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Baby-Tagebücher

Hautnah. Intensiv. Liebenswert. Folgt hier den Babytagebuch-Bloger:innen und erlebt regelmäßig, wenn frischgebackene Mütter und Väter ihr Leben mit euch teilen. Jede Woche lassen sie euch an ihrer neuen Lebenszeit mit Baby teilhaben und geben ganz persönliche Einblicke: Was hat der Sprössling diese Woche Tolles gelernt? Wie geht es den jungen Eltern mit dem kleinen Knirps? Welche Herausforderungen begegnen den Neu-Mamas und Neu-Papas mit ihrem Neugeborenen? In den Baby-Tagebüchern seid ihr live dabei, von ersten Arztbesuchen bis zu holprigen Gehversuchen. Ob liebenswert chaotisch oder rührend besinnlich: Immer erhaltet ihr einen unverfälschten, authentischen und persönlichen Einblick in das aufregende Leben einer Jungfamilie.
6. Woche

Unsere ersten 6 Wochen!

Mein Name ist Vanessa, ich bin 27 Jahre alt und werde Euch für ein Jahr jede Woche von mir und hauptsächlich meinem Sohn Leon berichten. Ich bin eine zweifache Mami aus Berlin. Meine Tochter Joline ist 2 Jahre und 2 Monate, mein Sohn Leon ist 6 Wochen jung.

Hallo liebe Leserinnen und Leser,

nun möchte ich Euch erstmal von meiner Geburt berichten.

Mein errechneter Entbindungstermin laut Frauenarzt war der 01.03.2009. Ich machte mir keine Hoffnungen, dass mein kleiner Bauchbewohner den Termin einhalten würde, denn meine Tochter kam auch 11 Tage nach Termin mit Hilfe einer Einleitung. Die Tage vor dem Entbindungstermin hatte ich schon öfters gegen Nachmittag/Abend recht oft Wehen, die aber immer noch gut zu Veratmen und meist auch am Morgen wieder weg waren.

Am 01.03. hatte ich wie die Tage zuvor auch Wehen, nur waren diese gegen Abend recht heftig. Ich wartete noch bis meine Tochter eingeschlafen war und rief dann gegen 21 Uhr meine Mutter an. Ich bat sie vorbei zu kommen, um auf die Kleine aufzupassen. Wir wollten vorsichtshalber ins Krankenhaus fahren, da die Wehen doch recht heftig und regelmäßig waren. Meine Mama klingelte 30 Minuten später und wir machten uns mit dicker Kliniktasche und dem Taxi auf den Weg ins Krankenhaus. Dort sind wir ca. gegen 22 Uhr angekommen. Die Hebamme empfing uns im Kreißsaal und verkabelte mich erstmal für 90 Minuten ans CTG. Auf dem CTG waren ordentlich regelmäßige Wehen zu sehen. Anschließend gab es noch eine Untersuchung mit der Diagnose: Muttermund ist Fingerbreit offen. Die Hebamme sagte: "Gehen sie mal für ´ne Stunde draußen spazieren!" Ich dachte mir nur häää ... hallo? Mal auf die Uhr geguckt - es war 23:40 Uhr, kalt und dunkel draußen und ich war hundemüde!!! Na gut wenn es denn hilft.

Wir gingen dann eine Stunde draußen spazieren und ich hatte das Gefühl, dass die Wehen etwas nachließen. Gegen 01:00 Uhr nachts kamen wir wieder im Kreißsaal an und ich musste gleich wieder an das CTG für eine halbe Stunde. Und wie ich es gefühlt hatte, zeigte das CTG, dass die Wehen etwas zurückgegangen waren. Die Hebamme verabschiedete uns mit den Worten: „Fahren Sie mal nach Hause und gehen Sie ins Bett und ruhen sich aus.“ Damit ich fit wäre, falls es denn losginge. Dann sagte sie noch lächelnd: „Vielleicht sehen wir uns heute Nacht noch mal!“ Darauf hin meinte ich nur noch... „Neee! Ich hoffe nicht, denn ich will einfach nur schlafen.“

