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Baby-Tagebücher

Hautnah. Intensiv. Liebenswert. Folgt hier den Babytagebuch-Bloger:innen und erlebt regelmäßig, wenn frischgebackene Mütter und Väter ihr Leben mit euch teilen. Jede Woche lassen sie euch an ihrer neuen Lebenszeit mit Baby teilhaben und geben ganz persönliche Einblicke: Was hat der Sprössling diese Woche Tolles gelernt? Wie geht es den jungen Eltern mit dem kleinen Knirps? Welche Herausforderungen begegnen den Neu-Mamas und Neu-Papas mit ihrem Neugeborenen? In den Baby-Tagebüchern seid ihr live dabei, von ersten Arztbesuchen bis zu holprigen Gehversuchen. Ob liebenswert chaotisch oder rührend besinnlich: Immer erhaltet ihr einen unverfälschten, authentischen und persönlichen Einblick in das aufregende Leben einer Jungfamilie.
36. Woche

Urlaub, Uroma und Zähne

Der Urlaub in Bayern war vor allem eines: stressig. Doch Mission erfüllt, Uroma und Co sind begeistert von Maxl. Ansonsten gab es in diesen beiden Wochen nur ein Thema: Zähne!

Da sind wir wieder!

Zunächst aber zum Thema der Woche(n): Zähne. Dieses Wort war das mit Abstand meist genannte in den letzten Tagen und zwar in sämtlichen Variationen:
Bekommst du Zähne, Maximilian?
Ich glaub, Max bekommt Zähne.
Maximilian bekommt Zähne!
Ich kann die Zähne schon fühlen.
Man sieht die Spitzen der Zähne.
Ärgern dich die Zähne, Maximaus?
Blöde Zähne!
Ich würd auch gern nochmal Zähne bekommen. (O-Ton seiner Uroma)

Beim PEKiP gab es Babys, die schon ganze fünf weiße Hauer im Mund hatten, während Maxl uns zahnlos angestrahlt hat. Vor allem beim Stillen fand ich diese Ungleichverteilung allerdings sehr in Ordnung. Doch nun bereitet sich auch Maximilians Mund darauf vor, einmal kraftvoll zubeißen zu können.
Die Nacht auf Mittwoch letzte Woche war von noch mehr Unterbrechungen gekennzeichnet als sonst und am Tag war der kleine Spatz quengeliger als gewöhnlich. Ich dachte: Das ist halt so – und hab nicht im geringsten daran gedacht, dass er zahnen könnte. Dies fiel mir erst auf, als er beim Spielen plötzlich heftig zu weinen begann und ich in seinem geöffneten Mund etwas Blut sah. Im ersten Moment hatte ich sein Spielzeug als Übeltäter im Verdacht, doch dann sah ich unter dem Blut am Unterkiefer etwas weißes durchscheinen. Ach, das ist es!, war mir dann plötzlich alles klar. Zuerst war unten links ein Zahn zu erahnen; kurz darauf hat sich auch der rechte Nachbar blicken lassen. Doch obwohl das Ganze inzwischen mehr als eine Woche her ist, haben die beiden bisher nur eine kurze Strecke zurückgelegt. Es sind jeweils zwei weiße Spitzen zu sehen (und ich bilde mir ein, sie beim Stillen auch schon zu fühlen...). Was ist der schlimmste Punkt beim Zahnen? Hat Maxl den bereits hinter sich gelassen oder wird es noch mal besonders fies, wenn sie das letzte Stück zurücklegen? Bisher schlägt der kleine Mann sich nämlich äußerst tapfer! Er quengelt ein wenig mehr, aber sonst ist nichts. Weder schrilles Schreien, Fieber, Durchfall oder wunder Po, nicht mal die typisch rote Zahnungsbäckchen weist er auf. Komischerweise sabbert er auch kaum noch. Das hat er mit wenigen Wochen angefangen und über Monate per excellence betrieben – doch nun, wo es zur Sache geht, bleiben die Oberteile trocken. Dabei würde ich das alles verstehen, denn ich weiß noch gut, wie es sich angefühlt hat, als meine Weisheitszähne sich ihren Weg bahnten...

