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Tagebücher aus der Schwangerschaft von Annika

Eine neue wunderbare, aufregende und vielleicht auch lang erwartete Lebenszeit beginnt. Für unsere Tagebücher-Blogs haben wir immer 3-4 schwangere Frauen in unterschiedlicher Schwangerschaftsphase, die in freudiger Erwartung über jede Woche dieser spannenden Zeit schreiben, uns und die vielen tausend Follower:innen daran teilhaben lassen und damit unvergessliche Momente schaffen.

37. Schwangerschaftswoche

Babyshower und totale Erschöpfung

Auch in dieser Woche bin ich wieder jeden Tag auf Achse und merke schnell meine körperlichen Grenzen.

Die dritte Woche im Mutterschutz unterscheidet sich nicht großartig von den vorangegangenen. Ich habe jeden Tag etwas vor. Einerseits ist das gut, denn den ganzen Tag nur zu Hause hocken, würde ich auf Dauer gar nicht aushalten. Andererseits merke ich gerade zum Ende der Woche, dass ich wohl doch langsam etwas kürzer treten sollte. Aber der Reihe nach.

Am Montag lasse ich es tagsüber eher ruhig angehen und verlasse erst gegen Abend die Wohnung, um mit einigen Freunden essen zu gehen und anschließend ins Kino. Während des Films bollert es natürlich wieder die ganze Zeit im Bauch herum. Die Kleine liebt die Abendstunden, da wird sie nach wie vor besonders aktiv. Sie dreht sich anscheinend immer noch viel umher, zumindest um die eigene Achse, denn manchmal bohrt sie mir die Füßchen links in die Seite oder die Rippen, manchmal rechts. Das Köpfchen aber liegt immer brav unten. Das merke ich daran, wo der Schluckauf hickt. Ich finde es so niedlich und lege dann immer die Hand auf den Bauch. Ab und zu habe ich das Gefühl, dass sie Krakenarme besitzen muss, denn sie strampelt und wühlt oben, unten und an der Seite gleichzeitig. Aber sie ist ja nun auch so groß, dass sie irgendwie überall ist und nicht mehr viel Platz im Bauch hat.

Am Dienstag treffe ich mich wieder mit meiner Freundin, der ich bei ihrer Masterarbeit helfe. Wir gehen lecker Mittagessen und anschließend sind wir fleißig. Ich genieße es sehr, mich in dieser Zeit mit lieben Menschen zu umgeben, die mir das Gefühl von Geborgenheit vermitteln. Aus diesem Grund freue ich mich auch schon sehr auf die nun beginnende Weihnachtszeit, wenn es überall festlich geschmückt und glitzernd und glänzend aussieht. Meine liebste Jahreszeit steht bevor, und in dieser wird auch unser kleines Babymädchen zur Welt kommen. Ob sie diese Zeit auch so lieben wird, wie ihre Mama?

Am Nachmittag darf ich nun endlich in der Entbindungsklinik erscheinen, um schon mal den für die Geburt notwendigen Papierkram weitestgehend auszufüllen. Es handelt sich um den Notfallaufnahmeschein, die Geburtsanzeige und eine Art Anamnesebogen zu Erkrankungen, Allergien etc. Die Geburtsanzeige ist am spannendsten. Da müssen nach der Geburt nur noch der Name der Kleinen, Geschlecht, Gewicht und Größe ergänzt werden. "Da wird es stehen, schwarz auf weiß", denke ich mir ganz fasziniert. Insgesamt bin ich mit den Papieren schon so eine knappe halbe Stunde beschäftigt und froh, das bereits erledigt zu haben und mich nicht unter Wehen damit auseinandersetzen zu müssen.

Für das Ausfüllen sitze ich in einer Nische auf dem Flur der Entbindungsstation, und dort ist derzeit eine Menge los. So kommt auch eine junge werdende Mami mit ihrem Partner vorbei, die quasi direkt neben mir stehen bleiben muss, um eine Wehe zu veratmen. Mir wird leicht mulmig zumute, bei der Vorstellung, dass Sebastian und ich hier in ein paar Wochen auch so durch die Flure tapern werden. Mein Sebastian hat sich aber inzwischen - wie ich - sehr gut mit den Gedanken an die bevorstehende Geburt arrangiert. Wir wissen, dass wir das gemeinsam schaffen werden, lassen es auf uns zukommen und freuen uns einfach nur darüber, dass unsere kleine Maus dann bald bei uns ist. ♥

Der Mittwoch haut mich total aus den Latschen. Was ist nur mit mir los? Ich bin wie erschlagen und ganz matt, schlafe fast den ganzen Nachmittag und komme danach immer noch nicht richtig in die Gänge. Wenn ich so einen Tag für die Geburt erwische, dann Prost Mahlzeit... Am Donnerstag erfahre ich allerdings, warum es mir so geht. Die Vorsorgeuntersuchung beim Frauenarzt zeigt, dass ich zu wenig Eisen habe. Der Wert war die ganze Schwangerschaft über an der Grenze, aber nun ist es deutlich zu wenig. Ich bekomme ein entsprechendes Präparat verordnet, das mir hoffentlich eine baldige Besserung bescheren wird.

