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Baby-Tagebücher von Marta

Hautnah. Intensiv. Liebenswert. Folgt hier den Babytagebuch-Bloger:innen und erlebt regelmäßig, wenn frischgebackene Mütter und Väter ihr Leben mit euch teilen. Jede Woche lassen sie euch an ihrer neuen Lebenszeit mit Baby teilhaben und geben ganz persönliche Einblicke: Was hat der Sprössling diese Woche Tolles gelernt? Wie geht es den jungen Eltern mit dem kleinen Knirps? Welche Herausforderungen begegnen den Neu-Mamas und Neu-Papas mit ihrem Neugeborenen? In den Baby-Tagebüchern seid ihr live dabei, von ersten Arztbesuchen bis zu holprigen Gehversuchen. Ob liebenswert chaotisch oder rührend besinnlich: Immer erhaltet ihr einen unverfälschten, authentischen und persönlichen Einblick in das aufregende Leben einer Jungfamilie.

27. Woche

Wieder in Deutschland!

Der erste Arbeitstag rückt näher und wir sind immer noch nicht so weit...

Hallo meine Lieben,

wir sind wieder vom Urlaub zurück und der Alltag hat uns sehr schnell eingeholt. Natürlich war der Urlaub komplett anders als die bisherigen, nichts von stundenlangem am Strand liegen und bis spät in die Nacht auf der Terrasse sitzen und Wein trinken. Für mich war das aber Erholung pur. Nicht nur, dass meine Schwiegermutter mir morgens Noah abgenommen hat, nein der Kleine hat einen richtigen Schlafrhythmus in der Türkei entwickelt: 1-1,5 Stunden vormittags, 1-2 Stunden mittags und noch ein Stündchen gegen Abend. Das kannte ich von meinem Sohn bisher nicht. In der Zeit konnte ich auch entspannen oder ein paar Runden im Pool drehen. Und ich habe endlich geschafft zwei Bücher, die nichts mit Baby zu tun haben, fertig zu lesen.

Für den Noah haben wir seinen eigenen Pool auf der Terrasse aufgebaut: eine kleine Badewanne, die sonst als Wäschewanne herhält. Das liebte er... Den großen Pool fand ich persönlich nicht für ein Baby geeignet, da die türkischen Chlorverhältnisse ganz anders als in Deutschland sind, außerdem glaube ich, dass alle Nachbarskinder da schon mal reingepinkelt haben. Das große Meer bereitete Noah ein wenig Angst. Wir sind 3 Mal hingelaufen und beim zweiten Mal, als er es gesehen hat, hat er sich sofort fest an mich geklammert. Mit einem 6 Monate alten Baby am Strand zu liegen, ist natürlich auch kein Spaß. Er möchte sich in jede Richtung drehen und ruck zuck ist er voll von Sand. Die Liege ist dementsprechend zu klein für so ein lebendiges Wesen.

Am liebsten lagen wir auf der Decke auf der Terrasse und haben gekuschelt. Das macht er momentan auch sehr gerne. Früher hat er sich geärgert, wenn man zu viel mit ihm geschmust hat oder ihn geküsst hat. Jetzt kriegt er nicht genug davon. Da er auch mit mir im Bett geschlafen hat, haben wir genug Gelegenheiten gehabt, dies ausgiebig auszunutzen. Manchmal habe ich meine Backe auf seine gelegt und so ist er eingeschlafen.

Noah und ich haben das große Bett zugeteilt bekommen. Und auch wenn ich die Zeit im Bett mit ihm genossen habe, war ich froh als er zu Hause wieder in seinem Bettchen landete. Das große Bett in der Türkei misst 160 cm, davon hat Noah mindestens 120 in Anspruch genommen. Sollte ich ihn ein wenig verlegen wollen, hat er sich das nicht gefallen lassen und schreiend dagegen gewährt. Irgendwann habe ich es dann aufgegeben. Und komischerweise ist er immer in meine Richtung gerollt. Manchmal lag ich da und musste aufpassen, dass ich nicht vom Bett runterfalle ☺.

Der Hinflug war sehr anstrengend. Noah hat mehr als die halbe Strecke geweint. Er war nicht das einzigste Baby, durchaus aber das lauteste. Somit habe ich mich definitiv nicht auf den Rückflug gefreut. Den hat er aber super gemeistert. Ich glaube das Problem bei dem Hinflug war eher die späte Uhrzeit. Er kam nicht zur Ruhe, war übermüdet und dann noch das blöde Gefühl in den Ohren. Wen würde das nicht aus der Fassung bringen?

Wir haben unsere heiß geliebte BabyBjörn Babysitter Wippe mitgenommen. Ich möchte hierbei anmerken, dass wir diese nur benutzen, wenn Noah bei uns beim Essen sitzen soll. Und natürlich sie ist unersetzbar, wenn es um die ersten Breiversuche geht. Wir sind total von der Wippe begeistert und Noah liebt sie über alles. Bevor wir in den Urlaub geflogen sind, hat er schon angefangen diese selbst in die Bewegung zu setzen. In der Türkei hat er jedoch seine Technik perfektioniert und ich habe manchmal das Gefühl, er fliegt gleich weg und es wird einem schon vom Zuschauen schlecht ☺. Dabei bewegt er die Beine wie ein Frosch...

