Von der stillen Mitleserin zur wahrhaftigen Schwangeren. Der Weg zum Wunschkind.
Hallo ihr Lieben, ich bin die Neue :)
Ich möchte mich einmal kurz vorstellen:
Mein Name ist Ida, ich bin 27 Jahre alt und komme aus NRW. Mein Mann heißt Christoph und ist ebenfalls 27 Jahre alt. Wir haben vor acht Monaten geheiratet und sind bald insgesamt 10 Jahre zusammen.
Ich bin Musiklehrerin und Hobbysängerin. Mein Mann arbeitet in der It- Branche. Wir sind beide voll Berufstätig.
Ich bin noch sehr frisch Schwanger, genauer gesagt bin ich 5+4 ( 5 Wochen und 4 Tage). Wissen tue ich es seit gut einer Woche. Es war der erschreckendste aber auch schönste Moment, als ich den positiven Test in meiner Hand hielt. Das Baby ist so was von geplant und wir haben es auch drauf ankommen lassen. Demnach war es nur eine Frage der Zeit.
Aber einmal ganz von Vorne:
Im Oktober 2013 habe ich ganz normal meine Abbruchblutung nach der Pilleneinnahme gehabt und habe ab da beschlossen sie nicht mehr zu nehmen. Ich wollte nach 12 Jahren Pilleneinnahme mal wieder erspüren, wie sich mein Körper überhaupt ohne künstliche Hormone verhält. Die ersten zwei Wochen danach waren die Hölle! Ich hatte starke Kopfschmerzen, meine Eierstöcke taten unheimlich weh und ich quälte mich mit Unterleibsschmerzen durch den Alltag. Meine Haut wurde so pickelig wie zur Zeiten meiner Pubertät und ebenso fettete meine Kopfhaut stärker als normal. Zudem fielen mir leider vermehrt die Haare aus. Alles in allem eine nicht so tolle Erfahrung. Der erste Zyklus nach der Pille war schlichtweg echt bescheiden und 32 Tage lang. Prima dachte ich, dass ist für den Anfang doch schon einmal ganz ok, zumindest was die Länge betraf. Mein Mann und ich verhüteten weiterhin mit Kondom, da wir erst im März 2014 mit dem Projekt Baby starten wollten.
Der zweite Zyklus war dann 41 Tage lang, untypisch lang wie ich fand und ich machte mir ernsthafte Sorgen, ob denn auch alles in Ordnung mit mir war? Ich hatte im Februar erst den nächsten Frauenarzttermin und so lange wollte ich das ganze erst einmal beobachten. Ich wusste ja, dass die Zyklen sich erst einmal wieder einpendeln mussten und dass es von einem halben- bis zu einem ganzen Jahr dauern könnte, eh sich der natürliche Hormonhaushalt wieder eingependelt haben könnte.
Es war mittlerweile schon Dezember ehe sich der dritte Zyklus mit der Periode ankündigte...endlich. Bis dahin hatte ich mittelschwere Unterleibsschmerzen, ein Zwicken hier, ein Stechen da und schon einen Schwangerschaftstest im Beisein meiner Freundin hinter mir. Ich wusste aber, dass er negativ sein müsste, da Christoph und ich ja mit Kondom verhüteten.
Im Januar und Februar waren meine Zyklen dann beide 32 Tage lang und ich war super happy darüber. Trotzdem bildete ich mir ein, dass es bestimmt schwer werden würde für mich, schwanger zu werden. Ich lies hier und da etwas über zu lange Zyklen, Hormonstörungen, PCO, Gelbkörperschwäche und und und. Ich erzählte meiner Frauenärztin im Februar, dass mein Mann und ich ein Baby haben möchten und ich bat sie darum doch mal nachzuschauen, wie es bei mir dort unten denn so aussah. Sie schallte meine Gebärmutter und meine Eierstöcke. In meinem linken Eierstock bemerkte sie eine perlenkettige Anordnung von Eibläschen und stutzte ein wenig darüber. Sie sprach ganz leise den Verdacht auf PCO aus und schickte mich mit der Information nach Hause. Ich war geschockt. Wir vereinbarten, dass ich nun Folsäure für die optimale Versorgung des zukünftigen Babys und Agnes Casus gegen lange Zyklen einnehmen sollte. Am Anfang des nächsten Zyklus sollte ich wieder kommen um einen Hormoncheck per Blutabnahme zu machen. Bis dahin versuchte ich heraus zu finden, ob ich denn nun wirklich das ominöse PCO Syndrom haben könnte oder nicht? Durch das Agnes Casus bekam ich starke Unterleibsbeschwerden und nahm zum Überfluss auch noch drei Kilo zu, na schönen Dank. Aber die Beschwerden sollten normal sein und in den ersten Einnahmetagen verschwinden
(und so war es dann auch, es wurde zum Glück wieder besser).
