Über das Gefühl, sich richtig wohl in der eigenen Haut zu fühlen… NICHT!
Liebe Leserinnen, liebe Leser,
jaja, so eine Schwangerschaft bedeutet nicht nur eine mentale Reise auf dem Weg zum Muttersein, sondern eben auch eine physische. Denn klaro, so ein 3 Kilo-Kind wächst natürlich nicht spurlos in einem heran. Doch ab zum Anfang:
Ich war immer eine eher zierliche Person. Das liegt zum Teil an einem großen Stück Bewegung, das ich in meinen Alltag einbaue. Zum anderen aber auch an meiner Disziplin. Ich kann mich essenstechnisch gut zusammenreißen und schaffe es meistens, auch den Heißhunger am Abend mit einer Schüssel Cocktailtomaten anstatt Schokolade zu stillen. Noch heute lachen wir darüber, dass meine Mama das sogenannte „Gurken-Eis“ eingeführt hat. In unserer Kindheit war das eine etablierte Zwischenmahlzeit: Man schneide eine Gurke in der gewünschten Länge ab – in der Form einer Eistüte – und „schleckt“ genüsslich das grüne Gemüse anstatt einer Süßspeise. Auf Instragram würde man jetzt sagen: Folgt meiner Mama für mehr innovative Rezepte!
Jahrelang dachte ich, dass so ein Gurkeneis ein gängiger Nachmittagssnack sei. Erst in der Schule fiel mir auf, dass die wenigsten meiner Freunde begeisterte Gesichter machten, wenn meine Mama wieder eine Runde spendierte. Da habt ihr aber irgendwie auch schon die Begründung: Bei uns war gesundes Essen im Tagesablauf eingebaut und mir schmecken Salat, Gemüse und Co. auch wahnsinnig gut. Daher hatte ich nie Gewichtsprobleme oder -schwankungen.
Gleich vorweg: Ich bin mir dessen bewusst, dass ich auch in der Schwangerschaft keine extreme Transformation durchgemacht habe. Nur mein eigenes Körpergefühl hat sich verändert. Und darüber möchte ich heute berichten. Denn wenn dein Umfeld ständig sagt, man sei doch immer noch schlank, man sich selbst aber als wandelnde Tonne wahrnimmt, dann ist und bleibt es trotzdem schwierig, sich bei Festtagsbeleuchtung vor dem Spiegel einzucremen.
Ich habe aktuell 12 Kilo zugenommen. Das ist wohl im absoluten Rahmen und Normalität kurz vor der Entbindung. Trotzdem erschreckt mich die Zahl ein bisschen. Denn 10 Kilo kamen quasi in den letzten 4 Monaten. Bis dahin hatte ich kaum zugenommen und auch den Bauch recht lang kaschieren können. Und plötzlich sind da die Heißhungerattacken, gegen die ich absolut machtlos bin.
So findet ihr mich mitten in der Nacht im Bademantel am hell erleuchteten Kühlschrank.
Oder an der Süßigkeitenschublade. Naja, meistens an der Süßigkeitenschublade. Denn ohne Zucker geht überhaupt nichts mehr. Ich kann mich nicht zurückhalten. Ich kann diesem wahnsinnigen Hunger nicht widerstehen und ich kann auch keine Alternative akzeptieren. Dieser Bauchbewohner raubt mir offensichtlich so viel Kraft, dass ich non-stop essen könnte – und es auch tue. Und das fühlt sich nach der zweiten Tafel Schokolade irgendwie nicht mehr gut an.
Ich sehe nur diesen riesigen Bauch und projiziere alles auf die anderen Körperregionen: So empfinde ich auch meine Oberschenkel als ziemlich massiv und bilde mir ein, dass ich seit Kurzem ein richtig ausgeprägtes Doppelkinn habe. Kurzum: Ich fühle mich definitiv nicht mehr wohl!