A propos erste Beikost. Der Tipp von Anke war echt toll. Ich habe tatsächlich sein Gemüse mit dem Abendbrei gemischt und es hat funktioniert. Wir sind aber immer noch nicht so weit. Sobald ich das Gemüse wechsele, geht es von vorn los. Es gibt auch Tage, wo er ein halbes Gläschen schafft, es kommt aber vor, dass er es komplett verweigert. Das ganze gestaltet sich sehr mühsam und die Tatsache, dass ich in 6 Wochen arbeiten gehen soll, setzt mich sehr unter Druck. Ich kann mir nicht vorstellen, dass wir es schaffen sollen, alle Mahlzeiten durch den Brei zu ersetzen und er akzeptiert immer noch kein Fläschchen. Jetzt ist er auch so weit, mir deutlich zu machen, was er will. Abends ißt er ja eine ganze Portion Brei, ich müsste also nicht mehr stillen. Das will er aber und weiß auch, wie er das erreichen kann. Alles in allem waren wir nicht in der Lage bis jetzt eine der Mahlzeiten komplett zu ersetzen. Wenn es so weiter geht, muss ich meinen Termin zur Rückkehr an den Arbeitsplatz verschieben. Das mit dem Abstillen habe ich mir doch viel leichter vorgestellt. Obwohl, um ehrlich zu sein, kann ich nicht behaupten, das wäre sehr schwer, wenn ich es noch nicht ansatzweise in Angriff genommen habe. Irgendwie vergeht ein Tag nach dem anderen und ich versuche nicht mal etwas in die Richtung Umstellung auf die Babynahrung zu unternehmen.

Noah akzeptiert aber auch keinerlei Getränke außer Muttermilch. Mit der festeren Kost ist das natürlich problematisch, da ich merke, dass er öfters richtig doll drücken muss und befürchte, dass er Schmerzen dabei haben kann. Sein Stuhlgang ist auch ganz fest geworden. Ich versuche, ihm Wasser oder Tee immer wieder anzubieten und direkt nach dem Essen löffele ich ihm noch was rein. Aber wenn er etwas nicht will, dann ist auch nichts zu machen: er lässt den Löffel verschütten. Bevor er noch in seinem Mund landet, verschließt er den Mund oder er spuckt einfach es aus, sollte es mir doch gelingen noch etwas in seinen Mund zu bekommen. Er liebt die Wassermelone und ich habe schon versucht ihm das Wasser davon zu geben. Das hat ihm aber auch nicht gepasst. An der Melone selbst kann er stundenlang lecken und bekommt nicht genug. Ich muss dabei natürlich sehr aufpassen, da es mir schon passiert ist, dass er ein Stückchen abgebissen hat. Und Pfirsiche sind bei im auch hoch im Kurs. Es muss aber alles frisch sein, Obst vom Glas mag er überhaupt nicht. Mit dem Gemüse ist das ganz anders. Ich habe ihm frische Möhrchen gekocht, war selber von denen begeistert, wie lecker diese schmecken, um dann von meinem Sohn enttäuscht zu werden. Ihm hat Mama’s Essen überhaupt nicht geschmeckt.

Mit dem Schlafrhythmus von Noah hat das nachdem wir wieder zu Hause waren nicht lange angehalten. Wahrscheinlich war das die gute Meeresluft. Auf jeden Fall schläft er wieder deutlich weniger als in der Türkei. Trotzdem ist es um Welten besser als vor dem Urlaub. Ich habe nach meinem Polen-Aufenthalt erwähnt, dass er nicht mehr auf meinem Arm schläft. Das hat sich mit der Zeit wieder geändert. Als er dann wieder mal so wenig geschlafen hat, habe ich ihn öfter auf meinem Arm schlafen lassen. Momentan sind wir wieder an dem Punkt angelangt, dass er seine Schläfchen brav in seinem Bettchen verbringt. Und ich kann euch sagen, man kann so viel schaffen, wenn man ein Baby hat, dass dies tut und das nicht nur für 20 Minuten. Ich habe in den letzten Tagen mehr geschafft als in den letzten 6 Monaten. Und auch wenn er nicht schläft, kann er alleine spielen und ich kann etwas erledigen. Meistens muss das aber in seiner Nähe stattfinden, sonst fängt er an zu meckern. Ich habe also geschafft seine Klamotten auszusortieren während er neben mir spielte. Nach dem Urlaub habe ich gemerkt, dass alle Sachen in Größe 62/68 nicht mehr passen und eigentlich sind wir bei der Größe 74 angekommen. Das hängt natürlich von dem Hersteller ab, bei manchen ist 68 auch noch in Ordnung. Unserer Messung nach ist Noah ungefähr 70 cm lang. Die Gewichtmessung beim Arzt ergab ein stolzes Gewicht von 8230 g. Wir haben also unser Geburtsgewicht in einem halben Jahr mehr als verdoppelt...