Es war nun auch der Monat März gekommen. Ich hatte mir zusätzlich noch Ovus besorgt, um meinen Eisprung genau zu bestimmen und ich konnte auch tatsächlich einen per Test nachweisen. Also ran an den Mann. Ihr könnt euch nicht vorstellen, wie komisch und aufregend es war mit meinem Mann ohne Verhütung zu schlafen! "Jetzt könnte man jeden Moment ein Baby machen", dachten wir. Christoph und ich waren verkrampft wie beim ersten Mal :) Wir wollten dieses Baby sehr, aber an der Situation und der Tatsache musste man erst einmal wachsen. Natürlich kam es zu keinem Baby, der Schwangerschaftstest zeigte "nicht schwanger" an.
War ich erleichtert, als der Tag der Blutabnahme endlich kam (und ich hasse Blut abnehmen), natürlich war mein Zyklus unter dem Stress besonders lang gewesen. Meine Ärztin und ich kamen vorerst zu dem Entschluss, dass das, was sie im linken Eierstock gesehen hatte, vielleicht auch nur ein früher Zeitpunkt meiner Eibläschen im Zyklus gewesen sein könnte.
Anfang April flogen mein Mann und ich, ohne die Bluttestergebnisse vorher nachgefragt zu haben, in den wohlverdienten Urlaub. Es war schön, einfach mal abzuspannen und die Seele baumeln zu lassen. Trotzdem nahm ich alle meine Medikamente weiter fleißig ein und hatte mir für den neuen Zyklusstart zusätzlich noch Ovaria Comp. und Bryophyllum Comp. Globoli besorgt. Am Ende des Urlaubs sollte ich laut Kalender wieder meinen Eisprung haben und so fing ich 2 Tage vor Urlaubsende wieder mit den Ovus an. Am späten Abend der Reise, wir waren erschöpft aber glücklich wieder zu Hause angekommen, zeigte der Ovu fett positiv an. Wir nutzen die Gunst der Stunde und ließen unseren Gefühlen freien Lauf. Ich holte mir am Anfang der Woche das Ergebnis meiner Blutuntersuchung bei meiner Ärztin per Telefon ab und sie verkündigte mir fröhlich, dass alles in Ordnung ist. Kein PCO, keine erhöhten männlichen Hormone, nur mit der Länge der Zyklen könnten wir was machen. Aber bevor ich die nächste Behandlung in Betracht ziehen würde, sollten wir erst einmal schauen, ob bei meinem Mann alles in Ordnung ist.
11 Tage nach meinem nachgewiesenen Eisprung machte ich einen Frühschwangerschaftstest, der nach Ablaufen der Zeit schwach positiv anzeigte! Ich war geschockt, hatte ich doch damit gerechnet, mal wieder nichts zu sehen. Der zarte, helle rosa Strich lachte mich förmlich an. Wieder fuhren meine Gefühle Achterbahn: Das Ergebnis kam doch nach der Zeit, wie soll gerade ich so schnell schwanger werden, gleich im zweiten Übungszyklus, aber wenn da nichts wäre, würde doch auch kein Strich kommen, auch nicht außerhalb der Zeitangabe...
Ich erzählte meiner Freundin davon, die war total aus dem Häuschen.
Ich wartete noch zwei Tage, dann hielt ich es nicht mehr aus. Es war einen Tag vor meiner anstehenden Periode, 32 Zyklustag. Ich machte morgens wieder einen Test, im Beisein meines Mannes und er wurde sofort positiv. Ich machte noch einen anderen und auch der zeigte schwach positiv an. Total überwältigt von dem Ergebnis fing ich vor Freude an zu weinen. Auch der digitale Test zeigte "Schwanger, 1-2" an. Jetzt hatten wir es schwarz auf weiß.
Am 12.05. ging ich ohne Termin zu meiner Frauenärztin und verkündigte ihr die freudige Nachricht. Sie freute sich sehr und nahm mir gleich drei! Ampullen Blut ab und trug alle wichtigen Daten in den Mutterpass ein. Auf dem Ultraschall sah man eine 2mm große Fruchthöhle, aber noch kein Baby. Das Gerät datierte die Schwangerschaft auf 4+5, obwohl ich nach meiner Rechnung erst 4+1 war. "Na gut", dachte ich mir, dann wird die nächste Untersuchung Klarheit darüber bringen, wie weit ich denn nun wirklich bin.
Meine nächste Untersuchung ist in 1 1/2 Wochen und ich hoffe, dass man dann auch schon das Baby sehen wird und den Herzschlag!
Mein erster Bericht ist echt lang geworden, aber ich wollte euch mitteilen, wie es um meine Gefühle vor der Schwangerschaft stand und dem Fiebern und Hibbeln bis zu einem der schönsten Tage in meinem Leben.
Im nächsten Bericht schreibe ich euch etwas über meine Wehwehchen und ersten Anzeichen.
Habt noch eine schöne sonnige und warme Woche.
Eure Ida