Von kleinen Kindern auf Reisen und Gartenfreuden mitten in Berlin...
Anfang der letzten Woche stand mal wieder eine Vorsorge an, diesmal bei meiner Wochenbetthebamme, die auch uns auch bei der letzten Geburt begleitet hat. Meistens treffen wir uns auf Fortbildungen, da sie ebenfalls Still- und Laktationsberaterin IBCLC ist. Aber dann haben wir aber immer viel zu wenig Zeit zum Quatschen. Darum war dieser Termin besonders nett und ein guter Mix aus Schwangerenvorsorge und beruflichem Austausch. Unser Baby war auch vergnügt und liegt momentan mit dem Köpfchen unten. Nach meiner nicht ganz unanstrengenden Beckenendlagengeburt beim ersten Kind, hoffe ich doch sehr, dass das so bleibt. Aber in der jetzigen Schwangerschaftswoche hätte es auch noch keine Relevanz, wenn es anders wäre. Mein Blutdruck ist ein bisschen niedrig, aber das ist er auch schon nichtschwanger immer gewesen. Ich merke aber schon, dass mir längeres Rumstehen z.B. in der vollen Bahn, nicht so gut tut und ich dann immer was trinken oder mich halt bewegen muss. Aber insgesamt alles gut und schön.
Am Donnerstag stand dann der große Abschied von meiner kleinen Tochter an, die das erste mal auf Kinderladenfahrt für fünf Tage gegangen ist. Ich habe das ja schon vier Mal bei der Großen miterlebt, aber ein paar Tränchen kamen mir schon, als mein kleines „Baby“ da so voller Vorfreude Richtung Bahnsteig wackelte. Die nächsten Tage haben wir dann also als „Einzelkindeltern“ verbracht und neben der Tatsache, dass es toll war, soviel Exklusivzeit mit der Großen zu haben, war es fast unheimlich ruhig zu Hause. Mit einem Kind und zwei Eltern hat man auch viel mehr Zeit für sich selbst. Das hatte ich fast völlig vergessen oder damals beim ersten Kind nicht so empfunden. Freitag Abend hatten wir dann auch noch unsere Babysitterin da und haben uns ein sehr leckeres Essen in unserem Lieblingsrestaurant gegönnt. Tja, aber es wird wohl vorerst das letzte ausgiebige Abendessen zu zweit gewesen sein. Denn mein liebes Bauchbaby drückt mittlerweile so doll gegen den Magen, dass ich Essen in größerer Menge und zu später Stunde einfach nicht mehr vertrage. Trotzdem wandert der Zeiger der Waage stetig weiter nach rechts und ich habe mittlerweile knappe 10 Kilo zugenommen. Damit liege ich wieder genau wie in den anderen Schwangerschaften zu diesem Zeitpunkt und werde wohl doch am Ende 15,16 Kilogramm mehr drauf haben. Allerdings habe ich die ja auch wieder runter bekommen, deswegen verabschiede ich mich jetzt von der Idee, diesmal weniger zuzunehmen. Das macht nur Stress und es ist ja auch noch alles im Rahmen, da mein Ausgangsgewicht von 50 Kilogramm nicht allzu hoch war.
Für ein bisschen mehr Bewegung hat das sonnige Wochenende gesorgt. Unser Kinderladen hat nämlich von der Stadt ein wunderschönes unbebautes grünes Grundstück zur Zwischennutzung bekommen, auf dem sich jetzt alle Kinder und Eltern fleißig im Gärtnern üben können. Mitten in Berlin ist so was wirklich eine richtige Oase, zumal die Spielplätze und Parks im Sommer hier aufgrund der hohen Kinderdichte nahezu verstopft sind. Harken und Äste hin und her tragen waren als mein Fitnessprogramm, wobei Bauch und Rücken einen doch immer zu kleinen Pausen zwingen. So langsam wird mir bewusst, dass man ab irgendeinem Punkt der Schwangerschaft doch etwas eingeschränkter durch den Alltag geht. Allerdings bei weitem nicht mehr so eingeschränkt wie beim ersten Kind. Da macht man sich doch häufig Gedanken darüber, was man so heben und tragen kann, wie lange und ob man Fahrrad fahren kann und so weiter. Bei jedem weiteren Kind macht man einfach das, was geht und merkt plötzlich, dass so vieles geht und eine (komplikationslose) Schwangerschaft eine recht stabile Sache ist. Der Körper zeigt einem schon ganz gut an, wenn es doch zuviel wird. Und die eigentliche körperliche Höchstleistung, nämlich die Geburt, steht einem ja noch bevor. Dafür ist es ja auch gar nicht sinnvoll, die ganze Zeit vorher nur auf dem Sofa gelegen zu haben. Für Schwangerschaften mit Komplikationen gelten natürlich ganz andere Regeln, aber ich spreche hier jetzt mal vom ganz normalen Verlauf.
Ich freu mich richtig auf den nun anstehenden Frühling und Sommer in unserem „Kinderladengarten“. Das Schöne ist, dass man dort dann auch immer auf andere nette Eltern und Kinder trifft und einfach eine schönes Zeit miteinander hat, während es ringsherum wächst und blüht. Eine schöne Umgebung, in der auch unser Baby im Bauch noch etwas wachsen und blühen kann. Ich bin in letzter Zeit zwar mehrfach darauf angesprochen worden, dass laut Bauchgröße das Baby ja bald kommen müsste, aber für mich fühlt sich das zum Glück ganz anders an. Ich möchte auch diese tollen Kindsbewegungen im Bauch noch ein Weilchen genießen, auch wenn das Kleine nun schon ganz ordentlich gegen die Organe und die Rippen tritt. Aber wenn das Baby dann erst geboren ist, vermisst man genau das.
Morgen dürfen wir unser kleines Töchterchen wieder vom Bahnhof abholen und ich bin sehr glücklich, meine Liebsten dann wieder komplett um mich zu haben. Auch wenn es dann plötzlich hier wieder viel, viel lauter sein wird...
Eine schöne Frühlingswoche wünscht Euch Anja