Nun aber zum Urlaub, der etwas dramatisch startete. Wir hatten beschlossen, abends loszufahren, da 1. tagsüber überall Staus sind, 2. Maxl bei warmen Temperaturen ganz furchtbar in seinem Sitz schwitzt und 3. er nie und nimmer sechs/sieben Stunden wach Lust aufs Autofahren hat. Ausgerechnet für Donnerstagabend wurden allerdings „Jahrhundertunwetter“ für den Süd-Osten angesagt – also genau für das Gebiet, durch das wir durch mussten. Am Nachmittag hat es dann in Hamburg derart zu regnen angefangen, dass binnen kürzester Zeit riesige Pfützen entstanden. Deswegen durfte ich mir so einiges Gemecker anhören: Nur weil du nach Bayern willst, setzt du unser Kind so einer Gefahr aus. Bei so einem Wetter kann man nicht Autofahren und schon gar nicht nachts... Ganz Unrecht hatte mein Freund ja nicht, doch was tun? Absagen, obwohl wir schon sehnsuchtsvoll erwartet werden?
Wir entschlossen uns, doch etwas früher loszufahren, sodass ein Teil des Weges bei Tageslicht stattfindet – und standen erstmal in Hamburg im Stau. Da ging das Gezeter meines Freundes natürlich weiter... Doch dann, was soll ich sagen, hatten wir das absolute „Traum-in-Urlaub-fahr-Wetter“. Nix Regen, nix Blitze, nix Donner. Der kleine Mann war zudem überraschender Weise den wachen Teil der Fahrt ausgeglichen und zufrieden. Er schlief zwar eine Stunde später ein als sonst, aber dann ohne Probleme – bis wir gegen 0.30 Uhr in Bayern ankamen.
Um diese Zeit haben wir nicht meine Uroma aus dem Bett geholt (denn eigentlich rechneten wir ja damit, erst um drei Uhr da zu sein), sondern meinen Cousin, Maximilians Paten. Natürlich schlief der kleine Dickspatz nicht weiter, als wir Stefan begrüßten, das Auto ausluden, ihn in den zweiten Stock trugen, das Reisebett aufbauten und ihn seine Schlafsachen anzogen – das hab ich aber auch nicht erwartet. Leider schlief er aber auch nicht weiter, als das alles erledigt war, zumindest nicht im Reisebett. Nach einigem Hin und Her entschloss ich, dass ich mich mit ihm zusammen ins große Bett lege, was funktioniert hat. Schade war nur, dass ich draußen meinen Freund, Stefan und einen Kumpel von diesem (den ich auch kenne und den er sich zum „Wachhalten“ beim auf uns warten eingeladen hatte) reden und lachen hörte, während ich zum Zwangsschlafen verdonnert war. So ist das halt mit einem Baby...

Am nächsten Tag ging es dann zum etwa 45 Minuten entfernten Dorf, in dem meine Uroma und Tante (plus vier Kinder) leben. Eigentlich stammt meine Familie aus der Oberpfalz, wo meine Großeltern einen Bauernhof hatten (was für phantastische Kindheitserinnerungen ich daran habe!). Nach dem Tod meines lieben Opas ist meine Oma dann aber ihrer Tochter ins Frankenland gefolgt. Und dort waren wir nun zum ersten Mal mit dem kleinen Urenkel – der erstmal zu weinen anfing, als er die Uroma sah. Wir hatten uns aber auch eine blöde Zeit ausgesucht, denn mit acht Monaten fremdeln Kinder ja typischerweise und Maximilian hat es die ganzen Tage über extrem getan. Niemand durfte ihn auf den Arm nehmen und Mama durfte nicht das kleinste Bisschen aus seinem Blickfeld verschwinden, sonst ging die Sirene los. Ich denke, dass dies durch die fremde Umgebung noch verstärkt wurde und versuchte, ihm viel Sicherheit zu geben. Mein Freund hat die Tage bei Stefan verbracht, während ich mit Maxl bei meiner Oma schlief. So hatte ich nicht einmal einen Papa, dem ich den Kleinen geben konnte und musste ihn so z.B. auch mit zur Toilette nehmen. Das ist ohne Wipper im Bad gar nicht so einfach...
Auch wenn meine Oma Verständnis dafür ausdrückte, war sie natürlich etwas enttäuscht darüber, dass Maximilian Angst vor ihr hatte. Umso froher war ich, dass er am letzten Tag zumindest kurz auf ihrem Schoß ausharrte und ich ein paar Erinnerungsfotos von den beiden machen konnte.

