklich. Er ist ein absoluter Familienmensch, der sein Zuhause und seine vertraute Umgebung über alles liebt. Ich wiederum träume seit meiner Kindheit davon, zu meinen Wurzeln zurückzukehren. Zu Beginn dachte ich, das sei ein unerreichbares Ziel. Mit meinem Mann jedoch kam irgendwann eines zum anderen und wir sind nun, ich nach 23 Jahren, er nach 8,5 im Juli 2020 zurück nach Polen gezogen. Im 5. SSM schon kein kleines und kein leichtes Unterfangen! Vor allem, da wir momentan bei seinen Eltern in seinem Kinderzimmer leben. Aber, aber! Wir haben bereits eine Wohnung, die wir sehr, sehr, sehr fleißig am Vollenden sind. Wir haben sie im Rohzustand gekauft, mit Balkon, der in unseren eigenen privaten, 50m2 großen Garten führt. Damit haben wir hier im Osten Polens einen super Fang gemacht, für den wir sehr dankbar sind. Mein Mann ist der festen Überzeugung, dass niemand unsere Wohnung so schön und gut vollenden kann, wie er. Aus diesem Grund arbeitet er seit 2 Monaten alleine daran, sie vor Geburt der Kleinen fertig zu kriegen... Tja. Jetzt wird die Zeit knapp, aber es ist Gott sei Dank nicht mehr allzu viel zu tun. Die Böden sind verlegt, Wände gestrichen, was fehlt ist das Badezimmer zu fliesen und Wanne, Toilette, Waschbecken anzubringen. Und die Küchenmöbel zu montieren. Ob er das zeitlich schafft? Es ist und bleibt spannend.
So viel zu unserem Leben. Was hier aber wirklich zählt und interessant ist, ist unsere kleine Tochter in meinem Bauch.
Anfang dieses Jahres haben wir beschlossen, es mit der Babyproduktion zu versuchen. Im Februar war der erste Versuch - ich bin mir sicher, dass ein sehr früher Abgang stattfand, da ich einige Tage nach der fälligen aber ausbleibenden Regel die Linea Negra bei mir entdeckte (untypisch so früh, ist mir bewusst). Prompt danach spürte ich einen plötzlichen, stechenden Schmerz, der mit einer ebenso plötzlichen, relativ starken, hellen Blutung kam. Ich nehme an, das war der Abgang... Danach kam der März und der zweite Versuch - und ich konnte es nicht fassen, als ich den positiven Test in der Hand hielt. Was für ein Glück, dass es so schnell und so unkompliziert ging! Wir fühlen uns wirklich gesegnet. Mit diesem Tag begann eine wundervolle Zeit, die sich nun, gegen Ende, gefühlt wie Kaugummi zieht. Bisher (toi toi toi) verläuft die Schwangerschaft bilderbuchmäßig. Ich hatte keine Komplikationen, die Blutwerte waren immer OK, die US-Untersuchungen entsprachen immer der Norm. Mir ist bewusst, dass auch das ein Riesengeschenk und nicht selbstverständlich ist. Die Kleine ist unglaublich süß und so extrem aktiv, dass ich mich wie ein nach außen gestülpter Trainingssack fühle. Das ist aber das tollste Gefühl, das ich je spüren durfte! Überhaupt liebe ich es schwanger zu sein. Ich liebe es, jede neue Beschwerde kennenzulernen und sie als Teil dieses unglaublichen, wundervollen Prozesses begrüßen zu dürfen. Naja, vielleicht alles, außer dem grauenhaften Sodbrennen seit einigen Wochen. Der macht es mir echt zu schaffen. Was die Zukunft angeht, habe ich schon Angst davor, verantwortlich für ein kleines Menschenleben zu sein und davor, dass ich unweigerlich Fehler machen werde. Auch die Aussicht darauf, dass ich tatsächlich alles ändern wird mitsamt der Prioritäten, der Menge an Schlaf und Zeit...das wird sicherlich einige Zeit in Anspruch nehmen, bis ich das alles geregelt bekomme. Wovor ich momentan aber wenig Angst habe, ist die eigentliche Geburt. Voraussichtlich wird sie natürlich und definitiv ohne meinen Mann ablaufen. In Polen gibt es zu Coronazeiten kaum Ausnahmen, Schwangere müssen ohne Begleitung gebären. Von Anfang bis Ende und Besuch im KH ist zu keiner Zeit gestattet. Momentan ist es auch möglich, dass ein KH der Gebärenden die Aufnahme aufgrund von Platzmangel verweigert und sie an das nächste KH verweist. Irgendwie bin ich aber was das betrifft, sehr entspannt. Darauf habe ich nämlich keinen Einfluss und so bringt mich auch kein Stress voran. Ich nehme es also positiv und als Chance wahr. Meine Mutter hat mich vor 26 Jahren auch alleine geboren - beziehungsweise waren wir ja zu zweit. Die Geschichte wiederholt sich gerne und so werden auch wir, meine Kleine und ich, die Geburt nur zusammen meistern. Ich werde ihr auf ihrem Weg durch diesen dunklen, engen Tunnel helfen wie ich nur kann! Schließlich ist es ihr Weg, ich kann ja 'nur' helfen. In der Natur sind an der Geburt auch nur die 2 beteiligt - Mutter und Kind und so mache ich mir da keine Sorgen. Vor allem, da vor dem Krankenhaus die beste Unterstützung in Form meines Mannes auf uns warten wird.
Ich bin so dankbar für ihn, für unser neues Leben hier in Polen, unsere tollen Familien und das aller, allertollste, was aus unserer Liebe entstehen konnte. Und dank kidsgo werde ich auch noch die tollste Erinnerung haben durch die wöchentlichen Tagebucheinträge hier :) Was für eine tolle Zeit!
Danke für eure Aufmerksamkeit, ich freue mich schon auf nächste Woche und bin gespannt, von welchen Entwicklungen ich euch dann erzählen werde!
Alles Liebe und bis nächstes Mal!
Laura