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Baby-Tagebücher

Hautnah. Intensiv. Liebenswert. Folgt hier den Babytagebuch-Bloger:innen und erlebt regelmäßig, wenn frischgebackene Mütter und Väter ihr Leben mit euch teilen. Jede Woche lassen sie euch an ihrer neuen Lebenszeit mit Baby teilhaben und geben ganz persönliche Einblicke: Was hat der Sprössling diese Woche Tolles gelernt? Wie geht es den jungen Eltern mit dem kleinen Knirps? Welche Herausforderungen begegnen den Neu-Mamas und Neu-Papas mit ihrem Neugeborenen? In den Baby-Tagebüchern seid ihr live dabei, von ersten Arztbesuchen bis zu holprigen Gehversuchen. Ob liebenswert chaotisch oder rührend besinnlich: Immer erhaltet ihr einen unverfälschten, authentischen und persönlichen Einblick in das aufregende Leben einer Jungfamilie.
31. Woche

Eine schöne Woche Teil 2: Urlaub!

Wir hatten ein paar schöne Tage an der Ostsee und freuen uns wie'n Keks, dass Max so toll schläft.

Die Woche startete also in Timmendorfer Strand (ja, hab ich gelernt: nicht „am“ sondern „in“, ist nämlich der Ortsname!). Am ersten Tag waren wir ja direkt erstmal am Strand um ein bisschen die Meerluft zu genießen. Zu erst waren wir am Hundestrand, damit auch Tony auf seine Kosten kommen konnte, aber da keine Hauptsaison war und der Strand ziemlich leer war, durfte er dann auch am normalen Badestrand seine Runden drehen. Blöd war, dass er schon nach dem zweiten Mal gemerkt hat, dass die Steine, die wir ihm zum „Wiederbringen“ ins Meer geworfen haben, untergehen und nicht schwimmen, wie z.B. ein Stock. Nun denn, wir haben eben einen hochintelligenten Hund. Manchmal zumindest, wenn gerade keine Kackhaufen in der Nähe sind, die er auffressen kann. War auf jeden Fall herrlich, mal wieder am Meer zu sein. Als wir noch in Hamburg gewohnt haben, war es ja nur eine dreiviertel Stunde Fahrt bis zum Timmendorfer Strand, wir waren also schon ein paar Mal dort und mögen es einfach echt gerne.

Am zweiten Tag haben wir einen Ausflug nach Neumünster gemacht und haben unterwegs an einem riesigen See einen schönen Spaziergang gemacht. Um Platz zu sparen hatten wir dieses Mal keinen Kinderwagen dabei sondern haben uns mit der Manduca abgewechselt. Mittlerweile nehmen wir diese fast lieber als den Wagen, weil es so unkompliziert und unaufwendig ist. Max findet es wohl auch gar nicht so schlecht, so hat er ja eine viel schönere Aussicht als immer nur im Kinderwagen zu liegen. Allerdings geht das ewige Tragen auch irgendwann auf die Schultern, aber mit jedem Mal gewöhnt man sich mehr an das Gewicht. Wir sind jetzt also beide ganz gut im Training :-)

Am dritten Tag waren wir auch wieder unterwegs, erst in einem Vogelpark und dann in Lübeck. Am Strand waren wir dann aber am Abreisetag auch noch einmal.
Die Nächte waren übrigens traumhaft! Wir hatten natürlich etwas Bedenken, da wir ja mit Max in einem Raum schlafen mussten, dass er vielleicht sehr unruhig schläft. Aber die Bedenken waren völlig unbegründet. Max ist sofort eingeschlafen und hat mit nur einer Unterbrechung dann durchgeschlafen.

Apropos: Max schläft mittlerweile wirklich super! Er wacht meistens nur noch einmal gegen halb vier auf. Bisher hatte ich ihn dann immer gestillt, seit zwei Tagen bekommt er dann die Flasche. Ich stille also nur noch einmal morgens. Allerdings gab es am Ende der Woche die erste Nacht, in der Max von 19 Uhr bis 7 Uhr morgens durchgeschlafen hat, ohne einmal wach zu werden. Da habe ich die Flasche dann weggelassen und nur gestillt. In ein paar Wochen werde ich das allerdings umdrehen, denn am schönsten wäre es ja, er würde immer durchschlafen und morgens die Flasche bekommen. Lange dauert es jedenfalls nicht mehr, bis ich komplett abgestillt habe, und es geht uns sehr gut damit :-) Ich hoffe natürlich, dass ich mich nicht ärgere, wenn dann mal richtig anstrengende Nächte kommen. Wenn vielleicht die ersten Zähnchen kommen oder so. Aber dann werden wir ihn schon trösten können, ohne dass er gestillt werden muss.