Davon abgesehen war sie aber ganz begeistert von ihrem zweiten Urenkel. Total fasziniert war sie davon, wie Maxl durch ihr gesamtes Wohnzimmer kugelte (und das zur Abwechslung ganz weich durch den Teppich). Jedem, der anrief erzählte sie stolz, was für ein Mordskerl und süßer Wackl er ist und dass er bis zu ihren Blumen gerollt ist :-)
Das einzige, was meiner Oma Sorge bereitete – wie sollte es anders sein – ist der Umstand, dass ich den kleinen Schatz „verhungern“ lasse... Sie selbst hat nur kurz gestillt, hatte damals aber eine Bekannte, die es länger getan hat und deren Kind fast gestorben wäre, da sie nicht bemerkt habe, dass sie zu wenig Milch hat. Ich beruhigte sie, dass Max regelmäßig vom Arzt gewogen wird und nicht Gefahr läuft, Hunger zu darben. Etwas suspekt ist es ihr trotzdem geblieben.

Übrigens hat sie erzählt, dass sie am dritten Tag nach der Hausgeburt ihre ersten Kindes – meines Vaters – wieder auf dem Feld arbeiten musste und nach den anderen drei Geburten jeweils am nächsten Tag. Das war in den 50er Jahren. Sie lebte auf dem Hof ihrer Schwiegereltern und da gab es keine Schonung, auch nicht vor der Geburt. Bis zuletzt musste sie alle Arbeiten mitmachen. Wirklich ein Wunder, dass dadurch nur eines ihrer Kinder ein paar Wochen zu früh zur Welt kam und sonst alles gut ging. Nicht verwunderlich, dass sie unter diesen Bedingungen nicht lange gesillt hat.
Als ich das gehört habe, war ich etwas geschockt und sehr froh, in der heutigen Zeit meinen Sohn bekommen zu haben. Wie sie, nach der Geburt des ersten Kindes am dritten Tag wieder schwer körperlich zu arbeiten – das hätte ich nicht geschafft. Und ich finde es auch wirklich unmöglich, dass das von ihr verlangt wurde. Ebenso die schwere Tätigkeit während der Schwangerschaft, wohingegen meine Ärztin mir schon das bisschen Umziehen verboten hat, um nicht das Risiko einer Frühgeburt einzugehen. Da lernt man es mal wieder zu schätzen, in modernisierten Zeiten zu leben.

Auch meine Tante, zwei Cousinen und zwei Cousins schmolzen bei Max dahin. Und ihr Mann fragte schelmisch, ob sie dadurch Lust auf ein fünftes Kind bekomme. Das lehnte sie aber dankend ab – vier Teenies würden ihr reichen :-) Nach ein paar Tagen ging es noch mal zu Stefan. Am Abend hatte uns sein Vater zum Grillen eingeladen – zu dem wir viel zu spät kamen und daher etwas länger blieben als geplant. So landete Max erst gegen 22.15 im Bett und ich hatte wirklich ein schlechtes Gewissen, seinen Rhythmus so durcheinander zu bringen. Auch der nächste Tag war noch etwas stressig (Packen, Ausflug, Einkaufen, Kaffee und Kuchen bei der Nachbarin) und am Abend ging es wieder heim. Gegen drei Uhr nachts hat Maxl dann unsere Hamburger Nachbarn wach gemacht, dann aber rasch weiter geschlafen. Bereits tags drauf hatte er wieder seinen alten Tagesablauf drin, als sei nichts gewesen. Fazit des Urlaubs: schön aber stressig! Ich hab mich am nächsten Tag erstmal davon erholt :-)

Maximilians Urlaubshighlight waren ganz klar die vielen Katze, mit denen er hautnah in Berührung kam. Denn sowohl meine Tante, Maxls Pate sowie dessen Vater haben ein solches Tierchen. Seine Begeisterung und Faszination waren toll zu beobachten. Das hat ganz deutlich gezeigt, wie gut Tiere Kindern tun. Ich bin zwar kein Katzenfan, aber ein Hund würde mir ganz gut gefallen – und auch diese findet der Kleine spannend. Doch leider verbietet unser Mietvertrag jegliches Miau- und Wauwau-Getier :-(

Unten hab ich für Euch noch das schönste Foto unseres Urlaubs angehängt. Es ist weder typisch bayerisch noch typisch „urlaubig“, aber wir finden es total goldig!

Alles Gute und erholsame Urlaube wünscht Euch Mareike

P.S.: Wie schön von jemandem zu hören, Jana, der in einer so ähnlichen Lage ist! Beruhigend, dass es Deinem kleinen Schatz in der Krippe so gut gefällt!

Maxl in Bayern

Bild: privat



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