Abseits der Schwangerschaftskilos gibt es aber noch ganz andere Veränderungen, die mein Körper für mich bereitgehalten hat. Und die ich irgendwie nicht habe kommen sehen. Beispiel gefällig? Der Speichelfluss! Warum zur Hölle habe ich davon nie gehört? Besonders in den ersten 3 Monaten war das einer der schlimmsten Transformationen. Denn meine Mundinnenhöhle war nicht mehr wiederzuerkennen. Und dass ein erhöhter Speichelfluss wirklich unangenehm sein kann, das habe ich auf jeden Fall so erlebt.
Oder dieser Bauchnabel, der sich innerhalb von Minuten verändern kann. Gerade ist er flach, später wieder herausgedrückt. Gerade war er rötlich, jetzt eher bräunlich. Und warum zur Hölle ist diese Körperpartie so extrem empfindlich? Manchmal empfinde ich schon ein leichtes Shirt über dem Nabel als schmerzhaft.
Nein, ich verspüre keinen Schwangerschaftsglow. Habe ich auch zu keinem Zeitpunkt. Denn nein, meine Haare waren plötzlich nicht seidiger als sonst. Und auch meine Haut strahlt nicht wie gewünscht. Ich fühle mich weder besonders energetisiert noch wunderschön mit meiner Kugel. Nur ist es leider das, was ich aufgrund meiner Social Media-Aktivitäten irgendwie erwartet hätte. Denn alle Schwangeren fühlen sich immer toll, oder? Diesen Zauber einer Schwangerschaft spüren und fühlen, das hätte ich gerne. Aber schade Schokolade!
Nicht jeder genießt die optischen Veränderungen des Körpers – zumindest ich nicht. Dieses Strahlen in der Schwangerschaft innen und außen fehlt mir einfach. Und jetzt? Egal, ich freue mich deshalb ganz genauso auf mein Kind wie jeder andere auch. Bin aber trotzdem froh, wenn es vorbei ist und ich meinen alten Körper wieder haben kann bzw. mein altes Körpergefühl. Das wäre mir wichtig.
Tja, und jetzt ist es so weit: Dies wird voraussichtlich der letzte Beitrag ohne Kind sein. Und damit auch der letzte Beitrag, bei dem Willi und ich ganz offiziell nur zu zweit sind. Daher geht dieser Text nun zwar ein bisschen an euch alle, aber eigentlich an den Mann in meinem Leben.
Lieber Willi,
als wir uns im Oktober 2014 kennenlernten, hätte ich nie vermutet, dass ich dir mein Herz schenken würde. Im Gegenteil. Mehrere Monate haben wir gebraucht, um uns überhaupt richtig wahrzunehmen und uns zu schätzen. Es war keine Liebe auf den ersten Blick – vermutlich auch nicht auf den zweiten. Aber Schritt für Schritt lernten wir uns kennen und fanden immer mehr Puzzleteilchen, die passten.
Du bist der Vater meiner Kinder und die Liebe meines Lebens. Und für jeden Tag, den wir gemeinsam verbringen, bin ich dankbar – denn mit dir lache ich so viel wie mit keinem!
Lass uns auch in der hundertsten schlaflosen Nacht nicht vergessen, warum wir 2019 zueinander JA gesagt haben. Und lass uns irgendwann gemeinsam stolz wie Bolle an einer Bar im Nirgendwo stehen und den zehnten Wodkashot auf unsere Kinder trinken. Weil sie verdammt gute Menschen geworden sind.
>> Die besten Dinge kommen in den kleinsten Stückzahlen -
Wir meinten immer nur einander, wenn wir „Glück“ sagten;
Zurück nach Hause, in den Hafen, unser Schiff warten -
Wir meinten immer nur einander, wenn wir „Glück“ sagten.
Wenn alles untergeht, bleib ich hier, bleib bei dir, du bei mir
Wenn nichts andres übrig bleibt, bleibt das WIR.
Der nächste Eintrag wird der Geburtsbericht sein. Glaubt mir, ich mache mir fast ins Höschen…
Liebe Grüße
Maike
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Dir alles Gute,
Anke (kidsgo-Tagebuch-Betreuerin)
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Foto: Privat