Bauchweh oder Unwohlsein, Windeln Stillen und Co
Er ist so unheimlich goldig! Und es ist so viel so viel einfacher als ich mir das vorgestellt habe. Manches aber ganz schmerzlich.
Das Stillen klappt wunderbar, worüber ich sehr froh bin. Manchmal zwickt die linke Brustwarze, aber das ist mit Heilwolle sehr gut auszuhalten und wird schnell besser. Leider ist die linke Brust auch für Mini die „böse Brust“. Der Milchspendereflex ist hier wohl sehr stark und Mini verschluckt sich und ärgert sich darüber.
Die erste Woche hat Benjamin einfach alles alleine gestemmt. So dass ich wirklich viel liegen konnte. Langsam, nach 2 Wochen, ist der Drang sich zu bewegen kaum zu unterdrücken. Wir packen Mini in das Tragetuch und spazieren einmal um den Block. Mini liebt das Tuch- so viel ist sicher.
Ich bin manchmal unsicher, ob das für den Beckenboden schon zu viel ist oder ok. Jedenfalls versuche ich eine Grundspannung zu halten. Täglich mache ich brav die Übungen, die mir die Hebamme gezeigt hat und hoffe, dass das ausreicht. Vorerst.
Mit meinem Dammschnitt habe ich zum Glück fast keine Probleme. Ich habe Sitzbäder gemacht und geölt. Meine Hebamme hat vorgestern einen Faden gezogen, der Schmerzen ausgelöst hatte. Das hat sehr geholfen.
Toll ist es auch anzusehen, wie Benjamin mit Ruben umgeht und sich mit ihm beschäftigt. Da entdeckt man ganz neue Seiten an seinem Partner ;) Er ist morgens immer etwas gerädert, weil er nachts aufschreckt und schauen muss, ob Mini noch lebt. Diese Bedenken habe ich gar nicht und wache nur auf, wenn er Hunger hat. Wir haben nun meine Bettseite gesichert und Mini auf meine Seite gelegt. Jetzt schläft Benjamin etwas besser. Er hat sich zudem als Wickel-Weltmeister entpuppt. Während der ersten Woche Wochenbett, ist er immer zum Wickeln aufgestanden und hat sich mit unserem Stoffwindelsystem auseinander gesetzt. Eine Windel-Waschprofi-Medaille hat er außerdem verdient.
Da derzeit keinerlei Termine anstehen, außer dass Benjamin ab und zu stundenweise ins Büro muss und Besuch vorbei schaut, können wir morgens ganz in Ruhe aufstehen und so lange im Bett verbringen, wie wir wollen. Das ist unheimlich schön. Meistens haben wir erst um 10/ 10:30 h fertig gefrühstückt.
Benjamin und ich sind auch gerade wieder ganz doll verliebt ineinander. Und sobald Ruben schläft, nehmen wir uns Zeit füreinander, bzw. versuchen es, wenn nichts anderes ansteht.
Der schmerzliche Teil: Bauchweh. Das ist so fürchterlich Ruben beim Leiden zu sehen zu müssen und nichts wirklich in der Hand zu haben, das ihm helfen könnte. Trampolin hilft. Manchmal dauerhaft, manchmal nicht. Manchmal schläft er ein und wacht kurz darauf wieder auf und krümmt sich. Das ist wirklich fürchterlich. Unberechenbar. Heute z.B., am letzten Tag in 2015, weint er schon den ganzen Nachmittag, wo er sonst immer sehr lange geschlafen hat.
Um so mehr man recherchiert, um so mehr merken wir, dass wir unseren kleinen Ruben noch eine ganze Ecke besser kennen lernen müssen, um seine Bedürfnisse richtig deuten zu können. Vielleicht weint er auch, wenn ihm der Besuch zu viel ist oder irgendetwas anderes den Tag über. Das ist ja soviel Input für ein solch unbeschriebenes Gehirn.
Jedenfalls sind wir beide ziemlich mitgenommen, wenn Ruben so lange weinen musste und dann doch zu beruhigen war und eingeschlafen ist.
Ich bin so voller Liebe zu ihm. Ein ganz neues Gefühl, dass entstanden ist. Einfach unbeschreiblich. Ich hatte ein paar Vorstellungen im Kopf wie es so sein könnte mit Baby, aber das ist weit entfernt von dem was ich hier real erlebe.
Ich wünsche noch ein frohes gesundes neues Jahr!
Liebe Grüße, Judith