Im Urlaub ist uns übrigens aufgefallen, wie viel Max mittlerweile plappert. Er ist kaum zu bremsen. Seine Gebete zu Allah hat er wirklich perfektioniert, aber es ist eine ganz schöne Reihe an anderen „Wörtern“ dazu gekommen. Gerade heute Morgen habe ich einfach mal mitgeschrieben um zitieren zu können: „Eyda daha bapa daaaa ejlala allaaah öhla dada ehbla bla.“ Dann ging es weiter im Text mit „Da ähnaa mamamamam eeeeehla.“
Es ist sooo lustig wenn er diese Silben aneinanderreiht und dabei einen Gesichtsausdruck macht, als würde er eine Rede im Bundestag halten. Er selbst ist ja völlig von dem überzeugt, was er da sagt. Ich unterstelle ihm, dass er übertreibt. Mal sehen, wer Recht behält.

Seit ein paar Tagen gehört, wie oben beschrieben, auch „Mamamamamam“ zu seinem Repertoire. Oft ist es auch nur „Mama“, aber ich denke im Moment noch ohne Zusammenhang zu mir. „Bapa“ ist auch dabei, aber wie gesagt, ohne dass er dabei den Eindruck erweckt, diese Worte in Verbindung mit uns als Eltern zu bringen. Oder doch? Klar! Ist doch immerhin unser Sohn! Klar sagt der schon Mama und Papa! Wie könnte ich daran zweifeln?!

In dieser Woche ist unser Baby schon sieben Monate alt geworden. Wie schnell die Zeit vergeht! Vor allem wenn ich an meinen Papa denke, dann kommt mir alles so unfassbar schnell vor. Als er gestorben ist, war Max gerade vier Monate, jetzt ist er fast doppelt so alt. In diesem ersten Jahr geht einfach alles so schnell und es macht mir sehr traurig, dass mein Vater dies alles verpassen muss. Er fehlt mir so sehr. Obwohl die letzten beiden Wochen sehr schön und abgesehen vom Urlaub nicht irgendwie ungewöhnlich waren, musste ich vermehrt an meinen Papa denken. Nee, stimmt so nicht. Ich denke sowieso immer an ihn. Ständig, überall, sogar auf dem Klo. Klingt komisch, ist aber so. Immerzu. Aber in den letzten zwei Wochen hat es noch mehr wehgetan als sonst. Weiß auch nicht wieso. Irgendwie zeigt’s sich jetzt permanent, dass er fehlt. Mir geht permanent durch den Kopf, dass der 30./31. Januar wirklich so passiert ist, dass es wahr ist, dass er nie mehr wiederkommt. Neulich, auf dem Weg zu einer Freundin, habe ich einen LKW mit dem Aufdruck des Unternehmens gesehen, bei dem er lange Zeit gearbeitet hat. Obwohl er aber seit zig Jahren nicht mehr dort angestellt war, musste ich ziemlich doll anfangen zu weinen. Das passiert mir oft in letzter Zeit, weil an jeder Straßenecke Erinnerungen kleben. Vor allem natürlich bei meinen Eltern zu hause. Egal ob im Garten, im Wohnzimmer, im Flur oder im Bad – überall. Er fehlt einfach so unendlich doll, dass ich dafür keine richtigen Ausdrücke kenne. Denn ‚fehlen’ klingt fast schon zu banal. Dieses Loch was da jetzt ist, wo er vorher war, ist so riesig, dass es einfach nur weh tut. Ich hoffe sehr, dass das irgendwann besser wird. Dass die Erinnerungen dann schöne Gefühle hervorrufen. Im Moment … unvorstellbar.