Ansonsten ist weiterhin alles in Ordnung. Das CTG, mein Blutdruck und Gewicht - alles schick. Ich bin jetzt bei gut 10 Kilo, die ich zugenommen habe und komme sehr gut damit zurecht. Abgesehen von den Symphysenbeschwerden, bin ich weiterhin recht beweglich, zumindest, wenn ich mich einmal von Couch oder Bett hochgehievt habe :-D
Die Ärztin tastet dieses Mal nur kurz den Bauch ab, meint, es sei ein gut proportioniertes Kind - was auch immer das heißen mag, ich hoffe, es wird kein 4-Kilo-Brocken - und kontrolliert im Ultraschall die Fruchtwassermenge und die Kindslage. Ich lasse auch einen Abstrich zur Untersuchung auf Streptokokken machen, denn falls ich welche haben sollte, kann sich das Baby im Geburtskanal damit infizieren, was verheerende Folgen haben kann, im schlimmsten Fall eine Hirnhautentzündung. Es ist zwar nur ein Bruchteil der Neugeborenen, die sich damit anstecken, aber selbst dieses Risiko wäre mir zu hoch.

Heute wäre auch mein erster Termin für die geburtsvorbereitende Akupunktur, aber leider muss meine Hebamme diesen absagen. Na toll, macht das dann überhaupt noch Sinn? Ich weiß ja nicht, wie häufig das vor der Geburt stattfinden sollte, um einen Effekt erzielen zu können. Aber noch stehen die Zeichen bei mir ja nicht auf Geburt - was sich aber jederzeit ändern kann. Mein Bauch hat sich zum Beispiel noch keinen Millimeter gesenkt, was mir weiter Magendruck und -schmerzen beschert, sobald ich mich nicht in einer aufrechten Körperhaltung oder der Seitenlage befinde. Aber meine Ärztin hat auch gesagt, dass es bei vielen Erstgebärenden gar nicht zum Absenken kommt, sondern das auch erst mit der Geburt losgehen kann.

Ruckzuck ist schon wieder Freitag, und es kommen noch einige Pakete mit Sachen für die Wohnung an. Wie gesagt, das Nest soll endlich fertig werden, und so bastele ich Plissees zusammen, die an die Küchenfenster sollen und putze Fenster, ein letztes Mal vor dem Winter. Nachmittags besuche ich mit meiner Mama meine Oma zum Kaffee, ein richtiger Mädelsnachmittag also. Meine Oma sieht mich wohl das letzte Mal mit Babybauch, schon ein komisches Gefühl.

Der Samstag wird das Highlight der Woche. Ich freue mich schon die ganze Zeit riesig darauf. Meine Babyshower findet statt, bei uns zu Hause, und ich muss mich um nichts kümmern, sondern mich einfach überraschen lassen. Naja, um nichts kümmern ist leider zu viel gesagt. Den ganzen Vormittag bringen Sebastian und ich unsere Wohnung auf Vordermann. Immer müssen wir uns alles auf den letzten Drücker lassen. :( Noch dazu kommen ausgerechnet heute zwei große Pakete an - eines davon ist das Babybay von Tobi, unser letztes Sponsorengeschenk. Endlich ist es da, juhu! Wir machen zumindest den Karton einmal auf, soviel Zeit muss sein. Was wir sehen können, ist super, genau so, wie wir es uns vorgestellt haben. Leider schaffen wir es nicht mehr, es aufzubauen, das heben wir uns für das kommende Wochenende auf, und ich werde dann im nächsten Bericht davon erzählen.

Nun aber erstmal zurück zur Babyshower. Als es gegen 14 Uhr losgeht, bin ich trotz des vormittäglichen Herumwirbelns einigermaßen fit. Die Mädels haben sich eine riesige Mühe gegeben. Das Wohnzimmer ist super süß dekoriert, alles in rosa, sie haben Kuchen und Torten gebacken (sogar eine megaaufwändige, selbstgebastelte Windeltorte ist dabei, mit 120 Windeln!!! Wow!) und lustige Spiele und viele tolle Geschenke mitgebracht. Das Spektakel dauert den ganzen Nachmittag, wir schnattern, essen Kuchen, trinken Punsch, Sekt und Tee, bemalen Bodys und Lätzchen und schauen uns Babyfotos an. Sogar eine Fotobooth ist da, mit der wir viele witzige Bilder aufnehmen.

Abends bin ich doch ganz schön erschöpft und ganz überwältigt von den vielen Eindrücken des Tages. Mir fällt es recht schwer runterzukommen, und zu allem Überfluss ist mir auch noch irgendwas auf den Magen geschlagen, sodass ich mich bis nachts um halb 3 mit Schmerzen und Krämpfen herumplage. Kurz überkommt mich schon der Gedanke, ob es mit der Geburt losgeht, denn Kreislaufprobleme und Übelkeit können ja auch Symptome dafür sein. Aber mir ist schnell klar, dass es vom Magen kommt. Leider also wieder eine nicht so erholsame Nacht.

Gott sei Dank ist am nächsten Morgen alles viel besser. Fit bin ich natürlich nicht, aber dafür haben wir heute auch nichts weiter vor, sondern können es uns gemütlich machen. Sebastian baut noch eine Tür zusammen, die wir für's Schlafzimmer bestellt haben, aber ansonsten wird es ein ganz entspannter Tag. Muss ja auch mal sein. Und damit verabschiede ich mich für diese Woche von euch.

Bis zum nächsten Mal, lasst es euch gut gehen.
Eure Annika



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