Eine neue wunderbare, aufregende und vielleicht auch lang erwartete Lebenszeit beginnt. Für unsere Tagebücher-Blogs haben wir immer 3-4 schwangere Frauen in unterschiedlicher Schwangerschaftsphase, die in freudiger Erwartung über jede Woche dieser spannenden Zeit schreiben, uns und die vielen tausend Follower:innen daran teilhaben lassen und damit unvergessliche Momente schaffen.
Langsam könnte es wirklich losgehen, denn mein Rücken tut immer mehr weh, trotz der allabendlichen, liebevollen Massage von meinem Freund.
Mein Frauenarzt hat mir gesagt, dass die Babys gerne noch ein bisschen warten, bis es wärmer draußen wird, bevor sie sich auf den Weg machen (das ist bei Tieren auch so!). Also, der Frühling soll ruhig kommen!
Ich langweile mich leider immer mehr, mein Leben war doch immer sehr turbulent und das vermisse ich jetzt sehr! Besonders das Harfespielen und -üben fehlt mir, denn ich kann ja nicht mehr so viel und lange zur Übe-Wohnung laufen.
Jetzt ist nur noch „Schleicheln“ angesagt, ein neues Wort, das ich mir ausgedacht habe und das, wie ich finde, wunderbar zu meinem Laufstil passt: eine Mischung aus Watscheln und Schleichen…
Jetzt treffe ich mich ab und zu mit ein paar netten Frauen aus dem Geburtsvorbereitungskurs, denen geht es fast schlechter als mir. Die eine kann nur noch im Sitzen schlafen, denn das Baby will nicht, dass sie auf der Seite schläft und sie läuft noch langsamer als ich, die Arme!
Ich beklage mich also nicht! Seit dem letzten Arztbesuch habe ich sogar ein winziges bisschen abgenommen, das ist aber weiter nicht schlimm. Jetzt sind es immer noch fast 11 Kilo, darauf bin ich richtig stolz und auch darauf, dass ich keine Schwangerschaftsstreifen bekommen habe; die Übungen und Massagen, die ich morgens und abends mache (auch jetzt noch), scheinen wirklich zu helfen.
Bei meiner letzten Akupunktur war mein Blutdruck extrem niedrig (80 zu 40!), aber meine Hebamme hat eine Stelle akupunktiert, die dagegen helfen soll, und sofort ging es mir besser! Sie hat auch „richtig“ nach dem Baby geschaut (das war etwas unangenehm) und meinte, es sieht alles nach einer kurzen Geburt aus! Alles sei ganz toll vorbereitet. Oh, das wäre zu schön! Ich versteife mich aber nicht darauf. Sie glaubt, dass das Baby zum errechneten Termin kommt, also in einer Woche….
Wegen des Jobangebots muss ich noch ein wenig verhandeln, denn der Preis, den sie mir vorgeschlagen haben, war mir zu niedrig im Vergleich zu dem Stress, dem ich dann sechs Abende die Woche(!) ausgesetzt wäre. Ich habe ja auch so genug Anfragen für Mai und muss mir erstmal keine großen finanziellen Sorgen machen. Aber ich mache mir Gedanken, falls sie auf mein Angebot eingehen, wie es dann mit dem Baby laufen würde. Dass mein Freund liebend gerne und ausgezeichntet die Kleine pflegen wird, ist klar, aber bin ich dann eine gute Mutter, wenn ich fast jeden Abend weg bin? Das erste Jahr soll ja so wichtig für die Entwicklung des Babys sein. Wie wird es mit dem Stillen? (Ich habe mir schon eine Pumpe besorgt). Wird meine Partnerschaft unter dem neuen Job leiden? Wie wird das Baby darauf reagieren, wenn ich nicht da bin? Wird sie mir das übel nehmen?
Vielleicht mache ich mir zu viele Gedanken: ich bin irgendwie zwiegespalten, einerseits wäre so ein Job nicht nur eine Sicherheit für ein ganzes Jahr, die ich noch nie in diesem Ausmaß hatte (und somit ganz großartig für meine Familie), sondern auch eine fantastische Werbung für mich und gut für die Karriere, andererseits plagt mich jetzt schon das schlechte Gewissen, falls es zu einem Vertrag kommen sollte…
Alle meine Freunde sind so ungeduldig und melden sich fast täglich.
Aber, glaubt mir, am ungeduldigsten sind mein Freund und ich….
Eure
Simonetta
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