Also fuhren wir wieder nach Hause, diesmal mit dem Bus. Kaum haben wir das Krankenhausgelände verlassen und saßen im Bus, fingen die Wehen wieder heftig und regelmäßig an. Ich war total verzweifelt und wusste nicht was ich machen sollte. Sollte ich jetzt wieder ins KH? Bildete ich es mir nur ein, weil ich müde war? Egal, wir fuhren nach Hause und sehen weiter. Gegen 02:30 waren wir endlich wieder zu Hause. Meine Mama fuhr auch sofort wieder Heim, weil sie einige Stunden später zur Arbeit wollte. Wir legten uns ins Bett, mein Freund schlief sofort ein und ich lag da mit meinen regelmäßigen Wehen. Ich sagte ihm aber nichts davon, denn langsam kam ich mir selber schon ein bisschen blöd vor. Ich versuchte die Wehen so gut es ging zu veratmen, aber an Schlaf war nicht zu denken. So hielt ich es geschlagene zwei Stunden aus, dann weckte ich meinen Freund und sagte: „Schatz, ich glaube wir müssen wieder ins Krankenhaus, die Wehen kommen schon alle 5-7 Minuten.“ Ich ging noch schnell duschen und er rief meine Mama erneut an (schäm). Mama war auch 30 Minuten später schon wieder bei uns. Mittlerweile war es schon 5 Uhr morgens. Ich war schon 22 Stunden wach und wollte nur noch schlafen. Also machten wir uns nochmals mit dem Taxi auf dem Weg ins Krankenhaus. Oh, was für eine Überraschung, die Hebamme vom Abend davor war auch noch da. Aber wir kamen gerade zum Schichtwechsel. Somit wurden wir erstmal in den Kreißsaal verfrachtet und wieder ans CTG angeschlossen. Es war 6 Uhr. Wir hatten nun eine neue nette Hebamme. Sie sagte, sie wird mich jetzt noch mal untersuchen. Sollte der Befund wie heute Nacht aussehen, würden sie mir ein Wehenhemmendes Mittel geben und mich ins Vorwehenzimmer verfrachten, damit ich ein wenig schlafen kann. Sollte sich etwas getan und der Muttermund sich weiter geöffnet haben, dann gäbe es keine Ruhepause für mich. Ich sagte: „Na hoffentlich kann ich gleich schlafen gehen.“ :)

Die Hebamme untersuchte mich und guckte mich mit einem breiten grinsen und großen Augen an und sagte: „Damit hätte ich jetzt gar nicht gerechnet, aber der Muttermund ist schon 4-5 cm offen und wir stecken mitten in der Geburt.“ Oh bitte nicht, dachte ich mir, warum gönnt mir hier eigentlich keiner meinen Schlaf? Na gut, dann bringen wir das jetzt zu Ende. Es war mittlerweile schon 07:30 und ich bekam ein schönes Entspannungsbad (nur war von der Entspannung nichts zu merken). So planschte ich da fröhlich 45 Minuten vor mich hin und bekam Frühstück an die Badewanne. Die Wehen wurden total angeregt von dem warmen Wasser und ich beschloss die Wanne schleunigst zu verlassen und mich auf den Weg ins Zimmer zu machen. Im Zimmer angekommen, ging es auch schon recht schnell weiter. Ich wollte gar nicht mehr in mein Bett und veratmete ca. 30-45 Minuten lang alle Wehen im Stehen und wechselte dann schon zum pressen über. Dann platzte auch schon die Fruchtblase und ich wollte nur noch auf den Gebärhocker. Nach einigen Presswehen und lautem Geschreie von mir, war der Kleine Leon um 09:33 mit einem Tag Verspätung auf der Welt. Von 27 Stunden Schlaflosigkeit spürte ich gar nichts mehr. Ich war fit wie ein Turnschuh und total froh dass mein Kleiner Mann endlich da war. Nachdem er erstmal ´ne halbe Stunde an meiner Brust nuckelte (so eine Geburt macht hungrig), konnte er dann gemessen und gewogen werden. Er war 51 cm lang, wog 3335 Gramm und hatte einen Kopfumfang von 35,5 cm und rundum gesund und fit. Nach 1,5 - 2 Stunden Kennenlernzeit im Kreißsaal kam die Ärztin um meine Risse zu versorgen. Anschließend gab es noch Mittag für mich und dann kam ich auf die Wöchnerinnenstation. Leider war auch dort nicht an Schlaf zu denken, denn die Bettnachbarin bekam ständig Besuch oder der Kleine wollte essen. Alles in allem kam ich auf ca. 3 Stunden Schlaf in der kommenden Nacht. Am nächsten Tag bin ich dann auch schon nach Hause gegangen. Ich wurde von meinem Freund und meiner Tochter abgeholt und war glücklich endlich wieder zu Hause zu sein und meine Ruhe zu haben.