Und auch mir hat das türkische Essen gut getan. Mir ist die Milch um den Ohren geschossen. Wahrscheinlich das gute Essen und die entspannte Atmosphäre haben die Milchproduktion so richtig in Gang gesetzt.

Schon vor dem Urlaub konnte ich beobachten, dass Noah immer mehr auf seinen Namen reagiert. Manchmal hatte ich jedoch das Gefühl, dass es ein Zufallsprodukt ist. Jetzt ist es nicht mehr zu übersehen, er dreht sich sofort zu dem, der seinen Namen ruft.
Und auch wenn Noah schon seit längerer Zeit viel „erzählt“ hat, jetzt hat seine Sprache Konturen angenommen und es entstehen richtige Silben. Natürlich kann er als erstes „Papa“ sagen. Auch wenn das nur zufällig entsteht ist sein Papa mächtig stolz drauf.

Die Kopfhaltung von Noah hat sich deutlich gebessert. Eigentlich hat er die Seite im Urlaub geändert und der Kopf kippte wiederum nach links. Wahrscheinlich, weil ich besonders darauf geachtet habe, dass seine Position diese Kopfhaltung auch erfordert. Momentan sehe ich keine deutliche Seitenneigung und dem Rat eines bekannten Kinderarztes folgend, habe ich den Termin in Dortmund abgesagt. Ich glaube, auch ich habe mich unnötig verrückt gemacht. Anfang August fängt unsere Krankengymnastik an und diese werde ich auf jeden Fall in Anspruch nehmen. Bis dahin achten wir immer noch verstärkt auf die richtige Haltung.

Noah ist extrem mobil geworden. Für wenige Augenblicke alleine gelassen, rollt er sich von einer Zimmerecke zur anderen. Und das mit einer erstaunlichen Geschwindigkeit. Das ist aber auch ein Problem, da wir jetzt eigentlich gar nicht die Bauchlage üben können. Sobald ich ihn auf den Bauch hinlege, dreht er sich auf den Rücken. Für sein Alter liegt er doch zu wenig auf dem Bauch...

Ich wünsche Euch weiterhin sonnige Tage und bis nächste Woche...

Liebe Grüße,

Marta

Noah Gabriel

Bild: privat



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Kommentare von Lesern:

Yvonne, Berlin18.07.2011 19:54

Wenn du es irgendwie einrichten kanns, würde ich den Arbeitsbeginn noch rauszögern! Die Zeit, die du jetzt mit deinem Sohn hast ist doch kostbar-warum soll sie ein Anderer mit ihm verbringen und nicht du? Vor allem, wenn ihr noch nicht soweit seid!

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Gerd, Norddeutschland12.07.2011 15:36

Hallo,
keine Ahnung, ob das bei Euch praktisch möglich ist, aber als Mutter hat man das Recht auf Stillpausen bei der Arbeit.

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Katrina, Bremen12.07.2011 13:34

Hallo Marta, schön, wieder von Dir zu lesen. Und dass ihr einen guten Urlaub hattet, ist ja auch klasse. Ja, mit Kindern am Strand ist es schwierig. Und auch, wen sie älter werden und alles in den Mund stecken, kann Stand anstrengend sein (muss aber nicht!).
Zum Essen: Du hast ja noch gar nicht geschrieben, mit welcher Stundenzahl Du wieder anfängst zu arbeiten, oder? Ich habe mit 5 Stunden am Tag angefangen, als mein Kind 8 Monate alt war und mein Sohn hatte kein Problem mit dem Stillen, das dann nur noch morgens und abends statt fand. Es war erstaunlich, wie schnell er sich ans Essen gewöhnt hat (und er hat da vermutlich ähnlich Theater gemacht wie Noah), als ich nicht mehr da war.
Ich habe in den ersten vier Wochen mit jedem Löffel gekämpft und mich einmal durch alle Gemüsesorten durchgekocht. Irgendwann habe ich mal eine gefunden, die er mochte (ich glaub, es waren Pastinaken - Möhren waren es definitiv nicht!) Auch das Trinken war ähnlich wie bei euch. Egal, was ich probiert habe, er trank nur Muttermilch. Wenn wir im zweiten Halbjahr auf ein halbes Glas Wasser oder Tee pro Tag gekommen sind, war das richtig viel. Und irgendwie ist er trotzdem nicht ausgetrocknet -man nacht sich halt immer wahnsinnig viel Sorgen - aber meistens ganz unnötig. Bis heute trinkt mein Sohn übrigens ausschließlich Apfelsagt - egal, was wir alles schon probiert haben. Und wenn es keinen gibt, trknt er zwei Tage gar nichts. (aber dann ertappe ich ihn dabei, wie er abends sein Zahnputzwasser trinkt...)

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