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Baby-Tagebücher von Sara

Hautnah. Intensiv. Liebenswert. Folgt hier den Babytagebuch-Bloger:innen und erlebt regelmäßig, wenn frischgebackene Mütter und Väter ihr Leben mit euch teilen. Jede Woche lassen sie euch an ihrer neuen Lebenszeit mit Baby teilhaben und geben ganz persönliche Einblicke: Was hat der Sprössling diese Woche Tolles gelernt? Wie geht es den jungen Eltern mit dem kleinen Knirps? Welche Herausforderungen begegnen den Neu-Mamas und Neu-Papas mit ihrem Neugeborenen? In den Baby-Tagebüchern seid ihr live dabei, von ersten Arztbesuchen bis zu holprigen Gehversuchen. Ob liebenswert chaotisch oder rührend besinnlich: Immer erhaltet ihr einen unverfälschten, authentischen und persönlichen Einblick in das aufregende Leben einer Jungfamilie.

50. Woche

Letzte Ferienwoche

Viel zu schnell um ist diese letzte Ferienwoche. Sonnenscheins Zitat trifft es auf den Punkt: „Diese Woche hab ich noch Freizeit, am nächster Woche beginnt für mich der Ernst des Lebens.“ =) Wie recht sie hat, nicht nur für sie …. ;)

Am Montag werden wir nach zwei Wochen Pause morgens um 7 vom Presslufthammerlärm geweckt. Zum Glück ist das Wetter schön und ich kann bis mittags viel Zeit mit Brudi draußen verbringen. Wir bringen Goldkind zum Hort, gehen einkaufen und im Park schaukeln.
Nachmittags hole ich die Mädels ab. Kleine Hiobsbotschaft von der Erzieherin: Goldkind hat beim Aussteigen aus der Bahn ihren Rucksack liegen lassen mit der Jahreskarte etc. drin. Ich solle direkt bei der Verkehrsgesellschaft anrufen und um einen Fahrerruf bitten. Dann könne er, falls noch da, direkt an der Endhaltestelle abgeholt werden oder am nächsten Tag im Fundbüro. Es klappt, Aufregung umsonst! Dann können wir auch wieder ganz entspannt zu unserem Familienshooting starten. Wir haben beschlossen, dass wir das jetzt einmal im Jahr machen wollen. Und…Was haben wir wieder für ein Glück mit dem Wetter!!! Nach einer Stunde ist erneut alles im Kasten. Brudi macht super mit und hat seinen Spaß. Den obligatorischen Besuch beim Goldenen M verschläft er. Wobei, ganz am Ende wacht er auf und freut sich über ein-zwei Pommes.

Dienstags bin ich schlauer. Ich umgehe den Baulärm und das schlechte Wetter. Nach dem Bringen von Goldkind fahre ich zu Brudi großem Freund zum Spielen. Brudi probiert so allerhand großes Jungs-Spielzeug aus. Ich bin solo überfragt, was wir Brudi zum 1. Geburtstag schenken sollen. Eigentlich brauchen die Kleinen ja nix außer Geschenkpapier zum Zerreißen. ;) Die Duplobahn hat es ihm jedoch angetan, genauso wie Duplosteine von der großen Platte abrupfen. Vielleicht wird es daher eine Zug-Packung. Den Lauflernwagen findet er auch toll. Nur setzt er sich hinein statt ihn zu schieben und testet ihn ständig auf Kippmöglichkeiten.
Zuhause findet Brudi es aktuell extrem witzig, sich in die Schubladen in der Küchenzeile zu setzen. Seine Stapelbecher stapelt er gerne ineinander, befüllt sie mit Bausteinen oder spielt mit mir das „Hütchen-Spiel“ (In der Psychologie heißt das bei Piaget soweit ich mich erinnere Objekt-Permanenz). Er weiß ganz genau, unter welchen Becher ich den Baustein verstecke. Den Papiermüll und Bilderbücher benagt er zu unserem Leidwesen immer noch mit Leidenschaft. Sehr geschickt ist er nun beim Runterklettern von Tischen, Sofa etc. Seit etwa 10 Tagen weiß er, dass er rückwärts wieder runter muss, um sich nicht zu verletzen. In der Wohnung läuft er jetzt immer mehr. Sprich: zieht sich hoch und läuft dann 2-5 Schritte frei, bevor er wieder plums! auf seinen vier Buchstaben landet und ins Krabbeln übergeht…
Aber zurück zum Dienstag: Mittags erlöse ich den Rucksack aus dem Fundbüro und verliere beim Abholen der Mädels mit der U-Bahn meine Jeansjacke. Sie muss wohl aus dem KiWa-Korb gerutscht sein. Sie taucht natürlich nicht wieder auf. Wohl zu attraktiv.

Mittwochs scheint noch einmal die Sonne, aber es ist merklich kühler als montags. Ich hole an meiner alten Schule mit Brudi die letzten Habseligkeiten und gebe meine Schlüssel ab. Ich verabschiede mich von meinen lieben Kolleginnen, mit denen ich eng zusammen gearbeitet habe. Meine kleinen Sideboards bringe ich direkt in meine neue Schule und kann dort noch einiges klären für den Schulstart. Brudi zieht natürlich alle Aufmerksamkeit auf sich.
Zuhause: Die Putzfee ist natürlich mal wieder schneller als ich… Aber immerhin kommt Brudi so nun ohne Störung zu seinem Mittagessen und etwas Schlaf, denn auf der Baustelle wird gerade auch zu Mittag gegessen.
Nachmittags fahren wir alle noch einmal in unser Lieblingsfreibad. Auch wenn es etwas kühler ist, genießen wir das Planschen im leeren Bad. Wer weiß, ob uns ab nächster Woche noch oft Zeit dafür bleibt.

