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Baby-Tagebücher von Friederike

Hautnah. Intensiv. Liebenswert. Folgt hier den Babytagebuch-Bloger:innen und erlebt regelmäßig, wenn frischgebackene Mütter und Väter ihr Leben mit euch teilen. Jede Woche lassen sie euch an ihrer neuen Lebenszeit mit Baby teilhaben und geben ganz persönliche Einblicke: Was hat der Sprössling diese Woche Tolles gelernt? Wie geht es den jungen Eltern mit dem kleinen Knirps? Welche Herausforderungen begegnen den Neu-Mamas und Neu-Papas mit ihrem Neugeborenen? In den Baby-Tagebüchern seid ihr live dabei, von ersten Arztbesuchen bis zu holprigen Gehversuchen. Ob liebenswert chaotisch oder rührend besinnlich: Immer erhaltet ihr einen unverfälschten, authentischen und persönlichen Einblick in das aufregende Leben einer Jungfamilie.

44. Woche

Vergesslichkeit

Vom Vergessen im kleinen und großen Stil

Aktuell fühlt es sich so an, als wäre mein Gehirn ein Sieb. Dieses faszinierende Organ, das zu so unfassbaren Leistungen in der Lage ist, scheint gerade auf Sparflamme zu laufen. Ich muss zugeben, dass ich ihm gerade auch viel abverlange. Es sind so viele Gedanken in meinem Kopf und dafür viel zu wenig Schlaf und Ruhe. Und dennoch läuft es gerade auf Hochtouren, auch wenn ich es nicht so wahrnehme. Ich stille noch viel und das verlangt viel von meinem Körper. Leicht tun wir dies mit einem Lächeln als Stilldemenz ab, aber da ist mehr dran. Und mir fällt diese Zeit immer etwas schwer, da ich mir sonst ziemlich gut Dinge merken kann und Termine und Geburtstage zum Beispiel gut im Kopf habe. Wenn ich etwas zusage, dann halte ich es auch und jetzt ertappe ich mich dabei, wie ich hier einen Rückruf und da eine Mail vergesse.

Mir wird meistens viel Verständnis entgegengebracht und dennoch finde ich es schwer auszuhalten, dass nicht alles so läuft wie sonst auch. Ich bin eh ein Freund von Listen, doch nun nehmen sie ein großes Ausmaß an, da ich mir jede Kleinigkeit notiere, um sie bloß nicht zu vergessen. Obwohl ich so viel notiere, fliegen diese Dinge auch irgendwo in meinem Gehirn herum. Ich würde mich mit einem Internetbrowser vergleichen, der ganz viele geöffnete Tabs hat. Für jedes Familienmitglied ist ein Fenster im Hintergrund geöffnet und dann noch die zusätzlichen Dinge der Ehrenämter oder im Bezug auf Haushalt und Arbeiten, die am Haus gemacht werden sollten. Und dann flattern noch Briefe ins Haus, die bearbeitet werden möchten oder der Abgabetermin der Steuererklärung rückt stetig näher. Achja und die Bücher müssten auch langsam zurück in die Bücherei, mal sehen wann sich ein Zeitfenster findet, dass mir passt und in dem auch die Bücherei offen hat. Je mehr Kinder es werden, umso mehr Termine gilt es unter einen Hut zu bringen. Angefangen bei Schule und Kindergarten über den Kinderarzt und Logopädie etc. bis hin zu irgendwelchen Hobbys und Verabredungen. Langsam artet es zu einem richtigen Managerjob aus. Ich würde mal pauschal sagen, dass mir organisieren und planen leicht fällt und dennoch überkommt mich manchmal die Panik, dass ich etwas wesentliches vergessen habe. Da liegt plötzlich so eine große Verantwortung bei mir. Haben meine Kinder Essen und Trinken mit? Hat Krümel die richtigen Unterlagen für die Schule im Ranzen und gegebenenfalls das Sportzeug? Hat jedes Kind alle Impfungen und U-Termine? Wann steht welcher Elternabend an? Und trotz allem mache ich es gerne. Überlege gern, wie wir alles unter einen Hut bekommen.

Und dann gibt es noch das Vergessen in Bezug auf die Entwicklung von Kerlchen. Immer wieder merke ich, dass ich schon wieder vergessen habe, wie die Kleinen sind, wenn sie Zähne bekommen oder krabbeln etc. Vergessen oder Verdrängen? Was es auch ist, sobald man wieder drin steckt, kommt die Erinnerung zurück. Kerlchen möchte nicht mehr im Kinderwagen chauffiert werden. Am liebsten würde er während der Fahrt aussteigen, was ich natürlich unterbinde. Dies wiederum trägt nicht zur guten Laune bei. Also entweder trage ich ihn, oder er steht risikoreich im Kinderwagen oder er schreit, da er angeschnallt ist. Dieses permanente sehr aktive Aufpassen ist auch anstrengend. Ständig der Blick, ob Kerlchen nicht doch wieder irgendetwas Verbotenes gefunden hat, um es in den Mund zu stecken oder das sofortige Scannen eines Raumes beim Betreten, um direkt alle Steckdosen zu orten und andere Gefahrenquellen auszumachen. Ich finde es ist eine richtig anstrengende Zeit, da ich so sehr aufmerksam sein muss. Aber zweimal haben wir es geschafft, dann schaffen wir es auch noch einmal hoffentlich ohne Zwischenfälle.



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Kommentare von Lesern:

Lola, Franken01.09.2023 20:19

Liebe Friederike,
vielen Dank für Dein Tagebuch - ich lese es so gerne! Bei uns ist die Nummer drei schon 18 Monate alt, aber ich finde mich in allem wieder, was Du schreibst. Die Terminfülle und schiere Menge an Informationen, die man abspeichern muss, ist manchmal wirklich überwältigend und die Erschöpfung natürlich eine Summe aus vielem, was da zusammen kommt. Aber Du klingst immer sehr positiv! Die langen To Do Listen gibt es hier auch und meine Schüler lachen manchmal, wenn ich mir leicht panisch alles gleich aufschreibe, um es nicht eine Minute später schon vergessen zu haben.

Alles Gute Dir und Deiner Familie!

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In diesem Beitrag geht's um:

Vergessen, Familienmanager, Stilldemenz