Wo war ich? Ach so. Max ist sieben Monate alt. Puh! Ich muss gerade mal überlegen, was er schon alles macht und kann. Manches ist in so kurzer Zeit so selbstverständlich geworden, dass ich manchmal fast vergesse, dass er dieses oder jenes vor zwei Tagen noch gar nicht konnte. Ah ja! Er fängt langsam aber sicher an, sich nicht nur im Kreis zu drehen oder herumzukugeln, sondern auch, sich nach vorne zu robben. Manchmal stemmt er sich sogar schon in den Vierfüßlerstand und schiebt sich ein Stück voran! Ob das jetzt wohl nicht mehr lange dauert mit dem Krabbeln? Oder gibt es auch Babys, die in diesem Zwischenstadium hängen bleiben? Mich würde es jedenfalls nicht wundern, wenn er morgen loskrabbelt! Ich habe es mittlerweile ja auch aufgegeben, ihm Decken auf den Fußboden zu legen. In Nullkommanix ist er ja darunter gekugelt! Das erfordert natürlich Hochleistungen meinerseits, was die Sauberkeit des Fußbodens betrifft. Sagen wir mal so: ich befinde mich diesbezüglich im unteren Fünftel des unteren Sechstels im untersten Mittelfeld. Oder so. Jedenfalls stark verbesserungswürdig! Ist aber auch doof mit so einem Haarmonster, was wir hier noch herumlaufen haben! Tony haart gerade so unglaublich doll, dass man im Prinzip die ganze Zeit mit einem Staubsauger hinter ihm hersaugen könnte!

Ach so, …unser Erstgeborener, also Tony, hatte übrigens Geburtstag! Am 26.4. ist er zwei Jahre alt geworden! So schnell geht’s! Mir kommt es immer vor, als hätten Julian und ich gerade erst geheiratet, und da war Tony ja gerade mal vier Monate alt. Wenn ich nicht aufpasse bin ich schwuppsdiwupps schon fünfundvierzig und frage mich, wo die letzten fünfzehn Jahre geblieben sind. Aber nee. Mir ist auf schmerzvollste Art und Weise vor Augen geführt worden, wie endlich unser Leben ist. Ich möchte eigentlich keine Sekunde vergeuden oder nicht mitbekommen.

So Freunde, mit diesen Worten sag ich mal tschö für heute!
Eine schöne Woche wünsch’ ich!
Patrizia


In einem schwarzen Fotoalbum mit 'nem silbernen Knopf
Bewahr’ ich alle diese Bilder im Kopf
Ich weiß noch damals, als ich jung und wild war im Block
Ich bewahr mir diese Bilder im Kopf
In einem schwarzen Fotoalbum mit 'nem silbernen Knopf
Bewahr ich alle diese Bilder im Kopf
Ich weiß noch, als wir das erste Mal gechillt haben im Loft
Ich bewahr mir diese Bilder im Kopf

„Bilder im Kopf“ (Sido)

Bild: privat



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Kommentare von Lesern:

Patrizia03.05.2013 11:27

Äh, Gewinke...

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Patrizia03.05.2013 08:08

Ach, DU warst das mit dem Gesinke ... ;-)
Nein, den Dreck-fress-Spruch kannte ich noch nicht, aber das beruhigt mich etwas. Nur blöd, wenn das Kontigent bereits im ersten Lebensjahr aufgebraucht wird ;-)

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Gast03.05.2013 04:47

Und so wie's dir gerade gefühlmäßig mit deinem Papa geht, ist ganz normal und wichtig. Man trauert in mehreren Stufen. Lass deinen Gefühlen weiterhin freien Lauf.
trauernetz.de/trauer/stufen_der_trauer.html
falls du mehr dazu lesen möchtest.

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Stefanie, Frankfurt03.05.2013 04:39

Mensch, da fahr ich einmal mit den Kids ans Meer. Wink euch auf der A7 beim Vorbeifahren und ihr winkt nicht zurück weil ihr auch am Meer seid...;)

Achso und Boden wischen wird überbewertet. Den Spruch mit "das Kind muss 1 kg Dreck fressen bis es 18 ist" kennst du bestimmt schon. Wir sind schon gut dabei. Da sie im April die Sandkastensaison eröffnet hat kommen wir schon auf locker 200g!!! ;)

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