Am kommenden Freitag mussten wir zum Kinderarzt um die U2 durchführen zu lassen, da wir das Krankenhaus vorzeitig verlassen hatten. Dort war alles in Ordnung mit dem kleinen Mann und die Ärztin war sehr zufrieden mit ihm. Als wir am nächsten Morgen (Samstag) aufwachten, hatte Leon ein total verklebtes Auge. Unsere Hebamme guckte sich das an und meinte, dass es sicherlich eine Bindehautentzündung sein wird und wir es immer auswischen sollten. Klasse, die hat er sich bestimmt am Tag zuvor beim Kinderarzt eingefangen. Abends, nachdem Leon aufwachte, war sein Auge so sehr verklebt, dass er es nicht mehr aufbekommen hat. Wir beschlossen ins Krankenhaus zu fahren. Es war schon 20 Uhr und nach 2 Stunden Wartezeit waren wir dann endlich dran mit der Diagnose: Bindehautentzündung. Toll grad mal 5 Tage jung und schon so etwas. Wir bekamen ein Rezept für Antibiotische Augentropfen und durften uns nachts noch auf den Weg zu Nachtapotheke machen. Auf dem Weg dahin bekamen wir einen Anruf von dem Freund meiner Mutter. Er sagte uns, dass er, meine Mutter, und meine Oma bei uns zu Hause sitzen würden, weil die Polizei überall bei ihnen angerufen hätte, da unsere Wohnungstür offen gestanden hatte. Darauf habe ich nur gesagt: „Sorry, aber für solche Scherze ist jetzt echt nicht der richtige Zeitpunkt!“ Kurz darauf rief ich noch mal zurück und erkundigte mich ob es ein Scherz gewesen war. Er sagte: „Nein, wir sitzen hier und warten auf euch.“ Ich glaubte immer noch nicht daran, bis ich dann nach Hause kam und von draußen sah, das Licht brannte. Tatsächlich stand die ganze Zeit die Tür offen. Mein Freund hatte sie zwar abgeschlossen, aber sie irgendwie nicht richtig zu gezogen in dem stressigen Aufbruch zum Krankenhaus. Glücklicherweise haben wir aufmerksame Nachbarskinder die es gemerkt haben. Die Mama von ihnen hatte die Polizei gerufen und die wiederum meine Mama und Oma, um sie zu bitten zu uns zu kommen. Sie sollten dort warten bis wir wieder da sind, um sicher zu gehen, dass nichts geklaut wird. Ein Glück wurde nichts geklaut, denn mein Laptop stand schön sichtbar auf dem Tisch. Aber es war alles noch da. So verlief die 1. Lebenswoche von unserem kleinen Leon.

In der 3. Lebenswoche von unserem Leon war es dann soweit, der befürchtete Milchstau war da. Nachts als der Kleine mich weckte, weil er Hunger hatte, stand ich auf und spürte einen Schmerz in meiner Brust...aua, aua, aua... mir war sofort klar, das war der Milchstau, vor dem ich mich schon so gefürchtet hatte, denn den habe ich damals auch 2x beim Stillen meiner Tochter mitmachen müssen. Ich habe so sehr gehofft diesmal verschont zu bleiben. Ein Glück kam am Morgen gleich meine Hebamme und sie meinte, es sei aber noch nicht so schlimm und mit ein bisschen Massieren beim Stillen, sollte es schnell wieder weg sein. Doch leider kam es anders. Schnell kam das Fieber, das dann auch bis auf 40,2°C stieg und mir ging es gar nicht gut. Mir ging es nur noch mit Paracetamol einigermaßen gut. Am nächsten Tag kam abends meine Hebamme nochmals und nahm mir Blut ab um zu schauen ob es eine bakterielle Geschichte sei und so war es dann auch. Das hieß 10 Tage lecker Antibiotikum essen :(
Glücklicherweise legte sich der Milchstau und das Fieber sehr schnell und mir ging es wieder recht schnell gut. Das hätten wir dann hinter uns gebracht und hoffen das wir dieses Thema ein für alle Mal abgeschlossen hätten.

Nach dem das eine vorbei war, kam dann auch schon das Nächste. Meine Tochter hat mal wieder eine dicke Erkältung aus dem Kindergarten mitgebracht und dieses Mal uns alle angesteckt, leider auch den Kleinen. Er hatte fürchterlichen Schnupfen und hat sehr schwer Luft durch die Nase bekommen, leider bekam er auch noch ein bisschen Fieber dazu. Viel Behandeln kann man so einen Zwerg ja noch nicht, also mussten wir mit ein wenig Nasentropfen zurecht kommen und hoffen, dass es ihm bald besser geht.

Mittlerweile ist Leon 6 Wochen jung. Sein Schnupfen ist schon relativ gut weg, leider hat er noch ein bisschen Husten. Aber das werden wir auch noch weg bekommen. Bei dem tollen Wetter sollte da auch nichts Neues mehr kommen. Wir sind jeden Tag mit ihm an der frischen Luft. Seinen ersten Zoobesuch hat er auch schon gemacht, allerdings hat er fast alles verschlafen.

Heut waren wir noch mal beim Kinderarzt wegen seinem Husten und seinem Auge, denn das ist immer ein bisschen verschleimt/verklebt, aber das soll wohl daran liegen, dass sein Tränenkanal ein bisschen zu eng ist. Wir sollen uns aber keine Sorgen machen, denn das kann sich noch geben. Heute wurde er auch wieder gewogen und er hat jetzt in den 6 Wochen schon 1700 Gramm zugenommen und ist schon 5,5 cm gewachsen ich bin echt erstaunt wie schnell das geht, und das "nur" durch Muttermilch :)

So, das war dann der erste Bericht von mir, ich muss mich jetzt um Leon kümmern denn er verlangt nach seiner Nahrungsquelle. Ich wünsche Euch eine wunderschöne sonnige Woche. Bis zum nächsten Bericht.

Liebe Grüße
Vanessa



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