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Baby-Tagebücher von Tanja

Hautnah. Intensiv. Liebenswert. Folgt hier den Babytagebuch-Bloger:innen und erlebt regelmäßig, wenn frischgebackene Mütter und Väter ihr Leben mit euch teilen. Jede Woche lassen sie euch an ihrer neuen Lebenszeit mit Baby teilhaben und geben ganz persönliche Einblicke: Was hat der Sprössling diese Woche Tolles gelernt? Wie geht es den jungen Eltern mit dem kleinen Knirps? Welche Herausforderungen begegnen den Neu-Mamas und Neu-Papas mit ihrem Neugeborenen? In den Baby-Tagebüchern seid ihr live dabei, von ersten Arztbesuchen bis zu holprigen Gehversuchen. Ob liebenswert chaotisch oder rührend besinnlich: Immer erhaltet ihr einen unverfälschten, authentischen und persönlichen Einblick in das aufregende Leben einer Jungfamilie.

36. Woche

Ein Kind kommt und eines geht ...

Ein Kind erwarten wir bald im Arm, eines geht in die Kita und eines schon länger in den Kindergarten und zwei verabschiedeten wir schon lang

Ein paar Wochen nach der kleinen Schwester ging meine große Tochter im Alter von knapp 2,5 Jahren in die Krippe. Sie hat sich gefreut, ich habe geheult. Erst als es tatsächlich so weit war. Davor hat es sich nur ein wenig komisch angefühlt.

Jetzt kommt wieder Nachwuchs und meine damals kleine, jetzt mittlere Tochter, geht kurz nach ihrem 2. Geburtstag auch in die Kita. In zwei Monaten. Ich muss mir jetzt schon manchmal die Tränen verdrücken und sie ganz feste drücken.

Ich komme gar nicht hinterher, wie schnell das geht. Meine Große ist schon im Kindergarten und wird bereits 4, aber ich will sie am liebsten einfach alle bei mir daheim haben. Nicht direkt von mir betreut, aber eben so um mich herum.

Ich bin überzeugt von Kita und Kindergarten überzeugt. Bei beiden habe ich mich mit der Entscheidung danach gerichtet, ob sie überhaupt mit anderen Kindern beim Spielen interagieren und an den Probetagen in der Kita Spaß hatten. Und wie bei jeglichen Playdates hatten sie mega Spaß. Beobachten. Nachmachen. Spielen. Und klar, die Kleine, will in der Früh mit der Großen mit. Also ja, toll – für sie.

Ich will jetzt die ganze Zeit mit ihnen verbringen und kein „ich muss noch kurz noch etwas fertig machen“ oder „ich muss noch schnell noch etwas erledigen“– sondern jetzt, jetzt, jetzt. Weil, oh Gott. Sie sind beide so groß und dann auch gleich schon wieder weg. Also mein Kopf und auch mein Herz sagen: „Ja, auf jeden Fall. Mein Bauch sagt halt, ne, komm, lass uns alle daheim bleiben.“

In Deutschland wären die Gefühle wahrscheinlich die gleichen, aber der Zeitpunkt und die Optionen in unserem Falle andere. Aus finanziellen und organisatorischen Gründen bestünde gar nicht wirklich die Möglichkeit zu wählen. Hier in China lässt sich für uns alles wählen.

Daher hat die Kleine Probevormittage oder Nachmittage, wann immer wir im Krankenhaus für die Schwangerschaft sind. Mein Mann möchte sich uneingeschränkt auf die Untersuchung konzentrieren und nicht von der Kleinen abgelenkt werden bzw. ein Auge auf sie haben, wenn sie dabei wäre.

Wir können auch komplett frei wählen, wann sie in die Krippe oder den Kindergarten gehen, wie viele Stunden und vieles mehr. Zur Geburt kommen die Großeltern für zwei Monate. Ich freue mich mega. Und in dieser Zeit bleiben alle Kinder daheim bei mir. Also bis es heißt: „Mama, wann kann ich wieder in den Kindergarten?“ Mit Oma und Opa und einem weiteren Geschwisterchen bleibt der Satz vielleicht aber aus. Ich hoffe es ;)

Sternengeschwisterchen
Wie in jeder Schwangerschaft, so auch jetzt in der 3. gesunden Schwangerschaft will ich nur über meine Sternenkinder schreiben. Als Autorin habe ich gerade einen Krimi fertig geschrieben, der überarbeitet gehört und ein neues Projekt angefangen, aber ich schreibe nur Blickwinkel zu Sternenkindern für meine Website sternenkinder.org.

Ich habe drei Bücher zu Sternenkindern in der Schublade und zwei Literaturagenturen waren davon überzeugt, aber von den Verlagen hieß es, die Themen seien zu negativ. Also ließ ich von diesen Projekten ab. Nun kann ich aber an nichts anderes denken und über nichts anders schreiben.

Immer mehr entzündete sich ein kleiner Mutfunke, dass ich es einfach im Eigenverlag versuche. Mal sehen. Um was es mir aber geht ist, dass ich wieder sehr sensitiv werde, was alle meine Kinder angeht.

