Bevor ich euch ab Oktober wöchentlich aus China von unserem 5. Kind schreibe, stelle ich unsere Familie kurz vor.
Ihr Lieben,
ich habe die E-Mail von kidsgo.de so gefeiert: „Wir haben uns … für dich entschieden!“ Ab der Geburt schreibe ich Tagebuch. Das wollte ich immer schon mal machen :) Dank euch kommt es endlich dazu.
Als Eltern von 2 Sternenkindern und 2 Kindern an der Hand begrüßen wir voraussichtlich unser 5. Kind Ende Oktober in China. Mein Mann und ich haben uns hier 2013 bei einem Praktikum kennengelernt. Damals waren wir beide noch 26 Jahre jung. Zurück in München – er ist ein Münchner Kindl, ich bin Schwäbin und komme ursprünglich aus Vöhringen bei Neu-Ulm – hat uns das Ausland zehn Jahre später noch einmal gelockt.
Wir leben nun seit drei Jahren in Shenyang und uns gefällt es so gut, dass wir noch eine Weile bleiben werden. Er arbeitet hier als Expat und ich nutze dort meine Elternzeit für die Kinder und lektoriere sowie schreibe. Ich vermisse meine Arbeit als Lehrerin für Wirtschaft und Ethik ziemlich, aber hier habe ich so viel Freiheit mit den Kids, was nicht zu toppen ist.
Unsere große Tochter, 2021 geboren, war ein halbes Jahr alt, als wir herkamen, und jetzt spricht sie schon viel besser Chinesisch als wir. Unsere kleine Tochter wurde 2022 hier geboren, genau wie das Geschwisterchen von dessen Geburt und 1. Jahr ich euch wöchentlich erzählen werde.
Dabei werde ich sicher Bezug auf alle unsere Kinder nehmen, weil in Deutschland nicht nur unsere große Tochter geboren wurde, sondern auch unsere zwei Sternenkinder. 2018 verabschiedeten wir unsere erste Tochter und 2019 unseren Sohn während der Schwangerschaft.
In meinem Tagebuch wird’s also wahrscheinlich um China im Vergleich zu Deutschland gehen - mit einem Hauch Simbabwe :) Für ein Buch über das Leben mit Sternenkindern recherchiere und reise ich weltweit.
Was ich spannend finde, egal wo, die Fragen, Sorgen und Freuden sind beim Thema Schwangerschaft, Geburt und Erziehung die gleichen, aber die Antworten und Lösungen sind mega vielfältig und aufregend.
Wenn es sich bei diesem Beitrag nicht um meine Vorstellung handeln würde, sondern um mein wöchentliches Update an euch, wüsste ich gar nicht, welche Themen ich wählen würde, weil mich gerade viel beschäftigt:
• Ob die Namensfindung wirklich geklärt ist? Für mich schon ;)
• Wie das mit der Versicherung und den Formularen noch mal alles läuft. Macht zum Glück mein Mann, aber einen groben Überblick will ich auch.
• Ob mich die Angst und Unsicherheit erneut packt? Das war die letzten Wochen schon sehr intensiv.
• Ob ich kontrollieren sollte, ob wir alles haben? Bei zwei Geschwistern in dem Alter gehe ich davon aus, aber alles ist noch in den Schränken verstaut.
• Ob ich den Termin für das Babybauchfotoshooting jetzt schon legen sollte? Meine Schwester und Nichte sind seid dem Wochenende da und ich hätte sie gern dabei, aber vielleicht ist es zu früh.
• Ob das mit der Verlagssuche für das Buch über das Leben mit Sternenkindern, was wird oder ob Selbstpublishing sinnvoller wäre? Die Schwangerschaft treibt mich dazu so richtig an.
…
Noch mehr im ersten Tagebucheintrag braucht es wahrscheinlich nicht. Jetzt geht es für uns auch gleich zur Untersuchung. Ich freue mich schon sehr auf das Ultraschallbild. Leider nur digital. Das fand ich in Deutschland schon sehr cool mit diesen Sofortbildausdrucken.
Die gibt es hier nicht, genauso wenig wie einen Mutterpass, der mir verdammt wichtig war. Die von meinen Sternenkindern habe ich auch nach China mitgenommen. Aber gut, es ist, wie es ist. Und am schönsten ist es für mich ohnehin den Herzschlag zu sehen.
Es gäbe noch so viel mehr, was mich umtreibt, weil es zwar mein 5. Kind ist, aber jede Schwangerschaft und Geburt war bisher so einzigartig:
1. Die erste Schwangerschaft war ab der Diagnose eine Risikoschwangerschaft und ich dachte, es könnte nicht schlimmer werden, als das eigene Kind zu verlieren.
2. Bei der zweiten Schwangerschaft wurde ich eines Besseren belehrt, weil ich in aller Freude und Euphorie von heute auf morgen über das Leben meines eigenen Kindes „entscheiden musste.“
3. Die dritte Schwangerschaft war so voller Glück und ich erlaubte mir keinen einzigen negativen Gedanken, weil unsere Tochter gesund war und lebte.
4. In der vierten Schwangerschaft verlief dann alles „normal“ Ich freute mich, gestand mir aber auch zu, mich aufzuregen :) Ich dachte, ich hätte also „alles erlebt“ und „verarbeitet.“
5. Die aktuelle Schwangerschaft lachte über mich, weil ich noch nie so viel Angst hatte, wie am Anfang dieser fünften Schwangerschaft, obwohl ‚alles in Ordnung‘ ist.
Mittlerweile bin ich 36 Jahre alt und sicher, dass dies meine letzte ist, obwohl sich mein Mann vier Kinder an der Hand wünscht :)
Jetzt höre ich aber wirklich auf, weil ich nach diesen Zeilen gestehen muss: ich bin so aufgeregt, wie unsicher. Ich schreibe zum ersten Mal ein öffentliches Tagebuch und wie in der besten Freundschaft will ich wissen:
Was taugt euch, was taugt euch nicht?
Was beschäftigt euch, was freut euch? Was weniger?
Wovon ich euch nächstes Mal auf jeden Fall erzählen will, ist die Namensfindung und das Babybauchfotoshooting. Für heute habe ich euch mal Bilder von den letzten Malen in Deutschland und China hochgeladen.
Sagt mir auch gern, was euch brennend interessiert und auch wenn ihr Fragen oder Anregungen habt, schreibt mir an tanja@sternenkinder.org
Seid ganz lieb gegrüßt
Tanja
Neuer Beitrag? Ich möchte benachrichtigt werden! Die Benachrichtigungen kann ich durch Anklicken des "beenden"-Links am Ende jeder eMail stoppen.