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Tagebücher aus der Schwangerschaft

Eine neue wunderbare, aufregende und vielleicht auch lang erwartete Lebenszeit beginnt. Für unsere Tagebücher-Blogs haben wir immer 3-4 schwangere Frauen in unterschiedlicher Schwangerschaftsphase, die in freudiger Erwartung über jede Woche dieser spannenden Zeit schreiben, uns und die vielen tausend Follower:innen daran teilhaben lassen und damit unvergessliche Momente schaffen.
39. Schwangerschaftswoche

Ich zähle die Tage

Wartezimmeratmosphäre, Vena Cava Inferior Syndrom und immer noch der Wasserrohrbruch

Moin, Moin ihr Lieben,

diese Woche gibt es ein etwas verspätetes Lebenszeichen von mir. Ich lag gestern mit einer Migräne flach und bin nicht zum Schreiben gekommen. Nun geht es mir aber wieder besser und ich wollte euch doch gerne an meinen letzten Tagen der Schwangerschaft teilhaben lassen.

Es geht auf den Endspurt zu. Täglich erreichen mich Nachrichten von Freunden, Verwandten und Bekannten, die sehnsüchtig auf die Ankunft unserer kleinen Tochter warten. „Und ist sie schon da?“, „Ihr sagt uns aber schon Bescheid oder?“. Bisher ist jedoch alles ruhig, zu mindestens im Bauch. Dafür steigt die Aufregung bei mir und meinem Freund. Mein Verlobter schläft kaum noch und lauscht stetig auf meinen Bewegungen. So fragte er mich vor ein paar Nächten, als ich zur Toilette ging, noch halb im Schlaf, ob er nicht mitkommen solle. Man weiß ja nie wann es losgeht! Ich konnte sein noch halb schlafendes Ich schließlich mit dem Versprechen beruhigen die Badezimmertür nicht abzuschließen.
Ein paar Tage später erwischte er mich dann wiederum dabei, wie ich unser Sofa mit der Fusselrolle säuberte. Nestbautrieb? Kann sein! Vielleicht geht es nun endlich los?!

Die Zeit kurz vor der Geburt ist wirklich komisch. Ich fühle mich wie bestellt und nicht rechtzeitig abgeholt. Es ist jetzt doch alles getan: ich habe meine letzten Uniprojekte abgeschlossen, habe den Wickelplatz hergerichtet, ich habe die Wohnung geputzt, habe zehn Paar Babysocken gestrickt, ein Buch gelesen, ich habe mich gut ausgeruht und wir haben noch einmal die Zeit als Paar genossen. Und nun...! Was kommt jetzt? Wann geht es endlich los?
Ich erwische mich immer häufiger dabei, wie ich rastlos durch die Wohnung tigere auf der Suche nach einem neuen Projekt. Einen ganzen Tag auf dem Sofa liegen, dass ist wirklich nichts für mich. Immerhin halten mich die vielen Termine bei diversen Ärzten und die stetigen Besuche der Handwerker für unseren Wasserschaden auf Trab.

