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Baby-Tagebücher von Eleonore

Hautnah. Intensiv. Liebenswert. Folgt hier den Babytagebuch-Bloger:innen und erlebt regelmäßig, wenn frischgebackene Mütter und Väter ihr Leben mit euch teilen. Jede Woche lassen sie euch an ihrer neuen Lebenszeit mit Baby teilhaben und geben ganz persönliche Einblicke: Was hat der Sprössling diese Woche Tolles gelernt? Wie geht es den jungen Eltern mit dem kleinen Knirps? Welche Herausforderungen begegnen den Neu-Mamas und Neu-Papas mit ihrem Neugeborenen? In den Baby-Tagebüchern seid ihr live dabei, von ersten Arztbesuchen bis zu holprigen Gehversuchen. Ob liebenswert chaotisch oder rührend besinnlich: Immer erhaltet ihr einen unverfälschten, authentischen und persönlichen Einblick in das aufregende Leben einer Jungfamilie.

6. Woche

Baby im Kofferraum

Abendliche Schreistunden stressen mich nicht mehr. Der Stillalzheimer hat zugeschlagen und ich habe meinen Arzttermin verpasst.

Hallo!

Es ist unglaublich, aber Peter liegt doch tatsächlich seit einer Stunde in seinem Bett und schläft!

Das ist keine Selbstverständlichkeit! In der Regel brüllt er wenn ich ihn seinem Papa nur mal kurz auf den Arm gebe. Oder wenn ich ihn in den Kinderwagen, sein Bett oder auf die Krabbeldecke lege. Egal wie tief und fest er auch geschlafen hat, sobald ich mich von ihm löse, wacht er auf und weint. Wie kann ich auch einfach mal aufs Klo gehen oder die Wäsche aus der Maschine nehmen und schnell in den Trockner stopfen. Zum Wäsche aufhängen komme ich eigentlich gar nicht, obwohl das Wetter grade so schön warm und sonnig ist. Achja, und wieso muss ich eigentlich essen?

Heute Abend hatte ich ihn schlafend ins Bett gelegt. Bin kurz runter zur Wachmaschine gegangen, habe schnell noch den Spiegel unten im Badezimmer geputzt und schon hörte ich ihn weinen. Ich also hoch gelaufen, Schnuller wieder in seinen Mund geschoben und mich neben ihn zum Kuscheln gelegt. Doch meine Hand hat noch so nach Glasreiniger gestunken. Also musste ich Händewaschen gehen. Ich bin also, obwohl er sofort weinte, ins Badezimmer zum Händewaschen. Als ich mir die Hände abgetrocknet habe, wurde er auf einmal still. Als ich wieder hinkam war er eingeschlafen.

Die letzte Woche war von Schreistunden geprägt. Abends ab halb zehn ging es meistens los. Dann war er untröstlich. Nichts, aber auch rein gar nichts hat geholfen. Kein Herumtragen, kein Schunkeln oder Wiegen, kein Schnuller und auch kein Stillen. Eigentlich besonders kein Stillen. Das hat es einmal sogar ausgelöst. Ich dachte er sei hungrig und habe ihm die Brust angeboten. Großer Fehler! Er guckte mich an, sein Mund verzog sich (das sieht total süß aus finde ich) und er fing herzzerreißend an zu weinen. Ich hatte richtig Mitleid mit ihm. Diesen Abend war er besonders ausdauernd. Am Ende war er heiser. Wir beide waren nassgeschwitzt und total müde und ich war verliebt. Verliebt in diesen kleinen Schreihals. Endlich, nach bestimmt an die 50 gesungenen Liedern, gefühlten 1000 Mal hin und her wiegen und mehreren Stillversuchen wollte er an die Brust und schlief dann auch ganz schnell ein. Halleluja! Ich habe dann noch eine ganze Weile mit ihm einfach nur auf dem Sofa gesessen und ihn angehimmelt. Schon komisch, dass das geht. Bei der Großen damals bin ich oft verzweifelt, habe irgendwann in mein Kopfkissen gebissen, mit den Fäusten auf die Matratze gehämmert und geschrien, weil ich einfach nur noch frustriert war. Jetzt komme ich glaube ich noch nicht auf eine halbe Minute mit genervt sein oder Frustration. Liegt es daran, dass ich älter bin, oder das der Unterschied von kein Kind haben, zu plötzlich 24 Stunden von jemandem gefordert werden so groß ist? Nun bin ich es ja schon gewohnt.