Donnerstag ist wieder ein extremer Regentag. ES wird wieder ab 7 gehämmert, was das Zeug hält. Mit Brudi mache ich mit dem Auto einen Großeinkauf beim Discounter, nachdem ich Goldkind zur Betreuung gebracht habe. Ich will mal schauen, ob so ein Einkauf alle 2 Wochen uns Zeit und Geld spart. Während Brudis Mittagsschlaf kümmere ich mich dann um letzte Details für Schultüte und die Schulranzen der Mädels. Hort-Hausschuhe bestelle ich. Auch der Papierkram auf dem Schreibtisch wird etwas weniger. Als Brudi wach ist, kochen wir gemeinsam Safran-Risotto. Er ist extrem daran interessiert, was da so auf dem Herd passiert und will ständig hoch genommen werden. „Mamamamam“ kommentiert er meine Handgriffe. Das selbstgekochte Essen schmeckt ihm und er isst eine große Portion.

Freitags muss ich um 6.00 Uhr raus. Das gelingt gut, da Brudi ja dieses fiese Frühaufsteher-Gen hat. Nur an diesem Morgen nicht. Er schläft bis 7.00 Uhr. Ist aber nicht weiter schlimm, da ich so alles in Ruhe vorbereiten kann. Um 8.00 Uhr habe ich mit Brudi einen Arzttermin um uns Brudis Krippentauglichkeit bescheinigen zu lassen, während LH die Mädels wegbringen soll. Anschließend soll LH ab 9.00 Uhr auf Brudi aufpassen, da ich um 10.00 Uhr Konferenz an meine neue Schule habe. So der Plan. Aber meine Herrschaften stehen erst auf, als ich mit Brudi das Haus verlasse. Ich hoffe auf eine Brudi-Übergabe um 9.30 Uhr. Beim Arzt kommen wir gleich dran. Brudi ist nun 79 cm groß und wiegt genau 9,5 kg. Zur Feier des Tages wird er geimpft. Ich ging davon aus, dass das erst in vier Wochen bei der U6 gemacht wird. Aber nun gut. Brudi verzieht nicht mal eine Miene. Zwei blaue Pflaster mit Glow–in-the-dark-Gespenstern zieren seine Oberarme, als wir die Praxis um 8.40 Uhr verlassen. LH trudelt dann um 9.20 Uhr zuhause ein und übernimmt Brudi. So kann ich doch noch rechtzeitig zu meiner Konferenz und meine neue Kollegen kennen lernen. Gegen 13.45 Uhr bin ich zurück, um ein paar Erfahrungen reicher und weiteren Fragezeichen auf der Stirn. Jede Schule funktioniert doch irgendwie anders. LH verabschiedet sich ins Büro, dann bleibt mir gerade noch Zeit, rasch etwas zu essen und Brudi zu füttern, dann müssen wir auch schon die Mädels abholen. Da das Wetter so fies ist, erlaube ich den Mädels eine Runde KiKa, während ich Gulaschsuppe für Schabbat koche. Damit Brudi noch beim Schabbat feiern dabei ist, verlegen wir das Essen nach vorne. Dann geht LH mit den Mädels zur Synagoge, während ich kurze Zeit nachdem Brudi im Bett ist, mich auch dorthin begebe. Das 6-Uhr-Aufstehen macht sich extrem bemerkbar.

Die Nacht zum Samstag ist schwierig. Brudi wacht oft auf, vielleicht ist es die Impfung, vielleicht sind es die Zähne. Er sabbert seit einer Woche nämlich wieder ganz dolle. Ich hoffe, nächste Woche wird es nicht so schlimm, wenn wir alle so früh raus müssen. Um 7.00 Uhr ist dann definitiv die Nacht um. LH hat mit den Mädels Matratzenlager im Wohnzimmer gemacht. Die Versammlung muss ich leider auflösen, da Brudi sein Müsli essen möchte. Etwas mürrisch verziehen sich alle in unser Bett. Später frühstücken wir gemeinsam. Danach mache ich in der Küche klar Schiff, da gestern einfach alles stehen geblieben ist. Als die Hälfte in der Synagoge ist, setze ich mich an den Bericht.
Nachmittags ist extrem schlechtes Wetter. Lieblingsnachbar beschallt uns wieder mal mit seiner Mucke. (Manchmal hab ich echt das Gefühl, er macht das extra samstags, um uns aus dem Haus zu treiben.) Also packt LH die Kids und geht mit ihnen in den Park, während ich versuche, mit Oropax in den Ohren etwas Schlaf nachzuholen.

Am Sonntag muss LH nachmittags arbeiten, da er nächste Woche zu nicht so viel kommen wird, da ich ja morgens arbeiten bin und er Einwöhnung mit Brudi macht. Mit den Kids gehe ich mit NY-Freundin, die endlich auch zurück ist, plus Töchterlein in einen etwas weiter entfernten Park und siehe da, man muss sich nicht verabreden: Viele Freunde sind zur Freude meiner Töchter auch dort. Erst gegen 18.30 sind wir wieder zuhause. Das Abendritual folgt. Doch die Mädels kommen gar nicht zur Ruhe. Erst gegen 22.30Uhr schlafen sie ein.
Das ist auch mit ein Grund, warum ich den Bericht erst heute Abend zu Ende schreibe und überarbeite. Vieles andere war noch zu tun, obwohl ich den Schulkram schon Samstag Abend vorbereitet hatte.

Habt eine schöne Woche und allen, deren Kinder schon wieder gestartet sind, eine guten Krippen-, Kita-, KiGa- oder Schulanfang.

LG, Sara

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Anke (kidsgo-Tagebuch-Betreuerin)

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