Nun aber etwas chronologischer zu meiner letzten Woche.
Wir hatten uns nach dem ganzen Weihnachtsstress das Ziel gesetzt die restliche Zeit noch einmal so richtig zu genießen. Um diesen Plan auch in die Tat umzusetzen sind wir vorletztes Wochenende ans Meer gefahren. Ein ganzes Wochenende nur ausschlafen, entspannen, am Strand spazieren gehen und den Wind im Gesicht spüren. Unsere Ferienwohnung, die wir zusammen mit Freunden für 3 Tage bezogen, lag direkt am Meer. Für uns Nordlichter auch kurz vor der Entbindung kein Problem. Die Universitätsklinik zu Lübeck war in 40 Minuten mit dem Auto zu erreichen und so schmissen wir einfach die Kliniktasche in den Kofferraum. Wird schon schiefgehen. Die Tage am Meer haben mir sehr gut getan. Einfach mal wieder rauskommen! Eine Nacken-Gesichts & Kopf-Massage habe ich mir dann auch noch oben drauf gegönnt. Das ging wunderbar im Sitzen und auf der Seite liegend. Kann ich werdenden Müttern nur empfehlen. Wer weiß, wann wir demnächst dazu kommen!?
Auf das Wochenende folgte eine schöne Woche voller Paaraktivitäten: gemeinsames Frühstücken mit Freunden, das neue Restaurant um die Ecke ausprobieren, ein Theaterbesuch und ein kulinarisches 3-Gänge Verwöhnprogramm in unserem Lieblingsrestaurant. Ach war das schön!
Leider gibt auch weniger gutes von der Woche zu berichten. Bei meinem letzten Frauenarzttermin kam zunächst die Diagnose der Ärztin, dass das Köpfchen noch nicht fest im Becken sitzt. Falls also die Fruchtblase platzen sollte, muss ich liegend in den Kreißsaal transportiert werden. So soll vermieden werden, dass sich die Nabelschnur zwischen Kopf und Muttermund schiebt. Naja, was soll man machen, wird schon alles werden. Es folgte der erste Ultraschall seit Weihnachten. Ich hatte mich seit Tagen auf diesen Momentan gefreut, doch plötzlich konnte ich mich gar nicht mehr richtig auf den Bildschirm konzentrieren. Nervös rutsche ich auf der Liege hin und her. Auf die Nachfrage der Ärztin, ob alles gut ist, konnte ich kaum noch antworten. Schnell lagerte sie meine Beine hoch und wies meinen Verlobten an die Arzthelferin zu holen. Mir rutschte zunehmends der Kreislauf weg und ich konnte mich kaum noch bei Bewusstsein halten. Einige Minuten, ein Glas Wasser und ein offenes Fenster später war der Spuk auch schon wieder vorbei. Der Fachbegriff dafür „Vena Cava Inferior Syndrom“. Meine kleine Ida hat sich wohl auf meine Vena Cava gelegt und somit den Blutfluss zwischen meinen unteren Extremitäten und meinem Herzen gekappt. Da ich zu Hause überhaupt nicht mehr auf dem Rücken liege, ist es bisher noch nicht vorgekommen. Für den Tag hat es mir dann auch erst einmal gereicht. Den Ultraschall holten wir eine halbe Stunde später im Sitzen nach. Der kleinen Maus ging es wie immer gut. Stolze 3.100 Gramm bringt sie mittlerweile auf die Waage. Etwas wackelig auf den Beinen ging es schließlich nach Hause.

Am nächsten Tag erreichte uns dann schon die nächste schlechte Nachricht. Es waren Handwerker für den Wasserschaden da. Unsere Hausverwaltung hätte jetzt doch entschieden, dass der Wasserschaden noch vor der Geburt gemacht werden soll. Juhu! Ein Wettlauf gegen die Zeit. Also wurde unsere Küchenwand noch weiter aufgerissen, neue Messungen wurden durchgeführt, verschiedene Horrorszenarien wurden von den Handwerkern aber auch von mir durchgespielt und schließlich hat man einen neuen Zeitplan angesetzt. Falls die kleine Maus bis zum 18.01. drin bleibt, ist die Wand auch endlich wieder zu und wir haben so langsam unsere Küche zurück. Drückt die Daumen für die Schnelligkeit der Handwerker und die Gemütlichkeit meiner Tochter. Mich hat es wie immer viele Tränen und Nerven gekostet. Ich kann mir etwas besseres Vorstellen als im Wochenbett täglich Handwerker in der Wohnung zu haben.

Bis dahin wünsche ich euch alles Gute!
Eure Leandra

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Dir alles Gute,

Anke (kidsgo-Tagebuch-Betreuerin)

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In diesem Beitrag geht's um:

Vena Cava Inferior Syndrom, Wasserrohrbruch, letzte Schwangerschaftswochen