Baden ist übrigens auch nicht Peters Lieblingsbeschäftigung. Ich hatte ja gehofft, dass wir jetzt endlich das Baden genießen können, weil er immerhin schon 2 Mal erst hinterher gebrüllt hatte. Aber nee Mama! Das wäre ja noch schöner! Nach unserem Krankenhausaufenthalt war und ist er ja recht verrotzt und deshalb hatte ich ihn ein paar Tage nur mit Waschlappen gewaschen. Das ging teilweise sogar mit nur leichtem Meckern, anstatt Gebrüll. Aber als ich ihn dann wieder gebadet habe, weil er nach einer Fahrt im Auto einfach so verschwitzt war, hat er das ganze Repertoire seiner Tonlagen in voller Lautstärke präsentiert. Während des Badens und danach. Es gab eine kurze Pause als ich ihn fest ins Handtuch gepackt habe und gehalten habe, aber als ich ihn dann abgetrocknet habe musste ich es ja irgendwann wegnehmen und ihn anziehen. Lautes Protestgebrüll ertönte bis er endlich im Schlafanzug war. Da schlief er plötzlich von einer Sekunde auf die andere erschöpft ein. Er hat dann eine Stunde im Kinderwagen geschlafen. Ein Foto davon hänge ich an den Bericht an.

Tagsüber schlafen geht momentan auch nur im Tragetuch. Er braucht irgendwie den ständigen Körperkontakt zu mir. Und ich finde das kein bisschen nervig, sondern eben nur unpraktisch. Weil viele Dinge ohne ihn vorm Bauch eben doch leichter zu erledigen wären. So bleibt dann doch einiges im Haushalt liegen und ich bin heilfroh, dass wir Ferien haben.

Am letzten Donnerstag hätte ich eigentlich meine Nachkontrolle beim Hausarzt gehabt. Ich dachte es sei Freitag und war ganz froh, das mein Handy mich darüber informierte, denn ich hatte es gleich im Kalender gelagert nachdem ich den Termin vereinbart hatte. Ich also schnell den Kleinen gewickelt und noch einmal umgezogen. Ich bin unter die Dusche gesprungen und habe schnell gefrühstückt. Wir kommen beim Arzt an und die Sprechstundenhilfe fragt ob ich denn einen Termin hätte. Ja, jetzt um 11 meinte ich. Sie guckt in den Computer und sagt nein, das war um 10. Es waren keine anderen Patienten zu sehen und trotzdem konnte ich nicht drankommen. Der Arzt war nämlich zu Hausbesuchen gefahren. Hrmpf!!!! Ich habe dann einen neuen Termin für morgen, Dienstag bekommen. Um 10:30 h. Erst wollte sie mir einen um 9 geben. Da habe ich zum Glück gesagt, dass ist zu früh, denn als ich zu Hause war, habe ich festgestellt, das ich ja mit Peter morgen um 9 h in der Stadt zur Kontrolle in der Gesundheitsstation sein soll. Ich habe wirklich ein Hirn wie ein Sieb zur Zeit.

Ich bin ja gespannt, was ich alles wichtiges vergesse in den Urlaub mitzunehmen. Bisher habe ich immerhin alle Kleidung für die Großen und meinen Mann im Wagen verstaut. Für mich und Peter musste ich heute erstmal Wäsche waschen, weil ich einiges davon mitnehmen will. Die praktischsten Sachen eben. Die ich also auch viel benutze.