Beim Schreiben dieses Tagebuches, gleich im ersten Satz, schreibe ich von der „kleinen“ und „großen“ Schwester. Bei meinen Kindern an der Hand, stimmt es. Bei allen meinen Kindern nicht. Mein kleinstes Kind ist oder war mein Sohn, mein zweites Kind. Mein ältestes und zweitkleinstes Kind ist oder war meine erste Tochter.

Es ist super kompliziert und übertrieben und auch sinnbefreit, hier immer präzise zu sein. Aber mir fällt es einfach auf. Und dann fehlen sie mir noch mehr. So schnell wie meine Kinder an der Hand groß werden, sich entwickeln, kommen und gehen (also in die Kita und Kindergarten). So sehr sehe und erfahre ich, was meine Ersten beiden nicht erleben, wobei ich sie nicht begleite.

Und wenn ich sie dann nicht mal mehr in der Sprache formuliere, dann habe ich irgendwie Angst sie gänzlich zu verlieren. Was nicht sein kann. Also ich bin völlig überzeugt, der Tod kann nur das Leben, nicht aber die Existenz beeinflussen. Nur wenn etwas vergessen wird, ist es wirklich nicht mehr da.

Aber selbst Dinosaurier haben noch massiven Einfluss auf Menschen, insbesondere Kinder und Einhörner schaffen es sogar ohne je Fakt gewesen zu sein. Und meine Kinder haben ja gelebt - waren und sind Fakt, wenn auch nur kurz. A

Also klar, beeinflussen sie mein Leben, sonst gäbe es diese Absätze nicht. Aber normalerweise denke ich durch das Schreiben und egal wie oft ich dieses Absätze lese und überarbeite, ich merke, ich bin sehr aufgewühlt und emotional, was alle meine Kinder angeht.

Es liegt vielleicht auch daran, dass gerade der Monat Oktober ist. Der Monat für Sternenkinder. Am 15.10. ist der Weltgedenktag. Um 19:00 Uhr sind alle eingeladen eine Kerze anzuzünden und dafür mache ich einen Countdown mit meinen Blickwinkeln auf instagram @sternenkinder.org_tanja

Kleidung bei Herbstgeburt
Also nicht den Kopf aufräumen, sondern endlich das leidige Thema Kleidung angehen und hier aufräumen. Wer hat dafür Tipps?
Egal, ob in den deutschen oder chinesischen Kleidungsstücken: Die Größen stimmen oft nicht. Hier steht 74 drinnen, passt aber meiner 90 cm Großen nicht mal. Dort steht 90 drinnen, hat aber noch nie gepasst.

Natürlich kennen wir die Kleidung mittlerweile, aber für drei Kids aussortieren, herrichten, aufbewahren, es ist wie mit moderner Kunst. Es klingt und sieht super easy aus, aber wenn ich mich selbst daran versuche, merke ich, dass ich damit Einfachem schon überfordert bin.

Meinen Mann habe ich nun dazu eingeladen und wir sortieren und vakuumieren, was das Zeug hält. Viel geht auch zur Spende. Dabei schauen wir auch, was alles ins Krankenhaus mit muss und für die ersten Wochen taugt. Bei den anderen Kids habe ich mich da früher drum gekümmert, mit Checkliste und allem drumherum. Jetzt läuft das so aus dem Gefühl heraus, weil ich weiß, selbst wenn es jetzt sofort so weit wäre. Das klappt schon alles. Und im Krankenhaus ist für Notfälle auch alles parat.

Viel problematischer wird, wie ich eigentlich ins Krankenhaus komme. Also was die Kleidung angeht. Ich finde dafür ist Ende Sommer oder Ende Winter die beste Geburtszeit, aber nicht Frühling oder wie bei mir Herbst. Genau um einen Monat passen mir jetzt keine Kleider mehr, die ich in den Sommermonaten perfekt mit Bauch anziehen konnte. Ich habe gerade eine Hose und die drückt. Deswegen eine neue besorgen möchte ich auch nicht. Jogginghosen, Leggings usw. rippsen und zwicken alle um die Narbe der Kaiserschnitte herum.

Normal spüre ich sie nicht. Jetzt, in der 37. Ssw ziemlich. Genauso wie Sodbrennen, Krämpfe, bissle Inkontinenz und viele weitere Kleinigkeiten mehr. Davon möchte ich aber nicht mehr berichten, weil, mehr gibt’s nicht zu sagen, die ganze Zeit spüre ich meinen Körper und am schönsten ist, wenn das kleine hampelnde Menschlein tanzt.
Ich liebe es und meine Kids auch.

Seid ganz herzlich gegrüßt

Tanja

Tagebuch Tanja



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Kommentare von Lesern:

Marion Glück07.10.2024 11:15

Awww, liebe Tanja, ein herrlicher Beitrag. Ich verstehe dich mit deinen Kita-Gedanken und erwische mich bei selbigen. ? Deine Bücher über Sternenkinder solltest du unbedingt veröffentlichen! Denn nur weil Menschen in Verlagen, die vom Thema nicht betroffen sind, es zu dünster/negativ finden, heißt das nicht, dass Betroffenen daraus nicht ganz viel für ihre Heilung und ihre Gedankenwelten mitnehmen können.
Für die Geburt wünsche ich euch alles Liebe. ❤️

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