Windeln muss ich auch noch kaufen, denn die nehme ich für den gesamten Urlaub mit. Die sind hier im Verhältnis sehr billig. Eine Packung Größe 3, von der bekanntesten Windelmarke überhaupt, kosten hier nur 2 Euro. Dabei bin ich mir unsicher, welche ich überhaupt kaufen soll. Denn irgendwie erledigt er sein großes Geschäft immer so, das es hinten am Rücken hoch quillt. Egal ob es viel oder nur wenig ist, ob er im Tragetuch sitzt, auf dem Arm oder Schoß ist, im Wagen oder Bett liegt. Es ist so, dass ich mich echt beeilen muss ihn aus der Windel zu bekommen, bevor es über den Rand derselbigen hinaus kommt. Benutze ich Stoffwindeln, was ich zu Hause tagsüber oft mache, dann passiert das nicht. Jedoch sind Stoffwindeln für einen Campingurlaub, der nicht auf einem Campingplatz mit Waschmaschine sein wird, keine Option. Am Freitag stand ich in einem Geschäft an der Kasse und er hat ordentlich in die Windel gedonnert. Weil der Mann vor mir irgendwie kein Preisschild an einer Hose hatte, hat es so lange gedauert, dass ihm der Sch... bis zu den Schulterblättern hoch gequollen war. Na super! Wickelmöglichkeiten gab es dort weit und breit keine. Ich habe dann in meiner Not im Auto auf dem Parkplatz im Kofferraum ( Ich fahre eine Limousine, also keinen Kombi) gewickelt und ihn komplett umgezogen. Wie gut das es sehr warm war. Peter war ausnahmsweise mal sehr zufrieden mit dem Windelwechsel. Zum Glück! Ich weiß ja nicht was die Leute von mir gedacht hätten, wenn Babygeschrei aus meinem Kofferraum gekommen wäre.

Diese Wochen hat Peter nun endlich seine ersten Spielzeuge geschenkt bekommen. Bei den Großen wurden wir mit Spielzeugen überhäuft, deshalb hatte ich nur eine einzige Stoffrassel gekauft. Diesmal gab es Unmengen von Kleidung und Decken. Was ich beides schon zur Genüge besorgt hatte. Jetzt haben wir eine Schlange, die man um den Griff des Babyautositzes machen kann und an dem noch Spielzeuge hängen und ein kleines Schlamperle oder wie so kleine Püppchen heißen bekommen.

Ich habe selber nach einem Spieltrapez in den Geschäften geguckt, welches nicht an einer Krabbeldecke festgemacht ist und habe nur eines in rosa gefunden. Das wollte ich nicht. Also habe ich jetzt eines bestellt, welches dann zu meinen Eltern geschickt wird. So eines aus Plastik an welchem man die Sachen die dranhängen leicht austauschen kann. Sonst bin ich ja eher der Holzspielzeug-Typ, aber so eines hatte ich für einen Euro damals bei der Kleinen auf einem Flohmarkt gekauft und fand es total gut. Deshalb musste es wieder so eines sein.

Übermorgen geht es los in den Urlaub. Ich freue mich und habe auch etwas bedenken, wie wohl die lange Autofahrt mit Peter gehen wird. Ob wir unterwegs übernachten müssen, oder ob wir in einem Tag die ganze Strecke schaffen. Ok, wir übernachten sowieso erstmal in Hirtshals direkt am Hafen, weil wir erst spät abends mit der Fähre dort ankommen. Aber am nächsten Tag würden wir gerne abends schon bei Kassel sein. Ich habe mir gedacht, ich nehme die Milchpumpe mit und falls wir wirklich nur noch eine kurze Strecke haben, oder nicht anhalten können, dann pumpe ich ab und gebe ihm direkt danach die Flasche im Auto während der Fahrt. Peters Sitz wird nämlich genau neben mir sein, damit ich ihn immer betuddeln kann.

Ob ich die nächsten 2 Wochen einen Bericht schreiben werde, weiß ich noch nicht, denn dafür bräuchte ich ja einen PC und Internetzugang, was ich glaube ich nicht haben werde.

So wünsche ich euch also drei schöne warme sonnige Wochen!

Liebe Grüße
Eleonore

Bild: Privat



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